Mikrofonumschalter

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Hallo,
ihr kennt sicherlich das Problem, bei den Gigs die Moderation zu machen. Meist ist auf dem eigenen Mikro ein wenig Hall und - wie in meinem Fall - singe ich meist Background, wodurch die Stimme dann auch ein wenig in der Hintergrund gerückt ist. Folge ist, dass meine Moderation meist nicht besonders verständlich ist. Deshalb der Plan, mir einen Mikrofonumschalter zu bauen, mit welchem ich zwischen Gesangs- und "Moderation"-Kanal hin- und herschalten kann. Eigentlich wollte ich mir dieses Teil hier zulegen, ist aber nicht lieferbar. Deshalb kam ich auf die Idee, eine alte A/B-Switchbox (aus den ersten Tagen der PC-Technik -> Umschalter für Tastatur an zwei PCs) herzunehmen. Diese Box hat DIN-Stecker, für welche ich mir dann entsprechend Adapter (auf XLR-Klinke) gebaut habe.

Die Verkabelung ist dann wie folgt: Mic -> Mitteneingang der A/B-Box -> A-Schalter -> Gesangskanal, B-Schalter -> Moderationskanal.

Gesagt - getan - hat an meinem digitalen Mischpult (DDX3216) auch klaglos funktioniert. Dann also ab zum Gig - dort verwende ich ein Yamaha-Pult (32/14). Mikrofon an den A/B-Schalter -> Strippen zu den zwei Kanälen gezogen -> Linecheck war OK. Dann das Umschalten versucht -> Ergebnis: es hat bei jedem Umschalten geknallt! Ich habe den Versuch mit dem Umschalter dann schnell gelassen. Zurück im Proberaum bin ich dann der Sache nachgegangen und das laute Knallen war dem Umstand geschuldet, dass auf den Kanälen Phantomspeisung anlag. Also -> Phantomspeisung mal ausgeschaltet -> etwas gewartet, bis sich die Spannung abgebaut hatte -> aber es gibt (im Vergleich zum Digitalpult) immer noch ein leises Knacksen, wenn ich zwischen den Kanälen umschalte. Ganz so, wie es passiert, wenn ich den XLR-Stecker vom Eingang abziehe und wieder einstecke.

Frage an die Spezialisten: wodurch entsteht dieses Knacksen und wie - wenn überhaupt möglich - lässt es sich unterdrücken? Wäre super, wenn mir jemand dies beantworten könnte. Von Schaltungstechnik aber habe ich absolut keinen Plan - löten kann ich :).
 
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Hallo,

aus deinem Text wird für mich jetzt nicht ganz klar, ob die Mikros jetzt P48 benötigen oder nicht. Wenn nicht, ist die Lösung (vermutlich) einfach. Schalte "make before break" und nicht "break before make". Das heißt, der Schalter soll den Kontakt zu der anderen Schaltstellung erst herstellen, bevor der Kontakt zur vorherigen Schaltstellung unterbrochen wird. In Datenblättern von Schaltern heißt sowas auch gerne mal "kurzschließend".


Gruß, Volker
 
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Hallo Volker,
danke mal für Deinen Beitrag. Punkt 1: die Mikros benötigen keinen P48 - es sind dynamische Mics. Punkt 2: gib mir mal einen Tritt in die Seite und verrate mir, wie ich das mit dem "Kurzschliessen" am Besten hinbekommen könnte. Anbei mal ein paar Bilder von diesem AB-Schalter. Die Lösung würde vermutlich in dem Schalter (A/B) selbst liegen - soweit ich dies verstehe. Meine Frage ist bloss: was würde denn da kurz geschlossen werden? Die Mic-Stecker haben 3 Pins (+/-/Ground). Hier mal ein paar Bilder von diesem A/B-Schalter:
Blick auf die Innenseite des A/B-Schalters Foto0051[1].jpg Blick auf die DIN-AnschlüsseFoto0052[1].jpgBlick auf die FrontseiteFoto0053[1].jpg
Ich weiß, die Bilder selbst sind jetzt nicht so detailliert, daß man da gleich eine Lötanleitung belegen könnte. Aber vllt. in die richtige Richtung stoßen, das wäre schon richtig toll.
Gruss Max
 
