Klassischer Amp (Combo oder Stack) vs Modeller mit FRFR Box?

  • Ersteller Goewolf
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Was ist eingentlich ein "ambitionierter Neugitarrist"
Jemand, der frustrationstolerant ist, um den langen Weg des Lernens eines Instruments zu beschreiten...
und was braucht der jetzt genau? Wollen wir da jetzt auch allgemeingültige Regelm aufstellen? Das ist doch schon ein bisschen schwierig oder? ;-)
Na ja, vielleicht keine "Regeln", aber ein paar recht allgemeingültige Hinweise kann man ja machen:
(1) Im einfachsten Fall ist es ein Neugitarrist, der aber schon lange andere Instrumente spielt und sehr konkrete Klangerwartungen hat. Dem kann man recht genau empfehlen, was dafür in Frage kommt und was nicht.
(2) Neuling, der viel herumprobieren möchte, aber das erstmal für sich machen möchte: Kleiner, günstiger Modeler, der vielseitig ist, auch wenn er den Marshall-Full-Stack vielleicht nur zu 97,5% erreicht. Am besten einen mit Batterieoption, für den hat man auch später noch Verwendung genug.
(3) Neuling, der gleich mit Band loslegen möchte: Modeler oder "normaler" Amp, der etwas größer ist und mehr Krach macht. Das kann auch der alte JC-120 vom Opa sein; mit passendem Effekt reicht das auch für die Metal-Schülerband bzw. den Einstieg darein. Nicht größer kaufen, als nötig.
Bei (2) und (3) weiß man nach 2 - 3 Jahren, was es dann langfristig werden soll. Und kauft ggf. neu. Bei (2) muss man dabei kein Geld verbrennen, da der Batterieamp weiter als Bedroom-Amp dienen kann, bei (3) vielleicht auch nicht oder nur wenig (der gebrauchte Line6 für <100€ ist ja auch nicht soooo schlecht, als dass man mit ihm nicht starten könnte).

Und natürlich gibt es da Abstufungen, aber das wären für mich die 3 prototypischen Szenarien.
 
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@rw
Jo, da bin ich ja bei dir, aber trotzdem würde ich im Zweifel jemanden mal vor einen Röhrenamp und einen Gitarren-Speaker stellen und genau so auch mal vor eine digitalen Alternative. Um sich ein Bild zu machen sollte man einfach mal Dinge hören und vergleichen. Wir können hier viel schreiben. ;-)

Mir geht es auch ein bisschen um dieses Schwarz/Weis-Denken das auch hier so ein kleines bisschen durchklingt. Nicht bei dir @rw. ;-)

Wenn ich vor dir stehe und einen Whisky mit einem klasse "Preis- Leisteitungsverhältnis" trinke, dann weiß ertmal nur ich wie gerade schmeckt. Und selbst das ist, wir wir ja wissen, auch eine Geschmacksache. ;-) Ok, der Vergleich hinkt schon ein bisschen. :whistle:

Ansonsten beschreibst du aber ja auch ein Stück weit das was man ggf. "braucht", bzw. "Vor- un Nachteile". Ist ja auch völlig richtig.

Wenn du nicht viel Geld raushauen möchtest und eine recht gute und flexible Allround-Lösung suchst, dann sind die ganzen keinen digitalen Amps klasse. Gar keine Frage.

Trotzdem gibt es ja auch das "was man gerne möchte" und das muss nicht das Gleiche sein und das hat auch erstmal nichts mit "besser oder schlechter" zu tun. Auch ich selbst habe ja nicht grundlos nur das Eine oder das Andere.

Dann macht es sicher auch einen Unterschied ob jemand auch schon spielen kann, bzw. mit einem Röhrenamp und seiner Gitarre entsprechend umgehen kann. Auch was und "wie" spielt mag ja eine Rolle spielen. Ein paar Akkorde im Hintergrund der Band? Vieleicht noch etwas dezent und eher clean? Das ist doch keine sooo große Herausforderung? Welcher Amp kann das nicht?

Subjektiv klingt aber vielleicht jede digitaleTröte mit ein bisschen Reverb und Delay erstmal irgendwie "angenehm". Erst recht sehr leise und im heimischen Wohnzimmer. ;-) Das ist auch bei mir nicht anders.

Davon abgesehen gibt es ja aber vielleicht auch so bei einigen Spielern schon konkrete klangliche Vorstellungen oder Wünsche? Sicher, jetzt kann man wieder argumentieren, nimm digitales Zeugs, dass kann halt alles. So falsch ist das ja auch nicht.

Aber wer schon mal vor mit einer guten Gitarre vor einem guten und sensibel reagierenden Röhrenamp gestanden hat, der empfindet da vielleicht doch etwas anders.

Mit meinem Kemper und dem "eierlegenden Wollmilchsau-Kemper-Speaker" kann ich eine Menge anstellen, aber ein Two-Rock oder ein ToneKing, oder ein JTM mit einer 4x12er wird immer anders klingen wenn man davor steht. Hat ja auch sehr viel mit dem Speaker/Cabinet zu tun.

