Kamera-Gattung identifizieren

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Hi,

ich bin sonst im Audio-Bereich unterwegs und schaue mich gerade nach Möglichkeiten um wie man bei der Audioaufnahme quasi "nebenbei" ein Video porduzieren kann.

Ich stelle mir die Situation so vor, dass ich einfach ganz normal eine Band im Studio mikrofoniere und dann zusätzlich ein paar Kameras aufstelle die verschiedene Perspektiven einfangen. Die Kameras laufen einfach während der Aufnahme mit. Am Ende schneide ich die Video-Aufnahmen auf den fertigen Audio-Mix.

Als Software scheint mir nach der Lektüre des Sticky-Threads Lightworks FREE völlig ausreichend um zB Farbkorrekturen, Schnitt und externe Tonspur zu realisieren.

Ziel wäre ein Youtube taugliches HD-Video mit "etwas" professionellerem Charakter ... bzw nicht mit amateurhaftem Charme. ;)

Nicht genau meine Situation, aber so eine Bildqualität wäre völlig ausreichend:



Mir gefällt daran, dass es mit eindeutig einfachsten Mitteln die musikalische Performance einfängt. Eine Kamera, warscheinlich 8 Audio-Kanäle, bissel Licht und Makeup ... und scheinbar alles live.

Mit was für einer Art von Kamera könnte das aufgenommen worden sein?

Zweite Frage: Wenn ich mehrere Kameras habe, wie kann ich die unternander synchronisieren ... auch mit dem Audio-Material?

Gruß!

Edit: Wenn ich mir mehrere Kameras zulegen wöllte, dann ist Preis natürlich ein Faktor. Was gibt es denn für Varianten im Bereich bis 200€/Kamera? Gibt es Geheimtipps? 720p würde mir völlig ausreichen. Wichtig wäre aber zB unscharfer Hintergrund und gute Performance bei etwas schlechteren Lichtverhältnissen. Achja ... und nach Möglichkeit will ich nicht alle 5min wieder auf Aufnahme drücken müssen. ;)
 
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Hallo, Klaus,

...also, vom Bild her schafft das heutzutage auch eine DSLR. Sollte da bei Dir etwas vorhanden sein, kannst Du Dir schon mal gratulieren ;) - ich meine jetzt, im Hinblick auf die Bildqualität gegenüber 200-€-Camcordern, wenn Du auch noch die Anforderung hast, bei schlechten Lichtverhältnissen gute Filmsequenzen einzufangen. DSLRs haben den Vorteil, durch eventuell bereits vorhandene Wechselobjektive sehr variabel zu sein, das schließt auch die Möglichkeit ein, daß das gewählte Objektiv z. B. nur einen sehr engen Schärfebereich hat (Blende!) und den gewünschten unscharfen Hintergrund produziert.

Beim Wunsch "nicht alle 5 min" auf die Aufnahmetaste drücken zu müssen, hängen die DSLRs aber meistens hintendran. Ausnahme: Canon-Kameras mit "Magic Lantern" drauf. Da bist Du wiederum mit einem Camcorder am besten bedient.
Ein guter Bekannter hat sich vor drei Jahren (soweit ich das noch richtig erinnere) einen Camcorder geleistet, um die Konzerte "seines" Chores im Bild festzuhalten. Auch er hatte die Anforderung, bei schwachem Licht gute Bilder zu bekommen, und er ist damals bei einer Panasonic gelandet. Die lag allerdings in der Preisklasse um 800 €, dafür ist er mit dem Bildmaterial allerdings jetzt auch sehr glücklich.

Ein Bildbeispiel mit eigentlich nur zum Probieren hingestellten EOS600D (das eigentliche Thema des Abends war für mich damals der live-Mitschnitt) findest Du hier (ist auch als HD in 1080p drin). Zum Einsatz kamen damals sechs Mikrofone (AB, zwei Kugeln im Rückraum sowie eine Stütze für Theorbe und Baß/Tenor). Den Mix hieraus habe ich dann manuell ans Filmmaterial angelegt (Magix Video 2012).

Viele Grüße
Klaus
 
Tut mir leid, aber ein Kamerasystem dass deine Anforderungen zu dem Preis mit dem gewünschten Handling bietet gibt es nicht.
 
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Danke euch erstmal.

Also eine DSLR habe ich leider nicht ... nur eine Sony CyberShot DSC-R1. Die macht zwar schöne Bilder, aber leider gar keine Videos. ;) Meine Freundin hat eine Nikon, ich check mal aus was das Gerät so kann.

