Knopf/Taste - wie kam's dazu zu wechseln/bleiben?

  • Ersteller dallamè
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es wurde mir klar, dass ich ein glücklicher Mensch bin: Ich bin mit meinem Tastenakkordeon zufrieden und werde es nicht ändern.

Dann bist du zu beneiden! Denn du hast den Zustand erreicht, den viele erst noch suchen! ... du hingegen wirst nicht von unzähligen Überlegungen geplagt und kannst dich voll und ganz der Musik widmen! (und bei den paar Musikbeispielen die du eingestellt hast, kann ich zumindest sagen: du hast das gut genutzt!) :great:
 
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Mich beschleicht oft der Eindruck, dass bei den hier im Forum diskutierten Umsteigerüberlegungen das tiefere Problem nicht am Griffsystem liegt, sondern an anderer Stelle.
Genau, das hatte ich schon erwähnt, falls du auf mich als unreiwilligen "Inititiator" dieses Wiederauflammen meinst. Meine rechte Hand ist einfach in die Jahre gekommen, die Schäden häufen sich (Sehnenverkürzungen, Schnappfinger), von Natur aus keine schlanken langen Finger (ich glaube mich zu erinnern, dass du "Klavierspieler-Hände" hast) und seit der Haussanierung i.w.S. Bauarbeiter-Pratzen. Mir ist klar, dass Knopf kein Allheilmittel ist und ich weiß auch nicht ob ich umsteige. Aber ich sehe allein durch das Fehlen zweier verschieden großer Tastenarten, also durch die schon beschriebene Annehmlichkeit gleichartiger Knöpfe hier einen Vorteil. Die Geläufigkeit @lil ist bei mir auf Taste schon nicht toll, und das ist kein Bereich, in dem ich spieltechnisch punkten kann. Wenn ich dann Knopf-Virtuosen sehe (ich habe das von @lil gepostete Video nicht mehr gefunden), und beim auf die Finger schauen sehe, wie die das Daumengrundgelenk verdrehen: Vergiss es. Tut mir weh. Aber, und das ist der Vorteil bei Knopf: Es gibt alternative Fingersätze, zzgl. zu dem oben erwähnten Vorteil. Dass dann die Geläufigkeit leidet, jau...
Ich spiele auch Steirische mit Fingersätzen, die nicht immer ganz proper sind, ja und? Das Ergebnis zählt.
Meine Frau meinte im direkten Vergleich Taste-Knopf bei dem Stück "In den Bergen" (Oberkrainer), dort das Trio: "Bei Taste hat man immer Angst, dass du nicht triffst [ich spiele dieses Stück aber fehlerfrei], bei Knopf wirkt es gechillt".
Ich fand es schade, dass ich über mein Befinden im Zshg mit schwarzen Tasten im Ü-50 Thread schreibe und dann geht´s voll ab , als hätte ich in ein Hornissen-Nest gestochen. @Tygge ´s Beitrag sollte man ernst nehmen. Wir sind alle Akko-Spieler. Ich versuche halt aus Spaß alles zu spielen und komme aus dem Staunen nicht heraus......
 
Meine rechte Hand ist einfach in die Jahre gekommen, die Schäden häufen sich (Sehnenverkürzungen, Schnappfinger), von Natur aus keine schlanken langen Finger (ich glaube mich zu erinnern, dass du "Klavierspieler-Hände" hast) und seit der Haussanierung i.w.S. Bauarbeiter-Pratzen. Mir ist klar, dass Knopf kein Allheilmittel ist und ich weiß auch nicht ob ich umsteige.
Zwei Effekte halte ich für denkbar.
Einerseits kann es passieren, dass die erwarteten und erhofften Veränderungen - Motivation, Spielbarkeit etc. - sich viel größer darstellen, als es nachher in der Realität der Fall ist, wenn du auf Knopf umgestiegen bist. Das kennt man von Kindern, aber auch Erwachsenen, man fiebert auf eine Sache hin und wenn die dann da ist, ist der Gegenstand, das Ereignis o.ä. lang nicht mehr so toll, wie erhofft und vorher ausgemalt.
Andererseits kann der Umstieg genau das richtige für dich sein, wenn du das für dich für die beste Lösung hälst, unabhängig von den etwas objektiveren oder rationaleren Gründen, die generell für das eine oder andere System sprechen oder für oder gegen einen Umstieg bei einem bestimmtem Alter und Spielkönnen.

