Konzertgitarre neu, Budget 600-1000 €

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Hallo

Ich sammle Vorschläge für eine neue Konzertgitarre. Danke an dieser Stelle im Voraus schon mal

1. Budget
600 bis 1000

2. Klassische Gitarre

3. Neukauf

4. Stil: ich spiele klassische und moderne Musik

5. Für Zuhause

6. Sattelbreite: keine Ahnung, was gemeint ist

7. Features: massive Decke (?) No idea was sich am besten auf den Ton auswirkt
Sollte vollen und warmen Ton hervor bringen

8. Optik: keine dicke Glasur. Naturbelassen. Hoffe ihr könnt damit was anfangen. Also Matt und nicht so glänzend.

LG

Toni
 
Eigenschaft
 
Hmm, die Vorstellungen scheinen nicht besonders konkret zu sein... Also spielen, spielen, spielen. Zeder- vs. Fichte, Ahorn vs. Palisander (Mahagoni würde ich bei klassischem Repertoire hier mal außer Acht lassen; bei Folk und Liedbegleitung mag es wieder anders aussehen), Hopf vs. Hanika vs. Höfner vs. Alhambra vs. Yamaha vs. ........

600-1000€ ist viel Geld. Mein Vorschlag wäre: La Mancha Rubi CM oder SM (andere Decke), irgendwo zwischen 250 und 300€, sehr ordentlich für den Preis, sehr vielseitig einsetzbar (klassisches und modernes Repertoire, Gesangsbegleitung, Folk, ...). Erfahrungen sammeln und dann in einigen Jahren für das Restbudget eine ordentliche gebrauchte klassische kaufen. Ich habe neulich für < 700€ eine gebrauchte klassische gekauft, die heute neu bei ca. 2000-2500€ liegen würde. Da wäre ich mit beiden Instrumenten noch unter 1000€.

Hmm, die würde ich nun gerade nicht in Erwägung ziehen - weshalb soll man, wenn man nur zu Hause spielt, ein (wohl recht gutes = aufwändiges) PU-System mitbezahlen?
 
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und von PU ja oder nein hat @darccord ja nichts geschrieben.
außerdem gilt immer: ausprobieren, nicht blind bestellen. soviele gitarren zum vergleichen kannst du gar nicht gleichzeitig bestellen.
 
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Hallo

Ach so ja...ohne Tonabnehmer und ohne Cutaway. PU kenne ich gar nicht .

Ja ist viel Geld. Ich wollte mir nicht so schnell wieder eine neue Gitarre kaufen

LG
Toni
 
Hallo Toni,

1. Budget
600 bis 1000

für dein Budget gibt es schon sehr viele Gitarren im Angebot. Das macht die Empfehlung nicht leicht. In dieser Preisklasse macht es Sinn, bei den etablierten Marken zu schauen. Hanika, Höfner, Alhambra, Ortega, Yamaha, Juan Hernandez etc.
Es gibt ganz neu von Taylor Klassikgitarren in der Acadamy-Serie, die es sich anzuschauen lohnt.

Die genannten Marken findet man bei den großen Online-Händlern. Sehr gute Gitarren bekommt man auch von den kleineren spanischen Maifakturen, die man dann aber eher beim gut sortierten Händler in der Nähe suchen muss.

Stil: ich spiele klassische und moderne Musik
Mir ist unklar, ob du mit moderne Musik sowas wie Flamenco meinst, das Spiel von Pop-Liedern oder Gesangsbegleitung. Oder Bossa und Jazz? Aber für all das funktioniert ja auch eine Gitarre, die in der klassischen Musik gut aufgestellt ist. Hier hilft am Ende nur persönliches Anspielen.

Die Frage ist, ob du einen guten Zugang zu den hohen Lagen brauchst, also ein Cutaway. Das hat die ganz klassische Gitarre ja nicht. Spielst du denn in der klassischen Gitarrenhaltung?

Also: Kein Tonabnehmer. Brauchst du einen schützenden Koffer, der mit eingerechnet werden muss? Hast du z.B. Kinder oder Tiere im Haushalt?

