Jazzgesang als Klassiker?

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Micaiah
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Hallo ihr Lieben,
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wie der Titel schon verrät, bin ich klassisch ausgebildete Sängerin, die es sehr gerne mal mit dem Jazzgesang probieren würde.
Mein Lehrer meint, dass ich ein Talent fürs Jazzsingen hätte. Er macht das am Klang der Stimme und der Fähigkeit zum improvisieren fest.
Leider unterrichtet er ausschließlich Klassik.
Ich wollte es jetzt erst einmal alleine versuchen, eventuell auch noch woanders Unterricht nehmen.
Ich kenne mich in der Szene noch nicht so gut aus. Bin durchs Studium rein klassisch geprägt. Meine Klangideale orientieren sich vor allem an weichen Stimmen. Also mehr in die Crooning-Ecke, auf keinen Fall Belting.
Mehr so wie z.B. die ruhigen Sachen von Ella Fitzgerald etc.
Gibt es unter euch noch andere Klassiker, die ihren Weg in den Jazzgesang versucht haben?
Ich möchte Klassik auf jeden Fall als Hauptgebiet weiter machen. Aber ich denke, im Gegensatz zu anderen Stilen, lassen sich Klassik und ruhiger Jazz gut vereinbaren.

Vielen Dank schonmal!
Micaiah
 
Eigenschaft
 
Ich glaube, Du begehst einen Fehler, wenn Du Jazzgesang, so wie es ausschaut, vor allem aus dem Blickwinkel einer bestimmten Stimmfärbung oder Gesangstechnik betrachtest. Das um und auf ist (jazzmäßige) Phrasierung und Rhythmik, danach natürlich harmonisches Hören zwecks Improvisation.

Und natürlich läßt sich im Prinzip alles miteinander vereinbaren, wenn man das will und kann.

Thomas
 
Er macht das am Klang der Stimme und der Fähigkeit zum improvisieren fest.
Die Fähigkeit, zu improvisieren, ist auf alle Fälle schon einmal ein Pluspunkt.
Nachdem es auch Crossover mit Pop gibt, warum dann denn nicht im Jazz? Was ich nur schrecklich fände wäre, an einem starren Klangideal festzuhalten und zu "jallern" (aka Quinten-schleudern). Ich an Deiner Stelle würde einfach viel hören, auf Jam Sessions gehen, da dann sachte anfangen und testen. Dann siehst schon, wie es ankommt.
 
Hallo, Micaiah,

...nur zu! Wie Monka schon sagte, nur nicht mit Gewalt den Klassik-Klang mitnehmen... wenn Du aber schon mal in der Lage bist, zu improvisieren und Dich auch mal tiefergehend mit der Musikrichtung beschäftigst (wie schon erwähnt, Phrasierung usw. usw.), dann meine ich auch, dem sollte nichts entgegenstehen. Einfach probieren - es erweitert den Horizont enorm, mal über den Tellerrand hinauszuschauen.
Ich habe selbst als eigentlicher "Klassiker" des öfteren Ausflüge in den Bereich Swing/Big Band unternommen, fand das selbst sehr interessant und bereichernd und offenbar mochten es damals auch die Zuhörer ;)

Viele Grüße
Klaus
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, mir ist schon auch klar, dass sich sowas nicht rein an der Technik festmachen lässt und Gefühl für das Genre im Vordergrund steht. Es ist leider ein Manko, dass das Musikstudium im klassischen Bereich nichts anderes neben sich zulassen will und auch die Dozenten meistens auf ihrer Insel schwimmen und neben ihrem eigenen Fach nicht viel anderes kennen oder können. Die gleiche Erfahrung mache ich z.B. auch bei Pianisten. Ich erlebe es so, dass die Musikhochschulen erst in letzter Zeit langsam Popularmusik überhaupt als etwas betrachtungswürdiges wahrnehmen. Das sind irgendwie häufig noch zwei völlig verschiedene Welten, in denen es auch leider häufig ganz klar negative Wertungen für die eine oder andere Seite gibt. Das ist sehr schade, denn gerade deshalb bleibt das besagte "Über den Tellerand-Schauen" meistens aus. Obwohl man meiner Erfahrung nach so ungemein davon profitiert, wenn man es doch mal wagt. Das gilt übrigens für alle Seiten und in alle Richtungen. Aber über diese Thematik könnte man vermutlich schon einen eigenen Faden eröffnen.... ^^

Mir ging es hier vor allem darum, in Erfahrung zu bringen, ob es solche Multigenre-Sänger gibt, wie sie damit zu Recht kommen und ob es der Stimme in irgendeiner Weise schadet?
 
Danke übrigens für den Tipp mit "Eileen Farrell". Sehr interessant!
 
Wenn du ganz klassisch expressionistische Opern singen kannst, bist du eh schon beim Jazz :-D
 

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