Linnemann M45 dumpf nach "Reparatur"

Soliid
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Hey,

um gleich eines vorweg zu nehmen. Mir ist klar, dass ich im Endeffekt damit nochmal zum Tech sollte. Meine Absicht mit dem Thread ist ganz einfach, dass ich selbst etwas zur Problemlösung beitragen könnte.

Vorletzten Mittwoch hab ich es leider total vergessen an meinem Linnemann M45 (JTM 45 Klon) die Box anzuschließen. Naja, auf gut Glück hab, als es mir aufgefallen ist doch die Box nochmal angeschlossen, ob sich noch was tut. Siehe da: es klang alles normal. Dachte mir, glück gehabt. Zwei Tage darauf hatten wir nen Auftritt und der Spaß ging los ... gefühlt 4x so viel Gain, kein Sustain, keine Dynamik, etwas dumpf. Dachte erst es lag an der Mikrofonierung, aber aus dem Amp klang es genauso sch****. Danach hab ich das Teil gleich überprüfen lassen, eine Endstufenröhre war hinüber. Wurde halt gewechselt und eingestellt. Montag schmiss ich die Kiste wieder an ... klang zwar nicht mehr so schlimm wie beim Auftritt, aber auch nicht so, wie ich den Sound in Erinnerung hatte: etwas dumpfer und mMn ein kleiner Dynamikverlust. Klar, ist der JTM nicht für seine verzerrten, klaren Sounds ohne wummern bekannt. Aber irgendwie klingt alles etwas matschiger. Zwar nicht extrem, aber mir fällt es auf. Andere Kabel hab ich ausprobiert, Board abgesteckt ... andere Klampfe getestet. Es ist einfach nicht der Sound, den ich vom JTM kenne.

Am besten wäre es natürlich, die Kiste nochmal fachmännisch zu überprüfen. Hätte vorerst von euch noch jemand eine Idee? Evtl mal Vorstufenröhren untereinander durchtauschen? Hätte auch noch eine alte ECC83 da. Mit dem Trafo war nichts, die Verdrahtung war anscheinend auch ok. Wurde ja durchgemessen. Oder liegt das einfach an meinem Gehör? Wie gesagt, der Unterschied ist minimal ... Die Settings sind wie vorher, Patchkabel etc. angeschlossen wie vorher.

Falls irgendjemand ne Idee hat, immer her damit. Wenn das alles zu Riskant ist, auch kein Problem.

Ich hoffe, ich konnte mein Problem halbwegs schildern.

LG Felix
 
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Da scheint Gefahr im Verzug, ich würde damit umgehend zu einem guten Tech, oder gleich zu Linnemann.... wenn Ausgangstrafo oder Netztrafo einen subtilen Schuss weghaben (Teilschluß), merkt man das nicht zwingend weil der Amp sich erstmal biasen läßt und beim kurzen Check sich 'normal' verhält.... und dann frißt das Ding bei Betriebslautstärken dann Röhren und uU seine eigenen Trafos wenn es dumm läuft.

Zum Verständnis, du hast den Amp aufgedreht so dass eigentlich fett Lautstärke hätte kommen müssen, dann festgestellt die Box steckt nicht, dann angesteckt und es ging erstmal scheinbar wieder, bis zu dem Gig? Genau bei einem solchen Vorfall können (nicht: müssen) einige Bauteile und eben die Trafos schaden genommen haben, wie hoch das Risiko war hängt von den genauen Umständen ab...
 
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Danke für die schnelle Antwort. Der Amp steht jetzt erst mal in der Ecke, bis ich ihn zum Tech bringen kann. Ironischer weise kam so ziemlich zeitgleich mit deinem Post wieder was Neues auf. Unterm Spielen ging auf einmal jegliche Zerre weg und das Signal war komplett clean und leise. Könnte auch an nem Effekt gelegen haben, der sich negativ in der Signalkette zeigt und das Signal total beeinträchtigt, aber das ist eher unwahrscheinlich. Die ausgewechselte Röhre glüht kaum, der Amp wird ungewöhnlich heiß. Auch schon wieder dumm von mir, dass ich weiter spiele, obwohl ich weiß, dass was nicht stimmt. Naja, nach der Aktion gerade bleibt er jetzt erst mal aus.

