Let it be - Lass es sein vs. Lass es SEIN.

TE335
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"Let it be" von den Beatles kennt jeder und seit Jahrzehnten denke ich beim Titel im deutschen "lass es sein". Das erste mal hören als Kind, Eltern gefragt "lass es sein". Später, Englischunterricht - "lass es sein", bei Freunden über Musik gesprochen und als "lass es sein" übersetzt.

"Lass es sein" - nach dem Motto, vergiss es, egal, lass es sein, ignoriere es, nicht so wichtig, lass es sein, lass es links liegen, kann weg. So ging es bei mir viele Jahrzehnte lang (höre nun seit 35 Jahren Beatles) und obwohl einige Textpassagen nicht so passen (wispered words of wisdom - was ist weise an 'egal') habe ich den Titel immer so interpretiert.

Doch nun plötzlich seit einigen Tag, nach vielen Malen hören in den letzten Wochen kam mir ein Gedankenblitz. Es ist nicht "lass es sein - vergiss es", sondern das BE wird betont und somit wird aus dem Titel im deutschen nun ein "lass es existieren", "lass es DASEIN", "lass es zu" oder "lass es SEIN". Das ist besser.

Oh man, welche Erleuchtung, nun wird auch "... words of wisdom" plötzlich sinnvoll. Es geht nicht ums lapidare "lass es sein" nach dem Motto egal, sondern nach dem Motto des "geschehen lassen". Wieso hat mir das niemand vorher erklärt? Eltern, Lehrer, andere Mitmusiker?

Wie habt ihr den Titel bisher betrachtet? Habe ich evtl sogar unrecht? Dann 'let it be'.


Das wollte ich zum Feierabend loswerden, welch tolles Lied, dass nun auch endlich Sinn ergibt :D.
 
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Ich kenn den Titel nicht...
Aber die Betonung auf dem Be kann trotzdem als lass es RUHEN interpretiert werden. Die englische Sprache ist da etwas undurchsichter und gleichzeitig freier.

Vom Rest des Textes ist es beidseitig interpretierbar, aber dies lass es existieren halte ich im Englischen eher nicht mit "be" übersetzt
 
Let it be ist ein Idiom und bedeutet „lass es geschehen“.[5] McCartney verarbeitete in seinem Text die Querelen, die zwischen den Bandmitgliedern seinerzeit herrschten. Der Text führte zu Spekulationen darüber, ob es sich bei dem Lied um eine Hymne an Maria, die Mutter Jesu, handeln könnte. Erst später äußerte McCartney, dass er in dieser für ihn schwierigen Zeit einen Traum gehabt habe, in dem ihm seine früh verstorbene Mutter Mary erschienen sei. Im Traum soll sie zu ihm gesagt haben, dass alles gut werden würde. Dies habe ihm viel Halt gegeben.[6]

“Yeah, I had a lot of bad times in the 60s. We used to lie in bed and wonder what was going on and feel quite paranoid. Probably all the drugs. I had a dream one night about my mother. She died when I was fourteen so I hadn’t really heard from her in quite some while, and it was very good. It gave me some strength. In my darkest hour, Mother Mary comes to me.”

„Ja, ich hatte eine Menge schlechter Zeiten in den 60ern. Wir lagen oft im Bett, haben uns gefragt, was los ist, und fühlten uns ziemlich paranoid. Wahrscheinlich wegen der ganzen Drogen. Eines Nachts hatte ich einen Traum von meiner Mutter. Sie starb, als ich 14 war, also hatte ich wirklich eine ganze Weile nichts von ihr gehört, und es war sehr gut. Es gab mir etwas Kraft. In meiner dunkelsten Stunde kam Mutter Mary zu mir."
– Paul McCartney im Musikmagazin Musician, Ausgabe Oktober 1986

Quelle:

https://de.wikipedia.org/wiki/Let_It_Be_(Lied)


Wieso hat mir das niemand vorher erklärt? Eltern, Lehrer, andere Mitmusiker?

Hast Du die gefragt?
 
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Kein Beatles-Fan :nix:
Kein Radio, also auch nie zufällig gehört.
 
Also, Hut ab....hätte nicht gedacht das dass möglich ist. Und dabei wohne/wohnte ich im Tal der Ahnungslosen :ugly:
 
Ich höre nur, was mich interessiert. Beatles tuns hält nicht, die sind so... Soft.
 
cosmodog
  • Gelöscht von C_Lenny
  • Grund: Userwunsch
was ist weise an 'egal'
..och. so verkehrt ist das gar nicht, egal kommt ja aus der Bedeutung "gleich", ernst genommen also "ohne Bewertung". Die Frage ist denn im Kern: was will ich bewirken und dann: was KANN ich bewirken. Es gibt durchaus Situationen, in denen es erfolgversprechender ist, keine bewertende Position einzunehmen. Je nach Glaubensrichtung in der Art: ich gebe es in Gottes Hände oder ich überlasse es dem Universum oder ich lasse den Dingen ihren Lauf. Das erfordert ein gewisses Vertrauen darin, dass sich etwas auch gut regelt, wenn ich nicht versuche, es zu kontrollieren.

Das ist durchaus keine lahme "keinBock"-Haltung, es setzt nach meiner Erfahrung ein hohes Grad an Aufmerksamkeit und Gegenwärtigkeit voraus.
Anders gesagt: je mehr ich mit meiner Umwelt im Gleichklang bin, desto wahrscheinlicher erfüllen sich meine Wünsche. Die Ursache für die Erfüllung ist dann aber kein Resultat einer Aktion, sondern eben das einer "realistischen" Einschätzung der Gegebenheiten, an der ich mich orientiere. In diesem Sinne lässt sich nicht aktuell bewerten, was etwa gut oder schlecht sein könnte, denn das würde Kenntnis von allen Folgen in der Kausalkette brauchen, über die, sagen wir mal: sehr wenige verfügen. In dem Punkt sind sich wohl sogar Goethe und Wilhelm Busch auf verquere Weise einig :D
 
Kann ich nachvollziehen, ich stehe auch nicht auf die 4 Pilzköpfe..

Aber "Let It Be" nicht zu kennen ... Da dürfte man dann auch Titel wie "Smoke On The Water", "Sweet Home Alabama" oder "Country Roads" nicht kennen, und das ist dann schon ziemlich unwahrscheinlich.

Zum Thema: Ich hatte ohne Internet mit bescheidenen Englischkenntnissen schon in den 70er Jahren die Auffassung, dass es "Lass es geschehen / passieren" heißen soll. Passt auch besser zum restlichen Text als "egal".
 
Ob es bei "come together" um gemeinsame Orgasmen geht? Right now, over me... wie dörti!:rolleyes: und dass "L-ucy in the S-ky with D-iamonds" sich auf ein gemaltes Bild von einem Sprößling der Beatles bezieht... das ist ne Verschwörung, passt bloß auf!
 
Ich habe mir den Text mal genauer angeschaut, es sind positive Worte, Trost, Freude, die einem entgegengebracht werden, die man annehmen soll. Meiner Meinung nach würde hier der Satz "Nimm es an" am besten passen.
 
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Let it be ist ein Idiom und bedeutet „lass es geschehen“.
Wie Wicki zurecht bemerkt, handelt es sich um eine feste Redewendung, also kann der Sinn nicht durch eine wörtliche Übersetzung erfasst werden. "Let it be" hat etwas von "Amen" an sich: etwas, das man zum Abschluss eines Gebets oder eines Wunsches sagt. Die nächstliegende deutsche Formulierung wäre "So sei es!"

Andererseits, wenn ich mitbekäme, dass ein Kind ein anderes Kind ärgert, würde ich sagen: "Let him be," was soviel heißt wie "Las ihn in Ruhe."
"Let it be" würde ich sagen, wenn einer an etwas herummacht, ohne es zu verbessern oder sogar mit der Gefahr, es zu verderben. So etwa wie das deutsche "Passt schon / Lass gut sein". Allerdings habe ich das Gefühl, dass diese Verwendung der Phrase zu meinem nordirischen Dialekt gehört. Ob man sie in Liverpool so verwenden würde, weiß ich nicht.

Also besteht doch eine gewisse Doppeldeutigkeit, die m.E. dem Text gut tut!

Cheers,
Jed
 
Also Jungs, der Thread steht jetzt nicht mehr im Biergarten, sondern im Musikalischen OT ... da geht es um die Musik bzw. das Stück selbst.
Lassen wir den Iwan jetzt mal seine Musik hören, wir Beatles-Fans hören eben Beatles (und anderes) und die Diskussion kommt (wenn überhaupt nötig?)
wieder zur Interpretation von "Let It Be" zurück.

Danke!
 

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