Lackierten Hals aufrauen bzw Farbe Abschleifen?

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Captain Crazy
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Hallo , ich bin nun in den besitzt dieser E-Gitarre gekommen

http://www.jamtank.org/topic/1584-w...itanium-rare-discontinued-model-corts-finest/

So weit so gut , was mich aber sehr sehr Stört ist der lackierte Hals , durch meine Martin Akustik Gitarre habe ich das Echt Holz lieben gelernt und bin damit auch sehr gut gefahren.

Was macht man da am besten? Einfach aufrauen? Oder Farbe runter Schleifen?

Gibts Villeicht auch Firmen die sowas machen?
 
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Gibt viele Leute, die ihren lackierten Hals mit 400er aufwärts leicht schleifen. Man hat ne zeitlang einen besseren Grip.
 
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Hi,

gerade bei den modernen Lacken sollte ein bisschen Anschleifen kein Problem sein. Ich ziehe das auch dem völligen Entlacken nebst Ölen und Wachsen vor, mit dem 400er Schleifpapier liegst Du da auch mMn ganz richtig.

Zum Einen schmuddelt gerade nacktes Ahorn doch sehr leicht ein (und man kann den Hals einfach feucht abwischen, wenn nötig), zum Anderen muss man da auch imer mal nachölen. Gerade bei dem eingeleimten Hals und dem schwarzen Lack Deiner Cort (sehr schönes Teil, übrigens!) fällt das helle Ahorn auch ein bisschen aus dem Rahmen. Ich finde, mattiert fühlt sich doch sehr ähnlich an, ich das bei meiner Squier Stagemaster Neck-Thru gemacht und bin sehr zufrieden.

Zu guter Letzt kann man den Glanz und damit den Original-Look durch Polieren sogar wieder herstellen, wenn es einem nicht mehr gefallen sollte. Ach ja: falls Du Dich dafür entscheidest, solltest Du die Bereiche am Rand Kopfplatte/Korpusansatz) vorher abkleben. Im Eifer des Gefechts kommt man schon mal vom Weg ab mit einer Ecke des Schleifpapiers, und dann muss man das wieder aufpolieren.

Gruß, bagotrix
 
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Ich bin ein großer Verfechter des kompletten Entlackens. Das bringt haptisch und vor allem tonal halt einiges - gerade bei einer günstigeren, dick lackierten Gitarre. Ich würde in jedem Fall das Entlacken dem Anschleifen vorziehen - vorausgesetzt ich will die Gitarre behalten und nicht innerhalb von ein paar Wochen wieder verkaufen.

Dass sich die Finishes (Wax vs samtiger Lack) ähnlich anfühlen, kann ich nur bedingt bestätigen. Meine Cort X Custom hat z.b. ein Samtfinish auf dem Hals. Das fühlt sich ganz ok an und ist definitiv weit vor einem fett hochglänzend lackierten Hals. Es kommt jedoch nie und nimmer an ein Finish mit z.B. Hartwachsöl ran. Letzteres fühlt sich fast an, wie unbehandeltes Holz.

Das "Nachölen" entfällt bei der Hartwachsöl-Methode komplett. Man macht nur so alle 1-2 Jahre mal einen Ölschliff. Also bisl Hartwachsöl auf den Hals geben und dann ohne viel Druck mit feinem Schleifpapier verreiben. (Siehe den oben verlinkten Thread - Entlacken von Hälsen). Das macht nicht mehr Arbeit als ne ganz normale Reinigung von einem lackierten Hals. Man muss nach diesem Vorgang den Hals halt nur eine Nacht liegen lassen und anschließend noch mal mit Küchenkrepp abreiben.

Egal, ob du nur anschleifst oder komplett entlackst - pack den Korpus auf jeden Fall in eine Tüte und verkleb die Öffnung mit Klebeband! (erneuter Verweis auf Doku - Entlacken von Hälsen). Wie bagotrix schon angemerkt hat, auch unbedingt die Kopfplatte vernünftig abkleben! Am besten nicht mit irgendwelchem billigen Kreppband, denn 1. verrutscht das Zeug gerne mal und zweitens hält das auch nix aus. Zwei mal dran gekommen, schon franst es aus und fusselt.
Am besten hat sich bei mir Konturenband bzw dieses Lackierer Tape bewährt.
 
Mit 400er macht man grobes Ebnen nach dem Abschleifen. Danach muss auf jeden Fall mindestens 1000er ran, damit es schön glatt wird. Evtl. dann ölen und nochmal, kann man 2-3 mal wiederholen.
 
Kommt drauf an, wie weit du abschleifen willst. Nur anrauhen: 320er oder 400er und gut ist.
Wenn du den Lack richtig runter haben willst: 100er fürs grobe. Sonst bist du ewig dran; aber Vorsicht! Nicht zuviel Druck! Danach ebnen mit 200, 300 und zum Schluss 400er. Drüber gehe ich nicht. Eine Behandlung kann man machen; bei meiner letzten Strat habe ich das nicht gemacht und es fühlt sich super an. Dann muss man aber damit leben, dass das Ahorn ziemlich schnell ziemlich "reliced" aussieht (das kann man dann auch noch gezielt forcieren, aber das ist nicht ziel dieses Threads ;-))!
Was ich empfehlen würde, ist eine Schellack-Politur für den Hals. Dann ist es geschützt, aber extremst dünn und das Holzfeeling ist noch gegeben.
 
Ich dachte immer Schellack sei sehr empfindlich und es dauert ewig das Zeug aufzutragen...?
Auch kenne ich das nur in dieser extrem dunkelbraunen Farbe, oder gibt's da noch Unterschiede?

Jetzt bin ich neugierig geworden. :D
 
400er ist viel zu grob, aber wem es gefällt...

Schellack ist recht einfach, sofern man nicht den tiefen Glanz mit "3D"-Decke wie bei klassischen vintage Klampfen oder Pianos benötigt. Kann man entweder mit einem Tuch auftragen und anschließend schleifen/polieren, oder auch dick mit Pinsel auftragen und später in einigen Schritten auf Hochglanz schleifen (da geht es dann bis mindestens 5000er Schleifpapier am Ende). Auf YT findet man viele detaillierte Anleitungen dazu.

Schellack darf keinen Alkohol abkriegen (es löst sich darin auf), ansonsten hält es recht gut.
 
Warum soll das zu grob sein? Es geht doch genau darum ein wenig mehr grip zu haben als am lackierten hals?!
Ohne viel druck ein wenig aufrauhend schleifen ist ganz prima. Muss man dann ab und zu wiederholen und die mattigheit ist mit feinerem papier auch reversibel.

Schellack ist auch klasse, hab ich auf meiner V aufgetragen. Hält am hals besser als am body, da isses recht empfindlich.
 
also, schellack ist schon empfindlich(er) und es braucht auch seine Zeit und ein wenig Erfahrung. Ich hab schon öfters was dazu geschrieben.

Oberflächen schön bis aufs Holz runter "hobeln", dann mit 320-400er Schmirgel (höher macht keinen Unterschied) glätten, ganz wenig "Schleifstaub" drauf und dann mit dem Ballen einpolieren.

Das ganze an einigen Tagen wiederholen bis die Poren zu sind; danach ohne "Mehl" aber mit etwas Öl. Besser ist es, wenn du jeweils ein paar Tage Pause machst um den Schellack ein wenig aushärten zu lassen.

Ja ok. Es braucht deutlich länger als mit dem Pinsel (und immer wieder Zwischenschleifen; was bei Schellack arg sensibeles Vorgehen erfordert); da ist einölen schneller, unkomplizierter und hat weniger potentielle Fehlerquellen.

Was mir am Schelli gefällt ist, dass man das schön abends auf dem Sofa machen kann; ohne Schutzkleidung, ohne Maske, ohne Handschuhe... und die Tiefenwirkung ist Wahnsinnig. Mit einer schönen Maserung kommt das schon ganz "nett" raus ;-)

Probleme: man schafft es, das Ergebnis von vielenTagen zu ruinieren, wenn man mit dem Ballen einmal kurz kleben bleibt und die Empfindlichkeit: Du musst auch aufpassen, dass du keinen Alkohol -oder was anderes, was das Zeugs anlöst- an den Fingern hast. Stoßempfindlich ist es schon etwas, aber ich finde, es hät besser als
und es ist auf Dauer ein Abrieb vorhanden.

Es glänz aber wie ein Affenarsch während geölte Oberflächen immer matter sind. Nothing else matters :D

An meiner Arbeitsstrat habe ich gar jetzt nix mehr behandelt. Der Hals war schlimm klebrig und hatte üble macken drin. Also hab ich den Lack mit der Ziehklinge komplett runter genommen und die Macken rausgeschliffen. Dann mit 400er Papier geglättet und finito; kein Lack, kein Öl, kein Wacks. Nur blood, sweat & tears ;).

Fühlt sich interessant an, aber es sieht halt schnell "Vintätsch" aus... was mir gefällt ;-)
 
Ich habe bei meiner selbstgebauten E-Gitarre den PU-Lack am Hals mit einem Schleifschwamm aufgeraut, bzw. mattiert. Das funktioniert echt gut und ist vom Handling her prima.
 
Moin.
Nimm bei PU Lack 600er Schleifleinen und schleife nass.
Das vermeidet Kratzer und bildet eine schöne Oberfläche.

Hochglanz stoppt die Hand eher als das es flutscht.
Gruß Andreas
 
Warum soll das zu grob sein? Es geht doch genau darum ein wenig mehr grip zu haben als am lackierten hals?!

Nein, sondern weniger Grip - soll ja besser rutschen und nicht "kleben". Wenn zu rau geschliffen, wirkt es aber eher bremsend. Hingegen mit mehrfachem 1000er Schliff samt Ölen zwischen den Gängen, kommt eine glatte, sehr rutschige Oberfläche zustande. Fühlt sich sehr viel besser an und flutscht wie Seife.

Probier es mal, dann siehst es - ich bin auch erst recht spät drauf gekommen, nach Jahren des Herumexperimentierens.--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
"Probleme: man schafft es, das Ergebnis von vielenTagen zu ruinieren, wenn man mit dem Ballen einmal kurz kleben bleibt"

Gar kein Problem, einfach anschleifen und noch paar Schichten auftragen.

Auch die Warterei von mehreren Tagen ist nach meiner Erfahrung nicht nötig, das kann man in einem Zug machen. Mit Pinsel geht es auch wunderbar (richtig dick auftragen), nur gibt es dann eben etwas mehr Schleifarbeit hinterher. Evtl. zwei Gänge, einmal zum Poren füllen und dann nochmal für das eigentliche Finish.
 
Nein, sondern weniger Grip - soll ja besser rutschen und nicht "kleben".

So hab ich es gemeint. Die Bewegung kann halt kontrollierter ablaufen. ;)

Und Schellack ist wesentlch einfacher und fehlertoleranter zu verarbeiten als gerne behauptet wird. Einfach mal bei Youtube die Videos über die Schellackpolitur von Swingguitar anschauen. Oh, der heisst jetzt anders. :D
 

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