Mastern lassen - welche Infos braucht der gute Mann?

Wenn es ein guter Mastering-Ingenieur ist, dann klärt er euch (und auch den Mischer) über alles auf was er braucht und was ihm wichtig ist.

Für seine Arbeit muss er vor allem wissen welche Zielformate ihr haben wollt. Wollt ihr auf Itunes veröffentlichen, soll eine CD gepresst werden oder wird eine Schallplatte geschnitten. All diese Formate haben andere technische Voraussetzungen und der Mastering Ingenieur wird euer Material darauf jeweils vorbereiten.

Es geht auch immer um Erwartungshaltungen. Wie steht ihr zum Mix? Wollt ihr dass sich noch maßgeblich was verändert oder seit ihr mit dem Sound weitgehend zufrieden und wollt nur nochmehr "Politur"?

Ihr solltet euch Gedanken über die Songreihenfolge machen, wenn es ein Album oder eine EP wird. Auch hier hat der Masteringingenieur sicher Input für euch.

Wichtig ist dass er den Kontakt zum Mixer hat, falls es Probleme gibt die der Mixer nochmal nachbessern muss weil es im Mastering nicht zu beheben ist.

Welches Format er für die Anlieferung haben will wird er sicher mit dem Mixer absprechen. Im Prinzip kann man sagen: So hochauflösend wie möglich. Ob es jetzt wirklich 32bit-float sein muss, wage ich aber zu bezweifeln. 24bit reichen völlig aus. Samplerate einfach lassen wie sie ist. Wenn ihr mit 96kHz aufgenommen habt, dann schickt ihm das so ... wenn's nur 44.1kHz sind tut's der Sache keinen Abbruch.
 
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Hi,
die Problematik wird hier meines Erachtens nach völlig überspitzt dargestellt. In der Regel bekommt der Mann/ die Frau für's (Pre-)Mastering den Mixdown, sprich Stereosumme des Mixes. Man kann natürlich auch ein Stem- Mastering machen lassen, bei dem vorab jeweils sinnvolle Gruppen (Drums, RhthmGitarren, Vocals, etc.) bearbeitet werden, bevor diese dann als Summe zusammen geführt werden.

Viel Erfolg mit euren Aufnahmen!
 
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- wir sind "nur" ein Trommler, ein Gitarrist, ein Sänger und ein Basser - und es geht wie schon erwähnt um Hard Rock, der Aufwand mit dem Arrangieren hält sich also in Grenzen ;)
- Im Proberaum hab ich mein Zoom R16 stehen, das immer mit allem verkabelt ist und nur auf die SD-Karte wartet, damit wir auf 8 Spuren aufnehmen können.
- Wir nehmen im Studio alles einzeln auf (außer den Orientierungsspuren - die nehmen wir selbst im Proberaum auf, das hat uns der Mischer zur Kostenreduzierung empfohlen).

Nachdem ich mir die Beiträge so durchgelesen habe bin ich mir nicht sicher, ob Ihr Euch nicht vielleicht am falschen Ende zu viele Gedanken macht. Natürlich ist die Abstimmung Mixing Mastering wichtig (wieso lasst ihr das eigentlich nicht vom Gleichen machen?)
Wenn ich aber lese, dass sich das Arrangieren in Grenzen hält gebe ich mal folgendes aus eigener Erfahrung zu bedenken: ich spiele in gleicher Besetzungskonstellation (allerdings anderes Genre) und bin bisher noch nie im Studio mit nur einer Gitarrenspur ausgekommen. Ich denke mal Ihr erwartet einen "fetten" Sound im gemasterten Ergebnis, da wird sich der Gitarrist im Vorfeld erheblich Gedanken machen müssen, welche weiteren Spuren er einspielen will und kann, damit es am Ende nicht nur nach gut aufgenommener Kombo klingt. Und mit Gitarrenspur meine ich nicht nur das übliche Doppeln oder Trippeln einer Spur. Man muss es sicherlich auch nicht übertreiben und dann am Ende mit 7 unterschiedlichen Gitarrenspuren arbeiten, weil dann der Unterschied zu live sehr krass ist, aber 2, 3 Spuren würde ich im Vorfeld schon ausgiebig arrangieren und einspielen.
 
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wieso lasst ihr das eigentlich nicht vom Gleichen machen?

Weil der ganze Sinn eines (Pre-)Masterings ist, dass nochmal ein anderes paar Ohren drüberhört - jemand der den Song noch nicht 20 mal angehört hat und sich an alle Unzulänglichkeiten gewöhnt hat.
 
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Nachdem ich mir die Beiträge so durchgelesen habe bin ich mir nicht sicher, ob Ihr Euch nicht vielleicht am falschen Ende zu viele Gedanken macht.

Ja, kann sein dass da die Vorfreude mit mir durchgegangen ist und wir erst mal mit dem Produzenten hätten drüber reden sollen. Das kam ja bei den ersten Antworten schon als sinnvolle Anregung durch...

Natürlich ist die Abstimmung Mixing Mastering wichtig (wieso lasst ihr das eigentlich nicht vom Gleichen machen?).

Da decken sich unsere Ansichten mit dem was @chaos.klaus und andere hier auch schon geschrieben haben.

Wenn ich aber lese, dass sich das Arrangieren in Grenzen hält gebe ich mal folgendes aus eigener Erfahrung zu bedenken: ich spiele in gleicher Besetzungskonstellation (allerdings anderes Genre) und bin bisher noch nie im Studio mit nur einer Gitarrenspur ausgekommen. Ich denke mal Ihr erwartet einen "fetten" Sound im gemasterten Ergebnis, da wird sich der Gitarrist im Vorfeld erheblich Gedanken machen müssen, welche weiteren Spuren er einspielen will und kann, damit es am Ende nicht nur nach gut aufgenommener Kombo klingt. Und mit Gitarrenspur meine ich nicht nur das übliche Doppeln oder Trippeln einer Spur. Man muss es sicherlich auch nicht übertreiben und dann am Ende mit 7 unterschiedlichen Gitarrenspuren arbeiten, weil dann der Unterschied zu live sehr krass ist, aber 2, 3 Spuren würde ich im Vorfeld schon ausgiebig arrangieren und einspielen.

Wenn ich sage, dass sich das Arrangieren in Grenzen hält, meine ich nicht, dass wir das ignorieren, sondern, dass es sich für die Aufnahmevorbereitung in Grenzen hält weil es normalerweise schon beim Basteln der Lieder berücksichtigt wird, so dass wir uns darum danach keinen Kopf mehr machen müssen...
Die Live Umsetzung muss auch ohne zusätzliches Personal funktionieren und das soll auch auf den Aufnahmen so klingen, aber zwei Rhythmus Gitarren-Spuren und ein oder zwei Spuren für Soli oder Melodieparts sind schon drin...
 
(...) Wollt ihr auf Itunes veröffentlichen, soll eine CD gepresst werden oder wird eine Schallplatte geschnitten. All diese Formate haben andere technische Voraussetzungen (...)

Wo liegen denn die Unterschiede in den Voraussetzungen, insbesondere zwischen Itunes und CD? Und was muss man für Vinyl technisch anders machen?
 
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Es sind einfach verschiedene Medien und zum Mastering gehört ja neben der Klangbearbeitung zB auch das Sequencing und Authoring was für verschiedene Medien unterschiedlich ist.

Dynamik-Möglichkeiten sind unterschiedlich. Itunes und viele Streaming-Dienste nutzen mittlerweile eine Loudness-Normalization die sich zumindest im Ansatz an die EBU R128 anlehnt. Bei CDs ist das noch lang nicht so, so dass man da schonmal verschiedene Master mit verschiedenem Dynamik-Umfang machen sollte. Vinyl hingegen kommt mit Peak-Limitern nicht gut klar, deshalb sollte man sie lieber weg lassen. Auch werden die Leute eine Schallplatte nicht in ihrem Auto hören ... dementsprechend kann man einen höheren Dynamik-Umfang nutzen.

Bei Itunes gibt es ja nun das Prädikat "Mastered for Itunes" und das bekommt man nur wenn die Qualität stimmt. Audio-Daten die in verlustbehaftete Formate wie AAC oder mp3 encodiert werden sollen, brauchen niedrigere Peak-Level (zB -2dBFS) und man sollte 24 bit Dateien anliefern. Für CDs muss man auf 16bit runter und jeweils entsprechend dithern, dafür können die Peaks etwa bis -0.3dBFS rauf.

Bei Vinyl weiß ich nicht so genau bescheid. Wie gesagt, lieber kein Peaklimiting. Tiefe Frequenzen die stark aus der Mitte verschoben sind, können die Nadel aus der Rille Springen lassen, da muss man ein bisschen aufpassen. Dann muss man sich Gedanken über die Spielzeit machen, denn wenn man zu viel raufpackt, liegen die Rillen zu nah beieinander. Das hat logischweise Folgen für die Abfolge der Songs. ;)

Sachen wie CD-Text, ISRC und EAN codes, PQ-Liste mit den Trackmarkern und anderen Metadaten, ect. sind für CDs zu machen und all das gehört dann in ein DDP-Image verpackt, damit das Presswerk damit arbeiten kann.
 
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Wo liegen denn die Unterschiede in den Voraussetzungen, insbesondere zwischen Itunes und CD? Und was muss man für Vinyl technisch anders machen?
iTunes erfordert 100 ms absolute Stille (also Samples mit Amplitude 0) vor und nach dem Song. Bei einer CD ist das nicht notwendig. Dafür müssen, um Red-Book-kompatibel zu sein, zu Anfang der CD eine Sekunde Stille herrschen.

Für Vinyl technisch anders?
Manche behaupten man dürfe bestimmte Prozessoren nicht verwenden, insbesondere Mid-Side-Processing.
Ein Mastering Engineer (Er schneidet Vinyls, also tatsächlich reines Physical Mastering) meint das ist alles egal, er lässt sich zum Vinyl Schneiden immer die normalen CD-Master anliefern und legt dann halt noch einen elliptischen EQ drauf um im Tiefbassbereich die Stereobreite abzusenken

Das ganze nur ergänzend zu dem was chaos-klaus bereits gesagt hat.
Minimale Unterschiede gibt's da schon.
 
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Gut, dann bleibt die Frage offen, warum die besten Masters, die ich bisher gehört hab, CDs waren, die ca 20 Jahre alt sind und warum Vinyl teilweise die CD in der Dynamik übertrifft. Ich denke ja auch, dass massiv Bass außerhalb der Mitte generell keine gute Idee ist... aber gut das sind alles Diskussionen, die nicht in diesen Thread gehören.
Und zu "mastered für Itunes": Netter Versuch, nur ist das als Ziel angedachte Abspielgerät wohl einem wirklich guten CD-Player trotz seiner "nur" 16 bit deutlich unterlegen ;)
 
@OneStone
Und was hat dein letzter Post nun mit deinen zuvor geäußerten Fragen und den darauf gegebenen Antworten zu tun? Auch der Zwinker-Smiley wirkt deplaziert.
 
Gut, dann bleibt die Frage offen, warum die besten Masters, die ich bisher gehört hab, CDs waren, die ca 20 Jahre alt sind
Weil das vermutlich die Musik ist, die du am liebsten hörst.
Klar, viele Musik aus 2017 ist grässlich gemastert mit einer Dynamik von 1.5 dB - aber man braucht nicht so tun als ob vor 20 Jahren jedes Tonstudio absolut perfekt gearbeitet hätte und nur perfekt gemasterte Musik auf dem Markt wäre.
Wenn ich mir Judas Priest anhöre schaudert es mich jedes Mal wie schlecht der Hall auf der Stimme klingt.
Im Gegenzug dazu gibt es auch im Jahr 2017 CDs die wirklich unglaublich gut gemastert sind. Das darf man nicht unter den Tisch kehren.

warum Vinyl teilweise die CD in der Dynamik übertrifft.
Weil Menschen die Vinyl kaufen diese typischerweise zuhause in Stille genießen, wo die volle Dynamik des Mediums ausgeschöpft werden kann.
CD's werden nicht nur zuhause sondern auch im Auto oder im Club gehört, wo derartige Dynamik unpassend wäre (und im Falle von zB Auto schlicht von Störgeräuschen überlagert würde).

Die größere Dynamik von Vinyl-Platten liegt also nicht am Medium Vinyl selbst (es ist wohl bekannt dass eine CD eine höhere Dynamik speichern kann als eine Schallplatte), sondern an der Tatsache, dass oft tatsächlich verschiedene Master für verschiedene Zielgruppen erstellt werden, und diese dann auch auf verschiedenen Medien zum Verkauf angeboten werden.

Und zu "mastered für Itunes": Netter Versuch, nur ist das als Ziel angedachte Abspielgerät wohl einem wirklich guten CD-Player trotz seiner "nur" 16 bit deutlich unterlegen ;)
Bei dir vielleicht. :D
Ich höre Musik quasi ausschließlich über iTunes, über meine (verglichen mit dem was ich verdiene) verflucht teuren Studiomonitore in einem akustisch zumindest grob behandelten Raum. So kann man Musik tatsächlich genießen.
 
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Am besten gebt Ihr dem Mastering-Engineer einen Referenztrack und Eure ungefähren Vorstellungen, was die Lautheit angeht. Ich denke, mehr Information braucht der "gute Mann" eigentlich nicht.
 
Grund: Rechtschreibung
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Am besten gebt Ihr dem Mastering-Engineer einen Referenztrack und Eure ungefähren Vorstellungen, was die Lautheit angeht. Ich denke, mehr Information braucht der "gute Mann" eigentlich nicht.

Wenn man keine Probleme damit hat, die Zeit des MEs zu verschwenden oder ggf. die Kosten dafür zu tragen, dann kann man das so machen, ja.
 
@Signalschwarz

Ich denke nicht, dass die Benennung eines Referenztracks zu erhöhten Kosten führt. Und auch eine kurze Information über die gewünschte Lautheit (DR-Wert) dürfte nicht zu höheren Kosten führen.
 
Du hast mich nicht verstanden, aber wie solltest Du auch. Sorry, mein Fehler. Ich bezog mich mit meiner Aussage auf diesen Satz von dir
Ich denke, mehr Information braucht der "gute Mann" eigentlich nicht.
 

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