LP-Griffbrett rutscht nicht ("Kraftaufwand bei Bendings")! Was hilft ?

[InTune]

Es geht hier um zwei Dinge:
1. Finger berührt Griffbrett
2. Saite berührt Griffbrett.

1. Ist normaler als man vielleicht meint, insbesondere, wenn entsprechende Faktoren zusammen kommen (niedrige Bünde, dünne Saiten, wenig Hornhaut, fleischige Fingerkuppen, ...). Auf der anderen Seite, wer mal ein scalloped Griffbrett gespielt hat, hat vielleicht gemerkt, dass die Nähe zum Griffbrett zumindest viel „Orientierung“ bringt und wenn der Abstand entsprechen groß ist, und man da nicht erfühlen kann ist man zunächst ziemlich lost (so zumindest meine Erfahrung)
2. Ist im ungünstigen Fall vielleicht noch möglich, aber schon „falsche“ Technik. Da ist dann zu viel Kraft im Spiel.

btw. die Gibson Fretless Wonder Modelle aus den 70er sind zurecht eher unbeliebt. Die Spielen sich zwar in gewisser Hinsicht wie von selbst, weil da gefühlt eine extrem niedrige Saitenlage möglich ist, aber wehe, man will mal ein kräftiges Bending spielen. Da hat man Null Halt und sollte tunlichst sehr dünne Saiten nutzen. Da die Bünde aber auch noch sehr breit sind und keine Krone haben, ist die Intonation dieser Modell „daneben“. Wenn dünne Bünde dann bitte Spagetti...

 

[Dr Dulle]

Wenn dünne Bünde dann bitte Spagetti...

Soll dit wenn flache Bünde dann bitte Spaghetti heissen ....?

 

[ksx54]

Die Saiten berühren das Griffbrett natürlich nicht

hatte mich darauf bezogen, für mich nicht/ kaum vorstellbar.

 

[Rostl]

also ich werde auf die alten Tage immer noch das Griffbrett bei spielen mit der Fingerkuppe berühren
und da die Saite drunter ist, wird auch die Saite das Griffbrett berühren
Wer das nicht will, soll Luftgitarre spielen

 

[InTune]

also ich werde auf die alten Tage immer noch das Griffbrett bei spielen mit der Fingerkuppe berühren
und da die Saite drunter ist, wird auch die Saite das Griffbrett berühren
Wer das nicht will, soll Luftgitarre spielen

Spielt ihr eigentlich auch noch mal Gitarre? Dann läßt sich das sehr leicht klären!
Mir ist es zumindest ziemlich unmöglich, selbst die hohe E-Saite am 1. oder 2. Bund aufs Griffbrett zu bekommen. Da muss ich schon mit dem Fingernagel mit erheblichen Druck die Saite aufs Griffbrett zwingen. Der Ton der dann resultieren würde, ist vollkommen unbrauchbar, weil völlig out of tune.
Mit der Saite über das Griffbrett schrappen, findet beim normalem Gitarren Spiel und normalem Bundmaterial einfach nicht statt!

 

[Bassturmator]

Richtig, aber wird nicht lange dauern bis der nächste widerspricht...

 

[Dr Dulle]

Richtig, aber wird nicht lange dauern bis der nächste widerspricht...

Der gehört dann wohl auch zur Fraktion "die Mechaniken sind Schuld an meiner verstimmten Gitarre" .....

 

[Rostl]

an 1. oder 2. Bund

das stimmt, ab 3 Bund aber nicht mehr

 

[Dr Dulle]

Wenn du mit der Saite das Griffbrettholz berührst spielst du mit zuviel Kraft und der Ton ist defintiv verstimmt.
Ausnahme extremst flache/runtergespielte Bünde. Egal was du da seit 50 Jahren anstellst,
deine Saiten berühren nicht das Griffbrett ODER du hörst die Verstimmungen die dabei entstehen nicht .....?

 

[Rostl]

Egal was du da seit 50 Jahren anstellst,

tja, ich spiele einfach ohne mir großartig Gedanken zu machen
Bei den ersten 2 Bünden höre ich natürlich die Verstimmung, wobei ich gar keine Probleme dabei habe die Saite zu drücken
ab Bund 3 höre ich es nicht mehr
und da ich eh in höheren Lagen Solos spiele, habe auch keine Probleme
Ich denke aber das alles ist sehr OT

 

[InTune]

das stimmt, ab 3 Bund aber nicht mehr

Je enger die Bünde zusammenstehen, desto schwieriger wird es, die Saite dazwischen runterzudrücken, weil die Hebelverhältnisse (noch) ungünstiger werden.
... aber aus dieser Diskussion bin ich jetzt auch raus. Das wird mir zu trollig...

 

[Dr Dulle]

ab Bund 3 höre ich es nicht mehr
und da ich eh in höheren Lagen Solos spiele, habe auch keine Probleme

Ok danke, dann weiß ich ja Bescheid.

 

[Schneider]

Diese Fretless Wonder Gibsons aus Ende 70er. So eine hab ich auch ... mitlerweile mit normalen Bünden.
Benden war immer ein Problem weil die Bünde einfach zu flach waren und man mit den Fingern zu stark aufs Griffbrett kam.
Da fluschte nix wirklich.

