matched pair und co.

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silvercity-bob
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Hallo
Ich verwende seit Jahren ein Rohde NT-1 für Gesang sowie sämtliche Instrumente. Was die Instrumente betrifft leider also immer nur Mono.
Nun ist mein NT-1 kaputt gegangen. Da ich sowieso schon länger mal Stereo-Aufnahmen machen will stellen sich nun folgende Fragen:

- Das NT-1 gibt es nicht mehr, ist das NT-1 a gleich gut?
- Lohnt es sich nun ein matched pair vom NT-1a zu kaufen da ich sowieso ein neues NT-1 brauche und dann auch noch Stereo aufnehmen kann oder wäre es besser ein NT-1 und 2 NT-5 zu kaufen?
- Wo kriegt man Informationen wie das mit dem XY funktioniert? Wüsste gar nicht wie aufnehmen mit 2 Mikrofonen.

Vielen Dank

Beat
 
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Hallo,

das NT1a ist die Weiterentwicklung vom NT1. Klanglich kenne ich das alte nicht, aber mit dem NT1a machst Du mit Sicherheit keinen Rückschritt. Zu den Stereo-Aufnahmen: Hängt davon ab, was Du machen willst. Die Lösung mit dem NT1a und zwei NT5 ist sehr flexibel, Du kannst munter kombinieren. Klein- und Großmembran für Akustikgitarre, zwei Kleinmembraner overhead für Drums... ich denke, bei Rode sind die Fertigungstoleranzen nicht derart eklatant, daß Du unbedingt auf "gematcht" bestehen müßtest.
Meine gematchten Oktava MK012 sind beispielsweise wesentlich weiter "auseinander" als meine ungematchten KM184, und doch ist das nicht unbedingt sooooo störend, je nach Anwendung.

Zu "XY": Das ist ein Aufnahmeverfahren aus der Intensitätsstereofonie (korrekter: Pegeldifferenzstereofonie). Das heißt, Du baust so auf, daß die Mikrofonkapseln unmittelbar übereinander angeordnet sind, eine zeigt nach rechts, eine nach links. Der Winkel beträgt üblicherweise 90 Grad. Dadurch, daß der Schall von rechts auf den "unempfindlicheren" Bereich des "Links"-Mikrofones trifft, ist er dort leiser ("Intensität") als der Schall, der direkt von links frontal auf das Mic trifft und umgekehrt. Aus diesen Intensitätsunterschieden gewinnt unser Gehör beim Abhören die Richtungsinformation.

Andere Anordnungen aus diesem Bereich wären z. B. Bluemlein (dafür braucht man zwei Mics mit Achtercharakteristik) und MS (= Mitte-Seite, man braucht ein Achter und eine Niere).

Ein Fall aus dem Bereich "Laufzeitstereofonie" wäre AB, hier zeigen beide Mics parallel auf die Schallquelle, Abstand voneinander ca. 17 cm (= Klein-AB, Groß-AB kann über 1 m Abstand gehen...). Hier wird die Richtungsinformation über die Laufzeitdifferenz des Signals zu den Mikrofonen gewonnen.

Mischformen gibt es übrigens auch ("Äquivalenzstereofonie"): ORTF, NOS, DIN, OSS, Stereo 180... aber für den Anfang genügen AB und XY vollauf.

Üblicherweise sind AB-Aufnahmen nicht so gut monokompatibel wie XY-Aufnahmen, bieten dafür aber meist bessere Räumlichkeit. Experimentieren ist also erlaubt...

Viele Grüße
Klaus
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Klaus

Vielen Dank für Deine Antwort.
Was noch offen bleibt ist, was ist der Unterschied wenn ich zur Stereoaufnahme entweder zwei NT-1 oder zwei NT-5 nehme? Ich würde so ja Geld sparen...

Danke, Beat
 
Hallo, Beat,

ich habe leider nicht den direkten Vergleich zwischen zwei NT1a und zwei NT5 in Stereo-Anordnung vorliegen, kann Dir also jetzt auch nur Näherungswerte sagen. Den Vergleich zwischen NT1a und Oktava MK012 hatte ich, gleicher Chor, gleiche Location, gleiche Veranstaltung. Ist eine Geschmacksfrage, die Oktava MK012 sind etwas mittiger als die NT5, die Vergleichsaufnahme klang in diesem Falle vom NT1a her besser. Das NT5 ist vom Klang her allerdings nicht so mittig wie das Oktava MK012 und klingt schon recht edel, da dürfte der Unterschied deutlich geringer ausfallen.

Grundsätzlich sind Kleinmembraner von der Konstruktion her impulstreuer (leichtere Membran) und können theoretisch präziser abbilden, dafür sind Großmembraner konstruktionsbedingt i. a. rauschärmer (große Membran kann mehr Schallenergie aufnehmen und umwandeln). Die Faustregel lautet, daß man mit Kleinmembranern bevorzugt Instrumente aufnimmt, mit GMs vorzugsweise Stimmen. Letztlich entscheidet aber Dein Ohr...

Wenn Du sowieso auf jeden Fall ein neues NT1a kaufen willst, aber insgesamt nur zwei Mics budgetiert hast, ist es vermutlich einfacher, Du machst das Pärchen gleich komplett und besorgst Dir zwei. Die kannst Du in jedem Fall auch für Stereo-Aufnahmen einsetzen! Der Vorteil eines Pärchens NT5 ist allerdings, daß sie kleiner sind (je nach Anwendung von Vorteil!) und daß sie viel leichter in XY-Anordnung zu bringen sind ;) , siehe die schematische Abbildung in diesem Wkipedia-Artikel. Das geht halt mit Großmembranern nur ein bißchen umständlicher.
Wie gesagt, etwas falsch machen tust Du bei keinem der beiden Mikrofone!

Viele Grüße
Klaus
 
Ich würde an deiner Stelle zwei NT5 kaufen. Die sind dann gut aufeinander abgestimmt und man kann sie besser in den üblichen Stereoanordnungen montieren. Außerdem sind sie leichter. Das kann z. B. bei hohen Stativen (besonders mit Stereoschienen) zum großen Vorteil werden!
 

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