Klavier Aufstellort und der Durchzug

[Klavino]

Das kleine Update für alle Interessierten:

Das Klavier wurde jetzt geliefert. Die Jungs von der Spedition waren gut und ziemlich flott trotz mehrere Stockwerke. Leider ist in dem Trouble untergegangen, dass der Karton mit dem Netzadapter etc. auf dem LKW verblieben ist. Das kommt dann hoffentlich heute noch, wenn sie nicht schon zu weit weg sind.

Da die Ruhezeit angebrochen ist, habe ich nur für eine Minute schnell drauf gespielt. Es dürfte auch schon für meine Laienohren recht verstimmt sein und sondert aktuell auch noch viel Kälte aus. Lässt man in dem Fall eigentlich das Säckchen gegen Feuchtigkeit noch länger (Tage/Stunden) unten in dem Klavier?

Der Klang hatte an dem Platz auch noch einen guten Hall. Nachdem ich meine dünne Trainingsmatte dahinter gestellt habe, pendelte sich das aber erträglich ein. Da werde ich jetzt noch ein wenig experimentieren müssen. Auch interessant wie gefühlt deutlich lauter das Instrument in meinem Wohnzimmer ist.

Leider war es das dann heute auch mit dem Klavier. Vor Ende der Ruhezeit ruft schon bis heute Abend die Arbeit.

 

[glombi]

Glückwunsch und viel Freude damit, wo auch immer es letztendlich stehen wird...

Gruß,
glombi

 

[Christian_Hofmann]

Wünsche dir viel Freude mit deinem neuen Instrument.

Betreffend Verstimmung dürfte der Hauptgrund ja von den Saiten ausgehen. Diese sind am längsten und Metall ist auch sehr aktiv bei Temperaturänderungen. Sehr viel mehr noch als Holz. Bei den langen Saiten im tiefen Bereich kann dann schnell mal ein oder zwei Halbtöne bei rauskommen. Dann kommt ja noch dazu dass frische Saiten am Anfang ohnehin sich noch dehnen und sich so das Instrument in der ersten Lebensspanne schneller verstimmt. Wobei gute Klavierbauer die stimmen ihre Instrumente Wochen oder gar Monate lang bevor sie zum Kunden gehen. Beim Kunden sollte dann also ein Instrument stehen welches die Stimmung doch gut halten sollte. Leider gibt es natürlich auch schwarze Schafe

Bei meiner neuen Harfe habe ich auch gute drei Monate gebraucht bis sie ihre Stimmung stabil hält. Vorher war tägliches Stimmen eigentlich pflicht

BTW wenn du das Stimmen lernen willst, dann besorge dir ein Cembalo, dass darf vor jedem Einsatz gestimmt werden. Anfangs brauchte ich mit Messgerät gut eine Stunde. Heute geht das mit Erfahrung und Gehör in wenigen Minuten

 

[Piano-Gregor]

Bei den langen Saiten im tiefen Bereich kann dann schnell mal ein oder zwei Halbtöne bei rauskommen.

Nie im Leben. Das wären ja 100 bis 200 Cent. Wenn einzelne Saiten sich so stark verstimmen, dann dürfte wohl eher der Stimmstock gerissen sein. Normal wäre das jedenfalls nicht und das habe ich auch noch nie erlebt.

Fabrikneue Klaviere sind tatsächlich anfälliger für Verstimmung wegen der neuen Saiten. Auch wenn die in den Fabriken nach einem bestimmten Schema mit längeren Ruhephasen immer wieder gestimmt werden. Meistens bekomme ich nagelneue Klaviere auf 445 oder 446 Hz gestimmt geliefert. Wenn ich die dann jährlich beim Kunden stimme, dann sind die nach 2-3 Jahren oder so da wo sie hingehören: auf 440 Hz.

Wenn ein Klavier bei Kälte geliefert wird, sollte man es am besten gar nicht öffnen sondern warten bis es sich auf Raumtemperatur erwärmt hat. Ansonsten schlägt sich nämlich die Luftfeuchte als Kondenswasser am kalten Metall nieder. Z.b. an den Saiten oder den Klaviaturstiften. Und da möchte man eigentlich keine Feuchtigkeit haben.

 

[löwenzahn]

Viel Freude mit dem Klavier.

Der Resonanzboden scheint laut der Broschüre tatsächlich massiv zu sein.

