Kawai K4: Arpeggios ohne Arpeggiator

[daybyter]

Hallo!

Versuche seit kurzem am Kawai K4 ein einfaches (Test-)Arpeggio mit Hilfe der Oszillator-Verzögerung zu programmieren, aber ich kämpfe gerade mit den Verzögerungswerten, die extrem nicht-linear sind. D.h. so 0-20 ist eine ziemlich kurze Verzögerung, aber wenn die Werte grösser werden, ist z.B. 50 - 53 schon ein ziemlicher Sprung. Und bei einer Verzögerung von 100 hör ich mal gar keinen Ton mehr (sollte doch nach ca. 12 Sekunden kommen?).

Hat schonmal jemand in dieser Richtung was programmiert? Ich hab nur das Programmier-Konzept gesehen, aber eine gute Demo für so einen Klang konnte ich noch nicht finden. Also quasi eine kleine Melodie als Sound und nicht nur 2 Klangbestandteile, die mit einer kurzen Verzögerung abgespielt werden.

Ciao,
Andreas

 

[Henk Reisen]

Ich befürchte fast, hier wirst du eben so wenig Resonanz bekommen wie drüben im Kawai-Forum (Das warst du doch wahrscheinlich, der dort die Frage gestellt hat, oder? Ansonsten hättest du einen Mitstreiter ;-) ). So etwas Abgefahrenes machen die meisten Leute wohl nicht. Es würde mich absolut freuen, wenn ich Unrecht habe.

Was mir gerade einfällt: Im K1 war damals Preset namens "1 Key Beat", das genau so funktioniert hat, wie du es beschreibst: Bass Drum, Hihat, Snare und Hihat sind im sauberen Rhythmus aufeinander gefolgt. Und wenn ich mich nicht völlig irre, gab es etwas ähnliches auch für den K4. Wenn man darauf stieße, hättest du deine Vorlage und müsstest nur noch die Waveforms wechseln.

Bei Kawai gab es - glaube ich - auch einen kompletten Preset-Download, bei dem das dann dabei sein müsste. Für den K1 kann ich es mir noch mal ansehen, vielleicht sind die Werte ja übertragbar.

Schöne Grüße
Henk

- - - Aktualisiert - - -

Mann, das gibt's doch gar nicht: Ich habe gerade auf's Geratewohl mal eine der Presetbänke vom Rechner auf meinen K4 geladen, um mal nachzusehen, und bin sofort auf einen Arpeggiatorsound gestoßen. Schwein muss man haben.

Das Preset heißt "Bouncers 8" und ist die Nummer ID-7 in einem Preset_File namens "A4_01.mid", der in diesem Preset-Paket enthalten ist: http://www.kawai.de/service/k4_smf.zip

Die Delay-Werte der Oszillatoren sind übrigens 0 - 28 - 49 - 54.

Ich hoffe, das hilft ein wenig ;-)
Henk

 

[Leef]

Ich hoffe das paßt thematisch rein, ist das in etwa der selbe Trick wie hier beschrieben? http://insidesynthesis.blogspot.de/2007/12/episode-two-using-lfos-as-sequencers.html

 

[Henk Reisen]

Ich antworte jetzt frecherweise, ohne das Video gesehen zu haben, aber wenn der Titel stimmt, dann geht's wohl um etwas anderes.

Daybyter möchte einen Synthsound zu programmieren, der aus vier einzelnen Wellenformen besteht, die zu unterschiedlichen Zeiten starten, und der dadurch einen eingebauten Rhythmus bekommt. Die vier Oszillatoren "feuern" nacheinander und bilden so zusammen ein Arpeggio. Dafür muss man die Oszillatoren unterschiedlich verzögern, und das ist natürlich problematisch, wenn die Verzögerung nicht in Millisekunden und auch in keinem anderen errechenbaren, linearen Raster einstellbar ist.

In dem von mir oben dargestellten Sound kommen alle vier Impulse im gleichmäßigen Rhythmus, obwohl die Verzögerungs-Werte (0 - 28 - 49 - 54) ja gar nicht nach Regelmäßigkeit aussehen. Sollte man jetzt ein anderes Tempo wünschen, dann muss man sich die Werte wieder von Hand zurechtfriemeln, denn eine nachvollziehbare Formel, mit der man die Werte errechnen könnte, ist (zumindest für mich) nicht erkennbar.

Ein LFO hat ja die Regelmäßigkeit ja von selbst.

Schöne Grüße
Henk

P.S. Aber das von dir aufgebrachte Nebenthema ist natürlich trotzdem interessant!! Ich hätte mir das Video auch gerne angesehen, aber es lädt ewig lang. Ich probier's später noch einmal.

 

[Leef]

OT: Das Video scheint kaputt zu sein, ich habs nochmal gefunden:



Danke für die Info, das scheint doch noch ein anderer Ansatz zu sein, jedoch ebenfalls sehr spannend!

 

[daybyter]

Erstmal dicken Dank euch beiden fürs antworten! Der Typ im Kawai-Forum war natürlich ich. Ausser mir scheint es ja nur noch bei youtube so einen K4-Fan zu geben (der Kollege dort mit den 6 K4 mein ich).

Das mit dem Demo-Beat wäre natürlich schonmal extrem hillfreich. Wobei ich da schon ans nächste Problem komme. Ich will 'Lady Bump' intonieren und wollte da die 130 bpm nehmen, die in meinen Sheets stehen (der Hauptrythmus soll von meinem e50 Arranger kommen). Also muss ich das Arpeggio so zurecht pfriemeln, dass es eben zu den 130 bpm passt (ich versuch mich da übrigens an dem kleinen Basslauf am Ende des Intros...g-a-c, g-a, ga wenn ich mich nicht verhört hab).

Ich hab da einfach ein Slap-Bass-Sample genommen, dass ich halt in 2 Sounds insgesamt 7 mal triggere. Über die Transponierung wird es halt auf die passende Note geschoben. Das Timing stimmt aber wirklich noch nicht. Ausserdem weiss ich noch nicht, wie ich ein Hold programmiere, so dass ich nur einmal die Taste anschlagen muss. Im Moment muss ich dann noch das Hold-Pedal drücken, wass bei diesem Stück nun gerade kein Problem ist, aber bei anderen Stücken durchaus schwierig werden kann, wenn noch andere Tasten parallel gespielt werden müssen.

Zu den Drums hab ich mir auch schon einige Gedanken gemacht. Wenn ich das neu programmieren müsste, würd ich wohl versuchen, das so zu machen, dass ich schon bei dem ersten Oszi ne Verzögerung hab. Damit könnte man auf der 4 (eines 4/4) Taktes z.B. spielen und hätte auf der 1 die Hand für was anderes frei. Ganz optimal wäre natürlich, wenn ein Oszi ein Midi-Event triggern könnte, so dass eine Endlos-Schleife entsteht. Aber das wird wohl ein Traum bleiben...

Ich hab übrigens schon ernsthaft dran gedacht, einen Rasperry Pi als Sequencer zu missbrauchen, um den K4 alleine spielen zu können...aber dann fehlt halt immer noch ein UI...