Klavier für den Anfänger: Mietkauf oder Gebrauchtkauf ?

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Hallo zusammen,

meine Mutter und ich haben beim gemütlichen Zusammensitzen beschlossen, dass wir unsere Kreativität doch sehr gerne an einem Klavier auslassen würden. Meine Mutter hat in ihrer Jugend lange Orgel gespielt und ich spiele seit über 5 Jahren Gitarre.
Klaviertechnisch ist bei uns beiden aber außer ein paar Akkorden bis jetzt nicht drin. Das soll sich bald aber ändern :p
Ich habe mich natürlich direkt mal ein bisschen kundig gemacht und die Meinungen scheinen wohl auseinader zu gehen. Viele empfehlen für den Anfänger ein E- Piano, welches in meinem Fall aber aus verschiedenen Gründen nicht in Frage kommt.

Wir wären bereit ca. 500 Euro in ein gebrauchtes Klavier zu investieren (eBay Kleinanzeigen ist voll damit). Die Frage ist, ob man damit glücklich wird und wodrauf man bei so einem Kauf achten sollte oder ob man dann doch lieber über einen Mietkauf nachdenken sollte ? Da die Firma Tetsch und May hier in der Stadt ansässig ist wäre dies ja sicher zu regeln.

Was meint ihr ?

Danke schonmal

Grüße
Tom
 
Eigenschaft
 
Hi,

mit 500,-- € kann man bei einem Gebraucht-Klavier nur glücklich werden, wenn jemand einen Notverkauf eines sehr wertvollen Instruments macht und sich des Wertes nicht bewusst ist, also weil er keinen Rat einholt, was das Instrument wert sein könnte, und der Notverkäufer setzt dann nur 500,---€ an.

Da muss man schon sehr viel Glück haben.

Ich kenne Fälle wo jemand für 1000,--€ ein Klavier verkauft hat und das war wirklich sehr ordentlich, aber ich hab das dann klar als Freunschaftspreis angesehen, sicher war das Klavier sehr viel mehr wert.

Meine Mutter hat eines für 1000,--, der Klavierstimmer sagte, es sei ein ordentliches Instrument, aber ich persönlich kann da mal drauf spielen, ist aber kein Vergleich zu meinem eigenen.

Also ich kann im Bereich 500,-- nur D-Pianos empfehlen, wobei ich da die Einsteiger-Modelle auch nicht so doll finde, dass ich lange mit glücklich wäre.

Gibt es andere, bessere Erfahrungswerte mit 500,-- Klavieren?
 
Hi Tom,

das ist erst schon mal eine gute Idee mit dem Klavier :)

Wir wären bereit ca. 500 Euro in ein gebrauchtes Klavier zu investieren (eBay Kleinanzeigen ist voll damit). Die Frage ist, ob man damit glücklich wird und wodrauf man bei so einem Kauf achten sollte oder ob man dann doch lieber über einen Mietkauf nachdenken sollte ?
Mein Rat: Hände Weg von Ebay-Klavieren!!!! Die Wahrscheinlichkeit dort ein Schnäppchen zu ersteigern ist so groß wie das der Papst in Strapsen bei Wetten das auf dem Hochseil Fahrrad fährt. Also relativ unwahrscheinlich ;)

Gibt es andere, bessere Erfahrungswerte mit 500,-- Klavieren?
Ja :)

Und zwar braucht man da Geduld, ein wenig Glück und vielleicht einen netten Klavierbauer, der sich das Instrument, bevor man es sich kauft, anschaut und sein OK dazu gibt. Die Preise für gebrauchte Instrumente bei einem Händler gehen ca. ab 1000 Euro los (plusminus je nach Händler und Instrument) Darunter tummeln sich auf dem Privatmarkt die entweder etwas "einfachen" Klaviere (Kleinklaviere ala Tetsch & May, Fuchs & Möhr, Hupfeld, etc) oder alte Klaviere (Förster, Mand, Adam, etc...)
Egal um was es sich für ein Fabrikat handelt. Es sind 2 Dinge wichtig.
1. Die Stimmhaltung
Das Klavier sollte sich wenn möglich auf 440Hz stimmen lassen, und dort auch die Stimmung halten können. Also Vorsicht ist geboten bei Klavieren, die sich über alle Maßen stark verstimmt anhören, oder wo gar Saiten fehlen.
2. Die Mechanik
Die Mechanik sollte zumindest in einem Zustand sein, dass man einigermaßen gleichmäßig darauf spielen kann. Dieses könnte z.B. jemand beurteilen (ein Freund oder Bekannter), der schon etwas Klavier spielen kann, z.B. in Form von chromatischen Läufen.

