Lautes Piepen bei Audacity Hörbuchaufnahme. Weiß jemand Rat?

  • Ersteller DerStefan1978
  • Erstellt am
D
DerStefan1978
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
14.01.21
Registriert
19.12.20
Beiträge
6
Kekse
0
Moinsen ihr Lieben!

Ich hoffe, dass mein Beitrag hier richtig ist und man mir vielleicht helfen kann.

Ich habe mich jetzt dazu entschlossen, ein größeres Projekt in Angriff zu nehmen. Ich möchte meiner Verlobten ein Geschenk der ausgefalleneren Art machen und ihr daher ein langes Hörbuch selbst aufnehmen. Dazu habe ich mir jetzt die nachfolgende Hardware besorgt nach langer Youtube Recherche.

Rode Procaster
Cordial CFM 2.5 FM Mikrofonkabel
Focusrite Scarlett Solo 3rd Gen
TritonAudio FetHead

Rode PSA-1 Tisch-Mikrofonarm
Rode WS2 Windschutz schwarz

Im Discord sowie bei normalen Aufnahmen mit Audacity funktioniert alles blendend.

Jetzt wollte ich mich daran machen, das Hörbuch einzusprechen. Nachdem ich mir dann einige Tuturials angesehen habe, soll ich das Video mittels Software "Normalisieren". Das habe ich getan. Das Ergebnis ist eine Katastrophe.

Es kommt ein sehr lauteer Piepton hinzu und ich verstehe nicht, warum. Hat jemand von Euch eine Idee, was ich tun könnte? Ist das Mikrofon kaputt? Ich habe die Befürchtung, dass der Pfeifton immer da ist und durch das Normalisieren hörbar wird.

Ich habe bisher folgendes versucht:

- Fethead entfernt
- Das Headset direkt in den Rechner gesteckt und aus dem Focosrite entfernt.
- altes USB Mikrofon getestet = Alles Okay, kein Pfeifen

Ich bin verzweifelt und überlege, ob ich das Mikrofon zurückschicke :(. Oder ist das einfach "normal" ?

Aufnahme unbearbeitet: https://soundcloud.com/michael-detrud/unbearbeitettestaufnahme
Aufnahme bearbeitet (Pfeifton): https://soundcloud.com/michael-detrud/bearbeitetetestaufnahme
 
Eigenschaft
 
Hallo,

...also von der Grundausrüstung her hast Du eigentlich durchaus das richtige Material... die unbearbeitete Aufnahme erscheint mir recht leise, daher eine Rückfrage: Wie weit ist die ausgesteuert? Wenn es da schon sehr leise ist, wird durch das Normalisieren jede kleinste Störung, die mit drauf ist, in gleichem Maße wie das Nutzsignal hochgezogen...
Die Nebengeräusche in der bearbeiteten Aufnahme klingen wie irgendein "elektronischer Dreck" aus dem Rechner. Hast Du auch mal einen anderen USB-Port und ein anderes USB-Kabel versucht?

Viele Grüße
Klaus
 
Es kommt ein sehr lauteer Piepton hinzu und ich verstehe nicht, warum.

Hallo Stefan,

der Piepton kommt nicht hinzu, er ist schon in der unbearbeiteten Aufnahme vorhanden.
Nur wird er eben beim Normalisieren mitverstärkt und fällt bei der einhergehenden hohen Lautstärke viel mehr auf.
Auch das Rauschen wird stärker.

Das Originalsignal ist ziemlich schwach.
Ah, das hat ja gerade Basselch auch geschrieben:

Die Nebengeräusche in der bearbeiteten Aufnahme klingen wie irgendein "elektronischer Dreck" aus dem Rechner.
Wenn Du mit Audacity mal nur das Pfeifen (ohne Sprechen) markierst und eine Frequenzanalyse (Analyse -> Frequenzanalyse) laufen lässt, wirst Du sehen, dass es einen deutlichen Peak bei 10 kHz gibt (und noch ein tieferes Störgeräusch).

Aber Basselch weiß da viel besser Bescheid als ich. Also: Elch, bitte übernehmen Sie! :rolleyes:

Viele Grüße
Torsten
 
Vielen Dank für die schnelle Antwort!

Ich habe den Gain-Regeler auf ca. 40-45 % stehen.

Deiner Anregung folgend habe ich das ganze nochmal mit 80 % und 100 % wiederholt.

Neue Erkennis: Wenn ich mit 100 % Gain aufnehme, ist das Rauschen auch OHNE Normaliesierung deutlich hörbar!

