Kaufberatung Querflöte für 1.000 EUR

S
-Spot-
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
25.09.18
Registriert
10.09.18
Beiträge
3
Kekse
0
Hallo liebe Flötist/innen,

ich möchte euch bitten mir bei der Entscheidung für eine Querflöte zu helfen, deshalb stelle ich mich kurz vor und grenze ein was ich möchte.

Ausgangssituation:

Ich bin auf der Querflöte Anfänger, spiele jetzt seit 4 Wochen auf einer 35 Jahre alten geliehenen Pearl, die ihre besten Tage hinter sich hat und teilweise hübsch grünen Dekor und sehr klapprige Klappen aufweist. Da ich mir die Flöte nicht ewig leihen kann, muss ich mir über die Anschaffung einer eigenen Gedanken machen.


Wie ist der "Instrumentenstand":

Ich bin langjähriger Blockflötenspieler und mittlerweile auch Lehrer, habe daneben viel Erfahrung auf dem Fagott. Außerdem spiele ich Cornamusen, Krummhörmer und ein Hümmelchen (kleiner Dudelsack). Dazu kommen noch eine Tin- und eine Lowwhistle. Womit wir auch bereits beim Einsatzgebiet für die Querflöte wären.


Für welchen Zweck möchte ich eine Querflöte/Einsatzgebiet:

Primär möchte ich ein Instrument welches sich in der Irish Folk Musik flexibler einsetzen lässt als meine Whistles, welche hinsichtlich spielbarer Tonarten und wohlklingenden Überblasbarkeit eher eingeschränkt sind. Wir spielen in meiner Band unter anderem selbst komponierte Stücke und setzen klassische irische Stücke auch mal in für Irish Folk abwegigere Tonarten, deshalb sind die Möglichkeiten für die Whistles sehr beschränkt (es sei denn ich würde mir für jede Tonart eine kaufen;)).
Die Querflöte bietet für mich Bespielbarkeit ohne Einschränkungen und sehr gute Überblasbarkeit, gepaart mit einem Klang, der Whistles zumindest sehr nahe kommt.

Was möchte ich:

Eine Querflöte, die den Spagat schafft gleichzeitig ein ordentliches Anfängerinstrument zu sein, aber auch "gut" genug ist*, um bei Konzerten mit Publikum und Gage eingesetzt zu werden. Außerdem muss sie bezahlbar bleiben, da gleichzeitig ein größerer Dudelsack auf der Wunschliste steht und ich keinen Goldesel im Garten habe.
Außerdem stellt sich die Frage, ob Querflöten bestimmter Hersteller klanglich besonders gut für Irish Folk geeignet sind oder ob ich nach individuellem Empfinden gehen sollte.

*natürlich bin ich mir bewusst, dass 90% Können und maximal 10% Flöte sind:)

Budget:

Die Kosten sollten 1000€ nicht übersteigen, das Instrument darf gerne gebraucht sein.

Ich freue mich über Rückmeldungen.

Mit freundlichen Grüßen
-Spot-
 
Eigenschaft
 
Also mit 1000€ bist du da gut dabei. Andere werden dir sicherlich noch bestimmte Marken empfehlen, aber auch No-Name-Marken können gute Ergebnisse erzielen. Dementsprechend würde ich zum Flötenbauer gehen und mich da beraten lassen, mit dem Ziel, das beste aus dem Geld rauszuholen. Natürlich sagen die einen, diese Marke klingt besser und die anderen sagen, diese Marke klingt besser, aber das ist von Mundform und Ansatz abhängig. Da hilft auch die Beratung eines (fähigen) Flötenbauers, auch schon bei deinem Lernstand.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich freue mich sehr über Deine Antwort, Dein Thread mit Checkliste zum Kauf war erst der Grund für mich mich hier anzumelden und nochmal genauer nachzufragen:)
Ich scheue mich Momentan noch davor zu einem Bauer gehen, denke mein Ansatz ist einfach noch zu schlecht um wirklich beurteilen zu können was ich gut und nicht gut finde. Klar, als Blockflötenlehrer suche ich Flöten für meine Schüler, sortiere aus und habe 99% Trefferwahrscheinlichkeit was gut ist und was nicht, bzw mit was die Kinder klar kommen. Aber bei Querflöten ist das einfach komplett anders, viel mehr vom persönlichen Geschmack abhängig, ich muss sicher sein was ich will um wirklich zuverlässig aussuchen zu können. Ich hatte kurz die Flöte meiner Chefin in der Hand, Preisunterschied alte Flöte im Neuzustand zu neuer Flöte im Neuzustand 1200€...die ging sehr viel besser, aber das ist bei dem Unterschied sicher auch normal;)
Wie erkenne ich denn wann der Ansatz und die Technik so weit ausgereift sind, dass es sich wirklich lohnt sich auf Anspiel- und Einkaufstour zu begeben? Sicher ist das von Flötist zu Flötist unterschiedlich aber vielleicht kannst Du bzw könnt ihr einen groben Anhaltspunkt nennen.
 
