[Metal] Double Bass geht im Mix unter

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Heho,
ich hab bisher noch nie mit Double Bass gearbeitet und jetzt für eine Metal-Band ihr Demo aufgenommen.
Soweit bin ich eigentlich auch ganz zufrieden mit dem ersten Mixdown, die Bassdrum kommt in den Parts, in denen der Drummer sie "normal" spielt gut zur Geltung. Nur in den Double Bass Parts passierts leider öfters, dass man die Bassdrum nicht mehr richtig hört. So gehen einzelne Schläge unter, bzw "verschmelzen" unhörbar zu einem einzigen breiigen Schlag. Die Bassdrum ist dann einfach nicht mehr schön alle Schläge rausgearbeitet, man hört sie zwar schon noch, aber nur noch vereinzelte Schläge präzise.

Jetzt meine Frage: Was tun? Hab schon alle möglichen Gate-/Kompressor-/EQ-Einstellungen ausprobiert und komm auf keinen Trichter.
Hört man sich in den entsprechenden Parts das Schlagzeug alleine an, ist die Bassdrum voll da und die einzelnen Schläge zu hören. Dass die ("zu schnellen") Schläge von einem zu übereifrigen Gate weggecuttet werden, ist also auszuschließen

Hier hab ich zwei Soundbeispiele für euch: http://ul.to/ve6j3d
Ein File ist ein kurzer Ausschnitt nur Schlagzeug, das andere File ist der entsprechende Abschnitt mit dem Rest dazu. Ich finde, da hört man ganz gut im Vergleich, was ich meine.

Die Einstellungen der Bassdrum sind:
EQ: +9 @ 100Hz (Shelf), -7 @ 350Hz, +15 @ 5,2kHz, +5 @ 10kHz (Shelf)
Gate: Threshold -26dB, Hold: 25ms, Release: 25ms
Komp.: Threshold -26dB, 8:1, Attack: 6ms, Release: 10ms
Multibandkomp: Das Preset "Drumset" von Cubase SX3. Hier werden Bässe und Höhen noch leicht gepusht und die BD meiner Meinung nach (in den Passagen, in denen sie sich gut anhört) noch weiter nach vorn geholt. Sie hört sich professioneller und nicht so mumpfig, proberaummäßig an.

Sind da schon offensichtliche Fehler? Hab wie gesagt schon mit Attack und Release sowohl von Gate als auch Kompressor rumgestellt, aber bin zu keinem besseren Ergebniss gekommen. Vielleicht durch andere Attack und Release Zeiten beim Kompressor die schwächeren, leiseren Schläge noch hochholen? Aber mit welchen Einstellungen?

Ich hab, weil die Spur doch ziemlich am Maximum ist, ganz am Ende noch einen Brickwall-Limiter in der BD-Spur drin, damit sie auch ja nicht übersteuert. Der springt aber doch öfter und intensiver an, als gedacht. Kann es daran liegen, dass es durch diesen Limiter bei schnellen Passagen einfach alles zu breiig wird?

Besten Dank schonmal! :great:
 
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Also die BD klingt einfach arg komisch. Mir kommt vor als würde sie irgendwie arg pumpen.. klingt fast wie als würden die Mics nicht ganz synkron sein.. So als würd der "Kick" und der "bums" gänzlich unabhängig von einanderer agieren.. :weird:
Aber ich versteh was du mit untergehn meinst ;).
Aber hörst du das nicht auch, das da irgendwas grob falsch läuft?

Ich hab mal bei einer mulmiger BD einen Multibandkompressor versucht. (hast du auch, ich weis). Versuch mal den Bass anteil wirklich extrem zu zerquetschen und die höhen etwas weniger. Mir hat das geholgen den Klang dichter und akkurater zu machen. (schlecht gestimmte Bassdrum und schlechte Hardware - schlechter sound)

Lg Melody
 
Heho,
so, sorry für die späte Antwort, das Semester hat begonnen, erstmal Alltag wieder anlaufen lassen, deswegen hatte ich die letzten Tage wenig Zeit fürs Mischen :(

Ja, nachdem du es gesagt hattest, ist mir das auch aufgefallen, dass "kick" und "bumm" ein bisschen auseinander liegen ;) Ich vermute mal, das lag an meinen Kompressor- bzw. Gate-Einstellungen. Die haben nicht zueinander gepasst. So hat der Kompressor sofort nach dem Kick runtergeregelt ist aber dann wieder aufgegangen als noch das Nachwummern der Bassdrum durch das Gate zu hören war. So hat das ganze keine Einheit gebildet sondern war quasi voneinander getrennt, wie du ja schon sagtest.

Aber nochmal wegen dem "In-den Vordergrund-rücken" der Bassdrum. Werd jetzt mal deinen Tipp berücksichtigen und mit dem Multibandkompressor noch weiter experimentieren.