Sattelbreite: keine Ahnung, was gemeint ist
Die Sattelbreite ist tatsächlich das, was der Name sagt. Du misst einfach die gesamte Breite des Sattels, also von der tiefen E- bis zur hohen E-Seite. (Der Sattel ist das, wo die Seiten am Übergang zur Kopfplatte aufliegen. Das weisst du sicher.)
Sehr üblich sind hier 52mm, gerne auch 50mm. Manchmal gibt es Gitarren, die schmalere Sattelbreiten anbieten, oft, wenn sie für den Bandeinsatz gedacht sind und von E-Gitarristen gespielt werden sollen. Western- oder E-Gitarren haben schmalere Sattel und wenn man daran gewöhnt ist, mag man u.U. die deutlich breiteren Klassiksättel nicht.
Am besten nimmst du eine Gitarre zur Hand, die dir sehr gut liegt (mit der du mit der linken Hand beim Greifen gut zurecht kommst) und misst den Sattel aus. Sehr schmale Hälse (=schmale Sattelbreite )können einen gelernten Klassikgitarristen auch behindern. Die weichen Saiten der Klassikgitarre haben eine weitere Auslenkung als die von Stahlseitengitarren.

Wenn du es nicht besser weisst dann bleib beim Standard zwischen 50 und 52mm.

Features: massive Decke (?) No idea was sich am besten auf den Ton auswirkt
Sollte vollen und warmen Ton hervor bringen
In dieser Preisklasse kriegst du praktisch immer massive Decken. Ob aus Fichte oder Zeder ist eine klangliche Geschmackssache. Gute Gitarrendecken müssen einschwingen, bevor sie ihr ganzes Potential entfalten. Man sagt, dass Fichte ein halbes Jahr braucht, Zeder deutlich weniger. Aber wenn man eine Gitarre für die nächsten Jahre kauft, sollte das keine Rolle spielen.

Gesperrte Decken (auch als laminiert bezeichnet, nichtmassive, aus mehreren Schichten, oft minderwertigen Holzes) gebaute Decken können klanglich nicht mithalten. Sie gibt es nur bei den ganz billigen Gitarren. Aber es gibt ein Einsatzgebiet für sie: Das Lagerfeuer, Outdoor, Straßenmusik etc. Denn gesperrte Decken halten mehr aus. Dieses Einsatzgebiet schliesst du aber explizit aus.

So ganz gerecht ist das Dissing der gesperrten Decken übrigens nicht. Ich besitze noch meine erste Westerngitarre, eine Humingbird-Kopie von Ibanez aus Ende der 70iger. Die hat wahrscheinlich eine gesperrte Decke (aufgrund der Lackierung kann man das nicht sicher sagen) und jeder, der sie in die Hand nimmt, staunt über ihren guten Klang.

Von dir nicht nachgefragt, aber als Ergänzung dazu: Auch bei den Zargen und dem Boden gilt die massive Bauweise als der gesperrten (=laminierten) als überlegen. In deiner Preis-Range kannst du schon vollmassive Klassikgitarren bekommen. Ich würde darauf wert legen.

Optik: keine dicke Glasur. Naturbelassen. Hoffe ihr könnt damit was anfangen. Also Matt und nicht so glänzend.
Das ist tatsächlich der die Auswahl am stärksten einschränkende Punkt. Mattlackierungen sind deutlich preiswerter als Hochglanzlackierungen, die aufwändig geschliffen werden müssen. Deshalb findet man diese Lackierung eher im noch preiswerteren Segment. Man sagt ihnen nach, die Decke besser schwingen zu lassen. Ich weiss nicht, ob das stimmt. Dazu müsste man ja zwei genau baugleiche nur anders lackierte Gitarren vergleichen können. Und selbst dann könnte man nicht sicher sein, ob nicht doch die Decke selbst den Unterschied macht.

Ich besitze eine Klassik-Gitarre mit Mattlackierung, die ich auch mag und die ich damals in dieser Preisklasse auch erstaunlich gut fand. (Damaliger Preis, vor ca. 20 Jahren, meine ich, ca. 350 €) Die Decke ist für Stöße und kleine Dellen deutlich empfindlicher. Es kann sich auch schnell mal ein Fingernagelabdruck oder ein Daumenabdruck bilden, wenn man Finger beim Spielen auflegt. Ein hochglanzlackierte Decke ist deutlich haltbarer. Wenn du auch Percussion-Elemente (mit Handfläche oder Fingern auf die Decke oder sie Zargen schlgen) in dein Spiel mit einbauen willst, solltest du dir doch die haltbarere Lackierung aussuchen. Damit vergrößert sich die Auswahl geeigneter Instrumente auch insgesamt.