Also wenn du dir erst eine Querflöte kaufen möchtest, wenn dein Ansatz ausgereift ist.......puuuh, das dauert ja Jahre und endet meist nie :)
Es gibt natürlich Unterschiede bei den Flöten, aber letztlich stellst du dich ja auch auf die Flöte ein und kannst später....wenn der Ansatz denn mal in die Nähe von Reife kommt, ja auch mal ein anderes Mundstück testen, oder ne andere Querflöte.
Ich würde mir an deiner Stelle ne Flöte kaufen, die allgemein als gut empfunden wird und loslegen.
Meine Flöte ist genau in deiner Preisvorstellung: Eine Yamaha YFL 311, die gibts neu für ca. 1000€ ( ist wohl jetzt die 312) und gebraucht für ca. die Hälfte, je nach Zustand.
Da gibt es sicherlich noch andere bekannte Hersteller, die in der Preisklasse einfach gute Flöten bauen, mit denen du erstmal auf Jahre/Jahrzehnte hinaus zufrieden sein kannst.
Also ich würde dir empfehlen, ein gutes Markeninstrument zu kaufen und keine Exoten. Man kann sich ein bisschen vorab informieren und bisschen Überblick bekommen.
Ich weiss auch gar nicht mal, ob es Sinn machen würde, wenn da ein Kundiger mitkäme. Mag sein, dass er einen wunderbaren Ton mit seinem Ansatz erzeugt, aber das hat mir dir ja gar nix zu tun.
Bei Gebrauchtkauf macht es sicherlich Sinn, einen "Fachmann" zum Check der Technik und Polster dabei zu haben.
also los....:)
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Mein Beitrag ist zwangsläufig nicht flötenspezifisch, aber vielleicht ist etwas von meinen Gedanken und Erfahrungen trotzdem brauchbar.

Wenn es ein empfehlenswertes Modell von Yamaha gibt, dann wäre das in der Situation von -Spot- für mich keine Frage.

Bei meinen Instrumenten Trompete und Keyboards ist das Schöne an Yamaha, dass man bezogen auf den jeweiligen Preis ein gutes bis sehr gutes Qualitätsinstrument kauft.

Das stellt wahrscheinlich für geraume Zeit zufrieden und wenn doch nicht, dann lässt es sich sehr unproblematisch wieder verkaufen, eben weil der hohe Qualitätsstandard von Yamaha allgemein bekannt ist.

Was ich schon mehrfach erlebt habe: der Zeitpunkt für die Suche nach einem besseren Instrument liegt nicht nur am Ansatz, sondern an der spielttechnischen und musikalischen Entwicklung insgesamt.

Man bekommt das Gefühl, dass dem Instrument Eigenschaften fehlen, die man gerne hätte, es wird dadurch zum begrenzenden Faktor.
Ob das immer objektiv so ist, steht auf einem anderen Blatt, aber Blasinstrument spielen ist halt sowohl sehr körperlich als auch "Kopfsache".

Ich habe meine letzte Ausstattung über Jahre gesucht und vor 5 Jahren gefunden, einmal mit einem ziemlich seltenen Gebrauchtinstrument und dann mit einer neuen Yamaha aus deren zweitteuersten Kategorie, die perfekt meinen Wunsch beim Spielgefühl und Klang entspricht.
Daran gebastelt wurde nichts mehr, ich spiele sie wie vom Werk geliefert.

Gruß Claus
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Meiner Erfahrung nach kommt es darauf an, wie sehr du auf die Zukunft bauen möchtest während du gleichzeitig im Anfang etwas mehr zu leiden bereit bist.

Die Einsteigerflöten, bzw. genau genommen die Köpfe, sind anscheinend etwas mehr auf einfache Ansprache getrimmt, haben aber nicht so einen starken Ausdruck und eine geringere Variabilität.

Nehme ich jetzt den persönlich erfahrenen Unterschied bei Yamaha, so spricht und springt eine nur versilberte 212 zwar bei Einsteigern besser an als eine 312 mit Vollsilberkopf. Aber sie ist auch etwas „langweiliger“, wenn der Ansatz sich verbessert hat und man anfängt, mehr Dynamik in den Ton zu bringen.

Als grundsätzlichen Tipp kann ich also geben, dass man entweder schnelle Erfolge mit einer günstigen Flöte machen kann, oder aber für den Vorteil eines längerfristigen Haltens der Flöte, etwas Anfängerfrust bei einer besseren Flöte einkalkuliert.

Konkret sieht das dann so aus, dass erreichte Erfolge am einen Tag, plötzlich am nächsten Tag weg zu sein scheinen. Die am Vortag so tolle tiefe Lage muss auf einmal mühsam erkämpft werden. Das ist bei den Einsteigerköpfen besser, meine ich. Dafür klingt der Ton aber auch jeden Tag gleich ...

Wenn man 1.000 Euro ausgeben kann und will, würde ich einem für die Zukunft engagierten Querflöteneinsteiger eine Mittelklasse mit Vollsilberkopf empfehlen. Beispiel wäre da die Yamaha YFL 311 oder besonders die 371 mit Ringklappen. Anspielen sollte man natürlich diverse Marken und Modelle.