Eine andere Frage (eher allgemeiner Natur, aber hier auf mein spezielles Beispiel angewendet): Was ich noch nie so hundertprozentig verstanden habe: Wenn immer von "Ausdünnen" des Mixes die Rede ist, und "den Mix transparenter" machen, heißt das doch, dass ich für Instrumente in bestimmten Bereichen, wo sie prominent sind, Platz im Frequenzspektrum schaffen muss. Das hab ich zB im Bassbereich bei meiner Bassdrum hier gemacht. Die ist bei 69Hz recht ausgeprägt, deswegen hab ich da beim Bass schmalbandig was weggenommen.
Müsste ich jetzt in Analogie dazu die Frequenz, die ich für den Kick der BD angehoben hab (5,2kHz), bei den Gitarren genauso absenken, damit die BD im Mix schön transparent rauskommt? Oder würde das das Gesamtbild eher stören, weil dieses Frequenzbereich für die Gitarren auch recht wichtig ist?
Und dann noch allgemeiner: Wenn man "Platz für andere Instrumente schafft", senkt man dann schmal- oder breitbandig ab? Wie geht ihr allgemein vor, um "Platz zu schaffen"? Weil das doch wahrscheinlich mein Problem von oben lösen sollte, oder?
Oder liegts doch an Kompressor-Gate-Kombination ...?

Bin ratlos ...
 
Müsste ich jetzt in Analogie dazu die Frequenz, die ich für den Kick der BD angehoben hab (5,2kHz), bei den Gitarren genauso absenken, damit die BD im Mix schön transparent rauskommt?

jup. wollte das auch schon vorschlagen - Kickbereich auch etwas frei machen

ansonsten zum EQ: absenken eher schmalbandig, anheben eher breitbandig (bei nichtperkussiven Instrumenten)
 
Also ich vertraue da gänzlich meinen Ohren.
Von der Theorie her ist klar, das es zu Überlagerungen kommt, wenn in einem Frequenzbereich zu viele Intrumente agieren.
Ich bin allerdings generell der Meinung, das diese Theorie hier allgemein zu oft herhalten muss für einfach schlecht aufgenommene und schlecht gespielte Intrumente und Musiker.
Das ist jetzt weniger speziell wegen einem song (hab gerade nicht mal im Kopf wie das geklungen hat) sonderen viel mehr allgemein zu dieser Eq schlacht die viele veranstalten.

Ich merke das immer mehr, je besser meine Aufnahmen werden, desto schwerer tu ich mich zu sagen, was ich beim roughmix noch besser machen kann.
Dabei fängt erst dort das richtige Mischen an. :)

Wenn man allerdings als erstes mal ca. 4 Störfrequenzen rausfiltern muss, und dann verzweifelt versucht einen annähernd realistischen Klang zu bekommen, weils einfach nicht gut klingt, dann hat das genau NIX mit mischen zu tun.

So und jetzt konkret was ich zu platzmachen sage:
Vergiss die Theorie. Wenn die Spuren alleine realistisch und sauber klingen, kannst du wirklich versuchen die Instrumente gut in einander übergehen zu lassen.
Wobei des nicht heißt, das jedes Instument alleine dastehen muss. Das ist einfach auch abhängig vom Mischer/dem Wunsch der Musiker, dem Musikstil.
Ich zb. muss nicht in jeder Sekunde des Songs genau hören was welches Instrument genau macht. Mir geht es darum, das die Instrumente zusammen klingen und als Einheit dastehn. Dazu kann ruhig mal was in manchen passage untergehn. Allerdings wenn man den Mute-button drückt fehlt dann meist extrem was. :)

Ansonsten würd ich eigentlich zum Eq generell sagen: es gibt keine regel, außer das du davor wissen solltest was du erreichen willst, bevor du in einschleifst. Ich meine jetzt weniger genau die Frequenz und den Q-faktor, sondern viel mehr was du vom Klang her erreichen willst. Aber was du dazu anstellst ist komplett dir überlassen. ;)

Maximal als Richtline würde ich leise sagen:
Hoher Q nur beim absenken. (zb. raumresonanzen, zu laute Grundtöne, reflexionen usw.)
Allgemein, je höher der Q-faktor, desto musikalischer (natürlicher), insofern: großer Q, um den Klang zu veredeln.
mittlerer Q beim anheben um einen Effekt zu erziehlen.
mittlerer Q beim absenken um kritische Stellen zu entschärfen.

Aber die wichtigeste Regel ist: hör bevor du was tust.
und sei mutig und probiers einfach aus :great:

Lg Melody

EDIT: A-ja, weils mir noch einfällt:
Bevor du den Kick mehr raushebst, versuche den Klang dichter zu bekommen (vom Timing her) ev. kannst du dir dann viel Eq arbeit ersparen und erledigt das der richtige Kompressor von alleine.
 

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