Auch mein eigener Amp, den ich z.B. als Profile und genau so auch "real" betreibe klingt es halt nicht gleich und fühlt sich auch nicht genau gleich an. Es ist auch nicht "nur" der Klang. Es ist auch das Verhalten des Amps, die Dynamik, die Reaktion auf Gitarre und ggf, auch Pedale. Wobei auch ich der Meinung bin, dass das bei den Helix, Kemper, Headrusch und WDG-Modelern auf diesem Planeten (weiß der Geier ;-) auch ständig besser und ähnlicher wird. Ich mag das Zeug ja auch. Vom der praktischen Seite gar nicht zu reden. Wenn ich meinen Amp jedesmal schleppen müsste, dann wäre das schon Grund genug eine möglichst passende Alternative zu verwende. Spielgefühl hin oder her. Ich habe "Rücken" ;-)

Bei Recordings oder auch einer Abnahme auf der Bühne, da mag es aber schon wieder anders aussehen. Da wird die Luft schon recht dünn.

Dann gibt es ja auch noch einen wichtigen Faktor, der manchmal völlig unterbewertet wird. ;-)
Den Spaßfaktor.

An manchen Tagen liebe ich dieses "Klick" des Amps beim Einschalten und will ganz bewusste diese direkte Verbindung. Gitarre rein -Ton raus. Shit in - shit out.

Das sollte auch einem "ambitionierten Neugitarristen" zugestanden sein, sofern er halt Bock drauf hat?
Oder nicht? ;-)

Am Ende des Tages zählt aber bei dem ganzen Geraffel auch nur ob Musik gespielt wird die gefällt. ;-)
 
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@SlowGin - Da kann ich ganz viel davon unterschreiben. Aber du beschreibst eben sehr viele verschiedene Settings. Und viele von denen werden Settings für Fortgeschrittene sein, da tauchen andere Fragen auf, z.B.: Was spielt der Rest der Band? (Ich habe vor dem Kauf einer neuen klassischen diese mit ins Ensemble genommen, um zu prüfen, wie sie sich in dem Kontext verhält, bzw. wenn ich mit neuen Leuten zusammen spiele oder wir das Repertoire ändern, dann nehme ich auch mal eine "Mustersammlung" aus dem Regal mit zur Probe) In welchen Räumen spiele ich? usw.

Und natürlich gibt es eine "Musiker-Werkzeug-Beziehung" - vielleicht spiele ich auf der "Originalgitarre von Cliff Richard" (Zitat Udo Lindenberg, "Reeperbahn") tatsächlich anders, weil ich viel (falsche) Ehrfurcht mit mir herumschleppe.

Aber dazu braucht es in der Regel Erfahrung, um den "Suchraum" einzugrenzen. Und die Erfahrung bekomme ich als Newbie im Laufe der Zeit. Und Modeling ermöglicht viel Experimentieren mit wenig Zeit- und Geldaufwand. Und die Erfahrung brauche ich auch für "nachhaltige Wow-Erlebnisse".
 
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Aber dazu braucht es in der Regel Erfahrung, um den "Suchraum" einzugrenzen. Und die Erfahrung bekomme ich als Newbie im Laufe der Zeit. Und Modeling ermöglicht viel Experimentieren mit wenig Zeit- und Geldaufwand.

Mir ist diese Betrachtunsgweise zu dogmatisch.

Du hast ja im Grundsatz vollkommen Recht: Modeling bietet viel Flexibilität und Experimentierpotential. Das ist super, wenn man dazu einen guten Zugang hat. Manch einer findet den aber nur schwer und manch einer vielleicht auch nie.

Mein Rat: Kaufe das, was Du momentan für deine Musik "brauchst". Und unter den unterschiedlichen Alternativen nimmst Du das, was dich im Moment am meisten anspricht.

Alles, mit dem Du gerne Musik machst, hat seine Daseinsberechtigung.

Und die Erfahrung brauche ich auch für "nachhaltige Wow-Erlebnisse".
Auch das ist grundsätzlich richtig. Die Erfahrung kann ich aber auch durch das Anspielen verschiedener Amps im Laden, bei Freunden, bei Auftritten oder eben durch Kaufen und Verkaufen sammeln.

Das ist zugebenermaßen umständlicher, weil ich dafür häufiger raus muss. Aber wenn der geringst mögliche Aufwand das Ziel wäre, würde man nicht Gitarre spielen sondern einfach Musik hören. Die meisten machen doch Musik auch aus irrationalen Gründen. Da finde ich eine reine Effizienz-Betrachtung doch sehr einseitig.

Es geht doch gerade um das persönliche Erleben und das Machen. Wer Spaß und Inspiration aus echten Verstärkern zieht, für den ist ein Modelling/Profiler Amp halt kein ausreichender Ersatz.
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(2) Neuling, der viel herumprobieren möchte, aber das erstmal für sich machen möchte: Kleiner, günstiger Modeler, der vielseitig ist, auch wenn er den Marshall-Full-Stack vielleicht nur zu 97,5% erreicht. Am besten einen mit Batterieoption, für den hat man auch später noch Verwendung genug.

Ein kleiner günstiger Modeller mit Batteriefunktion erreicht mit Sicherheit nicht zu 97,5 % das Marshall-Full-Stack, weil es dabei vor allem auch um die bewegte Luft geht.

Willst Du Das auch mit dem Modeller erreichen, brauchst Du eine potente PA dahinter. Da sind dann die 10 KG Gewichtsersparnis und die 1000 € Preisersparnis vom Modeller zum Head gar nicht mehr so relevant.
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Wenn ich als Gitarrist meine ersten Sporen verdient habe und vom Anfänger Amp auf etwas Semi-Professionelles wechsle, ist es da nicht sinnvoll, auf ein Kombi Modeller/FRFR zu wechseln statt auf EINEN teuren, zweifelsfrei guten, Röhren-Amp/Combo?