Aber, und das ist der Vorteil bei Knopf: Es gibt alternative Fingersätze, zzgl. zu dem oben erwähnten Vorteil.
Das gibt es auch bei professionellen Spielern unterschiedliche Philosophien. Lydie Auvray spielt generell mit vier Fingern, ohne Daumen bzw. benutzt diesen zum Abstützen am Griffbrett. Sie erklärte mir mal, dass das in Frankreich durchaus so üblich sei und sie so das Instrument viel kontrollierter spielen könne.

Viel Erfolg beim Überlegen und Ausprobieren,
Tobias
 
Das folgende Argument für Knopfakkordeon verstehe ich nicht, genauer warum das für das Knopfakkordeon spricht:

Es geht mir darum, zb. einfach eine Melodie in Terzen oder Sexten gut legato zu spielen. Oder wenn die Oberstimme liegt, die andere etwas entfernt ist, aber trotzdem gut artikuliert werden soll. sagen wir eine Oktave,
oben gehaltenes C, unten wenigstens 1x legato zwischen einer Verbindung der Töne C H A D C oder so.

Ich finde das nicht absurd und das kommt auch nicht nur in russischer Virtuosenliteratur oder bei Franz Liszt vor.
Jedes Volkslied kann so etwas beinhalten, @morino47 weiß wovon ich spreche.
 
... Schäden häufen sich (Sehnenverkürzungen, Schnappfinger), von Natur aus keine schlanken langen Finger (ich glaube mich zu erinnern, dass du "Klavierspieler-Hände" hast) und seit der Haussanierung ...

Ok, ich persönlich habe keine kleinen Hände, und sie sind auch einigermaßen schlank und kräftig. Ich kenne aber mehrere Klavierspieler (inklusive meinen Akkordeonlehrer, der auch Klavier unterrichtet), die für meine Begriffe nur durchschnittlich große Hände mit geradezu rundlichen Fingern haben und dennoch wie der Teufel auf den Tasten unterwegs sind. Selbst der berühmte Lang Lang hat keine ausgeprägt großen und schlanken Hände.

Ich will damit lediglich betonen, dass es nicht generell zutreffend ist, dass man nur mit großen Händen auf Taste (egal ob Klavier oder Akkordeon) gut zurecht kommen kann. Im besonderen Einzelfall - vielleicht in Deinem - könnte das filigranere Spielbrett des Knopfakkordeons hilfreich sein. Dann muss aber auch die präzisere Feinmotorik gegeben sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Würdest du in der rechten Hand die tiefen Töne wirklich auch in der Nähe des Knies wollen? sorry, das hast du ja jetzt schon, zusammen mit MIII. :confused::rolleyes: Wieso noch eine zusätzliche Variante unseres Instruments?
Natürlich die tiefen Töne unten, der Diskantteil liegt dann fest auf dem Knie und die Oberkante des Diskantteils kann sich nur noch vor- und rückwärts bewegen und nicht noch seitlich kippen.
SORRY das habe ich ungenau beschrieben:
NEIN keine zusätzliche Variante; die Spiegelung ist ja zu den Knöpfen des MIII gedacht; die Händchen bewegen sich beidseitig gleich, horizontal zum Balg=Symetrieachse hin zu den Knopfreihen.
Einen guten Wochenstart wünscht Euch Paul Frager.
 