Mal neben der technischen Betrachtung die Frage: Warum mutet der Techniker in den Pausen nicht die FX-Returns :confused: Das ist eine grundlegende Selbstverständlichkeit und damit kann man sich das ganze Gebastele sparen.
 
:) tja - ganz einfach: weil wir eine kleine Hobbyband sind, die ständig ohne Techniker unterwegs ist. Ansonsten stimme ich Dir mit Deiner Meinung völlig zu. BTW: ich mute die FX'en heute schon, wenn's ans Ansagen geht (und ich gerade ein paar graue Zellen übrig habe). Aber - ich Dödel(du) hab auch schon das eine oder andere Mal vergessen, die FX'en wieder reinzutun, wenn meine Ansage durch war. Dann war halt Gesang ohne (Gnaden)Hall. Du weisst schon - wird halt manchmal ein bisschen hektisch mit Ansage und Instrumentenwechel und weiß der Henker was.
Mit dem A/B-Schalter hab ich dann natürlich schon ein wenig mehr Möglichkeiten, speziell was EQing und Pegel auf dem Ansagekanal betrifft. Aber in bin mir sicher, daß ich früher oder später auf dem Ansagekanal meinen Gesang absolviere (siehe Anmerkung mit den FX'en vorher) :)
 
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Hallo Max,

es ist ja so, du hast jeweils Hot und Cold für beide Eingänge und den Ausgang. In Stellung A ist IN-A-Plus mit Out-Plus verbunden, IN-A-Minus mit Out-Minus. Was jetzt ein kurzschließender Schalter macht ist, er verbindet IN-B-Plus mit Out-Plus, bevor IN-A-Plus von Out-Plus getrennt wird, wenn auf Stellung B geschaltet wird. Das heißt, für einen kurzen Moment, hängen IN-A-Plus und IN-B-Plus gleichzeitig am entsprechenden Ausgangspin, daher die Bezeichnung kurzschließend oder eben "make before break". Für Minus gilt das Gleiche, Ground musst du nicht mitschalten.

Du musst also den Schalter austauschen. Geeignet wäre z.B. dieser. Die MBB-Schalter hat Klaus leider nur in der Printausführung im Sortiment...


Gruß, Volker
 
Hallo Volker,
danke für diese hilfreiche (und auch für mich Laien verständliche) Beschreibung. Ich werde mich mal mit diesem Gedanken näher befassen. Vllt. gelingt es mir - ansonsten wird ja hoffentlich irgendmal das Gerät von Palmer verfügbar.
Gruss
Max
BTW: der Laden, wo es diesen Schalter gibt, ist ja echt Klasse. Danke für diesen Tip.
 
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Gruß an Volker -> es hat geklappt. Heute hab ich den Schalter von dem von Dir genannten Shop bekommen. Kosten: EUR 1,85 (plus Versand). Alles alte Zeugs des A/B-Schalters rausgelötet, nach Deiner Anweisung den Schalter (A-Pin (+) -> Ausgang 1 und 2, B-Pin (-) -> Ausgang 7 und 8) umgelötet, dann die Bohrungen für die Schalter etwas angepasst (die alten Bohrungen sind um ca. 1mm zu eng) und getestet. Kein Knackser und kein Kracher mehr beim Umschalten trotz eingeschalteter Phantomspannung an diesen Mic-Eingängen (beim Yamaha-Pult sind ja immer 8 Eingänge bzgl. der Phantomspeisung aktiv).

Vielen Dank nochmals für diesen professionellen Tip.
LG Max
 

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