Ja, das ist sinnvoll.

Genauso wie es sinnvoll ist, sich doch einen Röhrenamp zu kaufen. Weil man die par Prozent beim Spielgefühl spürt oder zu spüren meint, weil man die glühenden Röhren mag oder weil man keinen Bock hat, sich mit einem Modeller auseinanderzusetzen.

Oder einfach weil man so eine Röhren-Kiste haben will... und sie einen unabhängig davon, ob der Modeller genau das gleiche und mehr kann, einfach mehr zum Spielen motiviert.

Ich habe das Gefühl, Du hättest gerne als "Gegengewicht" zum Stammtisch "Nur Röhre ist echt" jetzt hier die Absolution "nur Modeller ist eigentlich sinnvoll"...
 
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Mein Rat: Kaufe das, was Du momentan für deine Musik "brauchst". Und unter den unterschiedlichen Alternativen nimmst Du das, was dich im Moment am meisten anspricht.
Ja klar. Nur, dass der "motivierte Anfänger" vielleicht noch nicht weiß, was er "braucht", und die große Bühne, auf der der gewünschte Full Stack artgerecht gehalten werden kann, nicht 6 Youtube-Clips, sondern vielleicht 6 Jahre anstrengendes Üben entfernt ist.
Alles, mit dem Du gerne Musik machst, hat seine Daseinsberechtigung.
Klar. Aber für das individuelle "Gerne" kann man so schlecht Kaufempfehlungen geben.
Auch das ist grundsätzlich richtig. Die Erfahrung kann ich aber auch durch das Anspielen verschiedener Amps im Laden, bei Freunden, bei Auftritten oder eben durch Kaufen und Verkaufen sammeln.
Ich habe es im Laden, bei Freunden und bei Auftritten* gemacht. Nicht durch Kaufen und Verkaufen. Das halte ich auch für wenig sinnvoll. Ich selbst habe viel gekauft, grundverschiedenes Zeugs für sehr verschiedene Settings, verkauft bisher fast nichts. Wozu auch? Alles guter Kram, für den ich eine Idee der Verwendung habe.
* Nicht bei eigenen, sondern nach Auftritten von anderen Musikern. Das war zumindest in den 70s in der Folkszene sehr üblich.
Wer Spaß und Inspiration aus echten Verstärkern zieht, für den ist ein Modelling/Profiler Amp halt kein ausreichender Ersatz.
Auch klar. Aber wer als Anfänger noch nicht weiß, ob er seine Motivation eher aus dem Amp (offenbar du) oder aber aus dem Instrument (ich; ist nach 50 Jahren Gitarre immer noch so) zieht, für den ist der Modeler eben ein guter Weg. Und wenn's dann doch der aufgerissene Twin Reverb hinter dem Tele-Steg-PU ist, dann ist das schon g..., klar.
Ein kleiner günstiger Modeller mit Batteriefunktion erreicht mit Sicherheit nicht zu 97,5 % das Marshall-Full-Stack, weil es dabei vor allem auch um die bewegte Luft geht.
Dann versuche mal, den Full Stack im 10qm Arbeitszimmer oder im Keller mit 2m Deckenhöhe des motivierten Anfängers aufzureißen. Klingt kacke. Woher ich das weiß? Aus Erfahrung:)
Willst Du Das auch mit dem Modeller erreichen, brauchst Du eine potente PA dahinter. Da sind dann die 10 KG Gewichtsersparnis und die 1000 € Preisersparnis vom Modeller zum Head gar nicht mehr so relevant.
Dann bin ich aber doch schon auf der Bühne, das ist ein ganz anderes Szenario.
Genauso wie es sinnvoll ist, sich doch einen Röhrenamp zu kaufen. Weil man die par Prozent beim Spielgefühl spürt oder zu spüren meint, weil man die glühenden Röhren mag oder weil man keinen Bock hat, sich mit einem Modeller auseinanderzusetzen.Oder einfach weil man so eine Röhren-Kiste haben will... und sie einen unabhängig davon, ob der Modeller genau das gleiche und mehr kann, einfach mehr zum Spielen motiviert.
Na klar. Erlaubt ist, was man bezahlen kann. Aber ich wehre mich dagegen, Anfängern einzureden, dass nur xyz funktioniert. DAS ist meine Kernaussage. Wir sind nicht mehr in den Mid70s, in dem es noch viel Schrott gab. Und in denen man nach dem Kauf EINES Verstärkers erstmal so abgebrannt war, dass an Klangalternativen lange Zeit nicht zu denken war. Oder man hat frisch erworbenes Gear gerade wieder verkauft.
 
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Na klar. Erlaubt ist, was man bezahlen kann. Aber ich wehre mich dagegen, Anfängern einzureden, dass nur xyz funktioniert. DAS ist meine Kernaussage. Wir sind nicht mehr in den Mid70s, in dem es noch viel Schrott g

Aber ganau darum geht es doch: Es brauch kein "Genau so und nicht anders".

Der Rat ist: Kauf dir, was dir Spaß macht. Brauchbar ist jede Technologie. Wenn der Röhrenamp bei dir Glücksgefühle auslöst und Du ihn dir leisten kannst: Nur zu.

Magst Du das fette Display und die Flexibilität des Modellers? Super, kaufen!

