Kann man akustisch genauso Blues spielen wie elektrisch?

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Way2Blu
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Akustisch wird meistens ja anders gespielt, elektrisch werden ja mehr einzelne Noten kombiniert.
Kann man das auch auf der Akustikgitarre machen?
 
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Ich persönlich sehe die Akustik und die Elektrik als zwei eigenständige Instrumente, die auch zu einem Großteil unterschiedlich gespielt/gehandhabt werden. Aber das kombinieren einzelner Noten zu Licks/Doublestops etc. geht natürlich auch bei der Akustik.
 
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Der Gitarrenblues wurde nicht auf der E-Gitarre erfunden! ;)
Was meinst du womit die alten Bluesgitarristen gespielt haben, bevor es überhaupt E-Gitarren gab?
Es gibt gibt ganze Buch- und Magazinreihen, die sich dem akustischen Bleus widmen (z.B. Bluescafe von Guitar Acoustic).

Leute, die eher elektrisch spielen, schaffen es auch, ihre Stücke mit der akustischen Gitarre zu spielen (z.B. Clapton unplugged).
Du musst einfach etwas anders spielen und weniger stark benden, das schadet dem Blues aber nicht.
Die Gitarrentechniken, die nur auf der E-Gitarre funktionieren, machen nicht den Blues aus.

Und wie mein Vorredner schon sagt, du musst die Instrumente als eigenständig betrachten und nicht versuchen, Speiltechniken 1:1 in die eine oder andere Richtung zu kopieren.
 
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Ich denke ja, es geht.

Es gibt ja auch akustische Gitarren mit schlankeren Hälsen ähnlich wie bei E-Gitarren, und möglicherweise sind etwas dünnere Saiten sinnvoll. Auf den Akustischen werden ja sonst meistens 12er Saitensätze gespielt, allenfalls 011er, und die Griffbretter sind für Fingerstyle Spielweise gern auch etwas breiter und flach(er), so ab 44 oder 45 mm.

Ist aber dann eben nicht der typische Akustik-Blues der Fingerstyle gespielt wird, sondern eher E-Gitarren Blues, nur eben auf einer Akustischen gespielt.
 
Es gibt ja auch akustische Gitarren mit schlankeren Hälsen ähnlich wie bei E-Gitarren, und möglicherweise sind etwas dünnere Saiten sinnvoll.
Die Gitarre klingt dann halt für typische akustische Sachen etwas dünn und es geht letztlich nur darum, dass der Spieler beim Umstieg von der E-Gitarre nichts neues lernen muss.
Wem's dann gefällt, jedem wie er will. :nix:
Ich würde die Akustische als anderes Instrument mit ihren Eigenheiten annehmen und auch anders spielen.
 
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ich sehe da keinen Gegensatz.
Das Video zeigt wie der Blues elektrisch wurde.
Der Ersteller bemütr sich das Equipment von Elmore James zu rekonstruieren.ElmoreJames war einer der Pioniere des Elektroblues.
 
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Um mal etwas grundlegender ranzugehen:

Blues wurde mit allem gespielt, was an Instrumenten verfügbar war. Zunächst wohl viel Banjo, später dann Gitarre. Und natürlich Mundharmonika, Klavier, Bass, Jug, Waschbrett, und so weiter. Resonatorgitarren waren beliebt weil sie laut waren (und robust), und später wurde es dann natürlich "elektrisch".

Es gibt viele Beispiele von Blues-Musikern, die in beiden Welten unterwegs waren. In der Regel kamen die - ganz klassisch - von der akustischen Gitarre und haben dann, auch wegen "lauter" und "mehr Auftritts-Chancen" und "das ist der Sound den die Leute wollen", zur E-Gitarre gewechselt.