 

[Jiko]

Mal gecheckt: Egal, wo ich drücke: Ich bekomme die hohen Saiten nicht aufs Griffbrett runter auf quasi allen regulären E-Gitarren. Mein Finger ist auf dem Griffbrett, aber die Saite drückt sich in den Finger und wird nicht bis aufs Griffbrett gedrückt. Mit den dicken Saiten schaffe ich es in den unteren Bünden mit erhöhtem Kraftaufwand - die sind breit genug, um die Kraft beim Drücken weit genug zu verteilen, dass sie sich nicht komplett in den Finger drücken. Bei extrem flachen Bünden kann ich mir vorstellen, dass das mit dünnen Saiten möglich wird, aber da muss ich schon meine 1957er Framus mit ihren Originalbünden (ergo abgespielte Vintagebünde) spielen, um die Saiten mit ausreichend Kraft tatsächlich spürbar aufs Griffbrett zu bekommen. Kurzer Test: Da ist ein Bending aber quasi unmöglich, da die Saite durchs Holz einen gewaltigen Reibungswiderstand hat. Üblicherweise drücke ich aber auch bei dieser alten Gitarre mit ihren flachen Bünden die Saiten nicht so weit, dass sie das Griffbrett tatsächlich berühren; war nur gerade der reine Machbarkeitstest.

 

[Statler]

Ich könnte (außer auf der tiefen E-Saite) beim Spielen zunächst mal gar nicht sagen, ob eine Saite jetzt das Griffbrett berührt oder nicht – ist ja überall Fingerkuppe drum rum!
Es ist aber ein eklatanter Tonhöhenunterschied zu hören, ob ich normal greife oder die Saite mal mit aller Kraft aufs Griffbrett drücke – dadurch wird sie so stark gedehnt, dass der Ton drastisch höher wird: Auf den Bassaiten ist da im 12. Bund fast ein Halbton drin! Da sich die Saite dabei ja nicht ins Holz gräbt, ist diese Dehnung nur möglich, wenn sie das Griffbrett nicht schon vorher berührt hat.
Würde man durchgehend so spielen, dass die Saiten das Griffbrett berühren, hätte man (zumindest ich) nach spätestens 5 min einen Muskelkrampf in der linken Hand, und die Intonation wäre unendlich grauenhaft, da die Tonhöhenänderung ja nicht über alle Saiten und Lagen gleichmäßig ist.
Das alles bezieht sich jetzt auf normale, nicht komplett runtergespielte Bünde – bei ultraflachen Spaghetti-Bünden mag das anders sein, aber sowas würde ich nicht spielen wollen.
Beste Grüße
Andreas

 

[waldru]

Die Ausgangsfrage war doch ein Mittelchen oder eine Oberflächenbehandlung zu finden um ein wenig rutschendes Griffbrett rutschiger zu kriegen. Hier wird zur Spielweise beraten. Danach wurde nicht gefragt. Wie ich weiter oben schon schrieb, habe ich das Problem auch. Meine Finger (nicht die Saiten!) berühren leicht das Griffbrett beim Benden. Das ist bei meinen Gitarren mit lackierten Ahornhälsen kein Problem (habe ich nicht mal drüber nachgedacht) Bei meiner Les Paul werden meine Finger dabei etwas gebremst, so dass es mir auffiel. Fazit es gibt so ein Wundermittel wohl nicht? Polieren habe ich schon versucht.

 

[Bassturmator]

Fazit es gibt so ein Wundermittel wohl nicht? Polieren habe ich schon versucht.

Jedenfalls nicht viel wundervoller als von mir in # 16 empfohlen:

Das allseits beliebte "Lemon-Oil" macht ein flutschiges Griffbrett definitiv unflutschiger und bewirkt dass die Fingerkuppe nicht gut gleiten kann sondern mehr darüber stottert.

Gründlich reinigen mit Waschbenzin und wo nötig mit Ziehklinge und dann mit Leinölfirnis behandeln.

Noch flutschiger geht nicht.

 

[Schneider]

Was ist das bloß für ein Griffbrett

 

[mika260]

Liebe Leute, vielen Dank für die vielen Rückmeldungen und Tips. Habe natürlich den Hobel zuerst bei mir angesetzt und mir die Ratschläge bezüglich Spieltechnik angeschaut; es wird besser...
Danke nochmals für die Resonanz; ich habe diese Frage deshalb unter diese Rubrik gestellt und nicht unter Spieltechnik, da ich jetzt auch schon seit 33 Jahre spiele und mir im Laufe der Jahre ein Haufen Strats, Teles, Ibanez und vor allem auch LPs in die Finger gekommen sind und ich seltsamerweise mit den anderen Gibsons dieses Problem nie auch nur im Ansatz hatte, eben nur mit der einen aktuellen LP.
Fazit: üben, üben, üben!!!
Vielen Dank nochmals!!!

 

[GoTo90]

Hallo Mika260,
auch mir sind die Bünde einer neueren LP in der Art und Weise, wie du das bereits beschrieben hast, aufgefallen. Ich empfinde das persönlich zwar nicht als störend, aber einen Unterschied zu anderen LPs (welche höhere Bünde verbaut haben) merke ich auch. Ich habe dann erfahren, dass vor ein paar Jahren wohl die Fret Size geändert wurde, was diesen Effekt für mich erklärt hat.