Matt lackierte Gitarren, nur schnell bei den großen Online-Händlern geguckt, könnten die hier sein:

Mein Favorit, von Hanika. Fichtendecke, vollmassiv und mit Knochensteg.
https://www.thomann.de/de/hanika_50pf.htm
(Anmerkung: In dieser Preisklasse findet man meistens Kunststoffstege und Kunststoffsättel, die bei der Übertragung der Schwingung auf das Holz einiges verschlucken. Knochen klingt viel besser. Knochen ist auch selbstschmierend (beim Sattel wichtig), was Verstimmungen besser vorbeugt. Allerdings kannst du jede Gitarre von einem Gitarrenbauer für ca. 80 € auf einen Knochensattel/-steg umrüsten lassen, weshalb das nicht das ausschlaggebende Kriterium sein sollte)

Diese Hanika ist auch vollmassiv, offenporig lackiert und es bleiben dir noch 100,- € für einen Koffer.
https://www.musicstore.de/de_DE/EUR/Hanika-50-PC-Cederndecke-Vollmassiv/art-GIT0008482-001

Hanika, mit Zederndecke, hier heisst die Lackierung „offenporig“
https://www.musicstore.de/de_DE/EUR/Hanika-50-MC-Zederndecke-vollmassiv/art-GIT0008481-001

Höfner, billig, aber mit Koffer erreicht sie dein Mindestbudget
https://www.thomann.de/de/hoefner_hle_saz_limited_edition.htm

Taylor
https://www.musicstore.de/de_DE/EUR/Taylor-Academy-12-N-Nylon/art-GIT0040875-000

Achtung, suche auch bei den vielen kleineren Händlern, besonders bei denen, die auf Akustikgitarren spezialisiert sind. Engagierte Händler haben oft weniger verbreitete Label im Angebot, die aber dafür handverlesen sind, und das selbst in der 1000,- € Preisklasse. Beim Gitarrenbau entscheidet die Handwerkskunst sehr viel stärker über die Klangqualität als die Katalogwerte. Eine halbmssive Gitarre (Decke massiv, Rest nicht) von einen guten Gitarrenbauer kann durchaus sehr viel besser klingen als eine Vollmassive aus China-Produktion. So wie es meine (mutmasslich) voll gesperrte Ibanez locker mit China-Gitarren der 500 € Preisklasse mithalten kann. Deshalb einmal mehr: Vor Ort antesten.
 
@filmchen, viel Richtiges, aber doch noch ein paar Anmerkungen:

In dieser Preisklasse kriegst du praktisch immer massive Decken. <...> Auch bei den Zargen und dem Boden gilt die massive Bauweise als der gesperrten (=laminierten) als überlegen. In deiner Preis-Range kannst du schon vollmassive Klassikgitarren bekommen. Ich würde darauf wert legen.

Als Faustregel taugt das, aber: In dieser Preisklasse sind die Decken in der Regel massiv, bei deutlich teureren Instrumenten können sie dann schon wieder "nicht-massiv" sein. Das sind dann aber keine billigen Sperrholzdecken, sondern Double-Tops oder Fasererbundprodukte. - Auch einige teure Instrumente haben keine massiven Böden und Zargen, sondern "irgendwie andere" Konstruktionen (aufgedoppelte Zargen und Böden, bei Ramirez, K. Yairi u.a.) Ob in der Preisklasse des TEs "vollmassive" Instrumente besser klingen, muss dann das Ohr entscheiden.

Und dass Knochen per se viel "besser" klingt, als Kunststoff, das verweisen wir lieber auch ins Reich der Fabeln. Richtig ist, dass bei vielen billigen Instrumenten irgendwelche einfachen Plastikteile verarbeitet werden. Genauso richtig ist aber auch, dass bei vielen einfachen Instrumenten die Fertigung kosten- und nicht qualitätsoptimiert ist. Und richtig ist auch, dass viele teure Instrumente mit einem "Plastiksattel" (das ist dann häufig ein TUSQ-Sattel von Graphtech) ausgestattet sind. Ich schlage mal die Formulierung vor, dass bei teuren Gitarren häufig mehr Wert auf die gute Verarbeitung und den guten Einbau des Sattels gelegt wird, als bei den ganz billigen. Und dass es sinnvoll sein kann, mit verschiedenen Sattelmaterialien zu experimentieren, gerne auch mit Knochen. Dass sie "anders" klingen, kann nicht wirklich bestritten werden. Dass sie grundsätzlich "besser" klingen, hingegen schon. (By the way: Ich habe auch eine Konzertgitarre mit einer TUSQ-Stegeinlage und einem Knochensattel - kann auch kombiniert werden.)
 
Matt lackierte Decken/Zargen produzieren beim Strumming/Armbewegungen leider oft deutlich vernehmbare Kleidungsgeräusche (mehr Reibung).
Mich stört das, vor allem auf Aufnahmen.

Wenn Du nur Fingerstyle spielst, und auf der Konzertgitarre nicht auch strummen willst, sollte das aber egal sein.

Eine "dicke Glasur" zu vermeiden, ist auf jeden Fall gut! Kenne auch so billige Klassik-Gitarren, die aussehen wie in Plastik vergossen.

Ich spiele selbst seit Jahrzehnten eine Klassische mit Zederndecke und Ahornkorpus und habe nie mehr etwas anderes gewollt.
Kann Dir nur empfehlen, auch mal ein Instrument mit Zederndecke auszuprobieren, vielleicht ist das auch etwas für Dich.

Gruß myno
 
Hi,

....Ansätze und Diskussionspunkte wird`s hier noch jede Menge geben...deswegen mach ich gleich nen Vorschlag, weil ich die für die beste Klassikgitarre bis 1000.- halte:

Valdez Modelo 12 Zeder!

Die 14 ist auch sehr gut und noch im Preisrahmen-klingt halt durch Palisander etwas "normaler" als die sehr "feurige" 12er...

Gruss,
Bernie
 
Seltene Kombination! Darf ich fragen, wer die gebaut hat?
Danke fürs Nachhaken!

Ich habe die Angabe noch einmal geprüft und beim Zargenmaterial habe ich
leider einen Fehler gemacht bzw. einer falschen Quelle geglaubt.

Es handelt sich um eine alte (Willy) Hopf Cordoba.

Als Zargenmaterial hatte ich vor einigen Jahren Ahorn gegoogelt
und die Angabe nicht weiter in Frage gestellt.

Inzwischen gibt es aber weitere Treffer mit der Angabe Mahagoni.

Wenn ich die Gitarre so anschaue, scheint mir Mahagoni von der
Struktur her tatsächlich besser zu passen. Den Treffer zu Ahorn gibt
es noch, aber der ist dann wohl falsch!

Zederndecke hat die Córdoba aber auf jeden Fall und ich denke, man sollte
Fichte und Zeder mal im Vergleich gespielt haben, ehe man sich entscheidet.

Gruß myno
 
Zuletzt bearbeitet:
...wenn`s wahr gewesen wäre, wäre`s vielleicht ne Hanika gewesen.

Die 52 AC hat diese Kombi-könnte vom Preis her auch noch reinpassen-gute Gitarre!
 
Dankeschön für die Info. Bei Hopf kenne ich auch nur Fichte / Ahorn, aktuell: Aragon, Modell 11, liegt auch in der Preisregion.

Ich habe auch noch nie eine Hopf in den Fingern gehabt, die mir nicht sehr ordentlich gefallen hätte. Ich besitze selbst zwei, in meinem Umfeld werden regelmäßig ein paar andere gespielt. und ich wollte vor einiger Zeit eine gebrauchte Fichte / Ahorn (nicht mehr im Katalog, ich glaube: Modell 64, also aus der von Hopf so titulierten "Meisterklasse") kaufen, habe mich leider zu spät entschieden. Ich habe auch mehrere Anfängergitarren (Hopf-Hellweg) für Einsteiger gekauft, sind immer sehr ordentlich.

Wäre auch eine Alternative zu La Mancha, wobei ich, wie oben erwähnt, sofern das Klangideal noch nicht klar ist, erstmal eine günstige wählen würde, und noch nicht das ganze Budget heraushauen würde.

Je nachdem, wo Du wohnst, könnte es auch interessant sein, mal bei anderen deutschen Instrumentenbauern vorbeizusehen, Hanika und Hopf wurden schon genannt, Krempel (http://magnusguitars.de/akustische-gitarren/, eine Konzertgitarre seines Vaters ist seit einem Jahr mein Hauptinstrument), Teller (https://www.teller-gitarren.de) und Stoll (http://www.stollguitars.de/de/) passen auch noch ins Budget und bauen interessante Instrumente.
 
Ich möchte an dieser Stelle meinen Dank aussprechen. Ich werde mit meinen Noten ins Fachgeschäft gehen. In mehreren.

Vor einigen Jahren hatte ich in Berlin-leider nicht meine Heimatstadt- eine Alhambra probiert. Die gefiel mir auch.

Gibt es hier nicht.

Toni
 
Wo ist denn hier?
Vielleicht gibt es ja noch ein paar Insidertipps zu kleinen Händlern.
Entdecke immer mal wieder Läden in näherer Umgbung die man früher gar nicht wahrgenommen hat.
Leider schließt auch der Ein oder Andere wieder.

Gruß Percy
 
Vom Budget her sollte eine vollmassive Gitarre mit Ebenholzgriffbrett drin sein. Anders als bei Westerngitarren höre zumindest ich hier nochmal einen Unterschied.
Die Hanika ist ein tolles Instrument. Ebenso würde ich bei solchen Vorgaben immer wieder auch Höfner in die Runde werfen, weit verbreitet, deshalb auch anspielbar und absolut solide Instrumente.
 

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