Ich kenne das selbst von Videodrehs, da springen dann zwei Leute mit ihren Canon EOS und mehreren tausend Euro Zubehör herum und machen ihre 12min Videos.

Dass ich nicht alle erwähnten Ansprüche für 200€ decken kann, dachte ich mir schon. ;) Angenommen ich will so etwa 10min Material am Stück in 720p haben, gebe mir etwas Mühe mit der Beleuchtung und auf extreme Tiefenunschärfe verzichte ich. Dann müsste ich doch im unteren Preissegment der DSLRs angekommen sein, oder? Gibt es da einen Tipp?

200€ bezieht sich halt jetzt darauf dass ich davon vielleicht 4 Stück kaufen würde ... wenn es nun eher auf teurere Geräte hinausläuft, dann tun es vielleicht auch 3 oder 2 Stück ... oder gar eine. ;)
 
Hallo, Klaus,

wenn auch Gebrauchtkauf für Dich eine Option wäre, dann könntest Du Dich mal - ich komme da einfach nochmals auf Canon zurück, weil ich da "vorbelastet" bin - nach einer Canon EOS 550 D umsehen. Ist der fast baugleiche Vorläufer meiner EOS 600D, die ihrerseits schon wieder durch die 660D und 700D abgelöst wurde. Die 550er wird gebraucht so ungefähr in dem von Dir genannten Preisrahmen gehandelt, vielleicht ein wenig drüber. "Magic lantern" auf einer Speicherkarte installieren (Achtung, Anleitung dazu unbedingt beachten!), Datenrate ein klein wenig runterdrehen und Du kriegst auf jeden Fall 720p für 10 Minuten am Stück ;)
Nikon-Spiegelreflexe sollten eigentlich auch gut filmen können ;) - ich muß aber passen, wenn's da um eigene Erfahrungen mit einer Nikon-Kamera oder eventueller alternativer Firmware geht.

Viele Grüße
Klaus
 
Hallo, Klaus,

wenn auch Gebrauchtkauf für Dich eine Option wäre, dann könntest Du Dich mal - ich komme da einfach nochmals auf Canon zurück, weil ich da "vorbelastet" bin - nach einer Canon EOS 550 D umsehen. Ist der fast baugleiche Vorläufer meiner EOS 600D, die ihrerseits schon wieder durch die 660D und 700D abgelöst wurde. Die 550er wird gebraucht so ungefähr in dem von Dir genannten Preisrahmen gehandelt, vielleicht ein wenig drüber. "Magic lantern" auf einer Speicherkarte installieren (Achtung, Anleitung dazu unbedingt beachten!), Datenrate ein klein wenig runterdrehen und Du kriegst auf jeden Fall 720p für 10 Minuten am Stück ;)
Nikon-Spiegelreflexe sollten eigentlich auch gut filmen können ;) - ich muß aber passen, wenn's da um eigene Erfahrungen mit einer Nikon-Kamera oder eventueller alternativer Firmware geht.

Viele Grüße
Klaus

Was man bei DSLRs aber nicht unterschätzen sollte sind die Objektive, die man noch dazu braucht, von daher wirds mit dem genannten Budget dann doch etwas knapp, auch für eine gebrauchte 550D :)
Auch die Bedienung einer DSLR im FilmeModus ist doch auch etwas, was gelernt und geübt werden will, Stichwort manueller Fokus v.a. bei Canon...
 
Gebraucht ist eine tolle Idee ... es gibt Angebote in der Bucht mit Objektiv für etwa 350€.


Manueller Fokus ist doch eigentlich ziemlich gut. Was mich bei Videos mit Kompaktkameras immer genervt hat waren die Automatiken für Fokus, Belichtung und Weißabgleich, die ständig übereifrig nachregeln.

Lernen und Üben stellt ja nun kein Hindernis dar. ;)
Ich habe sowieso nicht vor während der Aufnahme die Kamera zu bewegen. Für sowas würde ich mir sowieso jemanden mit mehr Erfahrung als Operator ranholen.
 
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Gebraucht ist eine tolle Idee ... es gibt Angebote in der Bucht mit Objektiv für etwa 350€.
Manueller Fokus ist doch eigentlich ziemlich gut. Was mich bei Videos mit Kompaktkameras immer genervt hat waren die Automatiken für Fokus, Belichtung und Weißabgleich, die ständig übereifrig nachregeln.

