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Ferushan
Registrierter Benutzer
Hallo ihr!
Ich bin Gesangslehrerin, habe in Hannover sowohl klassisch als auch Musical/Pop studiert und bereite grade einen Workshop über Stimmphyiologie vor. Ich weiß, dass es hier schon einige Threads zum Thema Register gibt, dennoch wollte ich für meine Fragen lieber einen neuen aufmachen, vor allem, da ich mehr allumfassend denke und nicht nur ein bestimmtes Register. Die Faqs habe ich gelesen, aber nicht die richtige Antwort bekommen. Ich habe mir verschiedene Foren im Netz angeschaut und hatte hier das Gefühl, die besten Antworten bekommen zu können.
Die Funktionsweise der weiblichen Stimme kenne ich gut, da ich ja selbst eine habe, aber bei den Jungs/Männern tue ich mich mitunter schwer.
Ich habe auch schon gesehen, dass viele von der klassischen Terminologie nichts halten - da ich heute nochmal eine Menge Bücher gewälzt habe, kann ich nur sagen: Die sind sich da eben alle nicht einig.
Ich persönlich definiere Register über die Funktionsweise des Stimmapparates, allerdings nicht nach Cornelius Reid (mit dem habe ich mich nicht wirklich beschäftigt). Ich lege einfach mal meine Sichtweise dar und stelle dann meine Fragen. Ich beziehe mich hier vor allem auf die Stimmlippenschwingung, weniger auf Stimmsitz und Ansatzrohr.
Grundsätzlich unterscheide ich folgende Register (von tief nach hoch): Strohbass (oder auch vocal fry), Bruststimme, Kopfstimme, Pfeifton, Belting.
Beim Strohbass sind die zu singenden Frequenzen so langsam (~50 Hz), dass sich ein knarrender Ton ergibt und man die einzelnen Schwingungen quasi pulsieren hören kann. Deshalb wird er auch im englischen mitunter als pulse bezeichnet. Ein Beispiel sind die tiefen russischen Bässe.
Bruststimme ist für mich die Vollschwingung der Stimmlippen mit langer Verschlussphase und Aktivität des Vokalismuskels. Die Bruststimme als solche gehört für mich im Grunde genommen in die Klassik, da in der Popmusik nicht mit Bruststimme sondern mit Belt gesungen wird. Die Bruststimme darf auf keinen Fall in die Höhe getrieben werden, da das auf Dauer stimmschädigend ist. Leider ist vielen der Unterschied zwischen hochgezogener Bruststimme und Belt nicht klar...
Kopfstimme ist die Randschwingung der Stimmlippen mit kürzerer Verschlussphase und weniger Aktivität des Vokalismuskels, stattdessen erhöhte Aktivität des CT.
Kopfstimme findet sich sowohl in Klassik als auch Pop. In der Klassik wird jedoch der Kehlkopf tief gestellt um denn typisch klassischen Sound zu bekommen (Stichwort: Sängerformant, Decken). Im Popgesang steht der Kehlkopf höher und der Stimmsitz geht mehr nach vorne, dadurch ergibt sich ein popigerer Sound. Allerdings gibt es auch da wieder Spielräume. Wenn ich mal vom Musical ausgehe: Da gibt es den so genannten Legit, oder auch legitimate Singer, der eine klassische Kopfstimme mit Vorderstimmsitz und klarer Aussprache verbindet. Gutes Beispiel: Christine aus Phantom der Oper oder auch die Sopräne aus den Klassischen Musicals (Oklahoma, Kiss me Kate, My Fair Lady). Auch bei den Männern die klassischen Musicals. In den modernen Stücken werden ja fast immer nur Belter gesucht. Bässe gibts da eh nicht mehr, höchstens mal einen Bariton. Naja, Les Misérables, also Valjean/Javert, wäre vielleicht ein etwas neueres Beispiel.
Zum anderen gibt es den Mixbelt, dazu mehr unten.
Pfeifton ist das höchste Register der Frauenstimme. Wie's funktioniert ist mir nicht ganz klar, habe verschiedene Theorien gelesen und daraus folgendes geschlossen: Die Stimmbänder schwingen quasi nicht mehr, stattdessen sorgt ein erhöhter Luftstrom für die Tonhöhenveränderung. Andere Theorie: Ein Teil der Stimmbänder blockiert, ähnlich den Flageolett-Tönen der Gitarre.
Da ich aber selbst da oben singe, und da auch recht eindeutig ist, was gemeint ist, finde ich das nicht so problematisch. Beispiele: Königin der Nacht, Mariah Carey.
Belting (auch manchmal Speech-Level-Singing) ist eine bruststimmige Qualität, da die Schließphase der Stimmlippen sehr lang ist. Anders als bei der klassischen Bruststimme wird Tonhöhenveränderung nicht durch die Kippung des Schildknorpels erreicht, sondern durch eine höhere Aktivität des Vokalismuskels. Damit der in der Vollschwingung bleiben kann, wird der antagonistische Muskel zum CT aktiv, von dem habe ich grad den Namen vergessen. Jedenfalls wird nicht der Schildknorpel nach vorne gekippt, sondern der Ringknorpel nach hinten oben gezogen. Dadurch werden die Stimmbänder nicht gedehnt und dünner, sondern können dick bleiben und dadurch auch einen bruststimmigen Sound produzieren. Damit das möglich ist, steht der Kehlkopf sehr viel höher als beim klassischen Singen. Außerdem erfordert Belting eine erhöhte Stützfunktion oder auch Verankerung im Körper. Beispiele: Christina Aguilera, Maricel, Freddy Mercury, etc. Eigentlich jede/r Rocksänger/in.
Man kann die Funktionen Bruststimme und Kopfstimme, im Gegensatz zu Strohbass, Pfeifton und Belt, miteinander mischen bzw. auch ineinander überblenden. Letzteres wäre dann das klassische Einregister. Aber auch in der Klassik gibt es hier Spielraum: Ein dramatischer Wagnersopran (Walküre lässt grüßen) klingt ja auch völlig anders als eine lyrische Pamina. Beim ersteren schwingt m.E. mehr Stimmbandmasse.
Eine Mischfunktion im Pop ist der oben erwähnte Mixbelt. Ausgangspunkt ist hier die Kopfstimme, also Randschwingung und CT-Aktivität, aber mit mittelhoher Kehlkopfstellung und extremen Vordersitz, eventuell auch Twang (ich meine eine gewisse Nasalität, die man auch mitunter beim Belten hört. Bsp: When there was me and you aus High School Musical) - ist übrigens meine bevorzugte Singweise im Pop/Musical.
Und jetzt ist eben die Frage, inwiefern das bei Männern mit der Kopf- und Bruststimme genauso ist.
Die Fachliteratur sagte mir folgendes: Männer haben in ihrer normalen Lage unterhalb des Passagios ein sogenanntes Modalregister, was sowohl Kopf- als auch Bruststimme umfasst. Ist ja klar, auch in der tiefen Lage kann man leise singen, also mit Randschwingung. Also ähnlich wie bei Frauen.
Ab einer bestimmten Tonhöhe, also oberhalb des Bruchs, gibt es verschiedene Möglichkeiten:
1. Die so genannte Voix Mixte (und da gehen die Definitionen auch wild durcheinander.) Ich verstehe es so: eine Qualität, die die Schwingungsarten so verbindet, dass auch hohe Töne voll und bruststimmig klingen, zum Bsp. bei den klassischen Tenören.
2. Das ungestütze Falsett, was hauchig klingt und keinen Spielraum gibt, die Lautstärke zu entwickeln oder in die Vollschwingung zu wechseln. Anscheinend schließen die Stimmbänder hier nicht mehr. Falsett heißt ja auch "falsche Stimme", was die Sache logisch erklären würde. Haben das Frauen aber nicht auch? Ich denke da an diverse R&B-Sängerinnen...
3. Das gestütze Falsett. Und da bin ich jetzt eben auch unsicher, was das ist. In der landläufigen Meinung heißt die männliche Stimme da oben ja einfach Kopfstimme, aber ist sie wirklich das selbe, wie die Stimmfunktion bei leisen Tönen in der tieferen Lage? Physiologisch soll sie ähnlich wie das falsche Falsett funktionieren, also fast keine Schwingung der Stimmbänder, aber mit einer besseren Atemstütze, keinem Hauch und der Möglichkeit der dynamischen Entwicklung. Ich habe da jetzt die klassischen Altus-Sänger im Kopf (Philip Jaroussky - ein Traum!) oder eben die BeeGees u.ä. Aber da würde mir nun wieder die Bezeichnung Falsett (=falsche Stimme) wiederstreben. Vielleicht könnten da mal ein paar Männer ihre Erfahrungen darlegen?
