Mein Hals ist Gerissen

  • Ersteller theschaaf
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Ersma hören, was der Gitarrenbauer sagt (auch zur Frage, ob es sich lohnt); muss nicht hoffnungslos sein. Wenns sich aber nicht mehr lohnt, gibt's immer noch die Bucht... Ausserdem gibt's immer wieder Leute, die sowas suchen, um es (notdürftig) zu reparieren und es in Kinder- und Jugendgruppen einzusetzen.
 
Ganz ehrlich: Wenn mir sowas passieren würde, könnte ich mich nicht von dem lange Zeit gespielten Instrument trennen können.
 
Also ich habe schon viele Halsreparaturen gesehen und auch mal eine selber versucht.
Mit den richtigen Mitteln ist es eigentlich einfach.
Bei Gitarrenhaelsen wird NIE - jedenfalls habe ich es noch nie gesehen - ein Zwisxchenstueck eingeleimt, das waere eine sub-millimeterarbeit wegen der Mensur.
Alles, was ich bis jetzt gesehen habe sieht so aus:
Bruchstelle zusammenfuegen, 2 Plastikbeutel (verschliessbar), passenden Karton oder Holzkasten, Gpis besorgen.
Gips anruehren, in die Plastikbeutel, dann einen Beutel in den Kasten, Hals, anderer Beutel, kastendeckel. Leicht druecken.
Der Gpis wird schnell warm, daher muss man den richtigen Moment abpassen, wo der Gips schon hart genug aber noch nicht zu heiss ist, um die Mimik wieder auseinanderzunehmen.
Wenn der Gips durchgehaertet ist, hat man die Form fuer die Zwingen.
Dann Bruchstelle etwas aufweiten und mittels Spritze Titebond Yellow injizieren. Knochenleimist zwar besser, aber ist sehr, sehr schwer zu verarbeiten und er stinkt...
Dann Bruchstelle wieder zusammenfuegen, ueberfluessigen Kleber abweischen und mit Zwingen gut zusammenpressen. Zwei Brettchen helfen den Gips vor Bruch und den Zwingenkoepfen zu schuetzen.
24 h setzen lassen, Klebereste entfernen, evtl. Finish reparieren, meist aber nicht noetig, wenn gut gefuegt wurde.
 
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saiten runter...ab zum instrumentenbauer...!
würde da nichts selber machen
 
Ich habs heue leider nicht mehr zu nem Gitarrenbauer geschafft, werde mich morgen mal erkundigen.
Mal angenommen die Reperatur kostet mehr als 50 eu, dann lohnt es sich ja schon fast gar nicht bei einer Gitarre die jetzt 160 euro kostet.

Ich denke es wird darauf hinauslaufen das ich es selbst leimen werden,...
 
Wenn Du's selber machen willst: Ruhig arbeiten, sauber fuegen, lieber 10* testen als 1* schlampen. Fuer das Gipsmodel ist es angebracht, die Gitte provisorisch mit Tesa zusammenzufuegen. Leim sparsam auftragen, er soll ueberall hin, aber es reicht, ueberall ein bisschen zu haben. Viel hilft hier nicht viel. Gut gefuegt sieht man den Riss kaum noch - so wenig Leim reicht...
 
Da geht es ja schon los mit den Schwierigkeiten, wie bekommt er den Leim auf die Bruchstellen aufgetragen, was die Sache nicht einfacher macht. Der Hals hat sich auch vom GriffBrett gelöst, wie bekommt man da Leim drunter? Statt der GipsTüten erscheint es mir einfacher die geleimte BruchStelle mit einer stabilen Schnur zu fixieren. Wenn Du es wirklich selber machen willst dann hol Dir doch die entsprechenden Tipps vom Deinem GitarrenBauer. In einem lockeren Gespräch...

`/:)>
 
Die schnurmethode hat den nachteil, dass sich der bruch nicht gleichmaessig zusammenfuegt. Das gipsmodell, zweischalig, hat die originalform, da verdreht oder verzieht sich nix.
Den leim kriegt er mit einer duennen spritze gut und tief in den riss. Es ist wirklich keine schwarze magie, sondern rein sauberes und methodisches arbeiten mit den richtigen materialien. Wenn er ponal nimmt, hat er ein problem, nimmt er titebond tellow, hat er keins.
Ich habe eine abgebrochene kopfplatte so wieder angeleimt - bruchstelle direkt am griffbrettende - und die klampfe sieht aus und spielt als waere nie was passiert. Richtig geleimt ist die bruchstelle spaeter staerker als das holz drumrum, aber man muss halt 110% sauber arbeiten. Er kann ja einen besenstiel zum ueben nehmen, bevor er seine gitte leimt. Natuerlich nur, wenn der profi zu teuer sein wuerde und die gitte dann eh in den schrott wandern wuerde. Verlieren kann er dann ja eh nix mehr.
Auf www.frets.com gibt's genug info dazu.
 