Beispiele:
- Von Muddy Waters gibt es akustische Aufnahmen (zu finden z.B. unter "Plantation Recordings". Auf seinen ersten kommerziellen Aufnahmen mit E-Gitarre spielt er quasi identisch, gegen später konzentriert er sich dann mehr auf wenigere Lead-Parts.
- Mississippi Fred McDowell klingt auf der E-Gitarre sehr wie auf der A-Gitarre. Der macht halt sein Ding. Ist bei diesen rhythmischen Hill Country Blues Dingern aber immer so, siehe z.B. R.L. Burnside (Unterschied zwischen seinen "First Recordings" und den etwas wilderen Scheiben danach)
- Auch ein gutes Beispiel ist Lonnie Johnson - sehr solider Gitarrist mit Jazz-Einfluss, der auf beiden Instrumenten unterwegs war, von der Herangehensweise halt ein wenig anders.

Es hängt also nicht so sehr am Instrument, sondern auch und vor allem am Musik-Stil. Ewige krachende E-Gitarren-Soli gehen auf der A-Gitarre nicht ... aber es gibt eben ganz viel Blues, bei dem Soli quasi unbekannt sind. Auf den meisten legendären Aufnahmen z.B. aus der Chicago Blues zeit / Chess Recordings spielt die Gitarre eher rhythmische Riffs/Vamps, Akkorde, und ab und an mal "sowas wie ein kurzes Solo" (hat aber mit den heute weit verbreiteten x-Durchgang-Soli wenig zu tun).

Noch ein paar Beispiele:
- Der Gitarrist von Howlin' Wolf, eine Blues-Gitarren-Legende namens Hubert Sumlin, wurde von seinem Chef und Bandleader dazu verdonnert, gefälligst mit den Fingern zu spielen und nicht mit einem Plektrum. Mit Pick sei es zu schnell und nicht gefühlvoll genug.
- Auch B.B. King hat - man mag es kaum glauben - zunächst Akkorde auf einer akustischen Gitarre geschrubbt, bevor er mit Lucille und seinem Sound ganz bekannt wurde.
- Und andersrum - wer ein wirklich Hammer-Gitarrist ist, der spielt seine E-Gitarren-Sachen auch auf der A-Gitarre. Es gibt ein altes "Stevie Ray Vaughan Unplugged", war nur so ne halbe Stunde oder so, gibt diverse Clips auf YouTube. Da zeigt der Herr, wie er quasi 1:1 seine E-Gitarren-Parts auf der 12-String spielt.

Man darf nicht vergessen, dass das moderne Blues-Solo eher eine recht "neuzeitliche" Sache ist, die eigentlich erst so mit/nach...
... der Rock'n'Roll-Zeit (Startpunkt ist für mich immer Chuck Berry, Johnny B. Goode ist halt wirklich nur ein schneller Blues wo anstatt Shuffle halt straight gespielt wird),
... der British Invasion,
... diversen Star-Gitarristen (Clapton, Hendrix, Page, usw usw),
... der Akzeptanz von Blues als "Mainstream"-Musik (und nicht wie bis zur Mitte der 1950er Jahre als Musik für die Schwarze Landbevölkerung),
... der Annäherung an den Jazz
aufgekommen ist.

"Alter" Blues hat wie gesagt vielleicht ein Instrumental-Intro oder ein "Instrumental Break" über eine Form, aber das eher selten. Immer wieder rausgekramtes Beispiel: von Robert Johnson (und ob man will oder nicht, an dem Namen kommt man in der Blues-Welt nicht vorbei) gibt es auf allen Aufnahmen exakt ein rund 12-Taktiges Gitarrensolo. Eins. Auf 29 Songs, 42 Aufnahmen).

Ich breche also ganz klar eine Lanze dafür, dass - gerade im Blues - die akustische und elektrische Gitarre eng verwandt sind und - historisch gesehen - die meisten bekannten E-Gitarren-Blueser mit der A-Gitarre gelernt haben, und dass es da auch mehr als nur ein Paar enge Verbindungen in der Spielweise gibt. Aus Blues-Sicht sind E- und A-Gitarre meiner Meinung nach ein Instrument, nicht zwei grundlegend verschiedene.
 
