Material der Pickup-Polepiece-Rahmen bei Seymour Duncan

Colorido
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Moin,

ich stelle die Frage absichtlich hier, weil es nichts mit Verdrahtung und dergleichen zu tun hat, sondern wirklich in Richtung Modding geht.

Weiß jemand von Euch, aus welchem Material die sichtbaren Rahmen der Polepieces (also das, was je nach Ausführung meistens in schwarz, weiß oder zebra angeboten wird) bei Seymour Duncan hergestellt werden?

Es geht konkret darum, dass der (feste) Steg meiner Gitarre einerseits ein Tremolo-Spacing hat, ich also einen Trembucker brauche, ich aber andererseits die Pickups gerne mit schwarzen Plastikkappen abdecken möchte. Da gibt es als einzige leicht verfügbare Option nur die Dinger von Göldo, und die passen leider nicht auf Trembucker. Ich habe zuerst versucht, das Cover mit einem Dremel zu bearbeiten, leider reicht das nicht. Ich müsste also zusätzlich eben jene Polepiece-Rahmen an den Enden etwas abschleifen, würde aber vorher gerne wissen, aus welchem Material die hergestellt sind. Zum einen wäre wichtig, wie gut die Dinger die schleifende Behandlung vertragen (nicht, dass sie dann komplett zerspringen oder so) und zum anderen, ob ich dabei irgendwelche krebserregenden Stäube in der Umgebung verteilen würde.

Danke Euch!
 
Danke für den Tipp!

Allerdings würde das erfordern, dass ich die alten Blenden abnehme und neue aus dem Angebot des Trashcontainers draufklebe. Ich möchte eigentlich vermeiden, allzu viele Zusatzschritte zu machen, und stattdessen direkt an die Blenden vom Seymour Duncan rangehen (habe nicht umsonst ein gebrauchtes Exemplar da, das kein besonderer, von einer bestimmten Person gewickelter Jahrgang ist).
 
P.S. Wenn ich die Angaben auf https://www.seymourduncan.com/blog/latest-updates/anatomy-of-a-humbucker richtig interpretiert habe, sind die sichtbaren Blenden offenbar ein fester Bestandteil des Spulenkörpers. Falls das stimmt, müsste ich, um die Blenden vom Trashcontainer nutzen zu können, die Blenden absägen und ich glaube nicht, dass das ohne Beschädigung der Wicklung möglich ist.

Wenigstens stehen da Angaben zum Material, dementsprechend dürfte es sich bei dem mir vorliegenden TB-4 um Polycarbonat handeln. Da müsste ich beim Abschleifen wohl schon auf einen guten Abzug achten, weil dabei eventuell Bisphenol A freigesetzt werden kann. Ein Reißen oder Springen scheint hingegen unwahrscheinlich zu sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Richtig, was Du meinst, sind keine Rahmen der Polepieces, sondern die Oberseite der Spulenkörper. Die werden in einem Stück gegossen.

Wenn Du daran rumdremelst, befindest Du dich allerdings in unmittelbarer Nachbarschaft der Wicklung, und dass Du die dabei ruinierst (und damit den PU killst), ist relativ wahrscheinlich. Mal abgesehen davon, dass der PU danach so gut wie wertlos ist, also wenn Du den mal verkaufen willst, wirds schwierig. Dazu kommt noch, dass die Kappe eigentlich bis über die Grundplatte gehen muss, wenn sie ordentlich sitzen soll, und die ist beim TB ebenfalls größer.

Die Frage ist also eher, ob es unbedingt die TB-Ausführung sein muss. Mal ehrlich: das hört kein Mensch, und es hat eher optische bzw. Marketinggründe, dass es die Dinger gibt. Das Magnetfeld reicht deutlich über die Polschrauben hinaus, und dazu kommt noch, dass die Saiten ja außen etwas tiefer liegen als die mittleren. Und die Optik ist in Deinem Fall wurscht, denn es kommt ja eine geschlossene Kappe drüber.

Bist Du anderer Meinung zu dem Thema, gibts aber auch genug andere Hersteller. Dimarzio, Tonerider und viele andere bieten ebenfalls sehr gute HB mit breiterem Spacing der Polepieces an, bei denen die Spulenkörper jedoch Normalformat haben. Dass die bei TB- bzw. F-Spacing ebenfalls breiter sind, habe ich bisher eigentlich überhaupt nur bei Duncan gesehen. Und über einen Dimarzio F-spaced sollte dann auch die Plastikkappe ohne Bastelei passen. Tatsächlich habe ich das mal vor 25 Jahren oder so bei einer Gitarre mit F-spaced Dimarzio gemacht, hatte mich aber am "EMG-Look" schnell sattgesehen.

Gruß, bagotrix
 
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Wenn Du daran rumdremelst, befindest Du dich allerdings in unmittelbarer Nachbarschaft der Wicklung, und dass Du die dabei ruinierst (und damit den PU killst), ist relativ wahrscheinlich.
Daran habe ich auch schon gedacht. Wenn, würde ich das wohl auch eher per Hand mit feinem Schleifpapier machen, auch wenn das dann deutlich länger dauert. Es muss ja - falls ich es wage - an jedem Ende nur ein knapper Millimeter ab. Das ist noch weit genug von der Wicklung entfernt.

Mal abgesehen davon, dass der PU danach so gut wie wertlos ist, also wenn Du den mal verkaufen willst, wirds schwierig.
Deshalb ist es ja auch ein gebrauchtes Exemplar ohne irgendwelche speziellen Eigenschaften, das lindert den Schmerz, falls es richtig schief gehen sollte. Mit dem Restrisiko kann ich leben.
Dazu kommt noch, dass die Kappe eigentlich bis über die Grundplatte gehen muss, wenn sie ordentlich sitzen soll, und die ist beim TB ebenfalls größer.
Ja, da muss ich dann die Kappe entsprechend zurechtschneiden.
Die Frage ist also eher, ob es unbedingt die TB-Ausführung sein muss. Mal ehrlich: das hört kein Mensch, und es hat eher optische bzw. Marketinggründe, dass es die Dinger gibt. Das Magnetfeld reicht deutlich über die Polschrauben hinaus, und dazu kommt noch, dass die Saiten ja außen etwas tiefer liegen als die mittleren.
Im Moment habe ich da einen SH-4 drin, und ich habe schon den Eindruck, dass der Output bei den beiden höchsten Saiten h und e' deutlich abfällt. Konkret sieht es gerade so aus:
20240320_175036.jpg

Anmerkung: Das ist das erste Foto nach dem Austausch der Pickups und auch der Steg is neu, die Oktavreinheit habe ich natürlich mittlerweile wiederhergestellt.

Bist Du anderer Meinung zu dem Thema, gibts aber auch genug andere Hersteller.
Welchen Tonabnahmer würdest Du denn als Alternative zum JB empfehlen?
 
Welchen Tonabnahmer würdest Du denn als Alternative zum JB empfehlen?
Speziell für den? Entweder den Dimarzio Norton, oder einen Tonerider Generator. Beide gibts in F-Spaced. und beide klingen für meine Ohtren sogar besser. Sehr ähnlicher Output, auch mit verstärktem Mittendruck, aber mit weniger extremen Peaks in einzelnen Frequenzen. Genau genommen klingen sie meinem alten JB aus den 80ern, der leider nach Wicklungstod im Humbucker-Himmel gelandet ist, sogar ähnlicher als ein aktueller JB. Der Dimarzio hat aber mWn eine umgekehrte Polarität, da müsstest Du aber nur Masse und Hot beim Einbau tauschen.

Nach dem was ich hier sehe, hast Du wohl alle Schrauben für die Kappe reingedreht, die unter der hohen e-Saite sogar mehr. Vorher würde ich also einfach mal probieren, die inneren Schrauben weiter rein zu drehen, und die E und e vielleicht sogar ein bisschen über die Oberfläche. Dass die Kappe dann nicht mehr ganz glatt aufliegt, sollte bei Plastik kein Problem sein, Mikrofonie gibts eigentlich nur bei mitschwingender Metallkappe. Ich würde die Kappe eh mit einem Streifen doppelseitigem Klebeband fixieren, und das ist noch ein bisschen Luft unter Kappe für die äußeren Polschrauben.

Du könntest sogar versuchen, zwei kleine Streifen Eisenblech zu finden und sie links und rechts außen mit (entfernbarem) Klebeband auf die Spulenkörper zu kleben. Habe ich noch nicht probiert, aber es würde das Magnetfeld theoretisch auch seitlich erweitern, und unter der Kappe hast Du doch optisch alle Freiheiten.

Gruß, bagotrix
 
Abgesehen von Deinem Anliegen ...

Was ist der Grund, den Neck-Pickup "verkehrt" herum einzubauen. In allen meinen Gitarren mit Humbucker-Pickups und in denen, die ich auf die Schnelle online gefunden habe, sind die Hals-Humbucker so eingebaut, dass die Schraubenseite der Pole-Pieces in Richtung Hals zeigt.
 
