Kopfhörer für Mixing / Alternative zu Focal Spirit Pro ?

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Moin,

ich habe heute meinen Focal Spirit Pro bekommen und bin begeistert - allerdings nur teilweise.
Ortung, Detailwiedergabe sind klasse, aber er klingt für mich auch unfassbar nüchtern und langweilig. Währed ich den Sennheisser HD25 gewohnt bin , wo mich die Musik geradewegs anspringt, klingt der Focal so leblos wie nur irgendwie möglich.
Alles super hörbar, aber komplett tot und der Funfactor beim hören ist ziemlich gedämpft.

Nun ist die Frage ob es bloß eine Gewohnheitssache ist, oder es vieleicht Mitbewerber gibt, do sowohl Analytik aber auch "Lebendigkeit" rüber bringt.
Mir Fällt da spontan der Beyerdynamic DT-880 Pro ein..

Mir ist schon klar, dass es wohl auf persönliches Ausprobieren hinauslaufen wird, aber vieleicht kennt jemand ja zufällig beide oder kann noch Alternativen in den Raum werfen.

Danke
CP
 
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Na ja, wenn Du mischen willst, dann bleib beim Focal. Den habe ich auch und der geht prima. Und ich habe einen DT 770. der hat mir am besten gefallen von den DT. Ich habe noch das Sonarworks Headphone Calibration Plugin. Damit klingt dann auch der DT 770 unfassbar nüchtern und langweilig. Aber man kann dann mischen. Geht sonst nur bedingt wegen der massiven Höhenanhebung. Das verdeckt die Mitten und macht es schwierig einen ausgeglichenen Mix zu erstellen.

In dem Plugin gibt es übrigens eine Einstellung Simulation. Das simuliert dann Abhörsituationen mit Boxen und andern KH. b zum Beispiel oder Akg und auch Beyerdynamic. Aber das ist dann eher just for fun. Aber damit geht dann jedenfalls der DT 770 auch für mischen.....
 
Klar könne ich bei dem bleiben. Aber es macht wenig Spass wenn damit eigentlich alles sch*** klingt :D
 
Das ist das Problem der meisten Kopfhörer, auch der hochpreisigen, viele klingen undynamisch.
Der Shure SRH840 ist ein richtig guter dynamisch und lebhaft aufspielender Kopfhörer, der auch noch weitgehend neutral bleibt.
Er hat eine leichte breitbandige Anhebun g im Bereich von 4-9khz, in den Tiefbässen (unter 55Hz) etwas schwächer.
Dafür springt er einen direkt an und man hört Fehler wo Fehler sind :)
 
Aber es macht wenig Spass wenn damit eigentlich alles sch*** klingt

Dann kauf Dir einen b. Oder DT irgendwas. Abgesehen davon, den Focal muss man etwas mehr aufdrehen. dann kommt da gut Klang......
 
Dann kauf Dir einen b. Oder DT irgendwas. Abgesehen davon, den Focal muss man etwas mehr aufdrehen. dann kommt da gut Klang......

Dass könnte passieren. Ich bin der Meinung, dass spritziger und lebendiger Klang kein Widerpruch zu analytisch und neutral sein muss.
 
für mich haben die klassischen AKG K-501 bis 701 genug Spassfaktor und schaffen den Spagat
aber das ist (ziehmlich) sicher individuell...

cheers, Tom
 
Ich bin der Meinung, dass spritziger und lebendiger Klang kein Widerpruch zu analytisch und neutral sein muss.

Muss nicht. Aber kann. Ein Blick auf ein Frequenzdiagramm gibt Aufschluss. Irgendwo nebenan gibt es ein Review des neuen Beyerdynamic 1770. Der hat dann zum Schluss EQ im Master um die Höhen zu dämpfen. Also das finde ich dann schon ein schwaches Bild, wenn ich bei einem 600 Euro Hörer noch am Frequenzgang drehen muss um damit zu arbeiten.....
 
@Telefunky spontan find ich grad nur den hier https://www.thomann.de/de/akg_k702.htm
Nachfolger?
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Muss nicht. Aber kann. Ein Blick auf ein Frequenzdiagramm gibt Aufschluss. Irgendwo nebenan gibt es ein Review des neuen Beyerdynamic 1770. Der hat dann zum Schluss EQ im Master um die Höhen zu dämpfen. Also das finde ich dann schon ein schwaches Bild, wenn ich bei einem 600 Euro Hörer noch am Frequenzgang drehen muss um damit zu arbeiten.....

Das Frequenzdiagramm ist aber nur für eine Kunstkopf. Dein Kopf/Oh/Gehörgang weicht immer mal mehr, mal weniger stark ab. Mehr als eine Näherung sind solche Diagramme nicht. Und auch da, hat der Focal ne Beule in den Tiefmitten die ihn sicherlich pappiger klingen lassen als nötig.

Ich verteufel den ja pauschal nicht. Er passt nur momentan nicht zu dem wie ich einen angenehmen klang definiere. Es gibt nicht DIE Definition von "neutral" ;) und das Frequenzbild ist selbst unter der Annahme dass es an jedem Kopf so ist nur ein Faktor. Sonst würden alle KHs die ein gleiches Spektrum aufweisen gleich klingen, tun sie aber nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die sehen noch nicht mal viel anders aus, die AKG als der Focal:

akg.png

Anhebung in den Höhen. Aber gemäßigt. Nicht gleich ganz so krass wie bei Beyerdynamic......

Das Frequenzdiagramm ist aber nur für eine Kunstkopf.

