Kauri - Geeignet für Gitarrenbau?

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Hallo werte Gitarrenbauer und Bastler,

Ich habe ein Frage an Euch bezüglich der Eignung einer bestimmten Holzart für den (E-)Gitarrenbau.
Und zwar habe ich Kontakt zu einem Holzhändler, der erst seit kurzer Zeit "Kauri", ein Holz aus Neuseeland, welches etwa 40.000 bis 50.000 Jahre lang in Moorboden konserviert wurde, in Deutschland vertreibt.
Der Händler meinte, dass Kauri von der Beschaffenheit und den Verarbeitungsmöglichkeiten grob mit Kiefernholz zu vergleichen ist. Allerdings ist Kiefer ist ja, vorsichtig ausgedrückt, nicht unbedingt die erste Wahl für E-Gitarren, wenn ich recht informiert bin.
Weitere und genauere Infos zu dem Holz gibt es unter http://www.kauriholz.de.

Grundsätzlich bin ich eher ein Laie im Bereich Gitarrenbau, finde aber natürlich die Idee von einem 50.000 Jahre alten Korpus oder Hals sehr verlockend. Selbstverständlich ist mir klar, dass man im Prinzip aus jeder Holzart einen Korpus schnitzen kann, jedoch geht es mir vorrangig natürlich um die klanglichen Eigenschaften.
Meine Frage wäre nun, ob sich dieses Holz überhaupt grundsätzlich für den Bau einer Gitarre eignet, vor allem für den Bereich E-Gitarre?

Mag da jemand eine Einschätzung abgeben?

Schöne Grüße,
dead_poet

PS: Hier mal ein Link zu einer Seite, wo eine Kauri-Stratocaster gezeigt wird: http://www.langcaster.com/making-guitars.html.
 
Eigenschaft
 
Spektakuläre Optik jedenfalls.

Kiefer mag nicht allererste Wahl sein, da es relativ weich und recht offenporig ist. Allerdings hat uns Leo Fender seine ersten Teles auch aus Pinie gebaut und schlecht klangen die nun wirklich nicht.
Solange statisch keine Bedenken bestehen, kann man letztendlich aus jedem Holz Instrumente bauen.
Endlich mal was Neues, finde ich sehr gut!

Framus baut heutzutage Gitarren aus Sperrholz und auch die klingen prächtig.;)
 
sehr interessant!!
ich denke bei solchen sachen oft : Probieren geht über Studieren.
Hab auch ne Tele gebaut aus Palisander ( massiv!!) und hatte angst das diese nicht klingt .... und schlussendlich wars die geilste Tele welche ich gebaut habe!
Hab aber auch schon aus Amaranth was gemacht .. was klanglich für gitarre nicht geht.
wenn man es nicht versucht weiss man es nicht .. wenn der Preis einiegermassen ok ist würde ich es sogar auch versuchen.
weisst du was sowas kostet ??
gruss manu
 
Hab auch ne Tele gebaut aus Palisander ( massiv!!) und hatte angst das diese nicht klingt .... und schlussendlich wars die geilste Tele welche ich gebaut habe!
Darf ich spekulieren, daß sich die Tele am Gurt wie ein Gullideckel anfühlt?:D
 
Danke schonmal für die Rückmeldungen.

weisst du was sowas kostet ??
Da hab ich leider noch keine genaue Angabe. Der Händler meinte was von 50 Euro für einen Block, den man als Korpus nehmen könnte. Aber das war eher als Scherz gemeint, glaube ich.
Ich werd ihn nochmal nach einem realistischen Preis fragen.
Ein Problem könnte noch die Trockenheit sein. Er meinte, dass man das erstmal noch ein 1/4 Jahr auf die Heizung legen müsste. (Man merkt vielleicht, dass wir uns da, wie auch schon beim Preis, eher auf keinem allzu ernsten Niveau unterhalten haben.) 40.000 Jahre Lagerung im Moor bietet ja nicht gerade Idealbedingungen bezüglich Feuchtigkeit.

Ich frag ihn nochmal konkret nach Preisen. Auch das Gewicht würde mich noch interessieren.

Vom Typ Gitarre her würde ich auch in die Tele-Richtung gehen wollen.
 
Es sollte unbedingt gut getrocknet sein, sprich ein paar Jahre lagern!
Am ende schrumpft es dir sonst zusammen und die ganze Arbeit war für'n Hugo..

Das 1/4 Jahr auf der Heizung gilt vielleicht für eine Arbeitsplatte, aber für ein Instrument wäre das keine schöne Lösung, bei "billigen" Gitarren wird das Holz auch nur künstlich getrocknet, das dauert dann nur 4 Wochen statt ein paar Jahre, aber das Ergebnis kennen wir ja auch alle.. :bad:
 
Es sollte unbedingt gut getrocknet sein, sprich ein paar Jahre lagern!
Am ende schrumpft es dir sonst zusammen und die ganze Arbeit war für'n Hugo..

Das 1/4 Jahr auf der Heizung gilt vielleicht für eine Arbeitsplatte, aber für ein Instrument wäre das keine schöne Lösung, bei "billigen" Gitarren wird das Holz auch nur künstlich getrocknet, das dauert dann nur 4 Wochen statt ein paar Jahre, aber das Ergebnis kennen wir ja auch alle.. :bad:

Wie gesagt, das 1/4 Jahr war nicht ernst gemeint.
Und da mir ohnehin noch ein paar Sachen beim Equipment fehlen, um mit dem Bau beginnen zu können, soll das Holz ja ohnehin nicht sofort verbaut werden.
Ich dachte eher daran, schonmal in "weiser Voraussicht" bei diesem besonderen Angebot zuzuschlagen und dann später mal mit dem Bau zu beginnen. Das Holz ist in dieser Art ja leider nicht unbegrenzt verfügbar sondern beschränkt sich auf die Menge, die da in Neuseeland aus dem Sumpf gezogen werden kann.

Ich hab jetzt jedenfalls per Email nach dem konkreten Preis für einen Korpusblock gefragt. Bei Antwort werde ich dann hier berichten.
 
Moin!

Ich kenne Kiefer und ich persönlich hasse Kiefer. Kiefer ist zudem sehr sehr weich. Das bedeutet, du hast einen dumpfen muffigen und durchaus billigen Klang hinterher. Wer will das? Man baut ja auch keine Gitarre aus Balsa oder dergleichen. Das heißt aber nicht, dass du es gänzlich lassen solltest dieses Holz zu verarbeiten. Ich würde eher vorschlagen, dass du deine Decke aus diesem Holz gestaltest und dich mit dem Rest eher den klassischen Harthölzern widtmest.
 
Ich persönlich denke, dass Kauri sich schlecht mit anderen Hölzern vergleichen lässt. Leg dir auf jeden Fall eine Planke zu und schau was draus machbar ist.
Vorraussetzen würde ich persönlich aber trotzdem eine längere Trocknungszeit. Wenn du den Preis für ein Korpusblock hast, bitte poste doch mal hier oder per PN.
 
Kauri ist doch nichts weiter als eine neuseeländische Agathis-Sub-Art. Im deutschen Sprachraum ist auch von Kauri-Fichte oder Kauri-Kiefer die Rede, wobei wie gesagt keine der beiden Holzarten üblicherweise erste Wahl für den E-Gitarrenbau ist (Fichte bei Akkustikgitarren mag anders aussehen...)

Aus dem Holz werden die letzten Jahre jedoch schon jede Menge Gitarren (vor allem im unteren Preissegment, ich kenns z.B. von der LTD Viper-50) gebaut. Ist vermutlich einfach billig das Holz mit relativ wenigen spezifischen positiven oder negativen Klangeigenschaften. Wenn ich von meiner Agathis-Gitarre schließen müsste, würde ich sagen dass es nicht so ganz schlecht klingt, aber undefiniert (zum Vergleich habe ich zum Beispiel eine Erlen RR und eine Mahagonie LP) triffts ziemlich gut.
 
Darf ich spekulieren, daß sich die Tele am Gurt wie ein Gullideckel anfühlt?:D
Ja, aber der best klingenste (und schönste) Gullideckel, den du dir vorstellen kannst :great:

Man kann sie übrigens in meiner Sig im Link zur Band sogar live auf der Bühne sehen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Darf ich spekulieren, daß sich die Tele am Gurt wie ein Gullideckel anfühlt?:D

der Body alleine brachte rund 3800gr auf die wage.. also alles in allem um die 5000gr.
die tele ist verkauft .. und der käufer schwirt hier im forum rum und ist heute immer noch begeistert von sound und spielt auch ganze konzerte damit!
ein schweres Instrument muss nicht heissen das man es nicht spielen kann .. wenn man einen breiten gurt hat geht dies sogar problemlos!

die amaranth telecaster wiegt da etwas mehr .. hat jedoch nicht diesen sound welcher eben die palisander gitarre hat!
die optik jedoch entschädigt dafür das gewicht! :

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also ich bin gespannt was dieses kauri kostet :)
 
Krass..........
Der Hals ist aus demselben Material oder ist das weißes Ebenholz?

Mann, ich krieg schon wieder richtig Böcke, was zu bauen.......
 
Wow...

Also dann Hut ab vor deinem Chirurgen oder Chiropraktiker. Dann noch neben dem Palisander Body noch ein Hals aus Zebrano... Hölle! :D
Aber Zebrano ist auch eine Ebenholzart.
 
Moin!

Nochmal Danke für die zahlreichen weiteren Meinungen und die extrem schönen Bilder der Tele.

Meldung vom Holzhändler: Ein Block mit den Maßen 600 x 400 x 60 (mm) würde etwa 80 Euro + Mwst. kosten. Allerdings verkauft er Kauri nur in größeren Bohlen (ca. 2200 mm x 800 mm). Außerdem ist bei seinem bisherigen Stand die Maserung des Holzes wohl nicht sehr spannend. Er will aber versuchen, zum einen noch Stücke mit "lebendigerer" Maserung zu bekommen und zum anderen seine zukünftigen Abnehmer zu fragen, ob man sich nicht eine Bohle teilen könnte.
Klingt für mich alles ganz gut soweit.
Und die Idee von Etna, daraus nur die Decke zu machen, scheint auch ganz sinnvoll, wenn das Zeug denn wirklich so weich ist.
 
Das ist ungelogen die hübscheste Tele, die ich je gesehen habe. Ich bin eigentlich nicht so der Tele-fan desswegen machen mich sonst nur weiße Teles mit schwarzen Schlagbrett und Ahornbriffbrett an. :)

Die Geschichte mit dem Kauri-Holz erinnert mich irgendwie an die Geschichte mit dem Timber-maple das von FGN verbaut wird. Das Zeug hat zwischen 70-200 Jahren im Fluss verbracht. (Wenn ich mich recht entsinne) Hat auf jeden Fall eine irrsinns Maserung (AAAAA). -> http://www.youtube.com/watch?v=g_UpFPoh-Uw Sind halt aber entsprechend teuer.
 

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