"Künstlerische Freiheit" erreichen?

  • Ersteller Portishead
  • Erstellt am
P
Portishead
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
21.08.14
Registriert
06.01.08
Beiträge
112
Kekse
0
Hallo!

Das hier ist keine "wie wird es gemacht" frage - viel eher eine Frage nach eurer Meinung :)

Ich habe letztens in einem Threat des Vocalforums etwas gelesen dass mich seit dem irgendwie nicht mehr richtig losgelassen hat... Es ging darum "Künstlerische Freiheit" zu erreichen - also das Handwerk zu beherrschen das einen ermächtigt selbst Melodien zu finden und auch schwierige Melodien - auf die eigene Stimme "heruntergebrochen" singen kann - auch wenn es z.B. viel höher gesungen wird - so kann man einem cover ja auch seine eigene Note mitgeben (Beispiel: die Punk goes Pop Sampler).

Ich würde von euch gerne wissen was ihr für wichtig haltet um an der Gitarre - egal ob A oder E - eine gewisse "Künstlerische Freiheit" zu erreichen. Was sollten angehende Gitarristen lernen/beherzigen um über den Status heraus zu kommen eigene Lieder nur mit A(m), E(m), D(m) [...] Akkorden zu begleiten und zu verfassen? Theorie? Praxis? Wenn ja was? Was hat sich bei euren ersten Kompositionen geholfen?

Ich hoffe aus der Fragestellung geht hervor was ich meine :)
 
Eigenschaft
 
Künstlerische Freiheit erreicht man durch Befolgen der drei goldenen Regeln des Musizierens:

1.) Spielen

2.) Spielen

3.) Spielen


Der Rest kommt von selbst.
Gutes Songwriting kann man zu einem Teil theoretisch fundieren, also ist die Theorie sehr wichtig.
Gutes Songwriting bestimmt sich zu einem Teil aus Kreativität, also ist viel ausprobieren sehr wichtig.
Gutes Songwriting kommt zum Teil aus der Routine, also ist die Praxis sehr wichtig.

Am besten keinen großen Kopf machen und einfach spielen, denn darum gehts in der Musik: Spaß haben und Gefühle ausdrücken.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 8 Benutzer
Hören, viel hören.
Nicht nur eine Stilrichtung, sondern Querbeet, von Klassik über Blues bis zum Metal, die Melodien verinnerlichen. ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Die Erfahrung mit dem hören ist wirklich ganz wichtig... Wer würde ein gutes Buch schreiben ohne jemals viel gelesen zu haben? Was ich auch wichtig finde ist das ERhören von Riffs/Liedern - einfach mal Lied laufenlassen und versuchen selbst die Techniken und Akkorde rauszuhören und nachzuspielen statt sofort ultimate-guitar zu besuchen :p
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hören, Spielen, Hören, Spielen, Ausprobieren, Spielen, ....Theorie ist natürlich im songwriting wichtig, hab ich z.b. wenig ahnung von, aber ausm bauch spielen usw bzw. nach gehör kann ich schon ziemlich gut, hab was im kopf und kanns ziemlich direkt auf die gitarre bringen, vielleicht jetzt nicht schnelle soli oder so, aber egal...Musst gucken wohin deine richtung gehn soll, da gibts jede menge literatur aufm markt, ob solo-gitarren-bücher oder blues, ist einiges am start. Auch songwriting mässig. Aber das wichtigste für mich jetzt ist:
Viel musik hören, einfach ausprobieren, Zu songs mitspielen, über bekannte songs soli improvisieren....
 
Hallo!
Was sollten angehende Gitarristen lernen/beherzigen um über den Status heraus zu kommen eigene Lieder nur mit A(m), E(m), D(m) [...] Akkorden zu begleiten und zu verfassen? )

Du hast da einen ganz wichtigen Punkt: Einige der Größten Musiker aller Zeiten haben genau das gemacht! Ganz simple Akkorde gespielt, um unglaublich gute Songs zu kreieren. Und haben damit das Herz vieler Menschen getroffen. ZB. Lennon, Dylan, Cobain, Neil Young, Sting, U2....die Liste ist unendlich lang.

Will sagen: es braucht nicht zwingend ganz viel Theorie oder technisches Können, um sich auszudrücken. Ausdruck im Sinne von "Künstlerischer Freiheit". Oder ganz esoterisch gesagt: Du bist frei die Musik zu machen, die Du möchtest - und das schon bereits heute.