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grad auch für Einsteiger
Ich sehe das als Fortgeschrittener zwar auch als Einstieg in den Fingerstyle und Übung für die damit verbundene Koordination der Finger, darüber hinaus jedoch auch als Basis für Improvisationen.
Und - back to topic - (nicht nur) dafür eignet sich die Westerngitarre sehr gut.:D
 
Um dem TO wirklich was raten zu können, müsste man eigentlich erst mal wissen auf welchem Level er etwa ist, und was er eigentlich genau möchte ...
Z. B. nur E-Blues bei passender Gelegenheit auch mal nur auf 'ner Akustischen zu spielen, oder wirklich Blues auf der Akustischen zu lernen, aber er kennt vielleicht im Moment nur den modernen E-Blues, oder vielleicht was ganz anderes ...
Macht irgendwie keinen Sinn, nun hier einfach geballtes Blues-Wissen auszuschütten. ;)
 
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Bin blutiger Anfänger und bin dabei, mich zu entscheiden, ob ich eine A- oder E-Gitarre kaufen soll (hab zur Zeit keine).
Ich will auch viel bluesiges spielen und mag BB King. Kann man mit ner Akustik so spielen, dass man dazu wie BB singen kann?
Ich wollte eigentlich erst mit ner Akustikgitarre mein Handwerk lernen und dann später auch elektrisch spielen, bin mir aber nich sicher...
 
Gehen geht alles - irgendwie.
Aber akustischer und elektrischer Blues sind zwei verschiedene Dinge.
In der Regel ist der akustische Blues älter, ursprünglicher, weniger im Bandkontext als der elektrische Blues.
Singen kann man zu beidem.
 
Bin blutiger Anfänger und bin dabei, mich zu entscheiden, ob ich eine A- oder E-Gitarre kaufen soll (hab zur Zeit keine).
Ich will auch viel bluesiges spielen und mag BB King. Kann man mit ner Akustik so spielen, dass man dazu wie BB singen kann?
Ich wollte eigentlich erst mit ner Akustikgitarre mein Handwerk lernen und dann später auch elektrisch spielen, bin mir aber nich sicher...

Es gibt ne menge Blueser, die sangen und sich auf E odr A Gitarre begleiteten.
BB King ist halt schon sehr mit der E gitarre verbunden.

Mein Tip kauf dir ne A Gitarre und dazu
https://www.thomann.de/de/harley_benton_truetone_sh_20.htm
Dann hast du beides und bist sehr authentisch.
Nur wenn du viel in hohen Lagen spielst ist eine echte e Gitarre praktischer.

auf meinem Video oben ist sowas Ähnliches zu sehen.
Viele Bluser spielten eine A Gitarre mit Schallochpickup. John Lee Hooker, Lightening Hopkins...........
 
Alles richtig.

Ich persönlich halte nichts von "man muss erst A-Gitarre spielen können (als Grundlage), um dann auf E-Gitarre umzusteigen".
Wenn man E-Gitarren-Musik hört und sie spielen will, sollte bzw. etwas schwächer: kann man genau so gut mit einer E-Gitarre anfangen.

Allerdings gibt es für Anfänger bzw. Einsteiger Überlegungen anderer Art, die Sinn machen:
> Bei einer E-Gitarre braucht man zusätzlich einen Verstärker. Tendenziell gibt man deshalb für ein Einsteiger-Paket mehr Geld aus als für eine Einsteiger-A-Gitarre. Wenn man also gar nicht weiß, ob Gitarre überhaupt das Instrument ist, bei dem man bleibt, kann es also durchaus Sinn machen, mit einer einfachen A-Gitarre anzufangen. Später kann man sich dann eine E-Gitarre und einen Amp kaufen. Vielleicht bleibt man aber auch bei der A-Gitarre.
> A-Gitarre ist aber nicht A-Gitarre: Neben der eher üblichen Nylon/Konzert-Gitarre gibt es die Western-Gitarre und auch die Dobro/Resonator-Gitarre, um nur ein paar zu nennen. Wäre jetzt auch blöd, wenn man sich eine Western kauft und nach ein paar Wochen merkt, dass eine Konzert-Gitarre doch geeigneter gewesen wäre.