Messen kann man alles wenn man will. Und das gibt auch Aufschluss über die Eignung zum Mischen und Mastern. Wenn da ein Hörer Abweichungen von bis zu 15 dB im Frequenzgang hat ist Schluss mit Beurteilung der Mischung.......
 
deswegen hatte ich das 'klassisch' davorgesetzt - die gibt's tatsächlich nicht mehr
der 702 soll aber wieder in die 'alte' Richtung gehen, habe ich nur selbst nie gehabt
aufgefallen ist es mir vor Jahren beim 701: da hatte ich vor Ort getestet, dann die Sache ruhen lassen...
später einen 701 bestellt, 10 Minuten aufgehabt und direkt wieder eingepackt...
(der war mir zuviel 'fun', ich nehme an, weil ich zu sehr vorbelastet war)

cheers, Tom
 
Die AKGs sehen da für mich aber viel linearer aus :gruebel:
Das ist das Problem der KH-Entzerrung. Headroom verwendet hier DF (Diffusfeld) oder ID (independent-of-direction). Eine horizontale Linie wird nicht als linear* empfunden.

*) Würdest du zB deine Lautsprecher so messen und auf eine flache 0 dB Linie equalizen, dann würde das grauenhaft klingen.
 
Das ist das Problem der KH-Entzerrung. Headroom verwendet hier DF (Diffusfeld) oder ID (independent-of-direction). Eine horizontale Linie wird nicht als linear* empfunden.

*) Würdest du zB deine Lautsprecher so messen und auf eine flache 0 dB Linie equalizen, dann würde das grauenhaft klingen.

Das ist interessant. Gibt es dazu irgendwo Infos, was da eigentlich gemessen wird und warum dann in so einer Einstellung eine 0-amplitude über die Frequenz nicht linear empfunden wird, aber eine flanke mit Schnittpunkt 1kHz schon ?
 
Gibt es:

http://www.headphone.com/pages/measuring-headphones

von Diffusfeld oder ID steht da aber nichts......

Gut möglich dass ich den entscheidenden Punkt übersehe, aber wenn ich mir den Versuchsaufbau der Messungen und die Erklärung der Kurven ansehe ...

"A "Flat" frequency response, when the gain is constant at all frequencies, is generally most desirable although can never be completely achieved. For example, a gain of two at both 20 Hertz and 20kHz, and at all frequencies in between. "

... bestätigt das doch meine erste Assoziation, dass eine flache Kurve "neutral" ist.
Da wird die Verfremdung, also Dämpfung, Verstärkung des Kopfhörers zu einem neutralen Signal dargestellt.
 
Headroom erklärt das schlecht. Die Hauptperson hinter diesen Messungen war früher Tyll, der ist aber vor ein paar Jahren von Headroom weg und betreibt jetzt Innerfidelity. Dort verwendet er derzeit auch ID-Entzerrung. Headroom verwendet diese meines Wissens nach auch.

Siehe zB https://www.head-acoustics.de/downloads/eng/application_notes/Equalization_brochure.pdf
Natürlich hängt die konkrete Entzerrung vom jeweiligen Kunstkopf ab, also sind die Kurven in der Broschüre nicht unbedingt 1:1 auf diese konkreten Messungen übertragbar.


Nun zurück zum Klang.
Das Problem ist, dass wir in einem Raum mit LS nicht nur den "linearen" Direktschall hören, sondern auch Reflexionen und Nachhall. Wenn man dies misst, dann erhält man keine gerade Kurve ... und wir bzw. unser Gehör erwarten das auch so.

Harman hat eine entsprechende Kurve für KH entwickelt. In den unentzerrten ("raw") Messungen sieht diese in etwa so aus: 0 dB bei 200 Hz und 10 kHz, +4 dB Bass Boost, +12 dB bei circa 3 kHz
(natürlich alles relativ, wenn 200 Hz bei -4 dB wäre, dann sollte der Bass die 0 dB Linie berühren usw.)

graphCompare.php


Beim AKG fehlen ~10 dB zB bei 30 Hz und die Resonanz im Hochton bei 6 kHz ist auffällig - solche Hochtonresonanzen sollte man aber ohnehin nach seinem eigenen Gehör equalizen.
Beim Focal sollte man Mitten und Bass ein paar dB runterdrehen.
 
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graphCompare.php


Das wird mir als "RAW" angezeigt.
Den AKG 712 habe ich mir gerade mal als Vergleich geordert. Den Senheiser bin ich gewohnt.
Wenn man diesen Kurven nun tatächlich Bedeutung zukommen lässt, dann schneidet auch da imho der Focal nicht besser ab.
Die Kraftlosen Mitten und das totale Absacken ab 5 kHz sind vermutlich ein wichtiger Aspekt, warum er mir als so leblos und stumpf erscheint. Natürlich bin ich durch den überzeichneten Präsenzbereich des HD25 da versaut, aber dennoch.
 
Bei der HD25-1 Messung sticht sofort die Anhebung bei rund 10 kHz ins Auge. Der K712 hat einfach generell zu viel Höhen und untere Mitten.

Keiner dieser KH ist perfekt und ich würde bei allen EQ verwenden.
 
Das ist sicherlich korrekt. Aber wenn man dem SD-25 die Überhöhung um 10k vorwerfen kann, so kann man dem Focal dort eine sogar noch stärkere Untertreibung genauso vorwerfen.
Genauso die Kritik am AKG, dass er generell zuviele obere Mitten hat - Focal generell zu wenige.
Wie gesagt, hab ich mal den AKG geordert und bin auf einen Vergleich gespannt.
 

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