MIdhael

 

[Klavino]

Betreffend Verstimmung dürfte der Hauptgrund ja von den Saiten ausgehen. Diese sind am längsten und Metall ist auch sehr aktiv bei Temperaturänderungen. Sehr viel mehr noch als Holz. Bei den langen Saiten im tiefen Bereich kann dann schnell mal ein oder zwei Halbtöne bei rauskommen. Dann kommt ja noch dazu dass frische Saiten am Anfang ohnehin sich noch dehnen und sich so das Instrument in der ersten Lebensspanne schneller verstimmt. Wobei gute Klavierbauer die stimmen ihre Instrumente Wochen oder gar Monate lang bevor sie zum Kunden gehen. Beim Kunden sollte dann also ein Instrument stehen welches die Stimmung doch gut halten sollte. Leider gibt es natürlich auch schwarze Schafe

BTW wenn du das Stimmen lernen willst, dann besorge dir ein Cembalo, dass darf vor jedem Einsatz gestimmt werden. Anfangs brauchte ich mit Messgerät gut eine Stunde. Heute geht das mit Erfahrung und Gehör in wenigen Minuten

Die Temperaturauswirkung bei starken Schwankungen konnte ich gestern und heute dann live feststellen. Insgesamt wirkt die Stimmung des Klaviers heute doch deutlich besser als gestern. Einzelne Töne sind zwar trotzdem hörbar daneben, aber das ist zu verkraften.

Das Thema Stimmen finde ich zwar ganz spannend, aber ein Cembalo passt hier definitiv nicht mehr rein. Für das Klavier musste schon mein geliebter Liegesessel gehen

Wenn ein Klavier bei Kälte geliefert wird, sollte man es am besten gar nicht öffnen sondern warten bis es sich auf Raumtemperatur erwärmt hat. Ansonsten schlägt sich nämlich die Luftfeuchte als Kondenswasser am kalten Metall nieder. Z.b. an den Saiten oder den Klaviaturstiften. Und da möchte man eigentlich keine Feuchtigkeit haben.

Den Hinweis habe ich leider zu spät gelesen. Alleine auf der Suche nach dem Netzteil habe ich die Klappe vorne und den Deckel oben schon aufgemacht.

Viel Freude mit dem Klavier.

Der Resonanzboden scheint laut der Broschüre tatsächlich massiv zu sein.

MIdhael

Danke.


Vielleicht eine kleine Story zum Fremdschämen:
Ich habe es vorhin geschafft irgendwie an den Moderato - Hebel (Beim ATX kein Pedal) unterhalb der Tastatur zu kommen, der daraufhin auf halb 8 stand. Es dauerte ca. 5 Minuten in denen ich mich fragte, wieso das Kawai nun plötzlich so klingt, als sei es mit muffigen Socken ausgestopft worden.

Und ich habe jetzt ein Netzteil eigenständig besorgen können. Ein Händler war so nett und hat mir das eines von den Instrumenten vor Ort verkauft und für sich bei Kawai nachgeordert. Das Geschäft kannte ich tatsächlich vorher nicht persönlich obwohl es an sich bekannt ist und machte einen sehr guten Eindruck vor Ort. Da haben sie dann gleich den Zuschlag für die erste Stimmung in 6 Wochen bekommen. Preislich bei knapp 160,00 € mit 44 km Anfahrt. Das klang dann nicht billig, aber die Preise sind aktuell sicherlich allgemein etwas höher?

 

[SAW]

Herzlichen Glückwunsch und viel Freude mit dem Instrument auch von mir!

 

[Piano-Gregor]

Wo hattest du denn dein Kawai her: von privat oder von einem anderen Händler? Normalerweise werden Klaviere von Händlern inklusive Transport und einer ersten Stimmung verkauft. 160.- € finde ich schon happig, aber das kommt auf die Region an.

 

[Klavino]

Wo hattest du denn dein Kawai her: von privat oder von einem anderen Händler? Normalerweise werden Klaviere von Händlern inklusive Transport und einer ersten Stimmung verkauft. 160.- € finde ich schon happig, aber das kommt auf die Region an.

Ich habe das Klavier als Mietkauf aus einem anderen Bundesland von einem Händler geholt. Da sind die Kosten für den Transport pauschal (wahrscheinlich deutlich reduziert) zusätzlich. Mietraten und Transport werden dann bei einem Kauf nach 12 Monaten angerechnet. Die erste Stimmung war in dem Fall nicht inklusive.
Das Klavier hatte ich vorher angespielt und hätte ich auch gerne von einem Händler vor Ort gekauft, aber der Endpreis für das Neuinstrument war dort deutlich günstiger.


Ich komme aus dem Raum Hannover im weitesten Sinne. An meinem Wohnort selbst (Stadt) gibt es keinen Klavierstimmer mehr.

 

[Klavino]

Ein kleines Update zum Hall:
Ich werde gleich mal drei Gipskarton-Schallschutzplatten besorgen und in den Maßen 150 x 100 cm (BxH) zusammenschrauben. Darauf klebe ich dann Akustikschaumstoff und packe es hinter das Klavier.

Von meinem Grundverständnis müsste das ja ausreichen, oder habt ihr andere Erfahrungen dazu?

/E:
Es wurden nun doch zusammengeklebte Styropor-Dämmplatten (150x100 cm) mit einer Tiefe von 60mm. Darauf Pyramidenschaumstoff mit einer Tiefe von 40 mm.
Das Konstrukt dann angeschrägt an Klavier unten und Wand oben. Wirkte im ersten Versuch ganz gut. Nach der Mittagsruhe teste ich ausführlicher.

Sprühkleber für Schaumstoffe war übrigens nicht zu empfehlen. Habe den Schaumstoff jetzt draufgeschraubt.