4. Habe ich nicht in der Literatur gefunden, füge ich aber freimütig dazu: Der männliche Belt, wobei der ja auch schon vor dem Bruch beginnt.
Und dann gibt es ja auch so Sänger, die so geschickt wechseln, dass man bei einigen Tönen gar nicht weiß, ob sie nun Belten oder in der (ich nenns mal) randstimmigen Qualität singen, ich denke da an James Blunt.
Beim Unterrichten habe ich beobachtet, dass einige Schüler sehr einfach in den gestütze Kopfstimmenklang kommen, andere tun sich sehr schwer und produzieren nur so einen hauchigen Ton, also wohl Falsett, obwohl sie sonst keinerlei Probleme beim Stützen haben. Bei letzteren habe ich aber bisher (auch als studierte Lehrerin) noch keinen Ansatzpunkt gefunden, einen gestützen hohen Ton zu produzieren. Leider kam das in meinem Studium nicht ausführlich vor und als Frau kann ich dieses männlich Problem nicht nachempfinden - und es ist ein männliches Problem, bei meinen Schülerinnen habe ich das noch nicht erlebt. Hat jemand eine Idee oder eigene Erfahrungen gemacht und kann mir hier weiterhelfen?
Also, es geht im Grunde genommen vor allem um die Frage, was ist eigentlich Falsett und was ist Kopfstimme und wie funktioniert die männliche Randstimme oberhalb des Bruchs. In den Threads, die ich hier schon gelesen habe, konnte ich schon sehen, dass das Thema oft diskutiert wurde und viele auch nicht so recht wissen, was es nun ist, und auch noch keine Erkenntnis dazu hatten. Vielleicht nützen meine Ausführungen hier ja irgendwem. Vor allem wisst ihr, wie ich denke und definiere und könnt mir da weiterhelfen.
Wenn ihr andere Ansichten habt, dann lasse ich gerne mit mir diskutieren. Ich habe eh festgestellt, dass man ständig dazulernt und neu strukturiert.
Vielen Dank! Ich freue mich schon auf Antworten!
Feru
Ich bin Gesangslehrerin, habe in Hannover sowohl klassisch als auch Musical/Pop studiert und bereite grade einen Workshop über Stimmphyiologie vor. Ich weiß, dass es hier schon einige Threads zum Thema Register gibt, dennoch wollte ich für meine Fragen lieber einen neuen aufmachen, vor allem, da ich mehr allumfassend denke und nicht nur ein bestimmtes Register. Die Faqs habe ich gelesen, aber nicht die richtige Antwort bekommen. Ich habe mir verschiedene Foren im Netz angeschaut und hatte hier das Gefühl, die besten Antworten bekommen zu können.
Die Funktionsweise der weiblichen Stimme kenne ich gut, da ich ja selbst eine habe, aber bei den Jungs/Männern tue ich mich mitunter schwer.
Ich habe auch schon gesehen, dass viele von der klassischen Terminologie nichts halten - da ich heute nochmal eine Menge Bücher gewälzt habe, kann ich nur sagen: Die sind sich da eben alle nicht einig.
Ich persönlich definiere Register über die Funktionsweise des Stimmapparates, allerdings nicht nach Cornelius Reid (mit dem habe ich mich nicht wirklich beschäftigt). Ich lege einfach mal meine Sichtweise dar und stelle dann meine Fragen. Ich beziehe mich hier vor allem auf die Stimmlippenschwingung, weniger auf Stimmsitz und Ansatzrohr.
Grundsätzlich unterscheide ich folgende Register (von tief nach hoch): Strohbass (oder auch vocal fry), Bruststimme, Kopfstimme, Pfeifton, Belting.
Beim Strohbass sind die zu singenden Frequenzen so langsam (~50 Hz), dass sich ein knarrender Ton ergibt und man die einzelnen Schwingungen quasi pulsieren hören kann. Deshalb wird er auch im englischen mitunter als pulse bezeichnet. Ein Beispiel sind die tiefen russischen Bässe.
