Lungenvolumen vergrößern / Atemtechnik verbessern Hörprobe Inside

[Plajer]

Hallo Leute, bin schon Länger dabei Rap zu machen bzw. in letzer Zeit versuche ich mich an Gesang und beim Rappen vorallem wens darum geht schnellere Sachen zu machen wo ich dann auch noch auf die Betonungen und aussprache achte merke ich schon das mir teilweise die luft ausgeht, meine Frage kennt ihr gute Techniken/übungen wie ich entweder luft einspare oder noch besser, mein lungenvolumen vergrößere?

Hörprobe - ich weiß ja nicht wie offen ihr für Rap seid, hoffe das ist kein problem...


versuche auch an meiner aussprache zu arbeiten, jemand gute übungen parat auser der korkenübung?

Vielen danke schonmal, grüße

 

[Bell]

Mir ist vor allem aufgefallen, daß du zum Luftholen die "Schnappatmung" verwendest, d.h. du schnappst schnell und geräuschvoll nach Luft (oft heben sich dabei die Schultern). Effektiver wäre die passive Einatmung. Wie die geht?
Guckst du hier:
https://www.musiker-board.de/faq-workshop-voc/238361-atmung-stuetze.html

 

[antipasti]

versuche auch an meiner aussprache zu arbeiten, jemand gute übungen parat auser der korkenübung?

https://www.musiker-board.de/faq-workshop-voc/238361-atmung-stuetze.html

Hoppla: da war ich zu lahm..

 

[Bell]

Ist ja auch noch früh am Tag, Kollege

 

[Plajer]

Ok vielen dank schonmal für den Link, kannt ich zwar schon werd ich dann aber wohl nochmal gründlicher durcharbeiten.

Würde dann aber gerne gleich den Thread auch für folgende Frage nutzen, passt ja gut dazu, der Typ in folgendem Video Rappt von ca = 0.35 bis 0.50 durchgehend sehr schnell ohne einmal zu atmen, denkt Ihr das ist möglich?

 

[antipasti]

Rappt von ca = 0.35 bis 0.50 durchgehend sehr schnell ohne einmal zu atmen, denkt Ihr das ist möglich?

Wie geil ist das denn?

Überlege mal: das sind ca. 15 Sekunden. Wenn Du 15 Sekunden die Luft anhalten kannst - was wohl die meisten können - dann sollte man es auch schaffen können, 15 Sekunden zu singen ohne neu Luft zu holen.

 

[Plajer]

Wie geil ist das denn?

Überlege mal: das sind ca. 15 Sekunden. Wenn Du 15 Sekunden die Luft anhalten kannst - was wohl die meisten können - dann sollte man es auch schaffen können, 15 Sekunden zu singen ohne neu Luft zu holen.

naja luft anhalten und reden/singen währenddessen is ein großer unterschied würd ich mal sagen als laie?

edit: eben weil laufend luft rausgeblasen wird...

 

[Bell]

Ich kann problemlos 15 Sekunden lang auf ssssssssss ausatmen. Das kannst du, wenn du deine Atmung trainierst, auch. Und Singen/Sprechen ist aktive Ausatmung.

 

[Lyra]

@Plajer

Sehe ich keinen Unterschied, du bläst ja die Luft nich einfach wie beim Kerzen ausblasen raus... singen bzw. auch beim rappen geht es ja darum die Luft gleichmäßig, kontrolliert (kontinuierlich) raus zu lassen - da sind 15 Sekunden gar nichts!
Ein Laie kann die sicher mindestens 30 Sekunden (ich schaff im Mom 53 Sekunden) gleichmäßig Luft raus blasen - Profis bzw. OpernsängerInnen was ich weiß können das bis zu 2 Minuten..was sind da schon 15 Sekunden ^^

Lg Lyra

 

[antipasti]

naja luft anhalten und reden/singen währenddessen is ein großer unterschied würd ich mal sagen als laie?

edit: eben weil laufend luft rausgeblasen wird...

wenn Du an einem "Luftanhalte-Wettbewerb" teilnehmen würdest, dann würdest du doch bestimmt:

• einmal tief luft holen
• dann solange die luft anhalten, wie du kannst
• dann die luft so langsam rausblasen, wie du kannst, um noch ein paar sekunden mehr rauszuschlagen

.. demenstprechend wäre das singen nur der letzte Teil des Luftanhaltens. Klar kann beim singen etwas mehr Luft verloren gehen. Aber 15 Sekunden ist wirklich nüscht.