Bei Knopf kennst Du Dein Muster
Als ich mit Melodiebass anfing, hatte @Klangbutter angemerkt, wie wichtig es wäre, die Intervalle zu identifizieren und danach die Fingersätze zu wählen (sinngemäß zitiert, hoffe ich). Das fand ich damals abstrakt und wenig erstrebenswert.
Heute lag ich so auf dem Sofa, das Haus mal grad ruhig, neben mir das Knopfinstrument. Mit schwarzen und weißen Knöpfen und dem Muster springt einen der Hinweis von Klangbutter förmlich an. In der rechten Hand sieht man es halt auch. Mich fasziniert die Logik des Systems (ohne Taste jetzt als unlogisch bezeichnen zu wollen), beim Melodiebass inzwischen auch, aber halt für den Spieler nicht so sichtbar.
Fazit bis jetzt: Ich komme durch die Beschäftigung mit C-Griff (Diskant) im Melodiebass besser zurecht - ich denke mehr in diesem System, auch wenn rechts Taste läuft.
 
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Guten Abend,

Heute lag ich so auf dem Sofa, das Haus mal grad ruhig, neben mir das Knopfinstrument.

...dies ist genau der Moment, in dem das Unterbewusstsein arbeitet, um man die richtige Entscheidung zu treffen kann. Es kommt vor, dass eine Person unbewusst entschieden wird, noch bevor sie es merkt. So oder so. Für eine objektive und unabhängige Entscheidung ist sofortige Hilfe erforderlich. Ich kenne einen tollen Hinweis. Leider ist es in Englisch, geschrieben von Dan Lindgren. Trotzdem lohnt es sich, das Kapitel "Piano Accordion vs. Chromatic Button Accordion" zu lesen.

Quelle:
https://nydana.se/accordion.html#pavscba

Ich füge den Text im PDF-Format auch dem Anhang bei (accordiontest-1.pdf). Es ist ein Test, bei dem anhand komplexer Fragen die Eignung von Tasten oder Knöpfen beurteilt werden kann. Es tut mir sehr leid, aber ich habe nirgendwo eine deutsche Übersetzung gefunden. Aber ich betone noch einmal: Es ist einer der objektivsten und kompetentesten Texte, die ich zu diesem Thema gelesen habe. Vielleicht könnte es helfen… So, lieber @dallamè , viel Glück!

Herzliche Grüße, Vladimir
 

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Wahnsinnig interessanter Thread!
Und das Thema lässt uns offenbar keine Ruhe :D

Jede Sichtweise ist für sich genommen sehr persönlich und nachvollziehbar. Und nur darauf kommt es an letztlich!

Ich glaube, meine Ansicht in einem ähnlichen Thread schon mal erklärt zu haben, ergänze hier aber nochmal aufgrund der bisherigen Beiträge:

Vor etwa 13 Jahren habe ich mir überlegt, umzusteigen, weil ich einsah, dass auf Knopf rechts ein viel komplexeres Spielen möglich ist. Oder vielleicht anders ausgedrückt- ein „spezielles“ Spielen mit parallelen Läufen, mit weit gespreizten Intervallen und mit größeren Tonumfängen.
Dann habe ich mir intensiv extrem gute Spieler beider Systeme angesehen/ angehört und versucht, herauszuhören, ob es sich um einen Tasten- oder Knopfspieler handelt. Fazit: In Stücken/ Interpretation, bei denen keine spezielle Anforderung für eins der Systeme vorkommt, hörte ich keine hervorstechenden Unterschiede. Aber wenn improvisiert wird, gibt es tatsächlich auffällige Präferenzen, die ich mir durch die Systeme erkläre. So haben Knopfspieler tendenziell weniger und
ähnlichere Muster drauf als Tastenspieler, die ein Tastenspieler so eher nicht nutzt, bzw. nicht oder kaum technisch spielen kann. Ganz auffällig bei Musette auch, diese super schnellen Quartläufe, die neben vielem anderen sehr easy vom Knopfsystem abspulbar sind. Oder Tremoli über zwei entfernte Doppelgriffe, die die Taste gar nicht erreichbar wären, oder terzenläufe in legato über längere Strecken etc. pp.
Tastenspieler nutzen hingegen im Jazzigen Bereich gut liegende Vier/Fünfklänge die ineinander „rutschen“ und damit nen mehrstimmigen Bigband-Satz simulieren tonlich.
Oder sie nutzen Akkordfolgen, die tonartbedingt auf Taste extrem easy und auf Knopf extrem umständlich zu spielen sind.

