Marshall (Transistor-)Amp - Gain beeinflussen durch Dioden-Austausch?

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Hi,

ich habe eine Frage bzgl. Elektronik. Auf dem folgenden Video ersetzt jemand zwei Dioden (grün, rot) durch zwei blaue. Dadurch verliert der Amp etwas an Gain und klingt fast wie ein alter Röhrenamp:



Weshalb? Was bewirken die Dioden? Lässt sich das mit jedem Transistor-Amp realisieren oder ist das nur bei diesem Model bzw,. dieser Baureihe (MG) möglich?

Vorab danke!
 
Das sind die Clipping-Dioden, die letztlich die Verzerrung produzieren. Verschiedene Dioden haben unterschiedliche elektrische Kennwerte so dass man durch ändern der Dioden tatsächlich die Verzerrung klanglich beeinflussen kann. Typischerweise haben blaue LEDs zum Beispiel eine höhere sogenannte Forward Voltage als rote, damit ändert sich eben dann auch der Ton.

Geht prinzipiell bei jedem Gerät, dass mittels Dioden die Verzerrung erzeugt, wie die Änderung dann ausfällt, müsste man aber im Zweifel ausprobieren....

EDIT: Diverse Zerrpedale haben gerne mal unterschiedliche und schaltbare Clipping-Dioden um eben verschiedene Zerr-Sound produzieren zu können
 
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Danke für die rasche Rückmeldung. Was bewirkt eine höhere "Forward Voltage"?
 
Die Diode fängt erst bei höherer Spannung an zu clippen, der Effekt ist dann das, was du oben als Gainverlust beschrieben hast, das Signal wird klarer.

Hier gibt's noch Hintergrund-Infos zum Clipping.
 
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Klasse, danke dir!
 
Die Diode fängt erst bei höherer Spannung an zu clippen, der Effekt ist dann das, was du oben als Gainverlust beschrieben hast, das Signal wird klarer.

Hier gibt's noch Hintergrund-Infos zum Clipping.
Auf gut deutsch hat die Diode mit höherer Vorwärtsspannung somit mehr Headroom.
 
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Oftmal ist es sinniger den Gegenkopplungswiderstand des OP der Zerrstufe zu reduzieren.
Das Tauschen der Dioden gegen welche mit höherer Vorwärtsspannung erhöht nämlich auch das Spitze-Spitze-Signal. Das kann in seltenen Fällen die nächste Verstärkerstufe überfahren und OP-Amp Clipping klingt bescheiden.

Daher lieber gleich die Verstärkung des den LEDs vorgeschalteten OP-Amp reduzieren. Das gibt dann auch feinere Regelmöglichkeiten mit dem Gain-Poti.
 
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Oftmal ist es sinniger den Gegenkopplungswiderstand des OP der Zerrstufe zu reduzieren.
Das macht eigentlich schon das Poti VR2. Mehr ist hier nicht sinnvoll da sich (wenn man R8 noch ändert) ggf hier auch der "Clean Channel" betroffen ist.

Gegenkopplung.png
 

Anhänge

  • Marshall MG15CDR.pdf
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Gut. Bin jetzt auch nicht von Clippingdioden in der Gegenkopplung, sondern ausgangsseitig ausgegangen. Dennoch, das Poti kann man doch locker um ein vielfaches reduzieren. 50k oder 100k kann man da ruhig reinmachen. Zu Beginn zum Rantasten vielleicht 250k. Ist ja dann so, als wäre das jetzige Gainpoti nur im ersten Viertel.
 

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