Kreative Depressionen????!!

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Tach auch,

Mal ne Frage, geht es auch auch so, dass wen ihr gerade mal wieder in der tiefsten depression steckt, werdet ihr am kreativsten? Bei mir ist es so, oder so ähnlich, immer wenn es mir ausdreckig geht (feundin abgehauen etc..) kommen einem die Kreativsten und tiefgründigsten ideen, die zaueberhaftesten riffs und die engelzüngigtsen lyrics von den lippen?

allerdings kann ich auch keine happy. happy tralala songs schreiben.. geht das euch auch so

Ist doch irgendwie krank oder?:D Muss denn immer erst ein oma vor die U-Bahn springen, damit ich was aufs papier bringe?

Allerdings habe ich seit zwei jahren echte (medizinische) depressionen und seit dem ist bei mir absoulte mukke und creativpause, kann mich nicht konzentrieren hab keine Lust, fällt nichts ein. also eher so eine Null linie mit keinen hochs und keinen tiefs.. nur eben halt eine null-linie zwischen den ohren..... nur um das mal zu unterscheiden?:screwy:
 
Eigenschaft
 
Midimaster schrieb:
Tach auch,

Mal ne Frage, geht es auch auch so, dass wen ihr gerade mal wieder in der tiefsten depression steckt, werdet ihr am kreativsten? Bei mir ist es so, oder so ähnlich, immer wenn es mir ausdreckig geht (feundin abgehauen etc..) kommen einem die Kreativsten und tiefgründigsten ideen, die zaueberhaftesten riffs und die engelzüngigtsen lyrics von den lippen?

allerdings kann ich auch keine happy. happy tralala songs schreiben.. geht das euch auch so

Ist doch irgendwie krank oder?:D Muss denn immer erst ein oma vor die U-Bahn springen, damit ich was aufs papier bringe?

Allerdings habe ich seit zwei jahren echte (medizinische) depressionen und seit dem ist bei mir absoulte mukke und creativpause, kann mich nicht konzentrieren hab keine Lust, fällt nichts ein. also eher so eine Null linie mit keinen hochs und keinen tiefs.. nur eben halt eine null-linie zwischen den ohren..... nur um das mal zu unterscheiden?:screwy:

In der Tendenz ist das bei mir so - und bei etlichen anderen Leuten, die ich kenne. Die für mich plausibelste Erklärung geht so:
Wenn es Dir schlecht geht, verlangt dies nach zweierlei: der Frage nach dem Warum und eine Form, in der Du diesem Gefühl Ausdruck verleihen kannst.
Wenn es Dir glücklich geht, weißt Du eventuell warum, aber es gibt keinen Anlaß, tiefer nach den Gründen zu fahnden. Schließlich ist der Zustand ja angenehm. Also ist alles im Lot und alles kann so weiter gehen. Wenn ich glücklich bin, dann brauche ich auch nicht unbedingt die Musik, um das auszudrücken. Ich lache, freue mich, genieße die Dinge: das reicht. Wenn es einem schlecht geht, ist man öfter alleine, grübelt und kommt nicht weiter und neben der Trauer ist da auch Wut und das alles muß irgendwie raus. Und da ist die Musik für mich (und andere) die Ebene, wo ich das ausdrücken kann und will.

So habe ich mir das grundsätzlich zurecht gelegt.

Aber in der Schärfe: entweder glücklich oder kreativ stellt sich mir die Frage seit längerem nicht mehr. Ich bin nicht entweder voll depri oder voll glücklich, es gibt immer Momente von beidem in einem Tag oder einer Woche und der "Ausschlag der Gefühle" ist nicht mehr so Berg-und-Tal-mäßig.

Grüße,

x-Riff
 
Meine Maxime ist es, aus jedem Schlechten noch was gutes zu holen. Daher versuch ich wenn ich so ein Tief hab, das zu verarbeiten und dabei was gutes raus zu kriegen - ob nun Riffs oder Texte.
 
Alpha schrieb:
Meine Maxime ist es, aus jedem Schlechten noch was gutes zu holen. Daher versuch ich wenn ich so ein Tief hab, das zu verarbeiten und dabei was gutes raus zu kriegen - ob nun Riffs oder Texte.

Klar: es ist ja auch eine Strategie, das zu überwinden und wieder aus dem Loch rauszukommen. Dieser Anreiz fehlt natürlich, wenn´s Dir gut geht...
 
Hm, also bei einer richtigen, über längeren Zeitraum andauernden Depression, mal die manische ausgeschlossen, kann es allerdings auch zu einer totalen leistungsstagnation kommen. Das heiß kreativität ist überhaupt nicht mehr vorhanden. Bei gelegentlichen "schlechte Stimmungs" Phasen können diese natürlich vörderlich wirken.
 
x-Riff schrieb:
In der Tendenz ist das bei mir so - und bei etlichen anderen Leuten, die ich kenne. Die für mich plausibelste Erklärung geht so:
Wenn es Dir schlecht geht, verlangt dies nach zweierlei: der Frage nach dem Warum und eine Form, in der Du diesem Gefühl Ausdruck verleihen kannst.
Wenn es Dir glücklich geht, weißt Du eventuell warum, aber es gibt keinen Anlaß, tiefer nach den Gründen zu fahnden. Schließlich ist der Zustand ja angenehm. Also ist alles im Lot und alles kann so weiter gehen. Wenn ich glücklich bin, dann brauche ich auch nicht unbedingt die Musik, um das auszudrücken. Ich lache, freue mich, genieße die Dinge: das reicht. Wenn es einem schlecht geht, ist man öfter alleine, grübelt und kommt nicht weiter und neben der Trauer ist da auch Wut und das alles muß irgendwie raus. Und da ist die Musik für mich (und andere) die Ebene, wo ich das ausdrücken kann und will.



Also mich hat meine Freundin im Januar verlassen und ich habe (bin 21) jetzt schon 2 Gedichte (meine ersten) geschrieben, von daher stimme ich dem zu ;)
 
Sunbird schrieb:
Hm, also bei einer richtigen, über längeren Zeitraum andauernden Depression, mal die manische ausgeschlossen, kann es allerdings auch zu einer totalen leistungsstagnation kommen. Das heiß kreativität ist überhaupt nicht mehr vorhanden. Bei gelegentlichen "schlechte Stimmungs" Phasen können diese natürlich vörderlich wirken.
:(

jepp, so gehts Moment, aber siet dem ich hier das Baord entdeckt, habe bekomme ich wieder langsam Lust aufs Musikmachen, allerdings muss ich mich erst mal wieder mit meinen eingewachsenen Skills auseinandersetzen.. gestern abend hatte ich seit langem mal wieder zum ersten mal die klampfe in der Hand und ich sag mal nur "...aua"... ;)
 
Eigentlich scheint es ja typisch zu sein, dass großartige Songs entstehen, wenn es einem dreckig geht. Bei mir ist abr das totale Gegenteil der Fall. Depressionen äußern sich bei mir durch Lethargie, Lustlosigkeit, und dass ich am Sinn zweifle, meine Gitarre in die Hand zu nehmen.
 
wenn ich "depressiv" bin, dann faß ich sicher nicht die gitarre an. da muss nur irgendwas nicht gleich klappen und ich schmeiß das ding an die wand. da wird aus einem depressiven zustand schnell rasende wut :D. nein ich spiel lieber gitarre wenns mir gut geht ^^. kommt mehr bei rum.
 
Musik über Depressionen ist doch nichts ungewöhnliches, auch bekannt als Blues.
 
Bei "Depressionen" ist bei mir seit je her eine kreative Blockade vorhanden. Wenn dann selbst der Alltag schwer von der Hand geht, wie soll man da ab einem gewissen Punkt gescheit und frei im Kopf Musik machen?
Abwarten, danach kommt das Angestaute in einer kreativen Eruption zum Vorschein, besser als sich zu Beginn, oder mittendrin zusätzlich mit Musik zu beschäftigen.

Mir fällt noch ein Zitat ein...

Henry Rollins:
"Nichts ist heilender als eine gepflegte Depression."
 
kuB schrieb:
Bei "Depressionen" ist bei mir seit je her eine kreative Blockade vorhanden. Wenn dann selbst der Alltag schwer von der Hand geht, wie soll man da ab einem gewissen Punkt gescheit und frei im Kopf Musik machen?
Abwarten, danach kommt das Angestaute in einer kreativen Eruption zum Vorschein, besser als sich zu Beginn, oder mittendrin zusätzlich mit Musik zu beschäftigen.

Mir fällt noch ein Zitat ein...

Henry Rollins:
"Nichts ist heilender als eine gepflegte Depression."

Nagut, vielleicht sollte man unterscheiden zwischen klinischen Depressionen und eben den Blues haben.. Ich meine nur weil einem die alte wegrennt, ist das ja nicht gleich ein Grund sich hinter den zug zu schmeissen, sehr wohl aber grundlage ca 73,9% aller liebeslieder... Klinische depressionen sind wohl eher was für den arzt und die anderen stimmungsschwankungen oder erlebte emotionale extreme können besondere kreative ergüsse hervorrufen... (zumindest bei mir so...)