Was auch immer ich beobachtete waren exzellente Spieler auf IHREM Instrument- egal welches System, die MUSIK auf höchstem Niveau produzieren. Und zwar Akkordeonmusik! :)

Weitere Beobachtung: bei JEDEM Instrument werden Stücke so arrangiert/ komponiert, dass sie zum Originalinstrument, für dass sie geschrieben sind, gut bzw. überhaupt Spielberg sind.

Nun zu meiner Überlegung:
Ich hatte ein recht großes Repertoire auf Taste und wusste, ich müsste JEDES einzelne Stück auf Knopf komplett neu einüben, bis es - mit Glück- annähernd auf den jetzigen Tastenkönnensstand kommt.
Eher sogar nicht rankommt...

So angenommen ich mache das und ich habe xxx?? Stunden verbleibende Übezeit im Leben und bin ja an sich mit den Tasten glücklich wissend, dass man mit Knopf systembedingt mehr oder anders „zaubern“ könnte...
Mein Ergebnis: In der Zeit, in der ich mit mit der neuen Motorik und Systematik der Knöpfe intensiv auseinander setze, verbessere ich mein Akkordeonspiel insgesamt allenfalls in Sachen Artikulation, Balg, Bassspiel,... sehr optimistisch gesehen. Aber rein vom Musizieren an sich ist es so, als hätte ich genau so gut mit Harfe beginnen können (naja, übertrieben gesehen :) )

Aber was möchte ich: Ich möchte mich mit meinem Instrument weitgehend „eins“ fühlen, möchte immer mehr Zusammenhänge erkennen, immer intuitiver das produzieren können, was im Kopf klingt, möchte Melodien erkennen, erfinden und frei arrangieren, begleiten und komponieren können.
Dazu ist das Instrument, das ich von Kind an spiele, auf das ich geprägt bin, bestens geeignet.
Dann schaue ich mir nochmals gute Tastenspieler an und sage mir: Du wirst den Rest deines Lebens daran arbeiten, auch nur annähernd auf ein solches musikalisches wie technisches Niveau kommen auf Taste. UND EINS WERDE ICH GANZ SICHER NICHT:

Mit Hilfe eines Knopfsystems ein besserer Akkordeonist werden.
Sondern werde meinem jetzigen Spielniveau hinterherlaufen ohne meinen Zielen näher zu kommen.
Ich bin dankbar, dass ich als Kind Akkordeon lernen durfte und so einen Stand mitbringe, den ich als erwachsener Anfänger nicht erreichen könnte.

Und auf dieser Basis möchte ich mein Hauptinstrument weiterlernen. (Aus diesem Grund möchte ich auch Quintkonverter als M3 dazulernen als folgerichtige Erweiterung des M2)

Bei mir kommt auch noch eine „basale“ Einstellung dazu :)
- Solange ich „Hänschen Klein“ auf meinem zig Jahre praktizierten Instrument nicht immer fortgeschrittener, ausgereifter und musikalischer zu interpretieren „fertig“ bin, solange wird mich kein anderes Tonanordnungssystem in irgendeiner Weise verbessern/ weiterbringen -> es würde mich letzten Endes ausbremsen, mit Themen beschäftigen wie „Töne finden“ beschäftigen, über die ich längst hinaus bin.

Tja, drum bleib ich bei Taste, OBWOHL Knöpfe rein äußerlich mehr Möglichkeiten des Ausdrucks bieten :)

Und hätte ich Knopf gespielt von Anfang, würde ich ebenfalls dabei bleiben, auch wenn Taste vermeintlich mehr Möglichkeiten böte.;)


Aber mal ehrlich:

Was um Himmels Willen motiviert einen Klarinettespieler, immer nur einstimmig zu spielen? Mit Mehrstimmigkeit hat man doch soooo viel mehr Möglichkeiten?

;)

Grüßle

PS: fällt mir so ein- lach

Klavier ist ja auch Taste... und alle Klavierstücke werden auf Taste am Klavier gespielt. Ist das nicht total doof, weil da die schwarzen Tasten im Weg sind und man wirklich transponieren können muss?

Wär ein Knopfklavier nicht ein viel besseres Instrument, mit dem man alle bisherigen Darbietung leicht übertrumpft?
:)
 
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Tastenspieler nutzen hingegen im Jazzigen Bereich gut liegende Vier/Fünfklänge die ineinander „rutschen“ und damit nen mehrstimmigen Bigband-Satz simulieren tonlich.
Genau damit bin ich momentan intensiv beschäftigt. Beim Erfassen/ Spielen solcher für mich neuen Akkordfolgen beobachtet mich mein Lehrer mit einer Mischung aus Fassungslosigkeit und Amüsement, so wie man ein Kleinkind bei seinen ersten Laufversuchen beobachtet - und genauso fühle ich mich auch. Wenn ich jetzt auch noch das System wechseln würde - keine Chance. Interessant ist dabei, dass mein Lehrer diese Stücke vor Jahrzehnten für Knopfakkordeon geschrieben und erfolgreich gespielt hat. Jetzt stellt er fest, dass etliche Passagen auf Taste sehr schwer zu spielen sind und schreibt sie für Taste um. Knopf meets Taste, und das Ergebnis ist eine win-win-Situation.
LG Tygge
 
Hi zusammen,

ich habe nach langer Abstinenz vor 5 Jahren das Spielen wieder angefangen, zunächst auf Taste, klassisch auf einer Morino VS. Für die geselligen Abende habe ich meinen Bestand um eine Hohner-Student erweitert, dabei aber immer den kleinen Tonumfang bemängelt. Also musste was anderes her, sollte aber transportabel und klein bleiben.
Ein befreundeter Orchester-Mitspieler hat mir seine C-Griff Atlanta überlassen und ich war angefixt. Ganz oder gar nicht war die Devise, also Morino weg, ein größeres C-Griff Instrument angeschafft ( Pigini P55 Senior), dazu ein kleines für die geselligen Abende ( Roland FR1 xb) und los gings.
Das meiste über Knopfschulen und "learning by doing" erarbeitet.
So vergingen die ersten Monate und eigentlich war ich mit meinem Fortschritt zufrieden, bis … die ersten Orchesterauftritte anstanden, das Spiel im Quartett stattfand und ich mich auf so viele Dinge gleichzeitig konzentrieren musste, außerhalb des Findens der passenden Knöpfe.
..​
Schnell waren die Synapsen überlagert und Frust war angesagt,... mit Taste war es intuitiver, ...warum tu ich mir das an? Zweifel... Musik sollte eigentlich Spaß machen und nicht zusätzlichen Stress?
Da die zum Üben zur Verfügung stehende Zeit dann auch immer knapper wurde war ich kurz davor, das Projekt zu beenden, der Gedanke, die ganze Energie "verschwendet" zu haben hat mich dann aber auch gestört.
Auch wenn sicher einige sagen werden, man soll sich nur auf eines konzentrieren habe ich für mich entschieden, einfach parallel zu arbeiten, nicht Taste "oder" Knopf sondern Taste "und" Knopf".
Mittlerweile habe ich mir auch wieder ein großes Tasteninstrument zugelegt, je nach Laune spiel ich das eine oder das andere. Für unterwegs- und das kleine üben zwischendurch leistet die Roland hervorragende Dienste, wenn ich "üben" will mach ich das mit der Pigini und wenn ich einfach nur spielen will dann ist die Hohner dran.
Man kann ja auch Auto fahren und Motorrad, beides bringt dich ans Ziel.

