Streicherschlumpf
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Liebes Board,
ich habe hier schon viel mitgelesen. Vielleicht können wir jetzt auch etwas dazu beitragen, was anderen Recording-Amateuren hilft.
Der Sänger aus meiner alten Band und ich wollen uns ein neues Mikro anschaffen, um damit unsere Recording Fähigkeiten weiter zu entwickeln. Die Mikros, die wir testen wollen, sind auch schon ausgesucht (s. Titel und unten). Ich beschreibe erstmal die Ausgangsbedingungen (wer es im Detail wissen möchte), unten kommen dann auch noch mal 2 wichtige technisch Fragen. Der Test selber soll dann zwischen Weihnachten und Silvester stattfinden. Ich werde davon hier berichten und wenn alles gut läuft, auch mit Hörproben (roh und gemischt) unterfüttern.
*******
Ausgangssituation
Stilrichtung: Wir hatten 10 Jahre eine Band aus der Folk-Rock Ecke. Stilistisch wird es auch mehr oder weniger dabei bleiben, vielleicht manchmal in Richtung (Folk)-Metal (dann aber mit klarem Gesang, teilweise mehrstimmig) und / oder Rockabilly und artverwandtes. Je nachdem, was uns so einfällt und in den Fingern juckt.
Ambitionen: Fortgeschrittene Amateure / Hobby neben Beruf und Familie (wie wahrscheinlich die meisten hier)
Budget: 500-700 Euro
Aufnahmeraum: Ist ein Kellerraum, quaderförmig, Grundfläche ca. 14 qm, Höhe nur 2,15 m, Boden ist Teppich. Neben der Funktion als Musikhobbyzimmer ist er auch Lagerraum, d.h. die Wände sind teilweise mit Regalen, aber auch Cases, Boxen, E-Piano vollgestellt. Bei Aufnahmen stecken wir immer zwei halbe Matratzen vor die Fenster, um nicht zu schallharte Oberflächen zu haben. Der Raum ist also automatisch relativ diffusiv. Beim Klatschtest finde ich keine (nennenswerten) Flatterechos oder ähnliches. Aufgrund der Doppelfunktionalität und dem begrenzten Platz schließt sich eine akustische Optimierung jedoch (auf absehbare Zeit) aus. Das ist sicherlich einer der Schwachpunkte in unserer Aufnahmekette. Gesungen wird in Richtung einer Ecke, so dass das Mikro in Richtung Fensterecke (mit Matratzen / Dämpfung) zeigt.
Abhörraum: Baugleich zum Aufnahmeraum. Ist im normalen Leben unser Heimbüro, d.h. Teppich, Regale mit Ordnern und Büchern. Gegenüber des Studioschreibtisches steht eine Matratze an der Wand und wartet auf Gäste. Auch hier schließen sich akustische Optimierungen bis auf weiteres erstmal aus.
Vorverstärker / Interface / Software:
Wir haben eine SPL Gainstation 1. Ich finde die super, aber damit haben wir nur 1 Kanal (s. Fragen unten). Ansonsten haben wir ein Behringer X32 Rack + S16 als Preamp und Interface per USB. Aufgenommen wird in Reaper.
Abhöre: APS Klasik 2020 (+Beyerdynamik DT1990 Kopfhörer)
Hauptziel: ein schönes, neues Gesangsmikrofon (eher Tenor denn Bass). Möglichst sauber und transparent. (ich bin nicht so gut darin, Höreindrücke in Worte zu fassen)
Sekundärziele: Wir haben sonst noch Violine, Kontrabass und Westerngitarre zum Aufnehmen an akustischen Instrumenten. Falls das neue Mikro das auch in schön kann, dann wäre das schick, aber da ist unsere bisherige Ausstattung schon ganz passend.
Mikroauswahl:
Wir haben die letzten 10 Jahre hauptsächlich mit einem AKG C3000b gearbeitet, mit dem wir prinzipiell auch ganz zufrieden waren. Das ist in meinen Augen ein tolles Einsteigermikro, aber da ist eben auch noch Platz nach oben was Transparenz und ähnliches angeht. Seit einiger Zeit hat mein Sänger auch noch ein Rode NT1A, was ganz ok ist, aber ich persönlich habe das NT1A noch nie so richtig gemocht.