Bruststimme ist für mich die Vollschwingung der Stimmlippen mit langer Verschlussphase und Aktivität des Vokalismuskels. Die Bruststimme als solche gehört für mich im Grunde genommen in die Klassik, da in der Popmusik nicht mit Bruststimme sondern mit Belt gesungen wird. Die Bruststimme darf auf keinen Fall in die Höhe getrieben werden, da das auf Dauer stimmschädigend ist. Leider ist vielen der Unterschied zwischen hochgezogener Bruststimme und Belt nicht klar...
Kopfstimme ist die Randschwingung der Stimmlippen mit kürzerer Verschlussphase und weniger Aktivität des Vokalismuskels, stattdessen erhöhte Aktivität des CT.
Kopfstimme findet sich sowohl in Klassik als auch Pop. In der Klassik wird jedoch der Kehlkopf tief gestellt um denn typisch klassischen Sound zu bekommen (Stichwort: Sängerformant, Decken). Im Popgesang steht der Kehlkopf höher und der Stimmsitz geht mehr nach vorne, dadurch ergibt sich ein popigerer Sound. Allerdings gibt es auch da wieder Spielräume. Wenn ich mal vom Musical ausgehe: Da gibt es den so genannten Legit, oder auch legitimate Singer, der eine klassische Kopfstimme mit Vorderstimmsitz und klarer Aussprache verbindet. Gutes Beispiel: Christine aus Phantom der Oper oder auch die Sopräne aus den Klassischen Musicals (Oklahoma, Kiss me Kate, My Fair Lady). Auch bei den Männern die klassischen Musicals. In den modernen Stücken werden ja fast immer nur Belter gesucht. Bässe gibts da eh nicht mehr, höchstens mal einen Bariton. Naja, Les Misérables, also Valjean/Javert, wäre vielleicht ein etwas neueres Beispiel.
Zum anderen gibt es den Mixbelt, dazu mehr unten.
Pfeifton ist das höchste Register der Frauenstimme. Wie's funktioniert ist mir nicht ganz klar, habe verschiedene Theorien gelesen und daraus folgendes geschlossen: Die Stimmbänder schwingen quasi nicht mehr, stattdessen sorgt ein erhöhter Luftstrom für die Tonhöhenveränderung. Andere Theorie: Ein Teil der Stimmbänder blockiert, ähnlich den Flageolett-Tönen der Gitarre.
Da ich aber selbst da oben singe, und da auch recht eindeutig ist, was gemeint ist, finde ich das nicht so problematisch. Beispiele: Königin der Nacht, Mariah Carey.
Belting (auch manchmal Speech-Level-Singing) ist eine bruststimmige Qualität, da die Schließphase der Stimmlippen sehr lang ist. Anders als bei der klassischen Bruststimme wird Tonhöhenveränderung nicht durch die Kippung des Schildknorpels erreicht, sondern durch eine höhere Aktivität des Vokalismuskels. Damit der in der Vollschwingung bleiben kann, wird der antagonistische Muskel zum CT aktiv, von dem habe ich grad den Namen vergessen. Jedenfalls wird nicht der Schildknorpel nach vorne gekippt, sondern der Ringknorpel nach hinten oben gezogen. Dadurch werden die Stimmbänder nicht gedehnt und dünner, sondern können dick bleiben und dadurch auch einen bruststimmigen Sound produzieren. Damit das möglich ist, steht der Kehlkopf sehr viel höher als beim klassischen Singen. Außerdem erfordert Belting eine erhöhte Stützfunktion oder auch Verankerung im Körper. Beispiele: Christina Aguilera, Maricel, Freddy Mercury, etc. Eigentlich jede/r Rocksänger/in.
Man kann die Funktionen Bruststimme und Kopfstimme, im Gegensatz zu Strohbass, Pfeifton und Belt, miteinander mischen bzw. auch ineinander überblenden. Letzteres wäre dann das klassische Einregister. Aber auch in der Klassik gibt es hier Spielraum: Ein dramatischer Wagnersopran (Walküre lässt grüßen) klingt ja auch völlig anders als eine lyrische Pamina. Beim ersteren schwingt m.E. mehr Stimmbandmasse.
Eine Mischfunktion im Pop ist der oben erwähnte Mixbelt. Ausgangspunkt ist hier die Kopfstimme, also Randschwingung und CT-Aktivität, aber mit mittelhoher Kehlkopfstellung und extremen Vordersitz, eventuell auch Twang (ich meine eine gewisse Nasalität, die man auch mitunter beim Belten hört. Bsp: When there was me and you aus High School Musical) - ist übrigens meine bevorzugte Singweise im Pop/Musical.