Mal sehen wie sich das entwickelt.
 
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UND EINS WERDE ICH GANZ SICHER NICHT: Mit Hilfe eines Knopfsystems ein besserer Akkordeonist werden.
Sondern werde meinem jetzigen Spielniveau hinterherlaufen ohne meinen Zielen näher zu kommen.
Ja ganz klar. Du argumentierst auch von einem deutlich höheren Spielniveau aus. Nach wenigen Wochen Spiel klappen die 3-stimmigen Weihnachtslieder (Nun lobet alle Gott....) schon recht (zäh)flüssig, nun gut Andante, nicht Moderato. Und daher bin ich guter Dinge, dass ich mein Spielniveau relativ zügig einholen kann. Momentan teste ich so alles an Musik durch, was ich so habe. Den Artikel von @Akkordeonengel habe ich gut durchgelesen - das Legato-Spiel ist denke ich der Punkt, wo man tricksen muss. Aber siehe da: mit 4.und 5. Reihe lassen sich Sexten im echten Legato spielen. Ui.
Das Schönste:
Man kann ja auch Auto fahren und Motorrad, beides bringt dich ans Ziel.
Ich kann jederzeit das Auto nehmen. Berufsmusiker bin ich auch nicht, sondern jemand, der gerne auch ausprobiert ohne dabei zu verkennen, dass ich immer Hobby-Spieler sein werde. Da krieg ich doch lieber im Konzert ein Leuchter in die Augen , bei einem Virtuosen live on Steege.
 
Aber wenn man selber spielt ist ja noch ganz was anderes. Ich krieg schon mal Leuchten in den Augen schon darüber wie schön rund die Knöpfe sich anfühlen.
 
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Wenn alle Stricke reißen, wechsele ich auf so ein Knopfakkordeon.
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...dies ist genau der Moment, in dem das Unterbewusstsein arbeitet, um man die richtige Entscheidung zu treffen kann.
Bei mir war der Umstieg auf Knopf auch eine emotionale Angelegenheit. Bei unseren Akko-Treffen stand ein MIII-Knopf-Instrument da und hat mich die ganze Zeit angeguckt. Gell, @chnöpfleri? Ich hab's genommen ohne groß nachzudenken und konnte nach ziemlich kurzer Zeit ein einfaches Menuett spielen ohne irgendwelche große Ahnung über C-Griff zu haben. Toll. Klasse. Freude durch und durch.:love::love::love:

Dann kamen heftige Bedenken: "Das Repertoire, das ich auf Tasten habe, werde ich nie wieder erreichen können?" "Und was passiert, wenn der Umstieg scheitert?" "Ein neues Knopf-Melodiebass-Instrument kannst Du Dir nicht leisten!" "Bekommst Du überhaupt die Birne frei, um locker zu improvisieren oder wirst du eher verkrampfen?":(:(:eek: Die Konsequenz waren dann verschiedene Threads, die vor zwei Jahren gelaufen sind, z.B. hier. Argumente hin, Argumente her - bis mir jemand von euch gesagt hat: "Probier's doch einfach mal aus." Man kann im Leben nicht alles zu 100% planen, manchmal muss man einfach anfangen, was zu tun. Und die absolute Begeisterung kommt dann später. Ein Mensch ist wie ein Eisberg. 1/7 sind oben, das ist Rationalität, was oben im Kopf vorgeht, 6/7 sind unten, was unbewusst läuft, Gefühle, Wünsche, Zielvorstellungen. Das vor Augen, hab ich's einfach gemacht.