Bei der Mikroauswahl haben wir uns vor allem die Fragen gestellt:
Auf Basis von Rezensionen, Empfehlungen, technischen Daten, meinem Faible für „Nischenprodukte“ bzw. kleinere / unbekanntere Firmen und meiner Ablehnung gegen Chinaböller (zu oft billig gekauft und dann kaputtgegangen) usw. haben wir uns letztendlich für die folgenden 3 Kandidaten entschieden:
Wir hatten zwar auch überlegt, ob man nicht gleich eine Liga weiter oben sucht (Gefell M930 würde mich z.B. sehr interessieren). Aber wir haben uns letztendlich dagegen entschieden (nicht zuletzt in Anbetracht der begrenzten Zeit, die wir uns in den nächsten Jahren für dieses Hobby freischaufeln können), weil wir finden, dass die Liga >1000 Euro einfach nicht unseren restlichen Fähigkeiten wie Hören / Mixen, Raumakustik und Performance entspricht. Und falls wir doch schaffen diese Bereiche in den nächsten Jahren zu optimieren, dann machen wir den ganzen Spaß gerne noch mal in teurer J.
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Jetzt die Fragen, bei denen ich mir unsicher bin.
Zum einen hatten wir ursprünglich geplant, als Testsong einfach die Gummibärenbande aufzunehmen. Der Vorteil – abgesehen davon, dass der Song Gute Laune und schöne Kindheitserinnerungen verbreitet – wäre eine relativ hohe Dynamik zwischen Strophen und Refrain und gleichermaßen ein recht hoher Tonumfang. Aber wenn ich die Boardregeln richtig verstanden habe, wäre das ja urheberrechtlich geschütztes Material und darf nicht gepostet werden, korrekt? Dann würden wir uns doch noch einen von unseren alten Songs aussuchen.
Und die zweite Frage betrifft die Ausrichtung der Mikrofone im Sinne von mehrere Mikros gleichzeitig (also bei identischer Performance) zu nutzen. Der Abstand Mikros zu Sängerlippen soll die 20-40 cm betragen, das werden wir ausprobieren, was am sinnvollsten klingt. Ich sehe da 3 Möglichkeiten:
Vielen Dank für eure Zeit und ich freue mich auf eure Meinungen!
Der Streicherschlumpf
ich habe hier schon viel mitgelesen. Vielleicht können wir jetzt auch etwas dazu beitragen, was anderen Recording-Amateuren hilft.
Der Sänger aus meiner alten Band und ich wollen uns ein neues Mikro anschaffen, um damit unsere Recording Fähigkeiten weiter zu entwickeln. Die Mikros, die wir testen wollen, sind auch schon ausgesucht (s. Titel und unten). Ich beschreibe erstmal die Ausgangsbedingungen (wer es im Detail wissen möchte), unten kommen dann auch noch mal 2 wichtige technisch Fragen. Der Test selber soll dann zwischen Weihnachten und Silvester stattfinden. Ich werde davon hier berichten und wenn alles gut läuft, auch mit Hörproben (roh und gemischt) unterfüttern.
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Ausgangssituation
Stilrichtung: Wir hatten 10 Jahre eine Band aus der Folk-Rock Ecke. Stilistisch wird es auch mehr oder weniger dabei bleiben, vielleicht manchmal in Richtung (Folk)-Metal (dann aber mit klarem Gesang, teilweise mehrstimmig) und / oder Rockabilly und artverwandtes. Je nachdem, was uns so einfällt und in den Fingern juckt.
Ambitionen: Fortgeschrittene Amateure / Hobby neben Beruf und Familie (wie wahrscheinlich die meisten hier)
Budget: 500-700 Euro
Aufnahmeraum: Ist ein Kellerraum, quaderförmig, Grundfläche ca. 14 qm, Höhe nur 2,15 m, Boden ist Teppich. Neben der Funktion als Musikhobbyzimmer ist er auch Lagerraum, d.h. die Wände sind teilweise mit Regalen, aber auch Cases, Boxen, E-Piano vollgestellt. Bei Aufnahmen stecken wir immer zwei halbe Matratzen vor die Fenster, um nicht zu schallharte Oberflächen zu haben. Der Raum ist also automatisch relativ diffusiv. Beim Klatschtest finde ich keine (nennenswerten) Flatterechos oder ähnliches. Aufgrund der Doppelfunktionalität und dem begrenzten Platz schließt sich eine akustische Optimierung jedoch (auf absehbare Zeit) aus. Das ist sicherlich einer der Schwachpunkte in unserer Aufnahmekette. Gesungen wird in Richtung einer Ecke, so dass das Mikro in Richtung Fensterecke (mit Matratzen / Dämpfung) zeigt.
Abhörraum: Baugleich zum Aufnahmeraum. Ist im normalen Leben unser Heimbüro, d.h. Teppich, Regale mit Ordnern und Büchern. Gegenüber des Studioschreibtisches steht eine Matratze an der Wand und wartet auf Gäste. Auch hier schließen sich akustische Optimierungen bis auf weiteres erstmal aus.
Vorverstärker / Interface / Software:
Wir haben eine SPL Gainstation 1. Ich finde die super, aber damit haben wir nur 1 Kanal (s. Fragen unten). Ansonsten haben wir ein Behringer X32 Rack + S16 als Preamp und Interface per USB. Aufgenommen wird in Reaper.