Und jetzt ist eben die Frage, inwiefern das bei Männern mit der Kopf- und Bruststimme genauso ist.
Die Fachliteratur sagte mir folgendes: Männer haben in ihrer normalen Lage unterhalb des Passagios ein sogenanntes Modalregister, was sowohl Kopf- als auch Bruststimme umfasst. Ist ja klar, auch in der tiefen Lage kann man leise singen, also mit Randschwingung. Also ähnlich wie bei Frauen.
Ab einer bestimmten Tonhöhe, also oberhalb des Bruchs, gibt es verschiedene Möglichkeiten:
1. Die so genannte Voix Mixte (und da gehen die Definitionen auch wild durcheinander.) Ich verstehe es so: eine Qualität, die die Schwingungsarten so verbindet, dass auch hohe Töne voll und bruststimmig klingen, zum Bsp. bei den klassischen Tenören.
2. Das ungestütze Falsett, was hauchig klingt und keinen Spielraum gibt, die Lautstärke zu entwickeln oder in die Vollschwingung zu wechseln. Anscheinend schließen die Stimmbänder hier nicht mehr. Falsett heißt ja auch "falsche Stimme", was die Sache logisch erklären würde. Haben das Frauen aber nicht auch? Ich denke da an diverse R&B-Sängerinnen...
3. Das gestütze Falsett. Und da bin ich jetzt eben auch unsicher, was das ist. In der landläufigen Meinung heißt die männliche Stimme da oben ja einfach Kopfstimme, aber ist sie wirklich das selbe, wie die Stimmfunktion bei leisen Tönen in der tieferen Lage? Physiologisch soll sie ähnlich wie das falsche Falsett funktionieren, also fast keine Schwingung der Stimmbänder, aber mit einer besseren Atemstütze, keinem Hauch und der Möglichkeit der dynamischen Entwicklung. Ich habe da jetzt die klassischen Altus-Sänger im Kopf (Philip Jaroussky - ein Traum!) oder eben die BeeGees u.ä. Aber da würde mir nun wieder die Bezeichnung Falsett (=falsche Stimme) wiederstreben. Vielleicht könnten da mal ein paar Männer ihre Erfahrungen darlegen?
4. Habe ich nicht in der Literatur gefunden, füge ich aber freimütig dazu: Der männliche Belt, wobei der ja auch schon vor dem Bruch beginnt.
Und dann gibt es ja auch so Sänger, die so geschickt wechseln, dass man bei einigen Tönen gar nicht weiß, ob sie nun Belten oder in der (ich nenns mal) randstimmigen Qualität singen, ich denke da an James Blunt.
Beim Unterrichten habe ich beobachtet, dass einige Schüler sehr einfach in den gestütze Kopfstimmenklang kommen, andere tun sich sehr schwer und produzieren nur so einen hauchigen Ton, also wohl Falsett, obwohl sie sonst keinerlei Probleme beim Stützen haben. Bei letzteren habe ich aber bisher (auch als studierte Lehrerin) noch keinen Ansatzpunkt gefunden, einen gestützen hohen Ton zu produzieren. Leider kam das in meinem Studium nicht ausführlich vor und als Frau kann ich dieses männlich Problem nicht nachempfinden - und es ist ein männliches Problem, bei meinen Schülerinnen habe ich das noch nicht erlebt. Hat jemand eine Idee oder eigene Erfahrungen gemacht und kann mir hier weiterhelfen?
Also, es geht im Grunde genommen vor allem um die Frage, was ist eigentlich Falsett und was ist Kopfstimme und wie funktioniert die männliche Randstimme oberhalb des Bruchs. In den Threads, die ich hier schon gelesen habe, konnte ich schon sehen, dass das Thema oft diskutiert wurde und viele auch nicht so recht wissen, was es nun ist, und auch noch keine Erkenntnis dazu hatten. Vielleicht nützen meine Ausführungen hier ja irgendwem. Vor allem wisst ihr, wie ich denke und definiere und könnt mir da weiterhelfen.
Wenn ihr andere Ansichten habt, dann lasse ich gerne mit mir diskutieren. Ich habe eh festgestellt, dass man ständig dazulernt und neu strukturiert.
Vielen Dank! Ich freue mich schon auf Antworten!
Feru
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