Tipp:
Wenn man ein gebrauchtes Instrument zum ersten Mal sieht, ist natürlich der optische Eindruck ein ganz Wesentlicher. Ich weiß, dass es schwer ist, sich davon freizusprechen. Nach dem Motto. Wenn es außen schon schön aussieht, dann kann es innen auch nicht so schlecht sein. Dem ist aber häuifg nicht so! Es gibt wunderschöne Instrumente, die man trotzdem weder stimmen noch spielen kann. Also: Wenn es geht den Vorbesitzer fragen, wann und von wem das Klavier gestimmt wurde. Den Kollegen anrufen und ihn nach seiner Meinung und Einschätzung über das Klavier befragen. Zu den Kaufkosten kommen nämlich noch die Transport- und Stimmkosten.

Es gibt tatsächlich auch immer wieder Anzeigen in der Zeitung, dass Instrumente aus den unterschiedlichsten Gründen zu verschenken oder abzugeben seien. Ich kenne einige Leute, die so an ein wirklich gutes Klavier, manchmal sogar an einen guten Flügel gekommen sind. Aber wie gesagt. Dafür braucht es etwas Geduld und Glück.

Gruß,

Paul

Edit:
Emmerich in Westfalen? Da hab´ ich letztens noch gespielt :)
 
Ich hab hier mal ein konkretes Beispiel:

http://kleinanzeigen.ebay.de/anzeig...h-markenklavier,gestimmt-spielbereit/38661574

optisch nicht der Kracher aber dafür vom Klaviermann geprüft ?!
Ich kenne das Fabrikat und den Händler. Kappler ist einer von den eher unbekannten Herstellern. Da muss man von Fall zu Fall entscheiden. Aber wenn Stimmstock, Stege, etc okay sind, die Tonhöhe 440Hz beträgt und das Klavier "spielbereit" ist, entspricht es eigentlich genau den obengenannten Anforderungen. Wenn die Grundbasis sich bei einem solchen Instrument als gut herrausstellen sollte, könnte man irgendwann mal überlegen die Mechanik etwas zu überarbeiten. Dass das Vorderplättchen bei der einen Taste fehlt ist ein kleiner Schönheitsfehler, der sich zum einen leicht beheben lässt und zum anderen keine Auswirkung auf Klang oder Spielart hat.

Der Händler kommt aus Gelesenkirchen und hat auch noch eine kleine Musikschule. Ich kenne ihn um ein paar Ecken. Mir ist er auf jeden Fall noch nicht negativ aufgefallen. Der Laden ist nicht weit von mir (bin aus Bochum). Wir könnten uns z.B. mal dort treffen und uns das Klavier zusammen anschauen. Das können wir aber auch gerne per Mail klären.

Und wie siehts sonst aus mit Mietkauf ?
Auch eine Alternative, und zwar dann, wenn man sich nicht sicher ist wohin die Reise mit dem Klavier gehen soll. Oft werden diese Angebote von Eltern wahrgenommen, deren Sprößlinge mal ins Klavierspielen reinschnuppern sollen. Die Mietzeit beträgt in der Regel zwischen 6 und 12 Monaten. Der Mietpreis beträgt ca. 2% des Endpreises und wird vollständig auf den Kaufpreis angerechnet, wenn man das Instrument übernimmt. Dazu bekommt man dann noch eine Garantiestimmung und eine Granatie auf das Instrument. Bei Neuklavieren 5 Jahre, bei Gebrauchten unterschiedlich.
Wenn man das Instrument zurückgibt verfallen die Mieten zu Gunsten des Händlers und der Mieter muss in der Regel die Transportkosten tragen.
Auch für diesen Fall könnte ich Dir mindestens einen sehr guten Händler hier im Ruhrgebiet empfehlen.
Genau da, die wahrscheinlichkeit ist hoch, dass ich dich gesehen habe ;)
Naja, hoffentlich haste es nicht bereut ;)
 
Hallo,

ich würde wenn es nicht ganz eilig ist wirklich erst mal in der Umgebung schauen. Zeitungsanzeigen, Mundpropaganda etc. Wie viele Klaviere mir schon zum Kauf rangetragen wurden kann ich gar nicht mehr zählen. Und was dabei auffällt: viele Leute, die etwas günstig abzugeben haben, haben einfach keinen blassen Schimmer davon, was sie loswerden wollen. Das heißt Angaben über den Zustand sind häufig nur ästhetischer Natur. Deshalb hilft meiner Meinung nach wirklich nichts anderes als sich die Instrumente vor Ort persönlich anzuschauen und anzutesten. Dazu muss man dann auch nicht zwingend jahrzehntelange Erfahrung haben, Mängel sind oft von der sehr offensichtlichen Art.