Und nach ein par Jahren und ggf. vielen angespielten anderen Geräten, merkst Du... dass Du vielleicht doch lieber Mundharmonika spielen willst :)

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Klar. Aber für das individuelle "Gerne" kann man so schlecht Kaufempfehlungen geben.
Ich finde Kaufempfehlungen abseits von einem sehr eng eingegrenzten Suchbereich ohnehin müßig.

Ich gebe allenfalls Anregungen, etwas anzutesten. Denn was für meinen Geschmack, mit meinen Ohren, für meine Musik und mit meinen Fingern gut klingt, kann der nächste ja ganz grässlich finden.


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ob er seine Motivation eher aus dem Amp (offenbar du) oder aber aus dem Instrument (ich; ist nach 50 Jahren Gitarre immer noch so) zieht, für den ist der Modeler eben ein guter Weg.

Die Unterscheidung verstehe ich nicht.

Am Ende ist doch bei der Gitarre die ganze Signalkette Teil des Instrumentes. Und die Signalkette findet man eben inspirierend und zielführend oder nicht.

Das wohl kaum jemand "alleine" aus dem Amp an sich eine musikalische Inspiration zieht, erklärt sich wohl von selbst.
 
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Entweder Oder ist unter Gitarristen doch eher selten, bei uns gibts meistens UND am Ende. :D

Ganz abgesehen davon: Kennt das noch jemand, dass man auch auf verschiedenen Modelern doch dann irgendwie immer wieder sein Lieblingsbesteck sucht? Ich stelle an mir fest, dass ich bisher bei jedem immer zuerst geschaut habe, ob der Kandidat denn wohl eine gescheite Simulation eines ENGL Fireballs mit ENGL V30 Box hat, und in aller Regel ist das dann auch der erste Patch (und manchmal der letzte), den ich nutze. Ging mir von frühen Pods über PC Software und Axe bis zu aktuellen Pods so. (Jedenfalls seit ich den echten FB mit entsprechender Box vor Jahren hatte. Mittlerweile steht hier nur noch der kleine 25er mit 112er V30.)
 
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Entweder Oder ist unter Gitarristen doch eher selten, bei uns gibts meistens UND am Ende. :D
Eben.

Am Ende häuft sich doch eh der Kram an und man merkt irgendwann, welche Konzepte für welchen Einsatz besonders aufgehen.

Ich habe gerade drei verschiedene Röhrenamps, einen Modelling-Amp, ein Modelling-Floorboard, ein Rack-Multiffekt, ein Boden-Multiefekt, eine Sammlung an Einzeltretern und diverse Software-Lösungen rumliegen und rumstehen. Was sich halt so in 30 Jahren mehr oder weniger aktiven Musikmachens ansammelt.

Nicht alles wird gleichermaßen genutzt und ein par Teile dürfen wohl demnächst mal wieder gehen. Aber bis dahin fressen die Sachen ja kein Brot und sie hatten alle ihre Einsatzzeiten.

Ist irgendwas davon die ultimative Lösung für alle? Nö.

Kommen aus allen Sachen richtig verwendet gute Sounds raus? Ja.
 
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Klar Modeler ist eine gute Lösung. Suchte vor einiger Zeit selbst einen Amp für das
Wohnzimmer , griff hoch ins Regal , Engl Fireball 25 plus Pro 1X12 Box und TC Plethora X5
,aber das geht auch kostengünstiger ,zB ein Marshall Origin Röhren Combo und ein
Moor Multi Effekt dazu , damit kann auch schon eine Menge anstellen
 
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,zB ein Marshall Origin Röhren Combo
den fünfer hab ich, mit paar Pedalen ist das für mich okay, zu Hause. Nur als Anmerkung, irgendwie bin ich froh das es in meinen Anfängen
diese Problematik so gar nicht gab. Hab einen Vox AC30 ergattert und dann war das alles kein Thema mehr, die nächsten 15Jahre:).

Das wohl kaum jemand "alleine" aus dem Amp an sich eine musikalische Inspiration zieht, erklärt sich wohl von selbst.
letztlich, egal was man verwendet, raus kommt immer nur das, was man rein gibt. Was ich auch spiele, (Gitarre, Amp, usw.), hört sich immer alles nach mir an:redface:.
 