Nach dem was ich hier sehe, hast Du wohl alle Schrauben für die Kappe reingedreht, die unter der hohen e-Saite sogar mehr. Vorher würde ich also einfach mal probieren, die inneren Schrauben weiter rein zu drehen, und die E und e vielleicht sogar ein bisschen über die Oberfläche. Dass die Kappe dann nicht mehr ganz glatt aufliegt, sollte bei Plastik kein Problem sein, Mikrofonie gibts eigentlich nur bei mitschwingender Metallkappe. Ich würde die Kappe eh mit einem Streifen doppelseitigem Klebeband fixieren, und das ist noch ein bisschen Luft unter Kappe für die äußeren Polschrauben.
Die Anpassung an den Schrauben habe ich auch erst nach diesem Foto vorgenommen, hörbar etwas gebracht hat es nichts.
Du könntest sogar versuchen, zwei kleine Streifen Eisenblech zu finden und sie links und rechts außen mit (entfernbarem) Klebeband auf die Spulenkörper zu kleben. Habe ich noch nicht probiert, aber es würde das Magnetfeld theoretisch auch seitlich erweitern, und unter der Kappe hast Du doch optisch alle Freiheiten.
Das ist mal eine geile Idee, werde ich mal probieren!
Was ist der Grund, den Neck-Pickup "verkehrt" herum einzubauen.
Das liegt an der gewünschten Schaltung, ich wollte nämlich die Ibanez-5-Wege-Schaltung realisieren. Dazu braucht man zuallererst den passenden Switch (2502N). In Stellung 4 (wenn Hals seriell Stellung 1 ist) sollten dabei eigentlich die Innenspulen beider Humbucker parallel geschaltet sein, allerdings war das beim Halstonabnehmer dann die Außenspule, zum Hals hin. Das Umdrehen des Humbuckers war die einfachste Lösung. Ich habe noch nicht probiert, die Kontakte beim Löten zu vertauschen (müsste rot gegen weiß und grün gegen schwarz sein).
 
Zuletzt bearbeitet:
Nicht ganz - wenn beide HB identisch gepolt und gewickelt sind, wird die Kombination beider Innenspulen leider keinen HB-Effekt mehr haben. Dafür brauchts dann nämlich eine Spule mit Schrauben und eine mit festen Polen, eben wie beim einzelnen HB. Dagegen wird bei Ibanez ab Werk ein umgekehrt gepolter und gewickelter NeckHB verwendet, dann hat man den HB-Effekt jeweils bei Zusammenschaltung beider Innen- bzw. Außenspulen.

Ich selber verwende allerdings eh lieber die Halsspule beider HB, was bei Standard-HB in "normaler" Einbauweise logischerweise eine Polepiece-Spule mit einer Polschrauben-Spule kombiniert. Das gibt dann auch wieder eine Brummauslöschung. Ich mache das aber hauptsächlich, weil ich die gesplitteten HB auch gerne einzeln verwende, allerdings mit einem Partial Split und einer Umschaltung des Volumepotis auf ca. 250 KOhm. Das kann mit den richtigen PUs durchaus richtig gut klingen, geht so aber nur mit einem Superswitch mit 4 Ebenen. Dabei kann die Mittelstellung als HH laufen lassen oder gesplittet; bei meiner Squier Stagemaster HH habe ich über ein Pushpoti sogar beide Möglichkeiten. Aber eigentlich kann ich der HH-Mittelstellung bei Gitarren mit 24 Bünden und heißeren HB nicht so sehr viel abgewinnen. Bei einer Les Paul mit PAFs klingt das mMn einfach um Welten besser, während der (partielle) Splitsound beider PUs zusammen doch ganz gut verwendbar ist für cleane oder angecrunchte Sachen.

Der Strat-Zwischenposition Bridge/Middle kommt man bei einer HH-Bestückung aber positionsbedingt noch etwas näher, wenn man - speziell bei 24 Bünden - die Innenspulen kombiniert, und das ist wohl auch die Idee dahinter. Die andere Zwischenposition soll bei Ibanez dann wohl eine Strat in Stellung Neck/Middle simulieren, daher die interne Parallelschaltung des NeckHB.

Gruß, bagotrix
 
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Du könntest sogar versuchen, zwei kleine Streifen Eisenblech zu finden und sie links und rechts außen mit (entfernbarem) Klebeband auf die Spulenkörper zu kleben.

Habe das kürzlich endlich mal umgesetzt. Wenn man nicht gerade eine Präzisionsfräse hat, ist es unerwartet schwierig, passende Bleche zu bekommen - zumal ich bei der ganzen Geschichte gelernt habe, dass es auch nicht magnetisierbare Stahlsorten gibt. Am Ende habe ich es mit selbstklebendem Eisenband gemacht, das man normalerweise irgendwo dranklebt, um dann etwa Notizen mit Magneten dranzuheften:

img20240913.jpeg


Und: Es funktioniert tatsächlich! :juhuu:🥳 Die höchsten zwei Saiten haben jetzt deutlich mehr Bauch und fallen im Pegel nicht so stark ab. Die Kappen kommen dann beim nächsten Saitenwechsel drauf. Vielen Dank für den Tipp!!!
 
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