Gruß, Volker
 
Aber 1000,--€ sollte man insgesamt schon investieren, oder? Die ursprüngliche Frage war ja, ob man mit 500,-- auskommen würde.
 
Für 500 Euro bekommt man immer wieder mal Klaviere angeboten. Vorausgesetzt, dass die Substanz in Ordnung ist, sollte man darüber nachdenken, nochmal 500 bis 600 Euro für einen Klavierbauer zu investieren, der es dann nochmal auf Vordermann bringt. Die meisten Klaviere, die privat verkauft werden, sind weder gestimmt noch gewartet. Da kann man durchaus mit relativ wenig Aufwand noch einiges mehr rausholen.

Gregor
 
Sehr hilfreich alles, vielen Dank. Nur leider ist eine Summe von 1000 Euro einfach zu hoch dafür, dass ich bis jetzt maximal den four Chord Song spielen kann. Wir denken jetzt dann doch wieder über ein E-Piano nach. Da sollte man doch für ein gebrauchtes mit 500 hinkommen oder ?

http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll...ssPageName=VIP:watchlink:top:de#ht_782wt_1139

das zum Beispiel. Hab viel gutes drüber gehört
 
Ich tendiere persönlich aus mehreren Gründen immer zu einem DigitalPiano als zu einem "richtigen" Klavier:
  • Gerade beim Gebrauchtkauf ist das Risiko etwaiger versteckter Schäden geringere (vor allem für Laien)
  • kostengünstiger, gerade bei laufenden Kosten wie Transport, Stimmen etc.
  • transportabel
  • unempfindlicher gegenüber Witterung, Luftfeuchtigkeitsschwankungen
  • leiser (oder auch lauter, wenn nötig)
  • vielseitiger (zusätzliche Sounds, Aufnahme auf Sequenzer, MIDI etc.)
Wenn man schon liest, "gestimmt, spielbereit" heißt das doch nur, dass man es zum Testen anspielen kann. Wenn man es dann transportiert hat, muss es i.d.R. nochmal gespielt werden, im Grunde sogar erst, nach es sich in der neuen Umgebung nach einigen Tagen "aklimatisiert" hat.
D.h. der genannte Preis ist noch lange nicht der Endpreis. wer ist schon in der Lage, ein Klavier selbst zu transportieren, womöglich noch in ein oberes Stockwerk zu tragen?
Also muss ich schon den Transport durch Profis draufrechnen.
Und dann muss es gestimmt werden, was bedeutet, nochmal ca. 100EUR drauf. Es gibt zwar auch welche, die's günstiger machen, aber ob die Qualität da noch stimmt... Manchmal bekommt man auch ein Pauschalangebot für den Transport incl. stimmen, da wird aber gleich nach dem Aufstellen gestimmt (denn der Transporteur ist auch gleichzeitig der Stimmer, und will ja nicht noch extra ein zweites Mal anreisen), und nach ein paar Tagen stimmt es dann schon nicht mehr - alles schon erlebt.
Da ist ein D-Piano wie das von Dir genannte P85 schon unproblematischer. Halt Digital - geht, oder geht nicht. Selbst wenn es irgendwann mal nicht gehen sollte, ist eine Repartur meist günstiger als die Reparatur eines Klaviers, denn das muss abgeholt und wieder zurückgebracht und natürlich wieder neu gestimmtwerden, während ich ein D-Piano in den Kofferraum meines Autos schmeiße, und selbst in die Werkstatt bringe, selbst einschicken ist möglich und noch günstiger.
Ersatzteile für ein Klavier sind häufig teurer, wenn nicht - wie so häufig - sogar kapitale Schäden wie Riss des Rahmens oder ähnliches aufgetreten sind.
Achte allerdings auf den Preis! Das P85 ist 2010 zum Schluss für 498EUR neu verscherbelt worden!
 
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