Locken im Sturm

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Jongleur
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Dieses Bild gibt es wirklich.

Locken im Sturm

So manches Schicksal, manche Lieben
Schwanken, durch den Sturm getrieben,
Mal im Suff und mal daneben
Durch ein ereignisloses Leben

Zu steil der Berg, zu klein die Schuhe
Kein Kino bringt das Herz zur Ruhe
Wir strecken uns in Betten aus
Schwanken müde aus dem Haus

Wie fiel der Blick zurück mir schwer
Wenn da nicht dein Foto wär

Wenn Susi auf dem Brocken lacht
Mensch, was für eine Lockenpracht
In manchen starken Sturm doch weht

Ich hielt die Augen auf dem Boden
Als wollte ich den Boden roden
Lust auf frische Luft kommt nie zu spät


Wild weht dein Haar, die Luft wird kälter
Der Gipfel strahlt und wird nicht älter
Wolken türmen, Wolken stürmen fort
im diesem Sturm verflattert jedes Wort

Musik

Immer wenn dein Foto mich erreicht
Scheint das Leben federleicht

Wenn Susi auf dem Brocken lacht
Mensch, was für eine Lockenpracht
In manchen starken Sturm doch weht

Ich lief die Augen auf dem Boden
Als wollte ich den Boden roden
Lust auf frische Luft kommt nie zu spät
Lust auf frische Luft kommt nie zu spät


Lust kommt nie zu spät
 
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Herzlichen Dank, @x-Riff. Wir haben vielleicht alle solche lebensbejahende Bilder in uns.
 
Das ist schön. Ein so seltener Reim wie in dieser Hook ist per se ein Erfolggarant. Bravo!
Geiler Titel, erste Sahne.
 
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Ein so seltener Reim wie in dieser Hook ist per se ein Erfolggarant. Bravo!

Herzlichen Dank, @Poppotov. Ja, ein starke Chorus ist mir in der Zwischenzeit zu einer der Pflichten beim Schreiben neuer Textes geworden.
 
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Ja, klar. Aber ab und an braucht ein Song keinen Chorus. Fifty-fifty. Und der Titel muss neugierig machen...👍
 
Ja, klar. Aber ab und an braucht ein Song keinen Chorus.
Stimmt!

Ich beginne trotzdem meine morgendliche Schreiberei fast immer mit Reimübungen. So tanke ich meinen gedanklichen Renn-Schlitten auf. Oft ergibt sich daraus wenigstens ein intuitiver Titel.

Zumal ich in der Zwischenzeit stilistisch ziemlich genau weiß, auf welche (variable) Art und Weise ich abschließend Strophen entwickeln muss..
 
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Wissen? Ich werde immer wieder überrascht, was ich tue. Gestern, z.B., ein Song mit 9 Bars. Mache ich eher selten. Geschieht letztlich ohne Planung oder Wollen.
Nach der ersten Strophe dann die innere Frage: Welche Emotion wurde soeben "aufgegriffen"? Dann diese Emotion erneut beschreiben, dann sprudelt der Rest.
Ich komme in 93% der Fälle über die Musik in den Ohren zum Text. Die Musik kommt real von außen, von meinen Fingern. Das sind keine Gespenster oder Einbildung, das sind laute Töne.
 
Das glaube ich dir aufs Wort! Ich habe meinen ersten Song mit 15 Jahren geschrieben, heute bin ich 70. Ich hatte nie ein "totale" Auszeit, nur mal 8 Jahre nichts notiert. Seltsame Kräfte, die da so ausdauernd antreiben.😅 Man reflektiert ja das eigene Tun. Macht ein weiterer Song noch Sinn? Mit Sicherheit wäre nur ein nicht geschriebener Text ohne Sinn. Alles, was existiert erhält Sinn durch eben diese Existenz...
 
Man reflektiert ja das eigene Tun. Macht ein weiterer Song noch Sinn?
Auch! Aber das Ich ist mir zu stabil. Eigenliebe kann schlecht überraschen
Alles, was existiert erhält Sinn durch eben diese Existenz...

Ja. Deshalb höre ich Fremden gern zu. Deren Eigenliebe klingt komischer, witziger.
Alles, was existiert erhält Sinn durch eben diese Existenz...
Die allgemeine Existenz ist ein bunter Haufen. Man kann ihn täglich betrachten , ganz wie man will. Am Ende lernt man von seinen eigenen Kunstgestalten. 😉

Ich komme in 93% der Fälle über die Musik in den Ohren zum Text. Die Musik kommt real von außen, von meinen Fingern. Das sind keine Gespenster oder Einbildung, das sind laute Töne.
Da arbeite ich etwas anders. Ich habe nach wenigen Worten.einen Ohrwurm. Der bestimmt bald die Metrik. Irgendwann ab der Mitte verändere ich die Filmmusik. Je nach Laune. Und erahnter oder gewünschter Endstimmung.
 
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Herzlichen Dank für eure ⭐️. Und wieder experimentiere ich mit einer Sprach- Struktur, die ich aber nicht vorzeitig preisgeben möchte. Lieber erführe ich von Euch, ob euch ein bestimmtes Bild, oder eine Zeile besonders ansprach.

Aber nur, wenn dem wirklich so Ansonsten machen mich natürlich auch eure ⭐️ froh.
 
Wild weht dein Haar, die Luft wird kälter
Der Gipfel strahlt und wird nicht älter
Wolken türmen, Wolken stürmen fort
im diesem Sturm verflattert jedes Wort
Naja als segelndem Nordlicht gefällt mir diese Strophe und die Bilder, die dabei in meinem Kopf auftauchen, besonders gut.
Lust auf frische Luft kommt nie zu spät
Lust auf frische Luft kommt nie zu spät

Lust kommt nie zu spät
…und dann dieser Schluss. Da habe ich schon eine feste Erwartungshaltung aufgebaut, dass noch mal die Lust auf frische Luft thematisiert wird - doch Pustekuchen. Du erweiterst einfach auf die Lust allgemein, schaffst damit ganz neue Interpretationsmöglichkeiten und überraschst mich auf die letzten Meter nochmal gründlich. Jetzt bin ich hellwach, den Schlaf kann ich getrost verschieben und habe jede Menge Zeit und Motivation, mich dem Text nochmals zu widmen. Kompliment!
 
Herzlichen Dank liebe @Tygge für dieses mich wunderbar entspannende Feedback.

Je länger ich in den Aufbau von Sprache und Poetik vordringen, umso mehr komme ich ins Staunen, wie wunderbar verspielt gute Kunst ist. Allerdings wie bei einem Schachspiel entscheidet JEDES einzelne Wort über die Wirkung eines Verses!!! Aber man braucht keine besonders große Merkfähigkeit.

Man muss nur Spaß daran haben, JEDES einzelne Wort zigmal auszutauschen. Und man sollte.., ja leider ist das auch wichtig.,, ein halbes Jahr täglich Syntax, Grammatik und andere Sprachelemente üben.

Und in den letzteren Jahren habe ich begonnen, die Körpersprache meiner Idole zu beobachten. Denn eine raffinierte Körpersprache kann komplette Strophen ersetzen!

Aber wem sag ich das; in Sachen Sprache kann man von dir ebenfalls viel lernen!
 
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oder eine Zeile besonders ansprach.
mir gefällt, wie sich aus dem Schüttelreim eine Story entwickelt.
Außerdem der Aufbau des Refrains mit zwei Dreizeilern. Daraus lässt sich mit den zwei-/vierzeiligen Strophen spannungsvolle Musik machen.
 
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mir gefällt, wie sich aus dem Schüttelreim eine Story entwickelt.
Es gibt für mich keine besseren Wohlklänge als Schüttelreime. Ich beginne jeden Morgen mit einigen Schüttelreimen. Und überall, wo ich allein sitzend auf etwas warte, lasse ich Blicke schweifen und verwandelte meine Umgebung in Schüttelreime!

Ein richtig guter Schüttelreim wird bei mir fast immer am selben Tag ein b kompletter Songtext!
 
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Und ich beginne jeden Morgen, nach dem Frühstück, mit dem Griff zur Gitarre, die an der Wand hängt. Ganz ohne Schütteln habe ich, meist nach 30 Minuten, einen Song fertig. Dann kann ich an diesem Tag noch 23,5 Stunden über das Songschreiben nachdenken. Unterbrochen von Griffen auf und zu der Gitarre.😅
Aber Achtung, liebe lohnabhängige Leser dieser Nachricht: Freiheit ist teuer, die hat ihren Preis. Kein Neid! Jugend ist unbezahlbar.
 
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