Leiterbahnen aus Lötzinn oder Draht?

Daric
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Bei meinen Projekten, die ich bis jetzt umgesetzt habe, habe ich die Leiterbahnen auf der Lochrasterplatine immer mit reinem Lötzinn gezogen, so wie es im Löt-Workshop hier im Forum erklärt wurde. Bisher hatte ich damit nie Probleme (auch wenns etwas knifflig ist) und alles hat wunderbar funktioniert.
Nun arbeite ich bei der Bundeswehr als eine Art Elektroniker und hab von so ziemlich allen dort eine verbale Watsche bekommen, als sie gesehen habe, dass ich reines Lötzinn als Leiterbahn verwende und nicht wie die Profis versilberten Kupferdraht oder ähnliches.
Dabei haben sie mir vorgeworfen, dass bei meiner Methode der Materialaufwand zu hoch ist (ok, das seh ich ein), dass die Schaltung zu unstabil wäre und dass Draht im allgemeinen eben besser wäre.

Daher meine Frage:
Gibt es irgendwo eine Abhandlung zu dem Thema? Vielleicht auch was Leitfähigkeit, bzw Widerstandswerte der verwendeten Materialien angeht? Wie sehen das die Profis hier?
 
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Bei meinen Projekten, die ich bis jetzt umgesetzt habe, habe ich die Leiterbahnen auf der Lochrasterplatine immer mit reinem Lötzinn gezogen, so wie es im Löt-Workshop hier im Forum erklärt wurde. Bisher hatte ich damit nie Probleme (auch wenns etwas knifflig ist) und alles hat wunderbar funktioniert.
Nun arbeite ich bei der Bundeswehr als eine Art Elektroniker und hab von so ziemlich allen dort eine verbale Watsche bekommen, als sie gesehen habe, dass ich reines Lötzinn als Leiterbahn verwende und nicht wie die Profis versilberten Kupferdraht oder ähnliches.
Dabei haben sie mir vorgeworfen, dass bei meiner Methode der Materialaufwand zu hoch ist (ok, das seh ich ein), dass die Schaltung zu unstabil wäre und dass Draht im allgemeinen eben besser wäre.

Daher meine Frage:
Gibt es irgendwo eine Abhandlung zu dem Thema? Vielleicht auch was Leitfähigkeit, bzw Widerstandswerte der verwendeten Materialien angeht? Wie sehen das die Profis hier?

Natürlich ist versilberter Kupferdraht besser und vor allem im professionellen Bereich ein Muss - keine Frage.
Du bastelst als Amateur kleine Schaltungen die mit 9V betreiben werden - so what!
Ich würde Dir als Profi die Absolution erteilen - denn auch ich mache das bei Lochrasterschaltungen zumindest bei kleineren "Leiterbahnstücken" auch so. Erst ab 4-5 Lötaugen nehme ich Silberdraht.
Also lass Dich nicht berirren, wenn Du damit zurecht kommst mach es so.

Im Übrigen wird bei professionellen Lochrasterschaltungen sowieso meistens gefädelt.
 
Hallo Daric,

ich bin KEIN gelernter Elektroniker (habe allerdings einiges bei meinem Vater abgeschaut, der einer war).

Erstmal sollte man das so machen, wie es einem die Vorgesetzten sagen, solange es nicht offensichtlicher Blödsinn ist.
Nach Dir werden da beim Bund bestimmt andere Platinen löten und reparieren. Da ist es schon wünschenswert, wenn die Lötungen halbwegs einheitlich sind und nicht jeder seine "kreative Note" mit ins Spiel bringt - egal ob sie funktionieren oder nicht.

Ich habe in meinem Leben weit weniger als AK, Ede etc. mit Schaltungen gearbeitet / gebastelt. Von Bauelementen (Widerständen etc.) hat man aber immer die "zu langen Beinchenreste". Und die habe ich falls möglich und sinnig auch immer eingesetzt.

Bricht eine Platine aufgrund mechanischer Belastung, ist die Lötzinnkette evtl. mit durch. Ein Draht überlebt den Platinenbruch vielleicht.

Wichtigstes Argument ist mMn aber, dass in einem großen Betrieb (in dem vielleicht Mitarbeiter öfters wechseln) eine halbwegs einheitliche Ware zustande kommt. Das gilt nicht nur für Leiterbahnen, sondern generell.

Gruß
Andreas
 
Eigentlich dachte ich reden wir über eigengefertigete Lochrasterplatinen für private Zwecke - so wie ich es verstanden habe hast Du Deine Lochrasterplatine halt bei der Bundeswehr am Arbeitsplatz gelötet und Dir damit Kommentare Deiner Kollegen eingefangen.
Oder geht es tatsächlich darum, dass Du diese Platine beruflich machen musst? Das wäre ja was ganz Neues , wenn man bei der Bundeswehr mit Lochrasterplatinen arbeitet...
 
Professionale Platinen werden sowieso nicht auf Lochraster gemacht.
Sicher Kupferdraht ist besser aber wie schon gesagt bei so kleinen Schaltungen ist es ziemlich wurscht.
Lg
Chris
 
Naja,
meine Erfahrung ist da etwas anders.
Ich baue ja auch nebenbei professionell Pedale.
Meine Prototypen bau ich zunächst auf einem typischen Steckboard auf. Zum 1. Test ist das OK, aber dann wenn's da klappt, gehts in ein Pedal. Ich bau das ganze dann auf Loch bzw. Streifenraster. Und es gibt zwischen Kupferdraht und Lötzinn schon einige Unterschiede.
Z.B. hab ich die Erfahrung gemacht, daß Schaltungen mit Lötzinnbrücken schneller Oszilieren, kann natürlich zufall sein, aber meistens hatt ich mit Lötzinnbrücken so komische Effekte. Auch rauscht es mehr, so richtig greifen kann ich es aber nicht.
Letztendlich, wenn das Pedal in Produktion geht, mach ich eh 'ne Platine, egal wieviele ich davon dann tatsächlich baue.
Übrigens nehm ich auch immer die Reste der bedrahteten Bauteile...
 
Naja,
meine Erfahrung ist da etwas anders.
Ich baue ja auch nebenbei professionell Pedale.
Meine Prototypen bau ich zunächst auf einem typischen Steckboard auf. Zum 1. Test ist das OK, aber dann wenn's da klappt, gehts in ein Pedal. Ich bau das ganze dann auf Loch bzw. Streifenraster. Und es gibt zwischen Kupferdraht und Lötzinn schon einige Unterschiede.
Z.B. hab ich die Erfahrung gemacht, daß Schaltungen mit Lötzinnbrücken schneller Oszilieren, kann natürlich zufall sein, aber meistens hatt ich mit Lötzinnbrücken so komische Effekte. Auch rauscht es mehr, so richtig greifen kann ich es aber nicht.
Letztendlich, wenn das Pedal in Produktion geht, mach ich eh 'ne Platine, egal wieviele ich davon dann tatsächlich baue.
Übrigens nehm ich auch immer die Reste der bedrahteten Bauteile...

Ok ich bin raus.
 
Eigentlich dachte ich reden wir über eigengefertigete Lochrasterplatinen für private Zwecke - so wie ich es verstanden habe hast Du Deine Lochrasterplatine halt bei der Bundeswehr am Arbeitsplatz gelötet und Dir damit Kommentare Deiner Kollegen eingefangen.
Oder geht es tatsächlich darum, dass Du diese Platine beruflich machen musst? Das wäre ja was ganz Neues , wenn man bei der Bundeswehr mit Lochrasterplatinen arbeitet...

Sowohl als auch. Die Platine die ich gelötet habe, hab ich für mich privat gemacht. Man hat ja nicht immer was zu arbeiten und damit die Zeit schneller rumgeht, hab ich halt ein Privatprojekt angefangen.
Aber neulich ist eine kaputte Lautsprecherbox reingekommen, wo die Frequenzweiche gebrochen war. Da kein Ätzgerät vorhanden ist, soll ich die Schaltung nun nochmal auf Streifenraster aufbauen (Natürlich mit Silberdraht, damit sie auch ihr Recht bekommen).
Ich bin zwar sehr skeptisch, wie man nur mit Drahtbrücken möglichst kleine Platinen bauen soll, aber naja, was solls. Es gibt wohl verschiedene Techniken und jeder mag es anders haben. Da muss man wohl mit leben!
 
Hallo Daric,

in den ersten Wochen / Monaten durften wir in unserer Ausbildung zum Industriemechaniker keine Fräs- oder Drehmaschinen benutzen. Alles musste mühsam gefeilt werden.
Manche sahen das als Schikane - ich nicht. Es hat schon Vorteile, wenn man beides beherrscht und dann je nach Umstand abwägen / frei wählen kann.

Solange man noch lernt ist es manchmal gut "überkomplizierte" Wege zu gehen.
Dadurch werden die komplizierten Wege später einfacher.

Ob das bei Dir im einzelnen Sinn macht will ich allerdings nicht beurteilen.

Gruß
Andreas
 
Sowohl als auch. Die Platine die ich gelötet habe, hab ich für mich privat gemacht. Man hat ja nicht immer was zu arbeiten und damit die Zeit schneller rumgeht, hab ich halt ein Privatprojekt angefangen.
Aber neulich ist eine kaputte Lautsprecherbox reingekommen, wo die Frequenzweiche gebrochen war. Da kein Ätzgerät vorhanden ist, soll ich die Schaltung nun nochmal auf Streifenraster aufbauen (Natürlich mit Silberdraht, damit sie auch ihr Recht bekommen).
Ich bin zwar sehr skeptisch, wie man nur mit Drahtbrücken möglichst kleine Platinen bauen soll, aber naja, was solls. Es gibt wohl verschiedene Techniken und jeder mag es anders haben. Da muss man wohl mit leben!

Nur um nochmal klar zu machen - die Lochrastertechnik ist ein durchaus enrsthaftes Verfahren. Ich habe über viele Jahre hinweg eine Prüfmittelentwicklung geleitet, da hatte ich 8 Techniker, die fast alles in Lochrastertechnik aufgebaut haben - es waren halt vor allem Einzelanfertigungen.
Anbei noch zwei Beispiele aus meinem Akustikcombo-Projekt mit Alex (EDE), das ist einerseits ein kompletter, relativ komplexer Preamp und als zweites eine MOSFET-Endstufe mit 120W - alles komplett gelochrastert mit Lötzinnbahnen, Silberdrathbahnen und Brücken - gemischt wo es eben sinnvoll ist.
Wenn man es richtig plant und umsetzt schwingt nichts und spricht nichts über...;)...man muss halt wissen was man macht...

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