Ein Vorschlag, der gerne in so Fällen gegeben wird, ist, mal ein paar Stunden (kann auch ein Kurs bei der Musikschule sein) zu nehmen, um es auszuprobieren. Instrument wird gestellt, Einstiegshilfe wird gegeben und dann trennt sich Spreu von Weizen und man geht dann mit ausreichendem Rüstzeug an den Kauf und die weitere Entwicklung - oder nimmt Abstand und sagt sich: schöne Idee - nächste Idee.

Die Tür daneben ist ein Kumpel, der Gitarre spielt und bereit ist, einem was zu zeigen, einen ein bißchen spielen zu lassen und einen ein bißchen zu beraten.

Herzliche Grüße

x-Riff
 
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Lob an @Way2Blu - Du erwaehnst BB King und singen. Viele Gitarristen vergessen, dass es beim Blues (eigentlich) eben um Songs geht (mit Text und Gesang). Daumen hoch! ;)

Ich würde mich ganz klar daran orientieren, was du für Musik machen willst. E-Gitarre ist nicht "anders" oder gar "schwieriger" als A-Gitarre, auch muss die A-Gitarre nicht das Einstiegs-Instrument sein. Jeder Gitarrist - egal ob akustisch oder elektrisch - profitiert natürlich von einer soliden Grundausbildung, und die ist relativ ähnlich... wer die gängigen Akkorde findet und spielen kann, hat mehr Handwerkszeug als der, der nur ein paar Riffs und Powerchords kennt.

Also - mach' das, wonach dir ist und wem du nacheiferst.
 
Wobei man als weiteres Argument für eine A-Gitarre anführen könnte, dass man den Gesang dabei nicht verstärken muss, während das bei einer E-Gitarre schon Sinn macht ...

Es kommt tatsächlich zunächst mal darauf an, was das Ziel ist ...

x-Riff
 
Ich persönlich halte nichts von "man muss erst A-Gitarre spielen können (als Grundlage), um dann auf E-Gitarre umzusteigen".

Zustimmung, weil der Begriff "muss" da drin ist. Aber es ist mE. mehr als einen Versuch wert, sich (z.B.) dem Blues gerade auch auf einer akustischen Gitarre zu nähern und die Energie mit zur elektrischen rüberzunehmen. Ich spiele, nachdem sich unsere Band vor Weihnachten aufgelöst hat, seit einigen Monaten nur noch akustisch. Ich habe zwar auch vorher überwiegend akustisch gespielt, nun aber radikal. Es hat meine Denk- und Herangehensweise doch noch etwas verändert, ich bekomme mehr Ruhe ins Spiel, gehe etwas sorgfältiger mit den Tönen um, dudele weniger. Wir treffen uns in einer Woche zu einer Session in alter Besetzung. Bin sehr gespannt, wie sich das auf der elektrischen anfühlen wird.
 
Ja - kam mir wirklich darauf an, dass dies keine eiserne Regel sein soll - also kein: muss.
Meines Erachtens gibt es (allgemeine) Argumente für das eine wie für das andere, die man in Bezug auf den konkreten Einzelfall betrachten sollte.

In ähnlicher Weise würde ich das auch für die Frage A-drum oder E-drum beantworten.

Aus meiner Erfahrung heraus ist es immer spannend und eine Bereicherung, wieder mal an die Quelle zu gehen oder anderes auszuprobieren - außer, man will sich darauf konzentrieren, auf seinem jeweiligen Instrument in eine bestimmte Richtung weiter zu gehen - also eher Tiefe und Detail statt Breite und Vielfältigkeit.

x-Riff
 

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