Was hab ich dafür bekommen? Zunächst mal jede Menge Arbeit. Ich musste die Tonleitern natürlich neu lernen. Ich musste Doppel- und Mehrfachgriffe pauken, mühsam wie in den ersten Unterrichtsstunden. Irgendwann fühlten sich einfache und mittelschwere Stücke gar nicht mehr so schwer an. Freilich verspielt man sich auch dort und ich musste mich fragen, warum ich mich verspiele. Dabei habe ich gelernt, dass für mein Hirn ein Ding mit Balg einfach ein Akkordeon ist und Techniken für das Piano-Akkordeon einfach auf das Knopf-Akkordeon übertragen will, ob das jetzt gut ist oder nicht. Ich habe lernen müssen zu akzeptieren, anfangs total unsauber und falsch zu spielen. Und ich bin jetzt dabei loszulassen. Mein Ziel ist es, auch auf Knöpfen frei spielen und improvisieren zu können. Mit hirnrauchenden verkopften Versuchen kommt man da nicht weit, denke ich mir. Man sollte sich von sich selber und seinen Vorstellungen lösen und die Finger einfach mal laufen zu lassen, was auf Knöpfen wunderbar geht. Und da hört man dann Läufe, die man so nicht nie gespielt hat und man spielt Akkorde in schönen weiten Lagen oder Quartschichtungen oder ...

Was will ich sagen? Derjenige, der es probieren möchte, sollte nicht zu lange einfach nur nachgrübeln, sondern einfach probieren. Es wird sich rausstellen, ob sich die Sache gut anfühlt oder nicht. Für mich war es auf jeden Fall die richtige Entscheidung. Und ich kann allen, die mich in diese Richtung geschubst haben, gar nicht genug dankbar sein. Merci, @chnöpfleri, @lil, @Klangbutter, @?mona? (Wo bist du?), @Didilu und @FerdinandK, ihr habt das gut gemacht!:great:
 
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Guten Abend,


Daüberhinaus die die Umsteiger hier auch sehr stark als Botschafter unterwegs und werben sehr kräftig für Knopfakkordeon, so dass ich mal alleine schon die die deutliche Präsenz als Trend sehen würde. Auch hier kann man mal die Diskussionen mit vor 10 jahren vergleichen - da gabs diese Diskussionen schlicht gar nicht - auch das würde ich als Trend bezeichnen.

…nur eine Bemerkung am Rande:

es ist wahr, dass dieser Trend an unseren (d.h. in meinem Fall slowakischen) Konservatorien und Musikfachhochschulen von großer Wirkung ist. Die Tendenz ist klar: Erweiterung der Möglichkeiten des haptischen Bereichs, Erhöhung der Erfolgswahrscheinlichkeit bei Wettbewerben usw. Also bestätige ich @maxito ' Worte.
Die Repräsentativität der Beiträge bleibt jedoch fragwürdig. Nein, ich bezweifle nicht die Begeisterung und Freude von einigen erfolgreichen Umsteiger. Ich beurteile es nur aus psychologischer Sicht: Ich gehe von einer geringeren Wahrscheinlichkeit aus, einen Beitrag von einer Person zu schreiben, die versagt hat und jetzt frustriert, demotiviert und enttäuscht ist.
Ich denke, dass die Leute bei mehreren Möglichkeiten einfach eine andere ausprobieren möchten als die, die sie haben. Ich denke, es ist unabhängig vom dominanten System (Taste/Knopf). In Russland (die „Knopfweltmacht“) sehe ich in den letzten Jahren eine zunehmende Anzahl von Pianoakkordeonisten (zumindest beim Coupe-Mondiale Wettbewerb). Es ist wichtig, dass man das eigene richtige Instrument findet.
Die Wahl des richtigen Systems kann den Spieler zufriedenstellen. Kein Griff-System allein kann jedoch weder die Popularität des Akkordeons noch seine breitere Akzeptanz steigern….wobei in dieser Diskussion geht es jedoch nicht mehr darum...

Gruß, Vladimir
 
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