Ich habe USB Kabel und USB Port getauscht. Keine Verbesserung. Jetzt habe ich nochmal alles an einen anderen Rechner angeschlossen: Genau das gleiche Problem, jetzt sogar auch im Discord, wenn ich Gain auf 100 % habe. Es muss also zwangsläufig an Mikro oder Interface liegen oder? Kann es an einer Rückkoplung liegen? Es würde mich zwar wundern, weil das Piepen auch dann Auftritt, wenn es mucksmäuschenstill ist, aber man weiß ja nie... :)
 
Hallo,

@Be-3 : Erstmal danke für die Blumen ;) Ich hoffe, ich kann sie mir auch verdienen.
@DerStefan1978 : Wenn Du den Gainregler am Interface tatsächlich bis zum Maximum aufreißt, kommt im oberen Bereich zwangsläufig ein stärkeres Rauschen hinzu, bis dato wäre das also nicht _ganz_ unnormal. Ist mir bei meinem alten MotU896-III bei testweise maximal aufgerissenen Gain-Reglern genauso passiert.
Eine Rückkopplung ist definitv was anderes - das passiert, wenn Du ein Mikrofon besprichst/besingst und gleichzeitig über Boxen abhörst, die so laut sind, daß das Mic wieder das Boxensignal aufnimmt, das geht dann wieder durch die Kette, wird erneut ausgespielt, wieder ins Mic und so schaukelt sich das zu einem meist sehr scharfen Pfeifton hoch, der klingt aber ganz anders als die Nebengeräusche bei Dir.
Wenn ich das recht erinnere, ist das Rode Procaster ein im Vergleich recht unempfindliches Mic, insofern warst Du mit dem Fethead nicht verkehrt unterwegs, so mußt Du das Gain am Interface nicht so weit aufreißen. Vielleicht probierst Du es noch mal mit dem Fethead zwischen Mic und Interface? Weiter als etwa drei Viertel solltest Du definitiv nicht aufdrehen müssen, um guten Pegel zu erhalten...

Viele Grüße
Klaus
 
Lieber Klaus,

obgleich ich nicht den Tag vor dem Abend loben will, hast du mich auf eine Idee gebracht, die zumindest eine Besserung gebracht hat.

Ich habe den Fethead nicht direkt ans Interface geschlossen, sondern nunmehr direkt ans Mikrofon. Wenn ich nun 100 Gain einstelle, ist ein sehr lautes Hintergrundrauschen vorhanden, aber kein Pfeifton mehr.

Macht das einen Unterschied, wo ich den Fethead dranhänge? Funktioniert er dort auch?

Kann es sein, das vielleicht einfach das Kabel nicht richtig angeschlossen war?
 
Hallo, Stefan,

...wie schön, daß es wohl eine Lösung gibt :D Der Fethead gehört auf jeden Fall mikrofonseitig angeschlossen, so, wie Du es jetzt gemacht hast. Also Mic-Fethead-Kabel-Interface. Funktionieren _sollte_ er eigentlich m. E. auch an der anderen Seite des Mikrofonkabels - aber vielleicht fängt er sich dort tatsächlich "elektronischen Dreck" vom Interface ein und verstärkt diesen noch. Kann ich selber leider nicht ausprobieren, da ich keinen Fethead im Bestand habe... ich komme im Zweifelsfall bei sehr pegelschwachen Mics mit meinem externen Preamp hin.
Wenn es jetzt rauscht, wenn das Gain auf 100 Prozent aufgerissen ist, ist das einigermaßen normal, wie oben ja auch schon mal angedeutet. Mit dem Fethead in der Kette solltest Du aber genug Pegel bekommen können, um NICHT voll aufreißen zu müssen... ;) - dafür ist das Teilchen ja gebaut.

Ein schlecht gestecktes Kabel kann ich mir kaum vorstellen - Cordial verbaut ordentliche Steckverbinder, entweder von Neutrik oder REAN (das ist eine Günstig-Linie von Neutrik, aber nicht schlechter). Und wenn Du die ordentlich steckst, dann merkst Du auch, daß die ordentlich verrasten.
Bei schlechtem oder aussetzendem Kontakt müßtest Du eher ein "Spratzeln" und definitive Audio-Aussetzer in der Aufnahme haben. Trotzdem schadet es nicht, wenn Du noch mal genau darauf achtest, daß wirklich alle Steckverbindungen vom Mic bis zum Interface richtig verrastet sind ;)

Ich hoffe, Du kommst nun zu guten Ergebnissen ;)

Viele Grüße
Klaus
 
Trotzdem die üblichen Fragen zur Sicherheit...

Ist die Phantomspeisung eingeschaltet?
Hast du die neuesten Treiber von der Homepage des Scarlett installiert?
Und die noch eine ev. doofe Frage, spricht du seitlich ein und auf der richtigen Seite (sorry, war Alles schon da)?

Du solltest mit diesen Mikro und dem FetHead bei Nahbesprechung 10-20 cm nicht mehr wie 50 Prozent Gain brauchen.
Das Interface zeigt dir anhand der Farbe (Ring) den richtigen Pegl an (immer grün und bei Spitzen gelb, niemals rot).

Da du mit Audacity aufnimmst, kommen hier die Windows Treiber des Scarlett zum Einsatz, da solltest du in Audacity WASAPI nehmen.
Dann solltest du noch in Windows Soundeinstellungen das Interface auf 24Bit/44100Hz stellen (Eingang und Ausgang.)
 
Phantomspeisung meint die Taste mit den 48V oder? Die ist eingeschaltet, ansonsten sind alle Treiber aktuell. Ich sprache direkt von oben rein, also so, wie es beim Procaster vorgesehen ist :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hallo,

Phantomspeisung meint die Taste mit den 48V oder? Die ist eingeschaltet,

...braucht's aber nicht, denn das ProCaster ist ein dynamisches Mikrofon, das nicht auf Phantomspeisung angewiesen ist.

Viele Grüße
Klaus
 
Ihr habt beide Recht. Wenn ich den FetHead rausnehme, dann funktioniert alles (sehr leise) ihne die 48v, wenn er drin ist, geht gar nüscht ohne die 48v :D
 
Hallo,

welche Version des Fethead hast Du denn? Die normale oder den Fethead Phantom?

Viele Grüße
Klaus
 
Das ist egal, die brauchen beide Phantomspeisung ;)
 
Ich habe den Fethead nicht direkt ans Interface geschlossen, sondern nunmehr direkt ans Mikrofon. Wenn ich nun 100 Gain einstelle, ist ein sehr lautes Hintergrundrauschen vorhanden, aber kein Pfeifton mehr.

Macht das einen Unterschied, wo ich den Fethead dranhänge? Funktioniert er dort auch?
Funktionieren tut er an beiden Positionen - und er verhält sich auch erwartungsgemäss...
aus den Spezfikationen:
  • Z-in 22KOhm
  • Your mic performs under "no-load" condition
Steckst du ihn am Interface ein, bildet das Kabel eine relativ hochohmige, quasi offene Strecke.
Die Kapsel (meist 200 Ohm) „sieht“ praktisch keinen Abschluss (no-load) und der gesamte Elektrosmog der Umgebung nimmt die Antenne dankbar an.
Im Fall Fethead an’s Mikro gesteckt bleiben zwar die Impedanzverhältnisse gleich, aber der räumliche Abstand fehlt und bei korrekter Erdung streut auch nichts mehr ein.

Ich habe das übrigens auch mal erlebt (Audient ID22 und Grundig GBM 125, ein Bändchen-Mikro).
Der Übertrager im Mikro war auf 30kOhm Ausgang geschaltet, Rauschen und allerlei Sonderbarkeiten.
Mit einem SM57 top... :gruebel: ... also aufgemacht, die niederohmige Wicklung angeschlossen und alles war gut.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wie hoch ist das Hintergrundrauschen jetzt?
 
So, ein letztes mal möchte ich mich noch zu Wort melden.

Der Fehler ist zurückgekehrt, wenn ich den FetHead entfernt habe. Dies hat mich nochmals in media res gehen lassen.

Nachdem ich 15 Minuten mit dem so ziemlich besten Support, den ich jemals bei einem Versandhändler habe erfahren dürfte (ein besonderer Dank geht raus an die Mitarbeiter von Thomann (!)), konnten wir den Fehler finden, sicher mehrmals reproduzieren und in der Folge ausschließen:

Es lag daran, dass ich das offenbar nicht allzuhochwertige und daher nicht gut genug geschirmte XLR Kabel direkt an 2 Bildschirmkabeln (TFT) betrieben habe und es zu einem Einstreuen oder Austreuen kam. Sobald das Kabel nicht mehr direkt daran lag, ist der Fehler behoben. Sobald das Kabel wieder rangelegt wird, ist der Fehler wieder da.

Damit hatte Klaus Recht. Es war "elektronischer Schrott" :)

Falls also irgendein zukünftiger Leser ähnlich verzweifelt ist: Vielleicht hilft das Trennen der Kabel :).

Frohe Weihnachten!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Ich habe bisher folgendes versucht:

- Fethead entfernt
- Das Headset direkt in den Rechner gesteckt und aus dem Focosrite entfernt.
- altes USB Mikrofon getestet = Alles Okay, kein Pfeifen

Ich bin verzweifelt und überlege, ob ich das Mikrofon zurückschicke :(. Oder ist das einfach "normal" ?
Ich habe die Befürchtung, dass der Pfeifton immer da ist und durch das Normalisieren hörbar wird.
Wurde schon gesagt: Stimmt, der ist immer da.

Mein Klangeindruck zum Pfeifen:
  • das ist KEINE akustische Rückkopplung (die wäre auch variabel),
  • was schon einmal gut ist,
  • sondern digitale Rechneritis (Digitalsignale) eingefangen.
Du kannst das einmal näher einkreisen:
  • Pfeifen besser hörbar machen
  • während des Hörens oder Aufnehmens ein paar Mal die Maus schubsen
  • ebenso auf der Tastatur etwas eingeben.
Falls das etwas macht: Dann hörst Du da die sog. Interrupt-Signale, die die Peripherie abfragen (mouse, Keyboard etc.). Falls nicht kommen sie von einer anderen Digitalquelle, also dem Rechner oder/und dem Audio-Interface.

Typischerweise sind das leitungsgebundene Störgeräusche. D.h. sie treten auf Leitungen auf, können aber durchaus auch drahtlos darauf einstreuen. Die typischen Ursachen dafür sind fast immer:
  • Leiterschleifen
  • dabei insbesondere die Erderei (die nicht immer erdet).

Falls Du nicht wieter auf ein Gerät oder eine Konfiguration oder eine Benutzungsbedingunge eingrenzen kannst, könntest Du noch Folgendes versuchen:
  • Netzstecker um 180 Grad verdreht einstöpseln (ändert das Erdungsnetzwerk)
  • dabei bitte alle Kombinationen durchgehen (3 Netzstecker ergeben 2 * 2 * 2 = 8 Möglichkeiten)
  • Rechner runterfahren und ausschalten nicht vergessen ;-)
  • selbstverständlich ... entfernst Du alle nicht notwenigen Netzstecker (also richtig herausziehen: weniger Verbraucher = weniger Störmöglichkeiten)
    ~~~
  • statt eines normalen schlanken USB Kabels eins oder mehrer mit dem unförmigen Bommel verwenden
  • der "Bommel" ist ein Ferritkern, der solchen leitungsgebundenen Störungen einen Widerstand entgegensetzt, mithin das Störsignal kleiner macht
  • findest Du u.a. bei Drucker- oder Scanner-Kabel

Hänge auch gerne einmal mehrere Fotos von Deinem Aufbau an. Daraus sollte die Verkabelung hervorgehen, also welches Kabel verbindet was, bis hin zur Steckdose, und vor allem: wie liegen die so auf und unter dem Tisch herum (also in Deinem Pfeif-Zustand, bevor Du irgendetwas verschiebst oder umstöpselst).

Viel Erfolg
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Nachdem ich 15 Minuten mit dem so ziemlich besten Support, den ich jemals bei einem Versandhändler habe erfahren dürfte (ein besonderer Dank geht raus an die Mitarbeiter von Thomann (!)), konnten wir den Fehler finden, sicher mehrmals reproduzieren und in der Folge ausschließen:
Hervorragend :great:
 
Hallo,

Es lag daran, dass ich das offenbar nicht allzuhochwertige und daher nicht gut genug geschirmte XLR Kabel direkt an 2 Bildschirmkabeln (TFT) betrieben habe

...autsch... an sowas hab' ich natürlich nicht gedacht... aber wie gut, daß die Lösung nun da ist - und Hut ab vor dem telefonischen Service :great:

Viele Grüße
Klaus
 
Ergänzung meinerseits (weil ich es oben viel zu kompliziert beschrieben habe):
steckt der FH am Mikro, bildet das Kabel eine niederohmige Strecke (Ausgang FH zu Interface), was die Störfestigkeit deutlich erhöht.
Steckt der FH am Interface, ist die Kabelstrecke hochohmig (Eingang FH zu Mikro) und störanfälliger.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben