Leslie 760 gekauft- es braucht Liebe.

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Hi!

Ich habe nun auch ein Leslie. Gekauft in Kombination mit PreampII für 600€.
Es funktioniert so weit eigentlich alles, außer bis auf die Stop Funktion. Die geht nur sporadisch. Woran kann das liegen?

Aber das ist nicht die wichtigste Baustelle.

Heute habe ich das Gerät auseinandergebaut um mal die Motoren zu warten und allgemein den Zustand zu beurteilen.
Mehrere Dinge sind mir dabei aufgefallen, die ich nun aufzählen werde.

1.) Der untere Motor ist schief.
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Der Motor ist schief, weil die Grundplatte verbogen ist.
Wie zur Hölle kann man so was schaffen? Sie hat sogar einen Abdruck im Holz hinterlassen.
Der kann nur mal kräftig eines auf die 12 bekommen haben...
Jetzt darf ich erst mal die Platte versuchen zu richten.

2.) Die Mutter hat sich gelockert
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Da ist wohl eine Neujustierung fällig. Wie kann das passieren?
Ist das Mutwilligkeit, oder kann sich so eine Mutter schon mal im Laufe der Zeit lockern?

3.) Die Bespannung am Tieftonrotor ist eingerissen
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Ich wüsste jetzt nicht, wie man das flicken soll... :(
Muss man das überhaupt? Wie soll ich verfahren?
Lassen oder alles abreißen?
Wozu ist die Bespannung überhaupt?


Da gibt es ein bisschen zu tun.
Was meint ihr? Preis gerechtfertigt, oder habe ich mich da verzockt?
 
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Der Preis ist in Ordnung zumal ein Preamp II alleine schon 200-300 € wert ist. Gut, die mechanischen Mängel mußt Du bei dem Preis halt in Kauf nehmen.

Zur wackeligen Stop-Funktion: Kondensator C4 (22µF auswechseln, Polarität beachten beim Einlöten des neuen).

Stoff von der Trommel lösen und zum Änderungsschneider bringen. Nach dem Muster eine neue Stoffverkleidung nähen lassen. Preis Verhandlungssache.

Man kann auch von innen mit Pattex ein Stück Flicken aus Gaze aufkleben.
 
Wie zur Hölle kann man so was schaffen? Sie hat sogar einen Abdruck im Holz hinterlassen.
Der kann nur mal kräftig eines auf die 12 bekommen haben...
Ich sage nur: liegender Transport im Auto. Einmal kräftig über eine Bordsteinkante oder zu schnell durch ein Schlagloch o.ä. Oder generell Transport in "ungefedertem" Auto (=Lkw / Hänger), da kann sowas passieren. Nicht schön, aber so eine Platte kann man wieder geradebiegen oder man besorgt sich für wenig Geld eine neue. So viele Motoren, die mal irreparabel verstorben sind, haben so eine Adapterplatte hinterlassen, dass die nun wahrlich keine Raritäten sind. Mal bei den üblichen Verdächtigen anfragen (z.B. Bryan Davenport).

Ist das Mutwilligkeit, oder kann sich so eine Mutter schon mal im Laufe der Zeit lockern?
Muttern können sich natürlich im Laufe der Zeit lösen - gerade an Motoreinheiten, die zwar sehr laufruhig sind, aber trotzdem permanent vibrieren. Da hat jemand vielleicht die Kontermutter der Justierschraube nicht (richtig) angezogen. Mutwillig wahrscheinlich nicht - könnte aber ein Hinweis auf entweder schludrige Wartung und/oder viel zu langes Wartungsintervall sein, wenn die Mutter soweit runterwandert. In jedem Fall würde ich die Gelegenheit nutzen und die Mechanik einer Komplettwartung unterziehen (inkl. Ölen und Justieren der Motoren).

Muss man das überhaupt? Wie soll ich verfahren?
Lassen oder alles abreißen?
Wenn da nichts flattert und Geräusche macht, würd ich es lassen, wie es ist. Zumindest nicht unnötig abreißen.

Wozu ist die Bespannung überhaupt?
Die sorgt für einen besseren "cw-Wert" der Trommel und vermindert Luftgeräusche, insbesondere bei mikrofoniertem Leslie. Und mag für den einen oder anderen optische Gründe haben (wobei es eh die Rückseite ist). Wirklich nötig ist die Bespannung nicht - bei etlichen Leslies fehlt sie ganz und das tut dem Ganzen eigentlich keinen Abbruch. Trotzdem würde ich eine (fast) intakte Bespannung nicht einfach so abreißen.

Ist deine denn verklebt/getackert oder ist das eine ätere zum Binden?
 
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Danke für eure Antworten.

Das Blech ist wieder gerichtet und der erste Motor ist auch frisch gewartet. War das einfach :)

Heutzutage geht so was nicht mehr so easy...
 
Ich habe da mal eine Frage zur Frequenzweiche.

Ist es eigentlich normal, dass wenn ich eine Note in den hohen Lagen spiele, trotzdem eine Art Wummern oder Brummen aus dem Basslautsprecher kommt?
Oder sollte es dort komplett still bleiben?

Wie kann ich das ausmerzen?
 
Ich habe da mal eine Frage zur Frequenzweiche.

Ist es eigentlich normal, dass wenn ich eine Note in den hohen Lagen spiele, trotzdem eine Art Wummern oder Brummen aus dem Basslautsprecher kommt?
Oder sollte es dort komplett still bleiben?

Wie kann ich das ausmerzen?

Was für eine Orgel betreibst Du über das Leslie? Eine Console, also große (A-100, B/C-3)?

Diese Subnotes (tiefen Töne) sind eine Eigenart der Tongeneratoren schlechthin. Eine Art Nebensprechen (Crosstalk). Das ist ein tiefes Brummen oder Rumpeln, was durch
mechanische Vibrationen der rotierenden Teile im Tongenerator hervorgerufen wird.

Ab Mitte der 60er hat Hammond versucht, dem beizukommen, indem es für einen Bereich von Frequenz #37 - # 45 ein Hochpaßfilter je Note eingebaut hat, bestehend aus einem Elko und einem Widerstand. Wenn es Dich sehr stört, kannst Du das am Tongenerator nachrüsten.


Es hat also nichts mit dem Leslie zu tun. Du kannst natürlich etwas Baß wegdrehen. Der 760 hat normalerweise sehr viel Baß, wenn Du das Poti voll aufdrehst. Aber das Signal kommt schon so an.
Die "Frequenzweiche" ist ja ein zweikanaliger Vorverstärker mit einer Aktivfilter-Schaltung 2. Ordnung (6dB/Oktave), so, wie das passive Crossover der Röhrenleslies auch.
 
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Sorry, das hätte ich natürlich angeben sollen.

Ich betreibe ganz ketzerisch eine Crumar Mojo 61 an dem Gerät.
 
Sorry, das hätte ich natürlich angeben sollen.

Ich betreibe ganz ketzerisch eine Crumar Mojo 61 an dem Gerät.

Hat die Orgel verschiedene Hammond - Modellierungen zur Auswahl? Bleeding, Clean, Old-Wax und was es da nicht so alles an Emulationen gibt? Versuch mal, etwas über die Modellierung einzustellen, z.B. "Clean B3". Ich kenne die Crumar Mojo 61 nicht.
 
Das Gerät basiert auf der VB3-II Engine.

Ich kann auswählen zwischen B3er, C3er, A100er, A101-105.
GeneratorShape kann ich ebenfalls einstellen, sowie auch Crosstalk.

Letzteres wäre dann wohl der verursachende Faktor, wenn ich das richtig deute?
 

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