Klavier in Altbauwohnung dämmen

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Hallo,

habe mein altes akustisches Klavier aus dem Elternhaus zu mir in die Mietwohnung geholt und es fühlt sich wunderbar an, nach dreizehn Jahren Entzug mal wieder ohne Kabel, Knöpfe und Lautstärkefader zu spielen.

Allerdings ist es ganz schön laut und ich möchte mir Gedanken machen, wie ich das Klavier leiser bekommen könnte. Ich habe durchaus Erfahrung mit Klavieren in Mietwohnungen, aber jetzt steht es in einem großen Altbauwohnzimmer mit 3,60m Decken mit wenig Teppich auf Holzdielen und ist wirklich sehr, sehr laut. Die Filze der Hammerköpfe wären auch mal wieder fällig. Mir geht es vor allem um die Untermieter, mein seitlicher Nachbar ist Musiker, mit dem werde ich mich schon arrangieren.

Hat jemand ein paar Anregungen dazu, etwa zur Wahl eines geeigneten Teppichs zum Drunterlegen? Spielt es z.B. eine Rolle, ob der Teppich nur direkt unterm Klavier liegt, oder bringt ein größerer Teppich ums Klavier rum evtl. mehr?

@McCoy: habe in einem deiner jüngeren Beiträge was von einer Matratze hinterm Klavier gelesen, ist die bei dir einfach zwischen Klavier und Wand geklemmt?

Freue mich über weitere Tipps & Tricks zum Thema.

Grüße,
taste89
 
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:D

Sie steht einfach da. Wenn ein Gast kommt, kann man sie einfach herausziehen. Wenn das Klavier an einer Außenwand steht (ist eh nicht so gut), ist Vorsicht geboten, da wegen Kältebrücke und unzureichender Belüftung hinter der Matratze Schimmel entstehen kann. Da sollte man dann einen entsprechenden Belüftungsabstand lassen.

Wichig ist, daß das Klavier auf solchen Tellern steht, die die Schallübertragung auf den Fußboden mindern.
Was die Nachbarn hören, hängt nicht unbedingt davon ab, wie laut es im Raum selbst ist, sondern davon, wie die Schallübertragung auf Fußboden und Wände ist. Die muß man versuchen, irgendwie zu entkoppeln. Mein Klavier steht z.B. auf dicken Gummiklötzen, die mal beim Bau eines Kinderspielplatzes übriggeblieben waren.

Zur Raumakustik: Ein rechtwinkliges Badezimmer mit spiegelglatten Kacheln hat viel Direkthall, direkte Schallreflexionen. Da wird kaum etwas geschluckt. Ein Raum mit Teppichen an Wänden, Decke und Fußboden hat fast keine direkten Reflexionen, fast alles wird geschluckt (die hohen Frequenzen zuerst). Vor allem bei parallelen Wänden (bzw. Decke - Fußboden) macht es Sinn, auf einer der beiden Seiten den Schall irgendwie zu unterbrechen: Teppich, Vorhang, Bücherregal etc.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Hi,

ganz herzlichen Dank. Die IsoFloor Untersetzer sind schon so gut wie gekauft, denke ich werde es genauso versuchen mit den Untersetzern und einer Matratze hinterm Klavier.

Die akustischen Raumeigenschaften sind (glaube ich) gar nicht mal schlecht, rechteckig mit ein paar Nischen und Ecken und ein bisschen was habe ich an den Wänden.

Grüße,
taste89

ps: beeindruckende Instrumentensammlung und ein sehr schönes Musikzimmer
 
Je nachdem, wie viel Effekt die Dämmung haben soll, gibt es verschiedene Abstufungen. Das mit der Matratze ist ausbaufähig. Bringt zwar schon was, aber noch besser ist es, Schaumstoff zwischen die Balken auf der Rückseite des Klaviers zu stopfen. Und zwar so, dass die ganzen Flächen zwischen den Balken (sind mehrere) komplett mit Schaumstoff ausgestopft sind.

Dann natürlich diese IsoFloor Untersetzer. Die gibt es auch als große Matten, auf die man das ganze Klavier stellt. Bringt aber am meisten, wenn das Klavier keine Rollen hat. Und diese Matten sind sündhaft teuer! Als Alternative gibt es solche Matten als rutschfeste Unterlage für Waschmaschinen im Baumarkt. Kann man sich ja auch leicht zurecht schneiden.

Wenn man es dann noch leiser haben will, dann kann man in die obere und untere Abdeckung (sogenannter Ober- bzw. Unterrahmen) von innen ebenfalls mit Schaumstoff auskleiden. Ein Freund von mir hat das mal gemacht, und der Effekt ist schon groß.
 
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Hi,

vielen lieben Dank. Auch das mit dem Schaumstoff und ggffs. Unterlage unter das komplette Klavier werde ich mir durch den Kopf gehen lassen, bin noch nicht dazu gekommen, viel zu spielen/testen/unternehmen.

Grüße,
taste89
 
Ich würde auch zu Iosflor raten. Das Wichtigste ist den Körperschall zum Boden hin zu unterbrechen!
 
Habe gerade etwas bei Thomann gefunden, kennt das schon jemand?
Die Piattino sind die "Ferrari" unter den Körperschall Dämpfern. Die sind aber eher für Flügel gedacht die Rollen haben, die man in die Näpfe stellt. Ein Pianino hat meist keine ausgeprägten Beinchen.

Für ein Pianino sind wahrscheinlich die Isofloor Dämpfer besser geeignet, weil sie flach unter den Rahmen passen:
Wichtig ist nur, dass der Holzrahmen ausschließlich die Gummimatte berührt, nicht den Rahmen des Dämpfers. Der Isofloor Gummi ist sehr druckstabil und gibt auch bei langer Dauerbelastung nicht nach, senkt sich also nicht.

Die Dämpfer reduzieren allesamt aber nur den über den Rahmen übertragenen Körperschall. Das ist das unangenehme Pochen und Klopfen in Wand und Decke beim Klavierspielen. Am KLang oder an der Lautstärke des Instruments ändert das nichts. Wenn das zu laut zu den Nachbarn dringt, rettet Dich der Dämpfer nicht.
 
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Vielen Dank für die schnelle Antwort! Dann werde ich mich wohl doch für Jahn IsoFloor entscheiden :) Dankeschön :great:
 

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