Lackreparatur Weltmeister Stella

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Hallo, ich heiße Markus und bin neu bei den Akkordeons.

Hat jemand Erfahrungen und Tips zur Lackreparatur an einer Welmeister Stella die ich in die späten 60er Jahre datieren würde (stimmt meine Einschätzung zum Alter?)

Mein 5-jähriger Sohn hat sich der Stella bemächtigt und sie fallen lassen. Am Gehäuseboden ging in einer Ecke einiges zu Bruch. Mit den Holzsplittern hatte ich ein schönes Puzzle, die Holzreparatur habe ich jedoch gut hin bekommen und alles ist wieder stabil.

DSC_0263.JPG
DSC_0264.JPG

DSC_0262.JPG

Die Lackrisse und -abplatzer würde ich gerne noch so gut wie möglich beseitigen.

Wurde damals Nitrolack verwendet?
Mein Plan sieht vor mit schwarzem Nitrolack (ist vorhanden) die Risse und Abplatzer in mehreren Durchgängen aufzufüllen, dann beischleifen und polieren.
Bei Gitarren habe ich ähnliche Reparaturen schon durchgeführt und gute Erfolge gehabt.

Ist das praktikabel, habt ihr andere Vorschläge, insbesondere zur Lackauswahl?

Danke!
 
Hi Markus,

gut möglich dass es sich um Nitrolack handelt. Kannst ja mal versuchen einen Lacksplitter in Nitroverdünner anzulösen.

Wenn Deine Einschätzung zum Alter ungefähr stimmt ist das aber sehr wahrscheinlich.

Ich denke Dein Plan sollte funktionieren. Wichtig wäre besonders am Anfang die richtige Viskosität. Die ersten Tropfen Lack sollten schon so dünn sein dass sie per Häsionskräften unter lose Lackschichten geraten können um diese auf dem Untergrund zu fixieren...

Ich wünsch´ Dir viel Erfolg!

*
 
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Die Risse könntest du mit dem Skalpell etwas öffnen um da wieder Material drunter und rein zu kriegen.
Wenn Nagellackentferner den umgebenden Lack nicht angreift wäre Nagellack vielleicht auch gut.
 
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Die "Außenhaut" bei alten Akkordeons besteht in der Regel aus Zelluloid. Lackierte gibt es zwar auch, aber die sind deutlich jünger als die Stella. Zelluloidschäden repariert man, in dem man Zelloidreste der gleichen Farbe in Aceton auflöst und die zähflüssige Zelluoidpaste auf die betroffene Stelle aufbringt. Nach dem Trocknen kann man die Stelle dann schleifen und polieren.
 
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Ok, danke für den Hinweis.
Habe bei Zelluloid einfach sofort diese klassische perlmuttartige Optik vor Augen und die unifarbene schwarze Oberfläche daher für Lack gehalten.
Ist natürlich Quatsch, ich weiß ja das z. B. Bindings für Gitarren auch aus Zelluloid und einfarbig sind.

Nichtsdestotrotz ist ja auch Zelluloid auf Nitrozellulosebasis und damit vll. mit Nitrolack auszubessern?

Habe auf die schnelle kein Bezugsquelle für Zelluloid gefunden.
 
Hallo Markus,

in meinem Thread über die Bertone-Locatelli Restaurierung habe ich relativ ausführlich die Reparatur von schadhaften Celluloid-Stellen beschrieben. Ca. ab ab dem 1. Drittel des Berichtes:

Falls Du Reststücke von gebrauchtem Celluloid in schwarz benötigst könnte ich Dir was zusenden. (von alten Gehäusen abgezogen)

Gruß,

Roland
 
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Falls Du Reststücke von gebrauchtem Celluloid in schwarz benötigst könnte ich Dir was zusenden. (von alten Gehäusen abgezogen)

Gruß,

Roland
Herzlichen Dank für das Angebot und die Hilfsbereitschaft! 🙏
Ich melde mich später mit einer persönlichen Nachricht.

Konnte deinen Bericht bis jetzt nur kurz überfliegen und bin schwer beeindruckt!
 
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Nachdem ich vom guten @cantulia sowohl reichlich Zelluloid und auch einige wertvolle Ratschläge erhalten habe (an dieser Stelle noch einmal allergrößten Dank dafür!), melde mich mit einem kleinen Reparaturbericht zurück.

Vielleicht kann ja noch jemand von meinen Erfahrungen profitieren.

Zunächst noch einmal das Schadensbild:

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Als erstes habe ich in einem kleinen Glas mit Schraubverschluss die Zelluloid-Lösung angesetzt und dabei festgestellt, dass Aceton hervorragend dazu geeignet ist, die Beize aus meinem Esstisch zu lösen. :facepalm1:

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Als nächstes habe ich bei den beiden größten Abplatzern die noch wiedergefundenen Bruchstücke vom Zelluloid eingesetzt.
Einfach unterseite mit der Zelluleid-Lösung eingepinselt und passgenau aufgeklebt.

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Dann den Reparaturbereich mit Malerkrepp abgeklebt und einmal alles mit Papier mit 400er Körnung überschliffen um die Bruchkanten etwas einzuebnen.


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Den Schleifstaub habe ich anschließend mit Druckluft aus den Rissen ausgeblasen, danach die Zelluloid-Lösung mit mehr Aceton sehr flüssig (wässrig dünn) eingestellt und mit einem handelsüblichen feinen Pinsel in die Risse eingebracht. Durch den Kapillareffekt ist die Lösung schön in die Risse eingesickert.

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Der Vorgang wurde einige mal wiederholt, mit zunehmender Verabeitungszeit hat sich das Aceton verflüchtigt und die Lösung ist etwas "eingedickt" ich habe später auch noch einige Zelluloidsplitter hinzugegeben um "mehr Volumen" in der Lösung zu haben, habe die Lösung jedoch stets relativ dünnflüssig gehalten, da ich mir einbildete so weniger Probleme mit Poren / Lufteinschlüssen zu haben.

Vor dem ersten planschleifen sahen die Schadstellen dann so aus:

DSC_0284.JPG


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Es folgten einige Durchgänge Schleifen (immer noch mit 400er Körnung trocken) und Füllen von zurückgebliebenen Unebenheiten.
Finaler Zustand vor der Politur:

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Die Oberfläche war zwar nicht perfekt, aber ich war ganz zufrieden und die Angst, manche Stellen durchzuschleifen wuchs, so habe ich es hierbei belassen.

Poliert habe ich anschließend mit 800 / 1200 / 1500 nass, danach per Hand und Baumwolllumpen mit einer Kunststoffpolitur (eigentlich für Helmvisiere Plexiglas etc.) und abschließend mit Lackreiniger aus dem Autobedarf.
Nach dem polieren setzte etwas Ernüchterung ein, die Flächen die nach dem 400er Schliff homogen aussahen, haben doch die Risse wieder erkennen / erahnen lassen, ich habe es jedoch jetzt dabei belassen und bin nach der anfänglichen Ernüchterung mit dem Endergebnis doch ganz zufrieden. Auf einen Meter Entfernung kann man nichts mehr vom Schaden erkennen und jemand der vom Schaden nichts wusste, dem würde er wahrscheinlich gar nicht auffallen.

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Leider bekomme ich den Endzustand nicht sonderlich gut fotografiert, die Handykamera und die Reflektionen lassen das schlechter aussehen, als in der Realität.
 

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Das Holz darunter hat Sprünge. Kann man auf den Fotos gut sehen. Ist klar das man später die Risse sieht. Bei solchen Abplatzungen war entweder das Zelluloid sehr kalt oder das Holz darunter ist mit gesplittert. Evtl. ist es doch ein dicker Lack gewesen. Habe schon sehr viele solche Schadensbilder gesehen und behoben. Ich denke das wird dich auf Dauer nicht zufrieden stellen. Bei solchen Beschädigungen fräse ich grundsätzlich die Risse auf und stabilisiere diese. Leimen kann man meist vergessen weil man schon stark spreizen müsste um den Leim tief in die Risse zu bekommen.
Wenn nicht sicher bist was es ist und es nicht nach Zelluloid riecht einfach ein kleines Bruchstück anzünden. Wenn es lichterloh schnell abbrennt ist es Zelluloid. :)
Wenn nicht, Lösemittelprobe. Weicht es auf ist es zumindest ein 1K Lack. z.B. Nitro. Habe aber noch nie bei einem Akkordeon gefunden. Passiert nix kann es ein Polyesterlack sein. Gibt es häufiger bei Akkordeons. Wenn das so platzt kann man den ganzen Rotz bis auf das Holz abschleifen und muss neu aufbauen.
Die alten Polyesterlacke verspröden stark und haben dann meist auch nur wenig Haftung zum Holz. Heutige sind etwas elastischer und die Untergrundbehandlung ist anders.
Da wird meist erst ein PU Isoliergrund vorgelegt.
Hatte vor kurzem eine Gola bei der man versucht hatte mit Zelluloid Löcher zu stopfen. Ist ständig alles hochgekommen bis ich den Mist bis aufs Holz entfernt und vernünftig verschlossen habe.
Dann war endlich Ruhe.
 

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Hallo mrairbrush,

wie der Themenersteller im ersten Post beschrieb war das Akkordeon voll auf die Ecke gefallen und das Holzgehäuse ziemlich beschädigt, die Holzstruktur gerissen, zersplittert.
Zitat: "Mit den Holzsplittern hatte ich ein schönes Puzzle, die Holzreparatur habe ich jedoch gut hin bekommen und alles ist wieder stabil. "

Ob man das stabiler oder schöner hätte holzseitig reparieren können vermute ich auch, doch ob er z.B. von hinten mit Furnier unterfüttert hat oder nicht kann ich nicht beurteilen.

Ziel war wohl eher nicht einen Schaden so zu reparieren daß es makellos und so gut wie vorher ist, sondern daß mit überschaubarem Aufwand und dem Wert des Instrumentes enstprechend in Eigenarbeit einmal der Schaden funktional behoben ist, das Gehäuse also wieder Stabilität erlangte, als auch es wieder mit einer "Schutzschicht" versehen ist und der Schaden äußerlich nicht mehr so ins Auge fällt. Eine Weltmeister Stella ist kein Hochpreisinstrument und ein solcher Sturzschaden wäre aus wirtschaftlicher Sicht ein Kapitalschaden.
Und dafür daß mit einer einfachen selbstgestrickten Reparatur das Instrument gerettet wurde ist es ihm doch gut gelungen. Man sieht natürlich noch Spuren das Schadens (wenn man weiß das da einer drunter ist).
Bei einer Gola würde man wohl anders an die Schadensbeseitigung herangehen, da stimmt dann aber auch die Relation des Aufwandes und des Wertes des Instrumentes. Aber ich würde nie eine Gola welche original mit Celluloid überzogen ist, nur um kleine Löcher welche da nicht hingehören zu kaschieren, mit Lack überziehen. Man kann die Bohrungen auch mit Holz verschließen und diese kleinen Stellen mit Celluloid ausfüllen. Man bekommt das so hin daß es nicht auffällt. Und sollten doch noch unter bestimmtem Lichteinfall kleine Farbabweichungen an den verschlossenen Bohrungen sein wäre das für mich kein Makel sondern nur Teil der Geschichte des Instrumentes und seiner guten ehrlichen Reparatur. Ein Akkordeon ist ein Musikinstrument welches benutzt wird und selbst bei guter Behandlung lassen sich gewisse Spuren im Laufe der Zeit leider nicht vermeiden.
Deine Arbeit an der Gola ist natürlich super gemacht und bringt ein perfektes optisches Ergebnis.
Aber ich fahre auch eine 63 Jahre alte Ente im original Nitro-Cellulose Lack welcher ganz gut angewittert ist und teils Oberflächenrost trägt. Andere hätten die schon längst geschliffen, gespachtelt und neu lackiert (und ihr die Seele geraubt). Dafür stände die 2CV dann aber auch im Museum und meine wird gefahren:).

Grüße
Roland
 
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Zitat: "Mit den Holzsplittern hatte ich ein schönes Puzzle, die Holzreparatur habe ich jedoch gut hin bekommen und alles ist wieder stabil. "
ich denke, hier ging es eher um eine Stabilisierung der Grundsubstanz mit anschließender Apassung der Oberfläche ... also der Fokus auf Gehäuse wieder funktionstüchtig zu machen bei gleichzeitigem Versuch den Aufwand in Grenzen zu halten.

Und dafür fand ich war die Reparatur recht pragmatisch und für den Zweck gut gelöst.

Bei den Zelluloidreparaturen muss man auch immer beachten, dass die Zelluloidfarbe nicht genormt ist und schon mal von daher leichten Schwankungen unterworfen ist. Wenn man also im Sichtbereich repariert macht es Sinn, sich ein Stück aus einer Partie des Instruments zu "klauen" wo man es nicht sieht - dann hat man sicher die gleiche Farbe.... zumindest das glecihe Material so dass sich das dann eventuell anpassen kann. Im nicht sichtbaren Bereich kann man auch mit anderm Material problemlos ausbessern.

Bei sehr hochwertigen Instrumenten ist nebenbei dann auch immer die Frage wie sauber die Optik hinterher aussieht... von daher kann ich schon verstehen, das der Golabesitzer das Ganze komplett saniert haben wollte.

... übrigens: Bei Golas (zumindet bei den älteren) ist das Zelluloid nicht in der Farbe "schwarz", sondern "dunkelanthrazit" ...Und da gab s schon für etliche ein böses Erwachen, wenn die dann Flächen mit schwarzem Zelluloid ausgebessert hatten...denn das sieht damn dann hinterher. und sieht dann dauerhaft "komisch " aus, weil schwarz bzw. die sehr dunklen Farben bei Zelluloid recht farbstabil sind und nicht wie Weiß ausbleicht oder vergilbt oder so.

Aber wie gesagt - da sehe ich das imemr abhängig vom Gesamtwert des Insturments und auf welches Level will man das Ergebnis bringen... und für das Instrument aus dem Eingangspost finde das ein gutes Aufwand/nutzen Ergebnis.
 
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Kommt darauf an wie emotional man mit einem Instrument verbunden ist. Ich habe schon viele instand gesetzt die es vom wirtschaftlichen Wert sicher nicht Wert waren. Manche niedrigpreisige Instrumente älteren Jahrgangs sind erstaunlich gut gebaut. Natürlich kann man Löcher mit Holz verschließen. Zeichnet sich aber ziemlich sicher nach einiger Zeit ab. Es ist schwierig fließende Übergänge mit Holzverleimung zu schaffen. Unter Zelluloid fällt es weniger auf. Aber auch darunter zeichnen sich gerne mal Holzverbindungen wie Verzinkungen ab. Mal abgesehen davon sind die Tage von Zelluloid gezählt und auch bei neueren Golas ist schon einiges lackiert das früher bezogen war.
Macht auch Sinn.
 
Hallo, sehe grade, dass hier noch mal Aktivität herrschte.

Das Holz darunter hat Sprünge. Kann man auf den Fotos gut sehen. Ist klar das man später die Risse sieht.....

Das stimmt. Um den Schaden noch mal klarer zu beschreiben: alles was dort als Riss im Zelluloid zu sehen ist, war auch im darunter liegenden Holz auf voller Stärke gerissen. Sprich der innere Rand zur Öffnung der Bassmechanik in der betroffenen Ecke, war nicht mehr Teil des Akkordeons.

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_20231227_224927.JPG

Ich denke das wird dich auf Dauer nicht zufrieden stellen.....

Das stimmt nicht. Das tut es sehr wohl.
Vom rein optischen Eindruck ist der Schaden bei Betrachtung, auch auf kürzerer Distanz, so gut wie nicht sichtbar. Der Stolz übers selber machen schwingt natürlich auch mit.

...
Ziel war wohl eher nicht einen Schaden so zu reparieren daß es makellos und so gut wie vorher ist, sondern daß mit überschaubarem Aufwand und dem Wert des Instrumentes enstprechend in Eigenarbeit einmal der Schaden funktional behoben ist, das Gehäuse also wieder Stabilität erlangte, als auch es wieder mit einer "Schutzschicht" versehen ist und der Schaden äußerlich nicht mehr so ins Auge fällt. Eine Weltmeister Stella ist kein Hochpreisinstrument und ein solcher Sturzschaden wäre aus wirtschaftlicher Sicht ein Kapitalschaden.
Und dafür daß mit einer einfachen selbstgestrickten Reparatur das Instrument gerettet wurde ist es ihm doch gut gelungen. Man sieht natürlich noch Spuren das Schadens (wenn man weiß das da einer drunter ist).
....

ich denke, hier ging es eher um eine Stabilisierung der Grundsubstanz mit anschließender Apassung der Oberfläche ... also der Fokus auf Gehäuse wieder funktionstüchtig zu machen bei gleichzeitigem Versuch den Aufwand in Grenzen zu halten.

Und dafür fand ich war die Reparatur recht pragmatisch und für den Zweck gut gelöst.
@cantulia @maxito

Das trifft es genau, danke.
Aber wie gesagt - da sehe ich das imemr abhängig vom Gesamtwert des Insturments und auf welches Level will man das Ergebnis bringen... und für das Instrument aus dem Eingangspost finde das ein gutes Aufwand/nutzen Ergebnis.

Das spielt auch eine entscheidende Rolle. Genau so, wie die realistische Betrachtung der eigenen Fähigkeiten, wenn aus wirtschaftlichen Gründen eine professionelle Reparatur keinen Sinn macht.
Cantulia riet mir bereits in einer Unterhaltung, das Zelluloid im betroffenen Bereich großflächig zu entfernen und ganze Platten neu aufzubringen. Da ich noch nie zuvor mit Zelluloid gearbeitet habe, erschien mir das zu ambitioniert. Ich hatte keine Erfahrung, wie es sich der Werkstoff verhält und ich es um Kanten und Rundungen gezogen bekomme.
Die Befürchtung es eher zu verschlimmbessern war groß.
Nach über 50 Jahren sieht übrigens auch kein anderer Bereich des Akkordeons mehr makellos aus.

Apropos emotionale Bindung zum Instrument:
Zwischen dem Kauf und dem Moment, in dem sich Stella der Schwerkraft hingab, lagen nicht mal 24 Stunden.
Die eigenhändige Reparatur war quasi der Startschuss unserer Beziehung und hat sie nur intensiviert.
 
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Ich wünsche es Dir. Sehr lange ist es ja noch nicht her. Wie hast Du die Risse stabilisiert und hast es von innen etwas verstärkt?
Was das Auftragen ganzer Platten angeht könntest das erstmal an einem Stück Holz testen/üben. Mit allen Arbeitsgängen wie auch dem späteren schleifen und polieren.
Natürlich mit den entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen. Das Zeug ist ja selbst bei Reibungswärme sehr leicht entflammbar.
 
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Es waren nicht nur Risse im Holz. Das was ich in den Fotos mit der roten Linie gekennzeichnet habe, war vollständig heraus gebrochen.
Ich habe es mit Titebond Ultimate wieder vollflächig verleimt. Die Leimfläche war riesig, um die Stabilität mache ich mir überhaupt keine Sorgen. Zusätzliche Verstärkung auf der Innenseite halte ich nicht für nötig, zumal es ja keiner mechanischen Belastung ausgesetzt ist.
 
Dein Wort in Gottes Ohr. Zur Leimproblematik hatte ich schon geschrieben. Die Belastung ist durch den Gurt da. Der Steg zum Bassverdeck ist nicht sehr dick. Behalte es im Auge. Sehe es weniger als Kritik an. Habe in den letzten 20 Jahren mehr als genug gesehen und repariert. Auch Teile die noch schlimmer aussahen.
Noch einen guten Rutsch, ohne Akkordeon.
 
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