Der ist auch gut, zweifellos :) Aber man hat einfach mehr zu tun, als mit nem Camcorder, das darf man nicht unterschätzen :)
Bin aber selber auch ein Freund der komplett manuellen Einstellung ;D
 
@chaos.klausy

Ich würde in deinem Fall auch die DSLR-Variante vorschlagen. Und ja, Klappe zum synchronisieren ist eine gute Methode. Die kann man im Notfall auch anderweitig simulieren, geht nur darum eine deutliche Bewegung und einen deutlichen Audiopegelausschlag zur selben Zeit zu erzeugen.

Für einen professionellen Look möchte ich dir aber noch zwei wichtige Themen ans Herz legen, mit denen du dich unbedingt befassen solltest:

1) Bildaufteilung
2) Lichtsetzung

Die Bildaufteilung kann man sich im Internet anlesen, die Grundlagen über Lichtsetzung ebenfalls. Allerdings solltest du vor dem ersten Dreh unbedingt üben und herumprobieren! Wenn du nett zu deiner Freundin bist und ihre Nikon Video kann, kannst du gleich damit anfangen.
Beim Lichtsetzen kann man kreativ sein, du musst nicht gleich ein Lichtset um ein paar hundert Euro kaufen. Man kann viel aus dem vorhandenen Licht herausholen und mal mit normalen haushaltsüblichen Lampen probieren, ob sich diese zum Aufhellen nutzen lassen (hier gilt es aber das Stichwort "Farbtemperatur" zu beachten, das ist aber in der Wikipedia schön erklärt).
Die Investion in zwei, drei PAR-Scheinwerfer (Achtung, bitte die Version mit farbgenormten Glühbirnen, keine LEDs!) ist hier sicher eine gute (die Edelvariante wären Fresnels, die sind aber bedeutend teurer, halte ich in deinem Fall nicht für notwendig).

Lightworks soll recht gut sein, ich habe aber noch nicht selbst damit gearbeitet (ich schneide unter Linux). Beachte aber bitte vorher, ob sich die Codecs, in denen deine DSLRs die Videos abspeichern, in der kostenlosen Software-Variante verarbeiten lassen.

Und berechne auch, dass du alle Kameras und Scheinwerfer irgendwo befestigen musst. Bei unbewegten Bildern in einer festen Installation tun es auch billige Fotostative (die lassen sich oft zusammenschnorren, ich hasse die Dinger, aber in der Not frisst der Teufel Fliegen ^^), bzw. alles, was die Kamera festhält, man sie aber in einer Neigung montieren kann.

Equipment aus dem Audiobereich lässt sich auch kreativ im Videobereich missbrauchen und umgekehrt.

Liebe Grüße und viel Erfolg,

Annea
 
Hallo Annea,

danke für deine Tipps. Leider ist die Nikon schon älteren Datums und kann gar kein Video.

Richtig. Mit Licht habe ich mich vor einer Weile schon mal auseinandergesetzt, da ich eine Bühne beleuchten wollte. Mich hat an Scheinwerfen (im vergleich zu LED) nur immer gestört, dass man einen extra Dimmer benötigt. Farbtemperatur ist aber sicher eine wichtige Sache. Es ist ja wie bei Audio-Aufnahmen. Wenn die Quelle nicht gut klingt/aussieht, dann kann man noch so tolles Equipment haben aber die Aufnahme wird davon nicht besser.

Es gibt Aufsätze mit denen man Kameras auf Mikrostative schrauben kann ... einem Dreibein würde ich aber stabilitätsmäßig mehr vertrauen, gerade weil Musiker sich ja auch mal mehr bewegen und das Bild soll ja nicht im Takt mitschwanken. ;)

Bei der synchronisation meinte ich eigentlich jetzt nicht die grobe Synchro, sondern die feine. Im Audiobereich müssen alle Geräte samplegenau miteinander synchronisiert sein. Jetzt wo ich darüber nachdenke, kommt es im Video-Bereich darauf wohl nicht so an, da es keine üblen Interferenzen geben kann und es auf ein paar Samples mehr oder weniger nicht so ankommt. Da müssen die internen Zeitgeber der Geräte wohl nicht 100% synchron laufen.

Ich denke auch, dass eine DSLR die richtige Lösung ist. Die Canon-Kameras unterscheiden sich doch hauptsächlich in der Ausstattung, oder? Die 1200D scheint mir zB einfach nicht so viele professionelle Features zu haben wie die drei oder zweistelligen Modellnummern. Mit 380€ hab ich ein paar Neu-Angebote gefunden bei denen ja auch noch Garantie wäre. Die Einstelligen (z.B.: 7D) spielen wohl in einer ganz anderen Liga, so wie ich das gelesen habe.

Gruß!
 
@chaos.klaus

Ich habe noch nie bei Scheinwerfern einen Dimmer benötigt. Das mit der Helligkeit löse ich über die Wattzahl oder den Abstand zum Motiv.

Mikrostativ... Danke, du hast mich gerade auf die Idee für ein ziemlich wildes Experiment gebracht! :D
Eine unbewachte fix montierte Kamera würde ich einem Mikrofonstativ zugegeben aber auch nicht anvertrauen wollen. Ich hatte eher an Boxenstative für die Scheinwerfer gedacht, falls du solche hast.

Wen die Musiker wild herumhüpfen wackelt ein professionelles Videostativ aber auch, mach dir da lieber keine Illusionen. Die professionellen fallen im Gegensatz zum Kinderspielzeug halt nicht um.

Ich denke auch, dass ein Neukauf die bessere Wahl ist. Die Gebrauchtpreise für gebrauchte Canon-EOS-Modell bewegen sich in der Nähe des Neupreises, da macht es dann keinen Sinn auf die Garantie zu verzichten.

Wegen der Features musst du dir überlegen, was du brauchst. Die dreistelligen Modelle sind für deine Zwecke sicher ausreichend, den Unterschied zur 1200D habe ich gerade nicht im Kopf. Aber du kannst ja auch mischen.

Wegen der Synchronisation... die ist schon wichtig, aber halt etwas gröber. Und bei längeren Aufnahmen laufen die Bilder schon oft auseinander, da musst du dann am Schnittplatz nach Gefühl die Bilder der Kameras nach einer gewissen Zeit beim Umschneiden neu synchronisieren (um ein paar Frames verschieben). Ev. gibt es aber eine bessere Lösung, die mir nicht bekannt ist.

Liebe Grüße,

Anea
 
Bei einem Musikvideodreh gestaltet sich die Synchronisation relativ einfach, da man die Wellenform der Kamera-Aufnahme mit dem Mix übereinanderlegen und so sogar fast samplegenau syncen kann.

Zum Thema Licht:
In allen größeren Städten gibt es Verleihe, bei denen man einen kleinen Lichtkoffer schon für 50€/Tag bekommt.
LED-Lampen sind mittlerweile auf Niveau von Kunstlicht, nur leider gehen die brauchbaren Modelle im vierstelligen Bereich los.
Mischen kann man LED und konventionelle Brenner durchaus, solange man sie bildlich trennt, z.B. LED für das Objekt, Glühlicht für den Hintergrund.
Arbeitet man mit szenischem Licht und ist in der Auswahl der Leuchtmittel eingeschränkt oder muss Kompromisse eingehen, lohnen sich Filterfolien: mit CTB-, CTO-, ND- und Crush-Filter sollte man (außer farbigem Licht) alles abdecken können. Bei Lampen über 500W darauf achten dass sie hitzebeständig sind, sonst bleichen sie aus.
 
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Hallo, Klaus,

...zum Thema Synchronisation: Ich mach' das, wie erwähnt, auch immer anhand der Wellenform - für das notwendige Klatschen sorgen bei mir (ich bin überwiegend im Bereich Klassik/Chöre unterwegs) die Zuschauer beim Bühnenaufgang der Akteure. Es gibt IMMER einen, der vor allen anderen klatscht... :D
Dann geht's mit dem Anlegen prima. Bei mir werkelt auf der Kamera allerdings noch ein Rode Stereo Videomic pro... ist einmal gegenüber dem an der Kamera eingebauten Winz-Mikro unvergleichlich besser - und ich bin tonmäßig noch ein wenig redundant.

Stative: Mikrostativ geht zur Not auch... aber ich würde längerfristig zu einem Videostativ raten, wenn das nämlich den entsprechenden Kopf hat, kannst Du schöne Schwenks machen, das wird spätestens dann interessant, wenn Du zwei Kameras im Einsatz hast. Außerdem ist der Standkreis größer und durch die üblicherweise einzeln verstellbaren Beine kannst Du auch schon mal "merkwürdige" Standorte, wie "halb auf der Treppe" nehmen, an denen ein Mikrofonstativ scheitert.

Zur Canon EOS1200D - ich hab' jetzt gerade mal die Feature-Liste überflogen, im wesentlichen spart sie wohl am Touchscreen bzw. schwenkbarem Touchscreen der größeren Modelle sowie an einigen Automatik- und Komfortfunktionen. Die grundsätzlichen Videofähigkeiten scheinen ziemlich identisch zu den nächstgrößeren Modellen zu sein. Das bei den Canons normalerweise mitgelieferte Systemobjektiv ist übrigens besser als sein Ruf... nachkaufen kann man ggfs. ja immer noch ;)

Viele Grüße
Klaus
 

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