so, hat etwas gedauert aber ich habs vor 6 Wochen dann doch selbst geleimt, hab irgend einen Holzleim von meinem Vater genommen und mit ner dünnen spitze und einer Nadel den Leim ganz tief bis in die letzten lücken gedrückt und das ganze mit ner Schraubzwinger 24h stehen lassen und... es hält :) nach einer Woche ist mir die hohe E-Seite gerissen, sonst ist aber nichts passiert, die Gitarre lässt sich leider nicht mehr Stimmen wie am ersten Tag und die Töne (kp wie ich das erklären soll) halten sich auf 2 Saiten nicht mehr wirklich sauber, schlag ich die Saite an stimmt sie dann irgendwann wenn der Ton ausklingt sieht man am Stimmgerät (und man hört es natürlich auch) das der Ton hin und her schwingt.
Trotz allem ist mein Schätzcken aber noch gut Spielbar und sie hat ja auch "schon" 2 1/2 Jahre auf dem Buckel und einige Festivals etc mitgemacht, sie bereitet mir auch jetzt immer noch große Freude und mein Spielspaß ist nur minimal eingeschränkt :)

Ich würde jetzt niemanden empfehlen es selbst zu leimen aber für mich war es tatsächlich die beste Lösung :)
In dem Sinne, guten Abend!
 
so, hat etwas gedauert aber ich habs vor 6 Wochen dann doch selbst geleimt, hab irgend einen Holzleim von meinem Vater genommen und mit ner dünnen spitze und einer Nadel den Leim ganz tief bis in die letzten lücken gedrückt und das ganze mit ner Schraubzwinger 24h stehen lassen und... es hält :) nach einer Woche ist mir die hohe E-Seite gerissen, sonst ist aber nichts passiert, die Gitarre lässt sich leider nicht mehr Stimmen wie am ersten Tag und die Töne (kp wie ich das erklären soll) halten sich auf 2 Saiten nicht mehr wirklich sauber, schlag ich die Saite an stimmt sie dann irgendwann wenn der Ton ausklingt sieht man am Stimmgerät (und man hört es natürlich auch) das der Ton hin und her schwingt.
Trotz allem ist mein Schätzcken aber noch gut Spielbar und sie hat ja auch "schon" 2 1/2 Jahre auf dem Buckel und einige Festivals etc mitgemacht, sie bereitet mir auch jetzt immer noch große Freude und mein Spielspaß ist nur minimal eingeschränkt :)

Ich würde jetzt niemanden empfehlen es selbst zu leimen aber für mich war es tatsächlich die beste Lösung :)
In dem Sinne, guten Abend!

Erstmal herzlichen Gluehstrumpf zur mehr oder minder erfolgreichen Reparatur.
Wahrscheinlich hast Du immer noch nicht genau genug gefuegt oder zu viel Leim drin gelassen oder - was wahrscheinlicher ist - den falschen Leim genommen.
Darum habe ich ja auch ganz spezifisch Titebond Yellow geposted. "Irgendein" Holzleim kann da wohl mal auch ein Griff in's Klo sein, je nachdem wie der Leim aushaertet.
Schraubzwingen ohne eine Form sind auch ... naja...
Da wirst Du wohl ein bisschen was verschoben haben, so dass der Hals nicht mehr 100% gerade ist oder mit dem Leim ins Klo gegrifen haben oder nicht richig gefuegt.
Kann ich von hier aus nicht sehen, macht aber nix, weil die Hauptsache ist, dass Du den ersten Schritt gewagt hast Holzarbeiten selber zu machen. Da ist natuerlich auch Uebung der beste Lehrmeister. Das mit den Besenstielen habe ich uebrigens ernst gemeint...

Aber, Ende gut, Alles gut - in diesem Sinne erstmal Herzlichen Glueckwunsch!
 
Also ich habs mit meinem Vater zusammen gemacht und der hat schon etwas Ahnung vom Leimen, Holzarbeit ist quasi sein Beruf, www.drechselbedarf-schulte.de, er Verkauft und Arbeitet mit Holz also wird er schon wissen welchen Leim er mir am besten gegeben hat. Leider weiss ich nicht mehr genau wie die Gitarre vorher war, sie hat einiges Mitgemacht und es könnte auch sein das sie vorher schon soweit mitgenommen war wie jetzt, aber wer weiss, zufrieden bin ich auf jeden fall.
 

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