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Meiner Meinung nach ist die beste Lösung viel zu teuer, viel zu platzraubend, viel zu schwer und erfordert zudem auch noch Wartung. Nachdem Modeling mit IRs für mich ergebnislos blieb und ebenfalls zu teuer wurde, habe ich mir einen BluGuitar Amp1 Iridium Edition und eine 1 x 12" Marshall Box gekauft. Hätte ich mehr Platz und würde die Lautstärke keine Rolle spielen, dann hätte ich mir für den selben Preis eine 2 x 12" Marshall Box zugelegt.
Wie dem auch sei, der BluGuitar Amp1 Iridium Edition funktioniert für mich mit einer Gitarre, die aktive Pickups, Singlecoil und Humbucker hat, nur ohne Effekte und auch nur für härtere Verzerrungsgrade, dass dann aber sogar selbst mit einem Celestion Seventy 80 und egal ob laut oder leise. Mit passiven Singlecoils oder Clean oder mit Effekten ist der Amp vermutlich nicht einmal mit einem vernünftigen Celestion zu gebrauchen. Alles in allem bin ich aber mit dem BluGuitar Amp1 Iridium Edition und der Marshall Box ohne den Speaker ausgetauscht zu haben, wesentlich zufriedener, als mit den unzähligen Modeling Amps.
Wie abartig das Verhalten der gesamten Kette vom Pickup bis zum Cab beim Modeling ist, sollte jeder schon daran erkennen, dass bei härteren Verzerrungsgraden immer Noisgates eine Rolle spielen. Der BluGuitar Amp1 Iridium Edition hat zwar ebenfalls ein Noisegate, man muss es aber wirklich nicht benutzen.
Mit einem BluGuitar Amp1 Iridium Edition habe ich nicht alles, was ich benötige, aber dennoch mehr, als mit der unzähligen, teuren Modeling-Software, die ich bereits getestet habe.
Für mich kommt es nicht nur darauf an, wie etwas am Ende bei aufnahmen klingt, also ob man vielleicht keine Unterschiede zwischen Modeling und echtem Gear hören kann, sondern auch wie viel oder eben auch wie wenig Vergnügen es bereitet zu spielen, dass sich alles so anfühlt, wie es sich anfühlen soll. Man kein Noisegate benötigt, man eigenartige Plektrumgeräusche nicht filtern muss etc. Ein guter Amp klingt schön, egal ob ein guter oder ein schlechter Gitarrist ihn spielt. Ein guter Gitarrist kann vielleicht bei schlechtem Klang durch sein Gitarrenspiel überzeugen, so das der Amp in den Hintergrund rückt, was dann aber eine vollkommen andere Diskussion wäre.
Es gibt Mittlerweile hervorragendes Flügel Modeling und hervorragende, gewichtete Tastaturen. Die Vorteile bezüglich Gewicht, Platz, Kosten, Wartungsarbeit etc. sind erheblicher als bei Gitarrenverstärkern. Dennoch, wer es sich leisten kann, wird einen echten Flügel vorziehen, auch wenn man am Ende keinen Unterschied hören können sollte, für den Instrumentalisten fühlt es sich während des Spielens, anders, schöner an an einem Flügel zu sitzen, als an einem sehr guten Masterkeyboard, vor sehr guten Speakern.
Man sollte den Einfluss des Gefühls nicht unterschätzen.

Ich habe nur einige Antworten überflogen und vermute, dass die meisten, auch die Gitarristen, die sehr begeistert vom Modeling sind, alle dennoch auch analoge Amps spielen.

Man möchte den Konzertflügel nicht zum Nachbarn rein rollen, geschweige denn das Ding auch nur in einen anderen Stadtteil transportieren. Wenn man jedoch einen Konzertflügel bei sich stehen hat und man diesen auch spielen kann, wird mal wohl nicht ins Masterkeyboard greifen um einen Modeling Flügel zu spielen, selbst wenn sich beide identisch anhören sollten. Ich sehe das bezüglich Gitarren Amps genau so.

Es ist gut das es Modeling gibt, z.B. zu Urzeiten zu denen selbst Zimmerlautstärke noch zu laut ist, wenn man aber über einen analogen Amp spielen kann, dann ist das immer schöner.
 
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Mittlerweile habe ich etwas Zeit gefunden, um mehr des Threads zu überfliegen. Abgesehen von dem rationalen Hinweis, dass selbst versuchen klug macht und wenigstens einem Hinweis darauf, dass Keyboarder immer mehr Vielfalt bevorzugen würden, scheint es zwei Lager zu geben. "Mehr ist mehr" vs "weniger ist mehr".

Ich bin Gitarrist, kein Keyboarder, spiele aber trotz des Unvermögens seit Jahrzehnten Keyboards, zudem sind meine E-Gitarren MIDIfiziert.

Ich vertrete voller Überzeugung und aus Erfahrung das Lager "weniger ist mehr". Viele Möglichkeiten zu haben kann nützlich sein, wird aber selten benötigt.

Selbst wenn man experimentierfreudig ist und immer nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten sucht, nichts imitieren möchte, dann wird man dennoch Vorlieben haben, was sowohl für Keyboarder, als auch Gitarristen gilt.

Ich liebe die Gegenüberstellung der Pianoteq Stage, Pianoteq Standard und Pianoteq Pro Features, s. https://www.modartt.com/user_manual?product=pianoteq&lang=de .

Tatsächlich nutze ich Pianoteq Standard und habe mich gegen die Erweiterung auf Pianoteq Pro entschieden, obwohl ich sehr experimentierfreudig bin. Aber anders experimentierfreudig als
Fred Frith - Live at Gasthaus zur Post, Ottensheim, Austria, 2018-02-18
View: https://www.youtube.com/watch?v=kivZMdCJ9Ok .

Um es auf den Punkt zu bringen, was die meisten Keyboarder und Gitarristen meistens wollen, ist eine klanglich gute Grundlage, mit gewissen Variationsmöglichkeiten, die verschiedene Ausdrucksmöglichkeiten ermöglichen, ohne das man viel herumbastel muss.

