Merkwürdiges Verhalten einer "Nachbarin"

Ich denke mal du hast da was falsch verstanden:
Wenn das da so abgelegen ist und zwischen den Häusern sogar noch eine Eisenbahnlinie liegt, gehts wohl eher ums Kennenlernen.
Sie ist den weiten Weg bestimmt nicht gegangen, um von dir was von Anwalt und Ordnungsamt zu hören:D
Vielleicht arbeitet der TO ja als Anwalt beim Ordnungsamt und wollte ihr damit nur sagen wo er sie findet 🤷‍♂️
 
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Ich lebe in einem frei stehenden Haus, das mir selbst gehört und spiele gelegentlich Schlagzeug und andere lautere Instrumente, natürlich niemals in der Mittagszeit (13-15 Uhr) oder abends nach 22 Uhr, bei weitem nicht jeden Tag und nur selten mehrere Stunden am Tag. Über 20 Jahre lang hat sich nie jemand beschwert.
Sind Fenster und Türen beim Spielen geschlossen? Das wäre schon nötig, um eine Lärmbelastung anderer grundsätzlich zu minimieren.
Ich spiele Schlagzeug im Keller eines Einfamilienhauses, die Nachbarhäuser sind ca. 10m bzw. 20m weit weg vom Standort des Drum-Sets. Bin also etwas im Thema drin.

In den letzten Tagen kam bereits zwei Mal eine neu zugezogene "Nachbarin", zu mir; sie wohnt in einem neu errichteten, rund 100 Meter (!!!) entfernten ebenfalls frei stehenden Haus, das ihr auch selbst gehört. Zwischen meinem und ihrem Haus verläuft auch noch eine Eisenbahnlinie, wo aber vielleicht alle halbe Stunde mal ein Zug kommt; meine Musik ist hingegen natürlich ein "Dauergeräusch".
Gibt es andere Nachbarn, die in näherer oder vergleichbarer Entfernung wohnen? Was sagen die?
Die Nachbarin kam zwei mal zu dir? Ist da bereits eine Eskalation passiert? Das wäre ggf. für den Verlauf des Konflikts wichtig, falls irgendwann mal die Polizei, ein Mediator oder Richter sich den Fall anschaut. Es wäre sicher sinnvoll, genau aufzuschreiben, welche Beschwerde wann passierte.

Auch wenn ich natürlich voll im Recht bin, und mit dieser Frau nichts zu tun habe, möchte ich natürlich "den Frieden wahren".
Aber ist das bei einem so überempflindlichen "Kauz" realistsch?
Ob sie überempfindlich ist, würde ich nicht von vorneherein sagen. Vielleicht hat sie Direktschall aus offenen Fenstern mitbekommen, und je nach Wohnsituation kann das bei einem Schlagzeug definitiv so laut sein, dass jemand sich zu recht als vom Lärm belästigt fühlt.

Falls du Zugriff auf einen Schallpegelmesser hast, kannst du natürlich auf öffentlichem Grund mal für eine sachliche Grundlage sorgen, wie laut dein Spiel im Vergleich zum immer vorhandenen Umgebungslärm ist. Manchmal hilft sowas zur Versachlichung einer Diskussion. Apps fürs Smartphone liefern bei der Schallpegelmessung allerdings wohl öfters Fantasiewerte. Allerdings ist Lärmbelästigung eine hochgradig psychologisch bedingte Sache, wenn die Dame etwas gegen Schlagzeug grundsätzlich, oder Musik, oder speziell dich hat, nützen alle Versachlichungen nichts.

Ein Gespräch wäre hilfreich/ratsam/notwendig/dringend anzuraten, um abzuschätzen, wieviel Potential für Versachlichung und eine einvernehmliche Lösung da ist. Die nächste Stufe wäre ein Mediator, die gibt es in vielen Kommunen zur Klärung von Nachbarschaftsstreitigkeiten. So jemanden kannst du auch mal anrufen und ihn um seine Meinung bitten, ohne dass es gleich zum Mediationsverfahren kommt.

Ansonsten finde ich das Video ganz gut:

View: https://www.youtube.com/watch?v=7IP4wYmDKFY
 
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Man darf auch Rücksicht nehmen, wenn man nicht gesetzlich dazu verpflichtet ist. Aber vielleicht kam die gute Dame ja tatsächlich dermassen pampig an, dass deshalb gleich 'zurückgeschossen' wurde?
Sie war tatsächlich von Anfang an sehr pampig.

Wenn das da so abgelegen ist und zwischen den Häusern sogar noch eine Eisenbahnlinie liegt, gehts wohl eher ums Kennenlernen.
Sie ist den weiten Weg bestimmt nicht gegangen, um von dir was von Anwalt und Ordnungsamt zu hören:D
Weit ist der Weg ja nicht - eine Minute Fußweg. Direkt neben meinem Haus führt über die Bahnstrecke eine Brücke.

Sind Fenster und Türen beim Spielen geschlossen? Das wäre schon nötig, um eine Lärmbelastung anderer grundsätzlich zu minimieren.
Ja, Fenster und Türen sind selbstverständlich zu.

Gibt es andere Nachbarn, die in näherer oder vergleichbarer Entfernung wohnen? Was sagen die?
Alle anderen Nachbarn, die teils noch näher wohnen (ebenfalls in frei stehenden Eigentums-Häusern), haben sich noch nie beschwert.

Die Nachbarin kam zwei mal zu dir? Ist da bereits eine Eskalation passiert? Das wäre ggf. für den Verlauf des Konflikts wichtig, falls irgendwann mal die Polizei, ein Mediator oder Richter sich den Fall anschaut. Es wäre sicher sinnvoll, genau aufzuschreiben, welche Beschwerde wann passierte.
Eine Eskalation ist noch nicht passiert. Die Dame kam aber beide Male extrem pampig an.

Ob sie überempfindlich ist, würde ich nicht von vorneherein sagen. Vielleicht hat sie Direktschall aus offenen Fenstern mitbekommen,
Nein, denn wie erwähnt sind die Fenster grundsätzlich immer zu, wenn ich musiziere.
 
Natürlich kann jeder dazu beitragen, dass das im vorliegenden Fall Musizieren nicht stört. Wer da jetzt als erster einen Steingeworfen hat, ist nicht wichtig und nicht leicht zu entscheiden. Für mich zeigt @waijs jedenfalls den Willen, etwas positiv zu ändern. Neben Möglichkeiten zur Dämmung kann das auch damit gefördert werden, dass er nochmal das Gespräch sucht, um z.B. auszuloten, zu welchen Zeiten es die Nachbarin nicht stört oder stören kann.

Bei allem "Einigungswillen" ist aber auch die individuelle Lautstärkewahrnehmung ein Thema. Vielleicht einfach mal spielen und an der Grundstücksgrenze von ihm oder ihr mit dem Handy aufnehmen, was man wirklich hört und auch mal genau protokollieren, an welchen Tagen von wann bis wann gespielt wurde.

Ich hab hier Nachbarn, die der Meinung sind, dass mein Hund dauernd kläfft. Also hab ich einfach mal mit einem Recorder mit Einschaltautomatik ein paar Tage aufgenommen, was über einem ausprobierten Pegel lag (das Bellen des Hundes sollte ja die Aufnahme auslösen). Das Resultat war, dass mein Hund maximal 4 mal am Tag für im Einzelfall nicht mehr als 40 Sekunden bellte und dass regelmäßig um die 150 aus zur Aufnahmeauslösung führende andere "Geräusche" pro Tag auftraten. Ich hab dann noch ein paar Tage im Haus hinter der Haustüre und im Wohnzimmer mit demselben Auslöseschwellenwert aufgenommen, mit dem Resultat, dass man da gar nichts hörte, außer alle drei Tage mal die Sirene eines Krankenwagens (ein Krankenhaus ist nicht weit entfernt).

Erstens hören manche Leute einfach die Flöhe husten. Zweitens braucht man bei einer strittigen Auseinandersetzung belastbare Belege = Aufzeichnungen; jeder kann irgend etwas behaupten. Drittens kann man anhand der Belege auch selbst besser beurteilen, ob man wirklich stört und was man vielleicht verbessern kann.

In meinem Fall hat mein Hinweis an die Nachbarn, dass ich einige Wochen das Bellen meines Hundes aufgezeichnet habe, dass es verschwindet selten passiert und dass man es im Haus (das Nachbarhaus ist identisch zu meinem) gar nicht mehr lauter hört als das Brummen des Kühlschranks. Bei mir war dann Ruhe im Karton.

Ich drücke die Daumen, dass sich das Ganze ohne gerichtliche Bemühungen lösen lässt.
 
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Ich lebe in einem frei stehenden Haus, das mir selbst gehört und spiele gelegentlich Schlagzeug und andere lautere Instrumente,
Wurde hier eigenlich erwähnt, um welche "lauteren Instrumente" es sich neben dem Schlagzeug handelt?

Ohne jetzt auf das konkrete Problem einzugehen, habe ich die Erfahrung gemacht, dass der Typ des Instruments, und der Kontext, in dem es gespielt wird, schon einen erheblichen Unterschied in der Bewertung durch Außenstehende bewirkt.

Bei den Instrumenten einer Familie kann man grob sagen: Je höher, desto störender. Eine Piccoloflöte stört mehr als eine Bassflöte. Eine Sopranblockflöte stört eher jemanden als eine Tenorblockflöte.

Bei der Spielweise gilt: Je mehr die Musik flüssig und dem Spiel eines Radios vergleichbar daherkommt, desto weniger stört sie. Spitzenreiter im Stören sind Etüden, Technikübungen, Skalen. Das kann man auch hier im Forum immer wieder lesen.

Eine E-Gitarre kann bei Leuten, die sie ansonsten gerade noch tolerieren, Nervenzusammenbrüche hervorrufen, wenn man Pinch Harmonics und anderes "Gequietsche" produziert. Gleiches gilt für gezogene Töne bzw. Bendings. Das ist alles wie ein zu lauter Auspuff. Wem's gefällt, hat Spaß daran; alle anderen nervt es.

Zum konkreten Problem: Dass sich bislang niemand beschwert hat, bedeutet nicht zwangsläufig, dass es auch niemanden stört. Mitunter kann es hilfreich sein, auch einmal aktiv nachzufragen, ob sich jemand in der Nachbarschaft durch irgendetwas gestört fühlt. Das wurde hier ja schon gesagt.

Ich denke aber auch, es kommt auf das "Ortsübliche" an. Wenn in der gesamten Nachbarschaft musiziert wird, oder sogar professionelle Musiker wohnen, die Schüler bei sich empfangen, hört man ja beim Fußmarsch durch die Nachbarschaft sowieso überall Instrumente.

Tipp: Im Sommer mäht ja sowieso dauernd irgendwer den Rasen. Im Schatten von anderem Lärm kann man auch mal etwas lauter spielen.
 

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