 

[Hephaistos]

Eine Übung aus meinem Gesangsunterricht, die am Anfang sehr gut geholfen hat war: Leg dich auf den Boden und ein Buch auf deinen Bauch, beim Einatmen dann schön das Buch anheben und die Schultern locker lassen, dann kurz halten und dann auf ssss oder schhhh ganz langsam ausatmen und so lange ziehen, wie man kann. Beim ersten Mal hats nur ein paar Sekunden gehalten, aber es wird immer mehr.

 

[reisbrei]

Ich finde, daß singen sogar weniger Luft braucht als einfaches Ausatmen. Zu meinen Iron Maiden Zeiten damals (lang ist's her) konnte ich einen Ton für 45 Sekunden singen. Hab's seit der Zeit allerdings nicht mehr gestoppt, ist ja eigentlich auch völlig irrelevant. Aber 15 Sekunden sind kein Thema, das kriegst du locker hin. Du mußt eine gute Balance finden zwischen einer aggresiven Aussprache einerseits und sparsamem Luftverbrauch auf der anderen. Oftmals verballert man bei s, t, k, p zuviel Luft - aber das geht auch besser. Probier einfach mal ein wenig rum, normalerweise hat man den Bogen schnell raus.
Die Korkenübung ist hier wohl eher fehl am Platz, sie ist für ein bestimmtes Problem gedacht, nützt aber nicht wirklich was, wenn Du schnell und deutlich sein willst. Dafür empfehlen sich am ehesten Zungenbrecher (z.B. hier). Besorg' Dir ein Metronom (oder eine Metronom-App für's Handy) und nimm' ein Tempo, bei dem Du die entsprechende Phrase sehr deutlich und locker sagen kannst. Dann erhöhst Du das Tempo allmählich, aber immer nur so weit, daß es deutlich bleibt. Sobald man es nicht mehr verstehen kann, ist es nix wert. Also laß Dir Zeit, die Geschwindigkeit kommt von alleine. Um ein Feedback zu haben, ob es wirklich deutlich bleibt, nimm' Dich beim Üben auf.


p.s. Hab' mir Dein Video grad nochmal angekuckt. Ich finde Du bist zu laut und läßt Dich zu sehr mitreißen. Das hört sich komisch an, klar will man sich von der Musik mitreißen lassen. Aber wenn man gescheit singen (oder rappen) will, kommt man an ein wenig Disziplin nicht vorbei. Z.B. bei "Butterflymesser in den Oberschenkel" powerst Du Dich ziemlich aus. Da ist es kein Wunder, daß Dir die Luft wegbleibt und Dich das zu sehr anstrengt. Vergleich's mit einem Sportler, wenn er beim 1000m-Lauf auf den ersten 50 Metern schon alles aus sich rausholt, wird das nix. Man muß sich seine Energie so einteilen, daß sie für einen ganzen Abend reicht. Deshalb muß es nicht weniger aggresiv klingen, man muß nur effizienter sein. Versuche, aggresiv zu klingen, ohne Dich anzustrengen. Ja, das geht. Und nimm' Dich dabei auf, damit Du merkst ob's wirklich gut klingt

 

[moniaqua]

Würde dann aber gerne gleich den Thread auch für folgende Frage nutzen, passt ja gut dazu, der Typ in folgendem Video Rappt von ca = 0.35 bis 0.50 durchgehend sehr schnell ohne einmal zu atmen, denkt Ihr das ist möglich?

Joa. Ich hab grad ohne große Ambitionen probiert auf ssssssssss auszublasen und bei 30 sec angefangen, einatmen zu wollen. Zusammengeknüllt auf der Bank aber, also ohne große Stütze

Bell*, die 15 sec waren aber vorsichtig geschätzt, oder? Ich wette ein Glas guten Rotwein, dass Du das länger hinkriegst.

Das geräuschvolle Einatmen ist mir auch aufgefallen. Probiere doch mal, vor jeder Phrase erstmal ganz leicht auszuatmen und dann einfach nach der Phrase Luft einströmen lassen (in den Bauch, Schultern bleiben unten! Ein Glas füllst Du ja auch nicht von oben nach unten, sondern fängst unten an) . Reflektorische Atemergänzung heißt das auch

 

[Bell]

Bell*, die 15 waren aber vorsichtig geschätzt, oder? Ich wette ein Glas guten Rotwein, dass Du das länger hinkriegst.

Ja, sicher. Aber für Anfänger sind 15 Sekunden schon mal ganz gut. Allerdings stehe ich jetzt auch nicht mit der Stoppuhr daneben Möglichst lange kräftig und gleichmäßig ausblasen, lautet die Ansage. Die meiste Phrasen in einem Song sind eh nie so lang. Auch in Arien nicht.

 

[moniaqua]

Achso, ja, für Anfänger schon. Ich dacht nur, weil da "ich kann" stand

Ich hab ehrlich noch nie aufgepasst, wie lange die Phrasen sind. Entweder ich krieg sie hin oder nicht Im Vivaldi haben wir grad ne ekelhafte Stelle, die schafft keine von uns. Ist aber für Chor, da können wir auch chorisch atmen

 

[Chrizz]

Also ich finde 15 sec. für den Anfang auch recht ordentlich. Bin jetzt bei knapp 40 sec.; aber das ist für mich schon verdammt anstrengend!!
Also, meine GL unterrichtet vor mir nen Rapper (Anfänger) und macht mit dem ausschliesslich Atemübungen und arbeitet an der Aussprache; da muss man halt echt Augenmerk drauflegen.

Also, ich würde von Dir dann auch ma gern das Busta Cover hören.
Nicht diesen Kollegah-Kram!

 

[Plajer]

gerade versucht auf S auszuatmen komme auf 43 sekunden, werde wohl einfach an meiner aussprache arbeiten müssen, respektive meiner sprechtechnik damit ich nicht immer soviel luft aufeinmal rauslasse.

Diese S übung werde ich auf jedenfall öfter machen, hört sich vielversprechend an

an das busta cover würd ich mich sehr gerne rantrauen aber ich denke meine englishe aussprache wird das nicht so ganz zulassen, habs aber aufjeden fall vor das in nächster zeit zu machen

danke aufjeden fall für die zahlreichen tips posts

vorallem das mit dem metronom, das könnte echt helfen...
evtl sonst noch tips wie ich meine aussprache/geschwindigkeit steigern kann?

 

[Bell]

sing-it hat es dir schon genannt: Zungenbrecher üben ! Gern auch mit Metronom: fang in einem relativ gemütlichen Tempo an und steigere es nach und nach. Achte darauf, daß Lippen, Gaumen und Kiefer arbeiten, beweglich bleiben - auch die Sprechstimme kann und soll tragfähig sein. Eigentlich wären auch Summübungen auf m, n, ng gut für dich, kleine Melodien reichen durchaus. Und viiiiiele lip rolls. Die sind Gold wert, für alle Sänger und Rapper.

 

[reisbrei]

Es sollte nicht unerwähnt bleiben, daß es beim Ausatmen auf "S" nicht drauf ankommt, möglichst lange auszuatmen egal wie. Das "S" sollte schön gleichmäßig klingen, gleich laut bleiben und nicht anfangen zu flattern.
Es gibt bei youtube einen Kanal mit einigen solchen Ausatemübungen, heißt "Rock the Stage NY" oder so ähnlich - ist schon ne Weile her. Vielleicht findest Du ihn ja. Da gab's ein Video über ein langes "S", viele kurze "S", Alphabet sagen oder zählen etc. Könnte Dir alles helfen, um mit Deiner Luft effizienter umzugehen.
Für's Tempo gilt einfach: langsam anfangen und langsam steigern. Der Prozeß muß völlig stromlinienförmig sein, sonst stolperst Du über Dich selbst. Wenn's dann mal richtig glatt läuft, ist die Geschwindigkeit kein Problem mehr. Das gilt genauso für Gitarristen, Drummer und so fort. Erst wenn der Bewegungsablauf so effizient wie möglich ist, ist hohes Tempo überhaupt erst machbar.