Das Problem hast du richtig verstanden. Der Trafo wurde durchgemessen, war dahingehend anscheinend ok. Aber das wird wahrscheinlich auch so gut wie nichts sagen ...
 
Es wurde nur eine(!) Endröhre gewechselt?
Wurde der Bias kontrolliert?
Wie siehts mit den Gitterwiderständen aus?
 
Bias wurde nicht kontrolliert. Das mit den Gitterwiderständen lass ich jetzt mal nachchecken, Bias ggf. einstellen lassen. Könnte vllt. daher kommen, dass er etwas dumpfer klingt?
 
Finde ich schon etwas komisch hat dein Tech nur eine Endstufenröhre gewechselt :weird: Dann frag ich mich auch gleich, wie er festgestellt hat, dass mit dem AÜ "nichts" ist.
 
Finde ich schon etwas komisch hat dein Tech nur eine Endstufenröhre gewechselt :weird: Dann frag ich mich auch gleich, wie er festgestellt hat, dass mit dem AÜ "nichts" ist.
Das war auch mein Hintergedanke, ich wollts nur (noch) nicht posten...ich hoffe der TO sucht sich jemanden der sich wirklich als Tech bezeichnet und auch auskennt weil mich beschleichen Zweifel das derjenige der die Endröhre getauscht hat weiß was Gitterwiderstände sind...
 
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Komischer Weise kam jetzt etwas völlig anderes dabei raus. Den Amp hab ich letztes Jahr gebraucht gekauft, mir wurde vergewissert, dass neue KT 66 Röhren im Amp sind und das Bias korrekt eingestellt wurde. Jetzt wurde festgestellt, dass der JTM Klon gar nicht auf KT66 Röhren ausgelegt ist. Technisch hab ich dass soweit verstanden, dass die Werte nicht passen und der Trafo auf EL34 Röhren ausgelegt ist. Linnemann bietet das nicht mal (mehr) an. War wohl entweder beim Kauf des Vorbesitzers ein spezieller Wunsch oder er hat es nach seinem belieben umgebaut. Heute kann ich den Amp mal mit den EL 34 Röhren testen, mal sehen inwiefern das den Klang beeinflusst. Wäre nur ziemlich schade, wenn diese wunderbare Wärme damit eingeschränkt wäre. Aber ich höre es ja später und berichte ...
 
Jetzt wurde festgestellt, dass der JTM Klon gar nicht auf KT66 Röhren ausgelegt ist.

Hm, wer hat denn das festgestellt?
Ein bekannter von mir hat so einen und der ist wohl KT 66 drin. Soweit er sagte, sind die nicht für EL 34 ausgelegt. Die gibt es nur für 5881, 6L6 oder eben KT 66.
Es sei denn es wurde an dem Amp schon gefummelt.
 
Jetzt wurde festgestellt, dass der JTM Klon gar nicht auf KT66 Röhren ausgelegt ist.

Wäre interessant zu erfahren wer so eine Aussgae tätigt, was die Gründe dafür sind und wie er die bestätigt.
Linnemann hat seine Trafos von einem deutschen Wickler, schau doch einfach mal was auf dem AÜ für eine Bezeichnung steht (Ü4, Ü5, Ü-JTM?)
 
Spannende Sache! Aber vielleicht hast Du (TE) Dich grad nur wuschig machen lassen und der Amp passt hinsichtlich seines OT schon zu den KT66?

Ggf. Fotos hier mal einstellen? Kann man irgendwie am Chassis sehen, ob der OT gewechselt wurde?
Und richtig: Der Hersteller müsste eigentlich ziemlich eindeutig seine Trafos benamst haben. Was steht den drauf?
 
Mich irritiert das genauso. Auf der offiziellen HP sind die EL34 auch gar keine Option. Der Vorbesitzer hat aber definitiv am Amp geschraubt, das ist sicher - Plexi Preamp und ich meine das PPIMV war auch "selfmade". Ein kleiner Aufdruck am Trafo mit "EL34" macht es sogar ersichtlich. Fotos kann ich später gerne schicken, dann hab ich auch die genaue Bezeichnung des Aufdrucks.

Als ich den Amp letztes Jahr bekam, musste ich die Poweramp Röhren selbst einbauen, wegen Transportgründen etc. Bias wurde angeblich eingemessen, Röhren mit R/L markiert. Die rechte Röhre hatte mir damals schon den Anschein gemacht, dass da was nicht stimmt: Sie steckte nicht fest, etwas schräg, an den Trafo angelehnt ... die war/ist einfach zu groß. Wie gesagt, Fotos kommen nachher.
 
Komischer Weise kam jetzt etwas völlig anderes dabei raus. Den Amp hab ich letztes Jahr gebraucht gekauft, mir wurde vergewissert, dass neue KT 66 Röhren im Amp sind und das Bias korrekt eingestellt wurde. Jetzt wurde festgestellt, dass der JTM Klon gar nicht auf KT66 Röhren ausgelegt ist. Technisch hab ich dass soweit verstanden, dass die Werte nicht passen und der Trafo auf EL34 Röhren ausgelegt ist. Linnemann bietet das nicht mal (mehr) an. War wohl entweder beim Kauf des Vorbesitzers ein spezieller Wunsch oder er hat es nach seinem belieben umgebaut. Heute kann ich den Amp mal mit den EL 34 Röhren testen, mal sehen inwiefern das den Klang beeinflusst. Wäre nur ziemlich schade, wenn diese wunderbare Wärme damit eingeschränkt wäre. Aber ich höre es ja später und berichte ...

Es gibt den Linnemann JTM45 in zwei Versionen: Einmal mit Ü4 (die ersten) und den Ü4-JTM45 (die neueren). Hintergrund: Welter hatte zum damaligen Zeitpunkt keinen AÜ mit einer Primärimpedanz von 8k bzw. 6k6
dementsprechend wurde ein Ü4 verbaut. Der Ü4 kann aber auch mit KT66 Röhren gefahren werden, das hat z.B. jahrelang auch ein großer deutscher Röhren-Bauteil-Kit-Händler bei seinem JTM45 Kit gemacht. Rein akustisch ist der Unterschied zwischen beiden AÜs der das KT66 + Ü4-JTM45 im Vergleich so klingt als würdest du mehr Presence rein drehen. Und nochmals: Du kannst KT66 Röhren auch mit dem Ü4 betreiben.

Grüße
 
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Vielen Dank für die Auskunft! Da steckt tatsächlich der Ü4 drin. Mit den EL34 ist jetzt mMn auch kein wesentlich großer Unterschied hörbar, rotzt allerhöchstens etwas mehr, was ich persönlich nicht unbedingt negativ betrachte. Ich lasse die EL34 jetzt erst mal drin, Bias wurde eingestellt. Läuft jetzt auch normal, auch nach mehreren Stunden ohne Leistungsverlust oder "abkratzen" des Tons. Etwas merkwürdig finde ich dennoch, dass eine Kt66 im rechten Sockel nicht so richtig drin steckt, auch wenn es mit den kleinen EL34 kein Problem ist.

Ich denke die Fotos sind überflüssig? Bei Bedarf reiche ich die natürlich noch nach.

Vielen Dank für eure Hilfe!
 
...Ich denke die Fotos sind überflüssig...

Wegen mir, ja. Nicht weiter nötig.

...Rein akustisch ist der Unterschied zwischen beiden AÜs der das KT66 + Ü4-JTM45 im Vergleich so klingt als würdest du mehr Presence rein drehen. Und nochmals: Du kannst KT66 Röhren auch mit dem Ü4 betreiben...

Oh, da frage ich jetzt mal vorsichtig an: Das gilt doch jetzt nur für den Linnemann, von dem wir ja sprechen, oder gilt das allgemein für den JTM45? :gruebel:
 
Der Ü4 hat doch 4k Primär....wenn man jetzt trotzdem KT66 fahren will und auf 8k Primär kommen will sollte es doch reichen wenn man dann die Ausgänge "falsch" belegt, sprich eine 16 Ohm Box an den 8 Ohm und eine 8 Ohm Box an den 4Ohm Ausgang hängt. Dann "sehen" die KT66 8k und entfalten ihre volle Glorie (und ich fand schon dass es einen deutlichen Unterschied machte ob man KT66 in meinem JTM an 6.6k oder 8k fuhr, vor allem wenn man ihn weiter aufgerissen hat)...
 

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