Aber das Zitat von Rollins ist klasse.:great:
 
Jap, das mit der gepflegten Depression kann ich auch nur bestätigen. Als es mir vor nicht all zu langer Zeit schlecht ging habe ich in 3 wochen 5 songs geschrieben (2-3 gitarren und bass), wobei nur 2 lyrics, mit denen bin ich nie zufrieden, da ich auf stilistische Mittel nicht zurückgreifen will und sie mir ansonsten nicht gefallen, nachdem ich sie geschrieben habe ;)
Ne andere Kreative Phase kenn ich aber auch, wenn ich mich am Abend bzw. in der Nacht hinlege und schlafen will. Da fängts ab und zu in meinem Kopf an. Beginnend mit ner Netten Melodie, Rhythm dazu, Bass, Schlagzeug, Voice(als Melodie), evt. noch ne Melodie von Gitarre oder Keyboard und dann noch diverse kleine Effektspielereien. Nur ausnutzen konnt ich das noch nicht, da ich entweder zu müde war oder aufgestanden bin und dann hats aufgehört... passiert leider auch nicht all zu oft, ist recht unterhaltsam (sofern man am nächsten tag nicht früh raus muss ;))
 
Guck mal auf unserer Homepage nach. www.gatter.info
Wir machen das nur...

Von den anderen Bands in unserem Gebäude werden wir nur "die Deprimierten" genannt.


:( Die Sonne scheint, die Vögel singen... ein schöner Tag sich umzubringen :(
 
monsterschaf schrieb:
Guck mal auf unserer Homepage nach. www.gatter.info
Wir machen das nur...

Von den anderen Bands in unserem Gebäude werden wir nur "die Deprimierten" genannt.


:( Die Sonne scheint, die Vögel singen... ein schöner Tag sich umzubringen :(

Eigenwerbung stinkt.:rolleyes: ... aber funktioniert.:great: . nette songs, werd mal mehr reinhöhren, wenn ich Zeit habe.. Aber auch eure Musik veranlasst mich nicht mir spontan die pulsadern aufzuschnetzeln... :D

Ich hab aber auch allgemein keinen Bock auf so "gute Laune Typen" die mit einem Daurgrinsen durch die gegend laufen uns einem die schöne schlechte Laune vermiesen...
Apropo, das sind ja sowieso die letzten, da kommt dann irgendeiner da her und meint einen aufmuntern zu müssen, obwohl man ja nur in ruhe seine depressionen ausleben möchte.. mann, mann, mann.... Alder da krieg ich soooooooh einen Hals!! :evil: :twisted:
Ich finde die Welt, des sarkasmusses und der Zynik sowieso viel interessanter, als dieses ganze normalo geplänkel ohne jeglich sinn zum einfach zwecke des Zeitvertreibes oder des auspruchtätigens ohne jegliche bedeutung..
Oder noch schlimmer, Leute die Dinge sagen, die blos niemanden weh tun, blos nicht anecken, oder geschweige denn seine eigene meinung sagen... pfui pfui pfui...:screwy:
 
ich stimme generell auch zu
aber bei mir klappts auch andersrum
wenn ich nicht kreativ bin werd ich depressiv :D
 
Jim Morrison sagte: "hold on to your depression". Für ihn hat das die besten Lieber herausgebracht. Da ist was dran.
 
Hab den Thread mal ausgegraben.

Ja das stimmt, Depressionen machen kreativ. Was einfach daran liegt dass keine Krankheit und dazu zählt die Depression selber auch so nachdenklich macht und eine Gedankenwelt ermöglicht die wie eine andere Welt erscheint.

Ich spreche selber aus Erfahrung, ich leider seit meiner Teenagerzeit an akuten Depressionen, Minderheitskompexen, Verhaltensstörungen die mich oft auch an dem Rande des Freitods treiben aber bis jetzt hat mich die Musik einfach immer weiter voran getrieben. Dennoch sollte man Depressionen niemals unbehandelt lassen, da es eine tükische Krankheit ist. Kann die Welt noch am Morgen in Ordnung sein, stehst man Abend vor einem Trümerhaufen ...

Versuche so dagegen vorzugehen, mit Musik mein Innenleben und Verganngenes zu verarbeiten.

Mach aus der Not eine Tugend :)
 
Ist bei mir genauso. Zumindest bei Texten.
"Leider" habe ich das letzte 3/4 Jahr keine depressive Phase gehabt. Daher ist seitdem auch kein einziger Songtext entstanden.

Musik schreiben kann ich eigentlich immer (allerdings auch nur melancholische), dazu brauche ich keine beestimmte Stimmung. Aber Texte ergeben sich bei mir nur aus "Eigentherapie" und daher nur in schwierigen Phasen.
 
das ist interessant...

bei mir ist es so dass ich aus einer "happy" phase eben DURCH das songwriting in depriphasen schlittere! weil ich wohl dadurch verstaute/verdrängte sachen in mir heraufbeschwöre...
 

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