Abhöre: APS Klasik 2020 (+Beyerdynamik DT1990 Kopfhörer)
Hauptziel: ein schönes, neues Gesangsmikrofon (eher Tenor denn Bass). Möglichst sauber und transparent. (ich bin nicht so gut darin, Höreindrücke in Worte zu fassen)
Sekundärziele: Wir haben sonst noch Violine, Kontrabass und Westerngitarre zum Aufnehmen an akustischen Instrumenten. Falls das neue Mikro das auch in schön kann, dann wäre das schick, aber da ist unsere bisherige Ausstattung schon ganz passend.
Mikroauswahl:
Wir haben die letzten 10 Jahre hauptsächlich mit einem AKG C3000b gearbeitet, mit dem wir prinzipiell auch ganz zufrieden waren. Das ist in meinen Augen ein tolles Einsteigermikro, aber da ist eben auch noch Platz nach oben was Transparenz und ähnliches angeht. Seit einiger Zeit hat mein Sänger auch noch ein Rode NT1A, was ganz ok ist, aber ich persönlich habe das NT1A noch nie so richtig gemocht.
Bei der Mikroauswahl haben wir uns vor allem die Fragen gestellt:
- Umschaltbare Charakteristik ja oder nein?
- Röhre ja oder nein?
Auf Basis von Rezensionen, Empfehlungen, technischen Daten, meinem Faible für „Nischenprodukte“ bzw. kleinere / unbekanntere Firmen und meiner Ablehnung gegen Chinaböller (zu oft billig gekauft und dann kaputtgegangen) usw. haben wir uns letztendlich für die folgenden 3 Kandidaten entschieden:
- Oktava MK 117
- Austrian Audio OC18
- JZ Microphones Black Hole BH2
Wir hatten zwar auch überlegt, ob man nicht gleich eine Liga weiter oben sucht (Gefell M930 würde mich z.B. sehr interessieren). Aber wir haben uns letztendlich dagegen entschieden (nicht zuletzt in Anbetracht der begrenzten Zeit, die wir uns in den nächsten Jahren für dieses Hobby freischaufeln können), weil wir finden, dass die Liga >1000 Euro einfach nicht unseren restlichen Fähigkeiten wie Hören / Mixen, Raumakustik und Performance entspricht. Und falls wir doch schaffen diese Bereiche in den nächsten Jahren zu optimieren, dann machen wir den ganzen Spaß gerne noch mal in teurer J.
*******
Jetzt die Fragen, bei denen ich mir unsicher bin.
Zum einen hatten wir ursprünglich geplant, als Testsong einfach die Gummibärenbande aufzunehmen. Der Vorteil – abgesehen davon, dass der Song Gute Laune und schöne Kindheitserinnerungen verbreitet – wäre eine relativ hohe Dynamik zwischen Strophen und Refrain und gleichermaßen ein recht hoher Tonumfang. Aber wenn ich die Boardregeln richtig verstanden habe, wäre das ja urheberrechtlich geschütztes Material und darf nicht gepostet werden, korrekt? Dann würden wir uns doch noch einen von unseren alten Songs aussuchen.
Und die zweite Frage betrifft die Ausrichtung der Mikrofone im Sinne von mehrere Mikros gleichzeitig (also bei identischer Performance) zu nutzen. Der Abstand Mikros zu Sängerlippen soll die 20-40 cm betragen, das werden wir ausprobieren, was am sinnvollsten klingt. Ich sehe da 3 Möglichkeiten:
- Alle Mikros benutzen wir nacheinander. Vorteil: Wir können bei allen die Gainstation nehmen und die Position wird weitestgehend identisch sein. Nachteil: Mein Sänger ist (leider oder gottseidank) kein Michael Jackson und wird daher sicherlich nicht 5x eine identische Performance abliefern. Und das Mikro ist klar bekannt (zumindest bei mir als „Techniker“), ein Blindvergleich ist für mich nicht möglich.
- Alle Mikros benutzen wir gleichzeitig, d.h. wir ordnen die Kapseln / Sprechkörbe so nah bei einander an, wie möglich. Vorteil: Kompletter Blindvergleich, nahezu identisches Ausgangsmaterial / Performance. Nachteil: Ggf. können wir die Kapseln gar nicht so nahe aneinander bringen, dass sie wirklich ein vergleichbares akustisches Signal geliefert bekommen. Der Einfluss der Position ist dann einigermaßen schwierig zu erraten, wenn man sich nicht sehr viel Arbeit machen will und gleich noch mal ein paar andere Anordnungskombinationen probieren will.
- Wir kombinieren jeweils 2 und 3 Mikrofone gleichzeitig. Das wäre quasi eine Mischung der Vor- und Nachteile aus 1) und 2).
Vielen Dank für eure Zeit und ich freue mich auf eure Meinungen!
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