Wer aber „nur“ eine Alternative für andere Flöten sucht bei denen ihm aufgrund prinzipbedingter Eigenschaften etwas beim Repertoire fehlt, dem würde ich dringend zu einer Einsteiger-Querflöte aus der günstigeren Linie wie der 212 raten. Zumindest solltest du bei egal welcher Marke eher auf den gut ansprechenden Klang achten denn auf Konzerteigenschaften.

Bis du als Multiinstrumentalist eine höherwertige Flöte klanglich wirklich ausnutzt, hast du dich evtl. lange Zeit über Misserfolge beim Üben geärgert. Und eins ist sicher - bis ein Publikum merkt, dass da jemand eine etwas bessere Querflöte als ein Einsteigermodell spielt, musst du dich schon jahrelang mit einem ordentlichen Übungspensum auf die Querflöte eingelassen haben.

Bei gebrauchten Querflöten musst du dich darauf einrichten, dass die bereits viele Jahre auf dem Buckel haben können. Da ist es sehr wichtig, die Daten abzugleichen, denn für den gleichen (dem Neupreis oft recht nahen) Preis gibt es wegen der viele Jahre lang genutzten Modellnamen genauso eine nur sehr selten genutzte Flöte eines Wohnzimmer-Gelegenheitsspielers wie auch das schon mehrfach durchgereichte 10-15 Jahre alte Gerät von Vielspielern.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Vielen Dank für all die ausführlichen Antworten!

Ich nehme mir eure Tipps zu Herzen und werde demnächst bei einem Musikgeschäft in der Nähe vorbei gehen, die Chefin ist selbst studierte Flötistin und liebt das Instrument:)
Ich bin Frust durchaus gewöhnt, gerade Dudelsäcke sind anfangs äußerst zickig; wenn wir mein momentanes Können nicht gefällt artet das erfahrungsgemäß in vermehrtes Üben aus - nicht die schlechteste Voraussetzung. Ich möchte die Querflöte zwar als Alternative, aber nicht um auf einem "ja okay dafür reicht's ja jetzt"-Stand hängenzubleiben, sondern ich strebe eine kontinuierliche Entwicklung an, schon alleine deswegen, um zu verhindern, dass ich irgendwann einen von euch im Publikum sitzen hab und der/die sich Ohren zuhaltend aus dem Staub macht;)
Ich hatte mir überlegt im örtlichen Musikverein anzufragen, ob ich mich mit der Querflöte in die Proben der Jugend setzen darf, das ist bestimmt auch nicht verkehrt um Erfahrung zu sammeln (ich darf denen nur nichts von meinem Fagott erzählen, sonst wollen sie nur das...;))
Apropos Fagott: Im Moment spiele ich auf einer Flöte mit geschlossenen Klappen, kenne aber Ringklappen vom andern Instrument und empfinde sie als sehr angenehm, man spürt den Luftstrom. Am Ende ist es sicher eine Frage des Ausprobierens und des Geschmacks, aber haben Ringklappenflöten irgendwelche technische oder wie auch immer geartete Vor-/Nachteile?
 
„haben Ringklappenflöten irgendwelche technische oder wie auch immer geartete Vor-/Nachteile?“

Nachteile? Nein, nur den Umstand dass man halt genauer greifen muss als bei geschlossenen Klappen. Empfand ich jetzt aber als vollkommen unproblematisch. Bei kompletten Musiker-Neulingen ist das vielleicht die ersten Tage etwas anderes, aber wer es gewohnt ist nicht einfach nur irgendwie auf Tasten und Klappen zu patschen, wird von Anfang an kein Problem haben.

Ich habe beim gegenseitigen Probieren mit/ohne Stopfen in den Klappen aber den Eindruck, dass offene Klappen irgendwie besser klingen. Kommt vielleicht dadurch, dass die Luft bei nicht gedrückten Klappen durch die zusätzliche Öffnungen besser entweichen kann? Keine Ahnung, ich fands zumindest besser.

Spiel auch mal wenn es geht eine Alt-Querflöte an! Ein wunderschöner voluminöser tiefer Klang:

 
Ich bin auch Fan von Ringklappen. Ich kenne auch Leute, bei denen einzelne Finger nicht die Klappe ganz erreichen, die sich dann einfach damit arrangiert haben, einen Stopfen drin zu lassen und alles andere sind Ringklappen. Ich habe glücklicherweise gar keine Stopfen gehabt, als ich meine erste Ringklappenflöte bekommen habe und wusste nicht mal, dass es die gibt und so habe ich mir die passende Haltung (von wirklicher Kinderhaltung mit nur Ränder berühren an vielen Stellen) direkt angewöhnen müssen. Hat ein wenig gedauert, aber mittlerweile bin ich froh drüber, komplett ohne Stopfen spielen zu können.
 
Ich bin auch ein Fan von Ringklappen. Man ist irgendwie näher am Ton dran und hat als Fortgeschrittener mehr Möglichkeiten. Die Sache ist einfach die: Man kann aus einer Flöte mit Ringklappen jederzeit eine Flöte mit geschlossenen Klappen machen, aber nicht umgekehrt.
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben