LP-Griffbrett rutscht nicht ("Kraftaufwand bei Bendings")! Was hilft ?

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Hallo, ich darf mich kurz vorstellen, mein Name ist Michael, ich bin 46 und spiele seit meiner Kindheit Gitarre, und zwar laut, falsch, aber mit Begeisterung. Nein, ernsthaft, ich spiele leidenschaftlich gern, aber leider ausschließlich im privaten Bereich.
Wie man an meinen Formulierungen und meinem technischen Verständnis unschwer erkennen wird können, bin ich kein Techniker und daher bei diversen Problemen, die für andere nicht einmal ein Problen darstellen, auf den guten Rat von Freunden angewiesen, auf die das nicht zutrifft.

Nun zur Sache selbst: Ich habe mir vor ca. 1 Jahr eine Gibson Les Paul Traditional 2019 gegönnt. Abgesehen vom Gewicht bin ich mit der LP sehr zufrieden, habe aber das Problem, daß ich bei Bendings im Vergleich zu meinen anderen GItarren (Strats, Teles, Ibanez...) irrsinnig viel Kraftaufwand brauche, um die Saite raufzuziehen, mit anderen Worten, das Griffbrett rutscht einfach nicht, kein Vergleich zu den Strats, zum Beispiel.
Habe es schon mit Zitronenöl versucht, hat sich aber nichts geändert.
Deshalb meine Frage ans MB, hat da jemand vielleicht eine Lösung parat ? Vielen Dank im voraus!
 
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Hi @mika260
Das hat eigentlich weniger mit dem Holz des Griffbretts, als viel mehr mit den Bünden und der Saitenspannung zu tun. Mein Ansatz wäre:
1. Das Tailpiece hochschrauben (vorher die Saiten lockern, damit du dir die Schrauben nicht kaputt machst). Durch einen geringeren Winkel der Saiten über die Bridge gehen Bendings normalerweise leichter. Evtl. ist auch Topwrapping eine Option (einfach mal nach googlen)
2. Dünnere Saiten aufziehen. Dünnere Saiten lassen sich einfacher benden. Bei Standard Tuning z.B. 10er oder 9er.
3. Bünde polieren (lassen). Polierte Bünde machen Bendings auch deutlich angenehmer. Wenn deine Bünde stumpf aussehen, also nicht glänzen, und sich das Bending irgendwie "kratzig" anfühlt, definitiv eine Option. Ich benutze für so etwas Fret Rubber z.B. von Göldo in möglichst feiner Körnung.
 
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Habe es schon mit Zitronenöl versucht, hat sich aber nichts geändert.
Sollte es auch eigentlich nicht. Prinzipiell sollten die Saiten nicht fest oder gar nicht bis auf's Holz gedrückt werden. Haben Deine Gitarren unterschiedlich hohe Bünde und bei der LP drückst Du die Saiten durch weniger hohe Bünde stärker auf das Griffbrettholz?
Sind gleiche Saitenstärken auf den Gitarren aufgezogen? Bei der LP sollten durch die kürzere Mensur die Bendings durchaus etwas leichter gehen.
 
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@mika260 Ich empfinde genauso wie Du. Ich spiele seit mehr als 40 Jahren Strats und Teles mit Ahornhälsen da fällt mir das Benden leichter als bei meiner Les Paul. Bünde sind alle poliert, Saiten immer die gleichen. Das Griffbrett rutscht leider nicht so, wie ich's gerne habe. An einem Zaubermittel habe ich also auch Interesse. ;)
 
@mika260
die einfachste Lösung wäre einen Satz dünnerer Saiten aufzuziehen,
welche Saiten sind denn aktuell drauf? 010-046er? oder 011-049er?
dann einfach eimal den nächst dünneren kaufen, zb 009-042er, oder auch die 0095-044er die es zb von D'addario gibt, die mag ich zb sehr gerne.

oder einen Hybrid Satz:
009-046, dieser hat dünnere Diskantsaiten,die lassen sich bei Solos leichter ziehen, aber noch normale Bass Saiten die für ein tightes Rhythmusspiel sorgen

also es gibt hier genug Spielraum zum ausprobieren das du schauen kannst, welche Saitenstärke dir am besten liegt

lg
exoslime
 
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Ich reinige meine unlackierten Griffbretter beim jedem Saitenwechsel mit Stahlwolle, dadurch und durch das Olen danach werden sie schön fluffig. Die Bünde werden auch jedes mal damit mitpoliert.
Aber Achtung, dabei sollte man die Tonabnehmer abkleben, weil ihr Magnetismus kleine Stahlpartikel anzieht. Dazu nehme ich Malertape. Bevor ich das entferne werden die Partikel mit einem kleinen Magneten (vom Kühlschrank) aufgesammelt.
 
Danke für Eure umfangreichen - und vor allem raschen ! - Antworten ! Hab eigentlich schon alles beim Händler checken lassen, bei den Saiten hab ich auch auf einen 9er Satz gewechselt, war keine wirkliche Besserung. Werde demnächst das mit der Stahlwolle und dem Ölen probieren, schaumamal!
 
@abolesco "fluffige Griffbretter" - da kommt mir fluffiges Rührei in den Sinn. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie das aussehen und sich anfühlen soll. Die Stahlwolle entfernt Schmutz in den Holzmaserungsriefen. Wenn dadurch das Griffbrett zu rau wird, ist Deine Aktion meiner Meinung nach zu heftig und für ein "glattes Griffbrett" kontraproduktiv. Meiner Meinung nach sollte gerade soviel Aufrauhung erfolgen, dass die abschließende Einölbehandlung wieder eien schöne glatte Oberfläche ergibt. Die Bünde mit Stahlwolle abzureiben führt meiner Meinung nach zu u.U. tiefen Kratzern (daher auch Dein Späne!) und eher rauen Oberflächen, was ebenfalls für leichtes Bending (siehe oben der Tipp zum Polieren der Bünde) kontraproduktiv ist.

Das Bending erfolgt, wie schon geschrieben, nicht zwischen den Bünden, sondern auf den Bünden. Die wesentlichen Tipps wurden insbesondere von @Duke78 und @exoslime schon gegeben. Ansonsten kann ich nur noch raten: Üben, üben, üben, um das Bending an der richtigen Stelle und mit der richtigen Bewegung durchzuführen.
 
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Ich benutze für so etwas Fret Rubber z.B. von Göldo in möglichst feiner Körnung
Ich nehme für sowas immer den Dremel mit Poliereinsatz und blauer Polierpaste.Die Bünde schön abkleben und dann
auf kleiner Stufe mit dem Dremel über die Bundstäbchen.Kostet keine Kraft und es gibt kein besseres Ergebnis.
Und ja,das geht bei jeder Gitarre in jeder Preisklasse.
 
Werde demnächst das mit der Stahlwolle und dem Ölen probieren, schaumamal!
Wenn's denn sein muss (aber wie gesagt dient das dem Reinigen von grobem Schmutz). Mit der Stahlwolle unbedingt vorsichtig umgehen. Da kann man leicht mehr kaputt machen als verbessern!!! Auch mit dem Öl äußerst sparsam sein (hier gilt nicht: viel hilft viel!).

Vielleicht haben Deine anderen Gitarren extrem dicke/hohe Bünde und entsprechend gar nicht das Problem, dass Du die Saiten fester aufs Griffbrett drücken kannst. Wie gesagt ist auch die exakte Spieltechnik relevant - beispielsweise wurden deshalb ja auch die "scalloped" Griffbretter "erfunden", die ein schnelleres und leichteres Spiel ermöglichen (sollen - das ist ja auch wieder individuell). Wenn der 9er Saiten-Satz "keine wirkliche Besserung" empfinden lässt, kann ich mir gut vorstellen, dass Du vielleicht beim Spielen einen systematischen Fehler machst.

Du schreibst von "alles beim Händler checken lassen". Nichts gegen den Händler und sein Personal, die ich alle nicht kenne (und auch nicht kennen muss). Vielleicht lässt Du aber mal einen Gitarrenbauer und/oder einen (sehr) guten Gitarristen draufschauen, bevor Du massive Techniken einsetzt.

Wie gesagt, sei vorsichtig. Wenn das Griffbrett ruiniert ist, gibt Dir hier keiner was.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Die Bünde schön abkleben und dann
auf kleiner Stufe mit dem Dremel über die Bundstäbchen.
ACHTUNG: Du meinst wohl, das Griffbrett abkleben, weil Du ja die Bünde bearbeiten willst ;) - nur damit kein Missverständnis aufkommt.
 
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@abolesco ....Wenn dadurch das Griffbrett zu rau wird, ist Deine Aktion meiner Meinung nach zu heftig und für ein "glattes Griffbrett" kontraproduktiv...Die Bünde mit Stahlwolle abzureiben...
@abolesco meint mit Stahlwolle wohl auch sehr feine Varianten in der Stufe 000 oder 0000 und keine Topfreiniger :biggrinB:;)

Da verkratzt gar nichts und ist durchaus geeignet um Bünde und auch Holz auf Glanz zu polieren.
 
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@mika260

Ich denke, dass Du zunächst an Deiner Les Paul nichts ändern oder polieren musst. Das Öl auf dem Griffbrett soll nur dessen Oberfläche vor dem Ausdrocknen schützen und nicht "flutschig" machen. Und die Bünde werden mit der Zeit schon beim Spielen durch Bendings von selbst glatt.

Aber ... gewöhn Dir eine etwas andere Spielweise an. Drücke beim Spielen die Saiten nicht bis auf das Griffbrett durch..
Drücke die Saiten nicht in der Mitte zwischen den Bundstäbchen, sondern in der Nähe des Bundes, dessen Ton Du spielen willst.
 
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Vielleicht gibts noch ne einfacher Lösung: Wenn bei mir ein Griffbrett nicht flutsch, dann nehm ich FastFret und es flutscht wieder.

Ich würde @mika260 auch eher von mechanischem bearbeiten abraten, sowas am besten erstmal an einer billigen Gitarre ausprobieren und lernen.
Für mich immer noch der beste Weg: einfach mal eine aus einem Teilebaukasten bauen (sieh auch Wettbewerb hier). Selbst wenn das Ergebnis nicht top ist, preiswerter und einfacher kann man nichts über Gitarren-Hardware lernen.
 
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Warum soll denn ein Griffbrett flutschen? Man nutzt das Griffbrett ab, wenn man die Saiten soweit durchdrückt, dass sie beim Spielen auf dem Griffbrett streifen.
 
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Habe es schon mit Zitronenöl versucht, hat sich aber nichts geändert.

Das allseits beliebte "Lemon-Oil" macht ein flutschiges Griffbrett definitiv unflutschiger und bewirkt dass die Fingerkuppe nicht gut gleiten kann sondern mehr darüber stottert.

Gründlich reinigen mit Waschbenzin und wo nötig mit Ziehklinge und dann mit Leinölfirnis behandeln.

Noch flutschiger geht nicht.

Vielleicht lässt Du aber mal einen Gitarrenbauer und/oder einen (sehr) guten Gitarristen draufschauen, bevor Du massive Techniken einsetzt.

Das ist auch ein guter Tip - einfach um mal zu sehen woran es wirklich mangelt.

Man nutzt das Griffbrett ab, wenn man die Saiten soweit durchdrückt, dass sie beim Spielen auf dem Griffbrett streifen.

Wenn man es schafft die Saite so weit durchzudrücken schafft man auch bendings. Probiert alle mal aus wieviel Kraft nötig ist eine Saite zwischen zwei Bünden aufs Griffbrett zu drücken...

Mit so viel Druck auf den Saiten stimmt dann auch kein einziger Ton mehr.
 
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@Bassturmator ... jetzt fängst Du selbst mit dem unsäglichen Lemon-Oil an ..... der TE hat "nur" Zitronenöl geschrieben .... :engel:
 
@abolesco meint mit Stahlwolle wohl auch sehr feine Varianten in der Stufe 000 oder 0000 und keine Topfreiniger :biggrinB:;)

Da verkratzt gar nichts und ist durchaus geeignet um Bünde und auch Holz auf Glanz zu polieren.
Ja natürlich, ich glaub` meins ist 1000er. Leider steht es nicht drauf. Habe nachgesehen.
Da verkratz nichts, aber natürlich sollte man sich vorsichtig rantesten.
Gerade bei neuen Gitarren sind die griffbretter ja nicht immer ab Werk so glatt wie ein Babypopo, deshalb: Machen!

Warum soll denn ein Griffbrett flutschen?
Siehe Beitrag 1.

Das Öl auf dem Griffbrett soll nur dessen Oberfläche vor dem Ausdrocknen schützen und nicht "flutschig" machen. Und die Bünde werden mit der Zeit schon beim Spielen durch Bendings von selbst glatt.
Natürlich schützt das Öl haupsächlich vor'm Austrocknen, macht es aber eben auch "seidiger" wenn man das richtige nimmt. Und natürlich sollte man die Bünde polieren imho. Wer das noch nicht selbst gemacht hat wird wohl gar nicht wissen was ihm an Spielfreude entgeht. Dazu braucht man auch nichts abkleben (bei unlackierten Griffbrettern) außer den Tonabnehmern.


OT:
Man muss einen Fragesteller auch nicht bei jedem Scheiß zum "Fachmann" schicken. Neulich kam der Tipp sogar schon als es um die Saitenhöhe ging (nicht die Halskrümmung).
:gruebel:
 
Warum soll ein Griffbrett flutschen ... wenn man richtig spielt, kommt man mit dem Griffbrett garnicht in Berührung. Da muss nichts flutschen.
 
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