Wer mit Bratpfanne, Messer und Gabel Gitarre spielen möchte, dass extrem außergewöhnliche Will, muss selbst herausfinden, ob Amp Modeling oder ein analoger Amp dies besser unterstützt. Wer einen eher klassischen Weg geht, ich spiele Gitarre meist nur mit einem Plektrum in der einen Hand und manchmal mit einem Stück Rohr auf einem Finger der anderen Hand, mit und ohne Palm Mutes, mit und ohne Pinch Harmonics, muss sich fragen welche weiteren Möglichkeiten der Amp bieten soll. Ich zum Beispiel möchte meist starke Verzerrungen und einen Ausgewogenen Klang, in dem Sinne, dass angeschlagene Palm Mutes nach Noten und nicht nach Plektrumgeräuschen klingen und das wenn ich eine Pause mache, keine lauten Störgeräusche zu hören sind und zwar ohne das ich einen Equalizer und ein Noisgate dazu benutzen muss. Ich möchte Spieltechniken mischen können und immer einen ausgewogenen Klang erhalten, z.B. zwischen Palm Mutes und Pinch Harmonics ohne 100 Einstellungen über ein Display optimieren zu müssen. Analoge Gitarrenverstärker bieten das von Natur aus. Man schaltet die Dinger ein, wählt den Grad der Verzerrung und den gewünschten Klang in einem nicht besonders variablen Umfang und das war es. Kein EQ, kein Noise Gate, gewohntes Verhalten. Wenig Möglichkeiten, aber wenigstens eine Sache tun sie gut bis sehr gut.

In aller Regel chugt es auch noch in Zimmerlautstärke. Da Nachbarn auf Gitarren in Zimmerlautstärke anders als auf Fernseher in Zimmerlautstärke reagieren, ziehe ich Amp Modeling erst ab einem Level unterhalb der Zimmerlautstärke in Betracht.

Einige von uns erinnern sich evtl. noch an
https://de.wikipedia.org/wiki/Rockman_(Verstärker) .

Am Ende wird man aber immer, wenn man es klein und clean mag mit einer Fender Combo oder wenn man es verzerrt mag, mit einer Marshall Combo oder einem kleinen Stack irgend einer Firma glücklicher sein.

Der von mit gewählte BluGuitar Amp1 Iridium Edition ist der Versuch einem großen Stack näher zu kommen, als es eine Combo schafft. Ich bin mir nicht sicher, in wie weit ich damit Glück habe. Es könnte sein, dass dies für verzerrte Klänge so ist, aber für clean Sounds genau das Gegenteil davon ist.

Was die Wartung betrifft. Gerade gestalte ich mein Heimstudio um. Vom neuen Teppich, bis hin zum aus der Mottenkiste geholtem alten Equipment. Interessanterweise sehe ich gerade ganz bewusst, welches Equipment ich viel, welches ich fast gar nicht genutzt habe und welches Equipment wie viel oder wenig Wartungsarbeit erforderte. Die kurze Version, analoge Verstärker gehören mitunter zum dankbarsten Equipment. Für die Gitarre habe ich eine dürftige kleine Transistor-Combo, die wirklich nicht gut klingt, aber notfalls für fast alles genutzt werden kann und seit Jahrzehnten ohne Wartung überlebt hat.

Ich kenne die Definition eines "ambitionierten Neugitarristen" nicht. Der Amp für die E. Gitarre, der zwar nicht super ist, dafür aber Jahrzehnte lang jederzeit einsatzbereit zur Stelle steht und fast alles irgendwie hinkriegt, also irgend ein Transistor-Gerät, hat für mich einen hohen Stellenwert.

Wenn ich es mir erlauben könnte, dann hätte ich gerne ein Pony, da ich aber kein Pony haben kann, habe ich irgend etwas kleines mit Röhre und Celestion 12" und vielleicht hole ich mir noch etwas mehr spezifisches ebenfalls kleines mit Röhre und mit mehr spezifischem Celestion 12" dazu.

Das ich auch noch Amp Modeling Software von Hinz und Kunz habe, sowie einen Roland GR-55 sind Zugaben, die ich aber kaum nutze.

Röhrenamps erscheinen mir das zu sein, was am Ende befriedigt. Transistoramps scheinen mir die treusten Arbeitspferde zu sein.

Ich würde immer mit irgend einem analogen Amp anfangen und gucken wohin es mich zieht und in wie weit ich mir das finanziell, räumlich etc. leisten kann. Wenn ich von vorne herein wissen sollte worauf es hinauslaufen wird, Jazz Comping, Djent ... Bratpfanne, Messer und Gabel, dann würde ich gucken was andere, die Jazz Comping, Djent ... Bratpfanne, Messer und Gabel Musik machen benutzen und natürlich welche Amps immer wieder über die Jahre hinweg gefragt waren und welche nur zu bestimmten Zeiten gefragt waren oder es gerade sind.

Stanley Jordan ist vermutlich der Tim Hendson meiner Generation. So ein gewisser zeitgemäßer unterkühlter Sound verliert seinen Charm. Damals habe ich mir die LP Magic Touch gekauft und gerne gehört, heute höre ich gerne mal in ein Video von Tim Hendson rein. Man hört bei beiden die Ton-Technik der Zeit. Bei vielen anderen Gitarristen aus verschiedenen Zeiten hört man in den Produktionen zwar ebenfalls die Ton-Technik der Zeit, dennoch spielt diese eine untergeordnete Rolle, was die Musik für mich zeitloser macht. Die Sounds von Stanley Jordan und Tim Hendson schreien nicht nach analogen Amps, sie könnten direkt ins Mischpult spielen, was die Sound-Ästhetik angeht.
 
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Man möchte den Konzertflügel nicht zum Nachbarn rein rollen, geschweige denn das Ding auch nur in einen anderen Stadtteil transportieren. Wenn man jedoch einen Konzertflügel bei sich stehen hat und man diesen auch spielen kann, wird mal wohl nicht ins Masterkeyboard greifen um einen Modeling Flügel zu spielen, selbst wenn sich beide identisch anhören sollten. Ich sehe das bezüglich Gitarren Amps genau so.
Da passt für mich doch eher die Analogie: akustische Gitarre = Konzertflügel 😉
scheint es zwei Lager zu geben. "Mehr ist mehr" vs "weniger ist mehr“
also m.E.: akustische Gitarre und E-Gitarre ist mehr.
 
Kein verspäteter Aprilscherz, am 1. April habe ich mir Classical Guitar für Pianoteq 8 gekauft. Meine echte Konzertgitarre ist eine Yamaha G-230, die ich um 1980 herum bekommen habe, damit ich das Gitarre spielen lernen konnte. Die Gitarre war sehr preisgünstig. Da ich nur selten Konzertgitarre spiele, sind mir die Kosten für eine bessere Konzertgitarre zu hoch.

Du hast aber recht, eine echte akkustische, in diesem Fall eine Konzertgitarre, wäre mir durchaus lieber. Meine E-Gitarren sind MIDIfiziert, da ich mein Heimstudio gerade umorganisiere, hatte ich aber noch keine Zeit zu testen, wie authentisch es klingt und wie das Spielgefühl, die Interaktion zwischen Instrument und Spieler ist.

Den Vergleich mit dem Konzertflügel habe ich deshalb gemacht, weil man Konzertflügel, sowie Rhodes und B3 angeblich schon seit langem, so wie gemodellte Amps bekommt und sie so echt wie die Originale klingen sollen. Wenn die Pianos und Amps so realistisch sind, dann wundert es mich, dass dennoch unentwegt verbesserte und realistischere Pianos, Orgeln und Amps heraus kommen.

Bei den Pianos waren es am Anfang vielfach gelayerte round robin Samples und Taste-los-lass-Samples mechanischer Geräusche und mitlerweile wird bereits der Klang gemodellt, den man erhält, wenn man eine Taste gedrückt hält, obwohl sie nicht mehr klingt, während man eine andere Taste drückt und dergleichen.

Ich finde allerdings, dass Pianoteq und andere wie Ravenscroft noch viel schlimmer, beim ausklingen von Pianosaiten unrealistisch klingen. Eine Meiner Gitarren hat einen Sustainiac. Beim Ausklingen haben die gemodellten Pianosaiten ähnlichkeit mit dem Klang einer E-Egitarre, mit eingeschaltetem Sustainiac. Ein Freund von mir hat zwei gute Flügel und in der Vergangenheit hatte er 2 weitere gute Flügel. Bei keinem der 4 Flügel habe ich beim Ausklingen der Saiten jemals so einen Effekt, wie das dem Feedback ähnliche umkippen und heulen, das durch den Sustainiac entsteht gehört.

Apropos weniger ist mehr. Wenn man keine aktiven Pickups mit oder ohne einen Sustainiac hat, dann kann weniger kaputt gehen. Meine E-Gitarre mit passiven Pickups kling nicht so schön, wie die mit aktiven Pickups, dafür hat sie mir noch nie ernsthafte Sorgen bereitet, obwohl sie das älteste Stück ist.

Ich würde wenigstens als Fallback immer zu weniger ist mehr raten. Es geht nicht darum insgesamt weniger zu haben, sondern darum als Alternative, immer auf etwas "klassisches" zurückgreifen zu können und sei es nur auf eine E-Gitarre, die auch ohne Batterie funktioniert.

Ich besitze sehr altes Equipment, das nicht kaputt ist und sehr neues Equipment, das nicht kaputt ist, aber das meiste was zeitlich nach sehr alt und vor seher neu kommt ist Schrott, während das wenigste von dem sehr alten Equipoment jemals einen Defekt hatte oder vollkommen hinüber ist. Mein Fazit daraus ist, dass wirklich jeder E-Gitarrist eine E-Gitarre mit passiven Pickups ohne Floyd Rose und einen analogen Verstärker, Combo oder Stack besitzen sollte, als Wohlfühl-Sorglos-Paket.
 
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: macht es heute eigentlich für einen ambitionierten Neugitarristen Sinn, in einen klassischen Amp zu investieren?
Um mal wieder zur Ausgangsfrage zu kommen. ;-)

Es gibt sicher nicht DIE Lösung die für JEDEN "Sinn" macht. Auch nicht bei "ambitionierten Neugitarristen", was auch immer jeder darunter im Einzelnen verstehen mag. ;-)

In der Regel kaufen wir am Ende doch so oder die Sachen auf die wir Bock haben, wenn wir mal ehrlich sind
Warum, wieso, wofür und für wie viel Kohle ist doch bei jedem ein ganz eigenes Ding. Wenn ein Einsteiger genug Kohle und Lust auch einen schicken Röhrenamp hat? Warum nicht? Ich kenne nicht wenige "Spätberufene", die haben Spaß an so etwas und können sich das halt auch leisten. Die sind ja auch alle schon erwachsen und haben halt auch eigene Wünsche und Vorstellungen.

Ok, wenn man gefragt wird, dann kann man sicher schon mal auf "Risiken und Nebenwirkungen" des jeweiligen Materials hinweisen und Unterschiede erklären. Aber sonst? Einfach mal machen und spielen.

Ich habe übrigens auch schon mehr als genug Leute kennengelernt, die so oder so völlig Beratungsresistent sind. Meine Güte, die machen halt schon noch ihre Erfahrungen.

Wenn jeman etwas Anderes praktisch findet, auch gut! Mal unterschiedliche Sachen ausprobieren und kennenlernen? Macht doch auch Spaß?

Manchmal finde ich heute schon einiges sehr verkopft.
Wenn es dann in die Richtung "Röhren-Hater", oder "Digital-Prediger geht, dann finde ich das ziemlich sinnlos.
Alles hat ja so seine Berechtigung. Sonst würde doch sicher keiner das ganze Geraffel kaufen?

Was möchte ich, was kann ich gut gebrauchen, wofür will ich das benutzen, woran habe ich Spaß, wie viel Kohle kann/will ich dafür auf den Kopf hauen?

Oder auch: "Ist mir doch schnuppe, klingt geil, ich will das halt so." ;-)
Manchmal muss man halt auch seine eigenen Erfahrungen machen.

Wenn etwas überhaupt etwas gibt dass auf alle passt, dann ist es doch am Ende immer das was einen gerade happy macht.
 
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Mein Fazit daraus ist, dass wirklich jeder E-Gitarrist eine E-Gitarre mit passiven Pickups ohne Floyd Rose und einen analogen Verstärker, Combo oder Stack besitzen sollte, als Wohlfühl-Sorglos-Paket.
Weil das zu Dir passt, muss das zu anderen noch lange nicht passen. Der eine isst gerne Schnitzel, der andere halt lieber Fisch?!

Ich weiß auch nicht was Du uns mit den letzten zwei Posts sagen möchtest, die klingen irgendwie, na sagen wir mal so, sehr seltsam ...
 
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Auf eine Frage kann man durchaus mit allgemeingültigen Erfahrungswerten Antworten. Im Falle der Frage, ob es heutzutage noch Sinnvoll sei in einen klassischen Amp zu investieren, gibt es Erfahrungswerte die eine Richtung angeben.

Wenn ein "klassischer" analoger Gitarrenverstärker gewartet werden muss, dann kann dieser relativ problemlos geöffnet und wieder geschlossen werden und die Bauteile sind in aller Regel auch nach Jahrzehnten noch Problemlos auszutauschen. Vielleicht nicht durch ein gewünschtes Voodoo-Original-Ersatzteil, aber so doch wenigstens durch ein nicht originales Ersatzteil. Neue Geräte zu öffnen und wieder zu schließen erfordert einen Tetris-Meister, aber zum Glück stellt man nach dem öffnen fest, dass die Ersatzteile eh nicht mehr zu erhalten sind, so dass man gar nicht erst in die Verlegenheit kommt, das Ding wieder schließen zu müssen.

Ein Poti ist wesentlich Robuster als ein Display.

Das Poti tut es nicht mehr? Als erstes sprüht man Kontakt 60 hinein, danach spült man indem man Kontakt WL hinein sprüht und am Ende Sprüht man noch mal Kontakt 61 hinein. Dazu muss man keine Technikerin, kein Techniker sein, dass kann jeder und löst fast immer das Problem. Das man oft hört, dass Kontakt-Spray keine Lösung sei, liegt daran, dass viele nicht wissen, dass man es in der Reihenfolge 60, WL, 61 tut, sondern statt dessen nur irgend ein Spray heingesprüht wird.

Das Display ist kaputt? Auch als Technikerin/Techniker, der aller Ersatzteile zur Hand hat, macht man das nicht so nebenbei, mit 3 Sprühdosen.

Für mich ist es wichtig, dass mir musizieren Freude bereitet und mich das Gear möglichst wenig frustriert.

Bei einer E-Gitarre ohne Floyd Rose kann man eine Saite ohne Werkzeug wechseln. Eine E-Gitarre ohne aktive Tonabnehmer benötigt keine Batterie.

Der Grad zwischen Lust und Frust ist hauchdünn. Gear mit wenig Schnickschnack verursacht wenig Frustration, Gear mit viel Schnickschnack garantiert viel Frustration.

Es bleibt also dabei, der Sinn eines analogen Gitarrenverstärkers ist heutzutage wenigstens der, dass man die Modeling-Kiste in die Ecke stellen kann wenn der Frust unerträglich wird und man einfach mit dem entspannt, was zumindest eine Sache gut und zuverlässig mit minimalem Frustpotential tut. Manchmal ist eine Möglichkeit die Funktioniert sehr angenehm, wenn einen 1001-Möglichkeiten frustrieren.
 
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Wenn jemand nach dem Sinn und nicht nach dem Geschmack fragt, dann geht es um den Sinn und nicht um den Geschmack. In meinen Antworten geht es ebenfalls nicht um meinen Geschmack, sondern um meine Erfahrungen, die einen Sinn ergeben.

Das wir alle einen anderen Geschmack haben, kann dennoch bedeuten, dass wir über Jahrzehnte hinweg Erfahrungen gesammelt haben die sehr ähnlich sein können.

Ich versuche nur zu vermitteln, dass der Sinn der Kette passiver Pickup, Kabel, analoger Amp, bis heute die solideste Kette geblieben ist, die das geringste Frustpotential inne hat.

Wenn man diese Kette um Möglichkeiten erweitert oder die gesamte Kette durch etwas komplexeres ersetzt, dann muss man unerwünschte Begleiterscheinungen in kauf nehmen. Mit zunehmender Komplexität nehmen neben Möglichkeiten auch Risiken zu.
 
die das geringste Frustpotential inne hat.
ich glaube auch, du schiesst haarscharf am eigentlichem Thema vorbei:rolleyes:. Du könntest ja, z.B. im Biergarten, einen eigenen thread erstellen.
Etwa, mit welchem gear fühle ich mich am wohlsten, oder so. Wäre sicherlich interessant,
lG Micky
 
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