Aber ganz pragmatisch: auch das scheinbar Einfache oder Profane verlangt durchaus Übung. Daher der Tip: Spielen, spielen, spielen, wie es schon ein Vorschreiber hier bemerkt hat. Solange Du Dich mit Deinem Instrument oder der Musik im Allgemeinen beschäftigst und durch Neugier oder Spaß Neues findest, bist Du auf dem richtigen Weg.

Folge Deinen Interessen! Wenn Du zB. Metal magst, dann höre das so oft wie möglich und versuche vor allem *herauszuhören", was da läuft. Tips zur entsprechenden Spieltechnik oder Tabs kannst Du Dir meist problemlos tausendfach im Netz besorgen. Und mit Erfahrung und dem unbedingten Willen kannst Du auch die entsprechenden Songs schrieben. Oder willst Du Jazz spielen? Genau das gleiche Schema. Hören, raushören, Technik draufschaffen und final zu Deiner Ausdrucksmöglichkeit machen. Ok, das kann dann schon mal ein paar Jahre (!) dauern, aber es funktioniert, wenn Du wirklich willst.

Und wie gesagt: ein gutes Lied kannst Du schon heute schreiben, selbst wenn Du nur drei Chords klimpern kannst.

Gute Reise.....
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Du bist frei die Musik zu machen, die Du möchtest - und das schon bereits heute.

Eben. Diese Freiheit hat man immer und grenzenlos. Es sei denn, dass man sich in einem berufsmusikalischem Umfeld befindet, wo man sich halt im Rahmen des herzustellenden Produkts zu bewegen hat. Ein Solo a la Alan Holdsworth abzuliefern in einem gemütlichen Country-Song für die Hitparade geht halt nicht.

Die Frage ist also wohl eher: Wie erreiche ich nach und nach mehr stilistische Freiheit auf meinem Instrument?

Antworten:

1. Für alles offen sein. Nicht immer nur Musik hören, die einem ständig seine Grenzen bestätigt, sondern solche, die eigene Hör- und Erlebniswelt "aufmischt". Immer neugierig auf neues, anderes und abwegiges sein. Auch wenn's mal wehtut ...:D.

2. Die Umsetzung ist natürlich was anderes. Es wird Jahre brauchen, sich unterschiedliche Einflüsse draufzuschaffen und die angeigneten Elemente zu einem eigenen kreativen Mix zusammewachsen zu lassen. Man sollte sich dabei auch nicht überfordern, sonst kann man irgendwann vieles aber nix richtig.

3. Es gibt keine grenzenlose Freiheit ohne Strukturen. Selbst der Freejazz hat "geheime" Strukturen. Und 12-Ton-Musik, die eigentlich "die Befreiung von der 7-Ton-Musik" ist, funktioniert nur unter härtesten Regeln, weil sich die gewollte durchgängige Gleichberechtigung aller Töne sonst nicht einstellt.

Zurück zum Einfachen: Viel spielen. Viel Unterschiedliches spielen. Nicht immer den bequemsten Weg suchen, aber auch nicht den Unbequemsten zum Prinzip machen.

Beides geht: Sich innerhalb von Grenzen kreativ bewegen (Beispiel Beatles wurde schon genannt.) Oder die Grenzen lebenslang immer weiter ausdehnen (wie z.B. Miles Davis, dem Erfinder des modalen Jazz/Jazzrock), bis man als Gitarrist vielleicht hier (bei Scott Henderson) landet, wo 50 Jahre Entwicklung von Blues, Rock und Jazz in jedem Ton verschmelzen:



Und da ich gerade in Laberstimmung bin: Man kann sein Wissen grenzenlos ausdehnen - aber es nützt einem nichts, wenn es nicht in Strukturen kreativ Verwendung findet. Man kann 20 Bände Brockhaus-Lexikon auswendig lernen, 10.000 Licks an der Gitarre beherrschen und sämtliche Tonleitern vorwärts- und rückwärts aufsagen: Ohne dass man daraus etwas Produktives (und viellicht noch Einkömmliches) herzustellen vermag, ist das alles komplett nutzlos.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
für mich fängt künstlerische Freiheit da an, wo
1. meine Finger tun, was ich möchte (na dann frohes üben!)
2. ich ohne viel nachdenken zu müssen mit meiner Musik etwas zum gesamtsound beisteuern kann, das bereichert und andere Mitmusiker inspiriert (und ihnen raum lässt...).
3. und vielleicht wichtigstes: künstlerische Freiheit fängt da an, wo ich frei entscheide, ob mit drei Akkorden alles gesagt ist, oder ob es doch die unglaublichen 32tel sein müssen. Die meisten Klassiker sind peinlich simpel.

Was hilft da?
Viel hören, das wenige was man kann kreativ einsetzen (vor allem rhytmisch...), und nicht dem höher schneller weiter-Wahn verfallen. Mal Hänschen klein als reggae, mal Fuchs Du hast die Gans als Metall machen... und rhytmisch immer sicherer werden, auch mal was 7-8teliges spielen.
Ich selber improvisiere gern zu loops und entwickle so neue Ideen. Dazu ein kleiner link zum Schluss:
7-8-Jam zum improvisieren:
http://wikiloops.com/viewpage.php?page_id=650&riff=0

:)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
So abgedroschen das Motto in meinem Titel klingt aber:
Ich glaube, das wichtigste ist (neben dem ständigen spielen und hören von VERSCHIEDENSTER Musik), sich allen möglich Ballast von der Seele zu nehmen.
Viele gute Musiker haben zeitweise ein völlig verranztes leben geführt. Ein fleisiger deutscher Arbeiter würde es als ein perspektivloses Leben bezeichnen. Als "nix gescheites".
D.h. die haben auf einen Job geschissen. Die haben drauf geschissen, was ihr Papa sagte, was die Gesellschaft von ihnen dachte, was irgendwer von ihnen hält.
Ich glaube, wenn du wirklich nur für die Musik lebst und dir keine Gedanken darüber machst, ob du morgen eine Steuererklärung abgeben musst oder nicht, wenn du also all unsere ach so großen weltlichen "Probleme" abschüttelst, dann erreichst du innerlich einen Grad an Freiheit, der es dir ermöglicht richtig gute, gefühlsechte und ehrliche Musik zu schreiben. Es ist ein bisschen schwierig das zu beschreiben. Ich hoffe, ihr wisst, was ich meine.

Das soll auch nicht bedeuten, dass das der einzige Weg ist. Vielleicht hängt es auch ein wenig vom Genre ab.
Aber durch gezwungenes, nach einem stressigen Tag sich auch noch in die Bandprobe quälen, um von 19 - 23 Uhr möglichst kreativ zu sein, obwohl man eigentlich total platt ist, erreicht man in meinen Augen keine künstlerische Freiheit. Wie auch immer diese definiert sein mag!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Um Songs mit mehr als drei Akkorden zu schreiben wird man wohl nicht um den Theorie Part rumkommen. Um als Gitarrist seine eigene Note zu bekommen hilft meiner Meinung nach nur sich inspirieren lassen (live Konzerte) und ganz viel spielen. So viel, dass man sich beim "nackten" spielen sicher ist und sich auf das andere, den eigenen Stil konzentrieren zu können.
 
Was hier noch nicht ausdrücklich genannt worden ist, meiner Meinung nach aber zum wichtigsten gehört:

VIEL MIT ANDEREN LEUTEN SPIELEN:

Sich auf andere einlasssen (Bessere UND Schlechtere!! - von jedem kann man etwas lernen!) ist schwer, aber wahnsinnig bereichernd!!

Egal ob ich mit Kindern "zum Spaß" rumtrommel, wir ihre Namen oder die Bestandteile des Mittagessens "rappen" oder wir Quatscchlieder erfinden.

Egal ob ich mit psychisch oder geistig Behinderten Improvisiere.

Egal ob ich mich zu "fremden" Musikern geselle (z.B. am Lagerfeuer am Rhein) und mein geringes Stückchen Können einbringe.

Egal ob ich mit der Band Kämpfe um Arrangements oder Textzeilen ausfechte, oder wir locker jammen.

Egal ob ich mit nem sehr guten Produzenten zusammen versuche Charthits zu kreieren und wir ne Befrreundete Sängerin dazuholen, die Null Erfahrung im Studiobereich hat.

Jedes Experiment ist gut und bringt weiter!!!

Ich versuche mit jedem Menschen, den ich treffe (und der Lust dazu hat;)) Musik zu machen, da es mir so viel über den Anderen, aber vor allem über mich verrät.
 
Stimmt., seit ich in ner band spiele bin ich ein ganz anderer gitarrist geworden, das ist er seit zwei jahren knapp. Zuhause alleine rumklimpern kann man gar nicht vergleichen. Meine stärken liegen echt im band-kontext, ich höre viel hin und zu, passe mich gut an und spiele vor allem auswendig (cover halt), weil ich sonst die freiheit gar nicht hätte. Noch aufs blatt gucken, griffbrett beobachten und schlaghand...ne, anfangs war das so, neuland eben, ging gar nicht. So macht das richtig spass. Viel musik hören sowieso, dvd´s hab ich mehr musik als filme, konzerte besuch ich regelmässig, da lernt man echt viel. Merke ich an meine Gehör, kann mir viel merken bzw. einfach umsetzen, weiss zwar manchmal nicht was ich spiele aber es funktioniert;)
 
Schön gesagt slugs!

Es ist zwar nicht wort-wörtlich zu nehmen, aber ich weiß genau, was du sagen willst :)
 
Ich denke, die Frage ist dabei auch, wie wird man kreativ. Kann man das erlernen, gibt es zusätzlich eine genetische Disposition?
Ich kenne Leute, die kriegen trotz jahrelanger Spielerei keinen eigenen Ton zustande. Die müssen immer irgendwas nachspielen, sich daran festhalten.
Ich denke, man sollte loslassen können, wenn ihr versteht, was ich meine.
 
Ja, oder einfach mal fett in die Scheiße hau'n, wenn ihr wisst, was ich meine :D
 
Ich würde von euch gerne wissen was ihr für wichtig haltet um an der Gitarre - egal ob A oder E - eine gewisse "Künstlerische Freiheit" zu erreichen. Was sollten angehende Gitarristen lernen/beherzigen um über den Status heraus zu kommen eigene Lieder nur mit A(m), E(m), D(m) [...] Akkorden zu begleiten und zu verfassen? Theorie? Praxis? Wenn ja was? Was hat sich bei euren ersten Kompositionen geholfen?
Das kannst du nicht lernen. Entweder du hast Inspiration und Ideen oder du hast sie nicht.
Was mir bei meinen ersten Kompositionen geholfen hat und immer noch hilft sind Midi Sequencer bzw Guitar Pro. Die komplizierteren Lieder schreib ich immer in Guitar Pro. (Die simplen Sachen merk ich mir einfach)
Ich finde, einen Song zu schreiben ist ein bisschen wie eine Skulptur zu meißeln. Am Anfang steht die Idee, die Inspiration, die Muse - whatever, du weißt was ich meine. Dann versuche ich die Idee auf das Instrument zu übertragen oder im Sequencer zu programmieren. Bis alles passt kann das ewig dauern, der Weg vom Kopf aufs Papier ist manchmal weiter als man denkt. Dann verbessere ich das ganze noch, probiere verschiedene Variationen aus, schau halt was besser klingt und probier unterschiedliche Arten aus den Bass und die Drums einzusetzen und versuche aus dem Song noch das letzte rauszuholen. Den Text schreibe ich manchmal vor, manchmal nach dem Instrumentalen Teil, oft inspiriert mich das eine zum anderen.
Das Ganze hab ich bei meinen ersten Sachen eigentlich schon genauso gemacht, nur hatte ich da halt noch überhaupt keine Routine. Aber wenn ich so darüber nachdenke hat sich an meiner Vorgehensweise eigentlich nicht viel geändert.

Um über "A(m), E(m), D(m)" rauszukommen ists natürlich hilfreich noch andere Akkorde zu kennen. Wobei ich jetzt auch nicht besonders viele AKkorde jemals gelernt hab. Es ist eher so, dass ich, wenn ich einen bestimmten Sound brauche, mich hinsetze und Akkorde zusammensetze bis ich den gefunden hab den ich brauche. Dazu muss man halt wissen wie welcher Intervall klingt, sonst isses ja ein reines Fischen im Trüben.
 
Eigene Tonleitern :great:
Eigen kreirte Akkorde ausprobieren :great:
Kein Standart Songaufbau :great:
Nicht typisch denken :great:
Gedanken über Bridges machen :great:
Zu guter letzt:
Spiel, Spaß und Geduld :great::great::great:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Eigene Tonleitern :great:
Eigen kreirte Akkorde ausprobieren :great:
Kein Standart Songaufbau :great:
Nicht typisch denken :great:
Gedanken über Bridges machen :great:
Zu guter letzt:
Spiel, Spaß und Geduld :great::great::great:
Exakt!:great: Nicht typisch denken!
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben