Mikrotest C3000b, NT1A, MK 117, OC18, BH2

Streicherschlumpf
Streicherschlumpf
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
12.12.24
Registriert
06.03.10
Beiträge
111
Kekse
378
Ort
Niedersachsen
Liebes Board,

ich habe hier schon viel mitgelesen. Vielleicht können wir jetzt auch etwas dazu beitragen, was anderen Recording-Amateuren hilft.

Der Sänger aus meiner alten Band und ich wollen uns ein neues Mikro anschaffen, um damit unsere Recording Fähigkeiten weiter zu entwickeln. Die Mikros, die wir testen wollen, sind auch schon ausgesucht (s. Titel und unten). Ich beschreibe erstmal die Ausgangsbedingungen (wer es im Detail wissen möchte), unten kommen dann auch noch mal 2 wichtige technisch Fragen. Der Test selber soll dann zwischen Weihnachten und Silvester stattfinden. Ich werde davon hier berichten und wenn alles gut läuft, auch mit Hörproben (roh und gemischt) unterfüttern.

*******

Ausgangssituation

Stilrichtung: Wir hatten 10 Jahre eine Band aus der Folk-Rock Ecke. Stilistisch wird es auch mehr oder weniger dabei bleiben, vielleicht manchmal in Richtung (Folk)-Metal (dann aber mit klarem Gesang, teilweise mehrstimmig) und / oder Rockabilly und artverwandtes. Je nachdem, was uns so einfällt und in den Fingern juckt.

Ambitionen: Fortgeschrittene Amateure / Hobby neben Beruf und Familie (wie wahrscheinlich die meisten hier)

Budget: 500-700 Euro

Aufnahmeraum: Ist ein Kellerraum, quaderförmig, Grundfläche ca. 14 qm, Höhe nur 2,15 m, Boden ist Teppich. Neben der Funktion als Musikhobbyzimmer ist er auch Lagerraum, d.h. die Wände sind teilweise mit Regalen, aber auch Cases, Boxen, E-Piano vollgestellt. Bei Aufnahmen stecken wir immer zwei halbe Matratzen vor die Fenster, um nicht zu schallharte Oberflächen zu haben. Der Raum ist also automatisch relativ diffusiv. Beim Klatschtest finde ich keine (nennenswerten) Flatterechos oder ähnliches. Aufgrund der Doppelfunktionalität und dem begrenzten Platz schließt sich eine akustische Optimierung jedoch (auf absehbare Zeit) aus. Das ist sicherlich einer der Schwachpunkte in unserer Aufnahmekette. Gesungen wird in Richtung einer Ecke, so dass das Mikro in Richtung Fensterecke (mit Matratzen / Dämpfung) zeigt.

Abhörraum: Baugleich zum Aufnahmeraum. Ist im normalen Leben unser Heimbüro, d.h. Teppich, Regale mit Ordnern und Büchern. Gegenüber des Studioschreibtisches steht eine Matratze an der Wand und wartet auf Gäste. Auch hier schließen sich akustische Optimierungen bis auf weiteres erstmal aus.

Vorverstärker / Interface / Software:

Wir haben eine SPL Gainstation 1. Ich finde die super, aber damit haben wir nur 1 Kanal (s. Fragen unten). Ansonsten haben wir ein Behringer X32 Rack + S16 als Preamp und Interface per USB. Aufgenommen wird in Reaper.

Abhöre: APS Klasik 2020 (+Beyerdynamik DT1990 Kopfhörer)

Hauptziel: ein schönes, neues Gesangsmikrofon (eher Tenor denn Bass). Möglichst sauber und transparent. (ich bin nicht so gut darin, Höreindrücke in Worte zu fassen)

Sekundärziele: Wir haben sonst noch Violine, Kontrabass und Westerngitarre zum Aufnehmen an akustischen Instrumenten. Falls das neue Mikro das auch in schön kann, dann wäre das schick, aber da ist unsere bisherige Ausstattung schon ganz passend.

Mikroauswahl:
Wir haben die letzten 10 Jahre hauptsächlich mit einem AKG C3000b gearbeitet, mit dem wir prinzipiell auch ganz zufrieden waren. Das ist in meinen Augen ein tolles Einsteigermikro, aber da ist eben auch noch Platz nach oben was Transparenz und ähnliches angeht. Seit einiger Zeit hat mein Sänger auch noch ein Rode NT1A, was ganz ok ist, aber ich persönlich habe das NT1A noch nie so richtig gemocht.

Bei der Mikroauswahl haben wir uns vor allem die Fragen gestellt:
  • Umschaltbare Charakteristik ja oder nein?
  • Röhre ja oder nein?
Wir haben uns dann bei beiden Fragen für nein entschieden. Andere Richtcharakteristiken sind in unserem Raum vielleicht eh nicht so der Hit und eine Röhre macht es im Zweifelsfall entweder teuer oder qualitativ schlechter (das MKL 2500 soll hier ggf. eine Ausnahme sein, aber wird ein anderer Versuch). D.h. für das gleiche Geld holen wir uns lieber ein sauberes reines Großmembranmikro. Und ein wenig Röhrenfeeling kann man ja auch mit der Gainstation produzieren.

Auf Basis von Rezensionen, Empfehlungen, technischen Daten, meinem Faible für „Nischenprodukte“ bzw. kleinere / unbekanntere Firmen und meiner Ablehnung gegen Chinaböller (zu oft billig gekauft und dann kaputtgegangen) usw. haben wir uns letztendlich für die folgenden 3 Kandidaten entschieden:
  • Oktava MK 117
  • Austrian Audio OC18
  • JZ Microphones Black Hole BH2
Und da die anderen beiden GMKs auch noch da sind, wollen wir die im Vergleich mit einbeziehen um zu hören, ob und welche Unterschiede wir hören können.

Wir hatten zwar auch überlegt, ob man nicht gleich eine Liga weiter oben sucht (Gefell M930 würde mich z.B. sehr interessieren). Aber wir haben uns letztendlich dagegen entschieden (nicht zuletzt in Anbetracht der begrenzten Zeit, die wir uns in den nächsten Jahren für dieses Hobby freischaufeln können), weil wir finden, dass die Liga >1000 Euro einfach nicht unseren restlichen Fähigkeiten wie Hören / Mixen, Raumakustik und Performance entspricht. Und falls wir doch schaffen diese Bereiche in den nächsten Jahren zu optimieren, dann machen wir den ganzen Spaß gerne noch mal in teurer J.

*******

Jetzt die Fragen, bei denen ich mir unsicher bin.

Zum einen hatten wir ursprünglich geplant, als Testsong einfach die Gummibärenbande aufzunehmen. Der Vorteil – abgesehen davon, dass der Song Gute Laune und schöne Kindheitserinnerungen verbreitet – wäre eine relativ hohe Dynamik zwischen Strophen und Refrain und gleichermaßen ein recht hoher Tonumfang. Aber wenn ich die Boardregeln richtig verstanden habe, wäre das ja urheberrechtlich geschütztes Material und darf nicht gepostet werden, korrekt? Dann würden wir uns doch noch einen von unseren alten Songs aussuchen.

Und die zweite Frage betrifft die Ausrichtung der Mikrofone im Sinne von mehrere Mikros gleichzeitig (also bei identischer Performance) zu nutzen. Der Abstand Mikros zu Sängerlippen soll die 20-40 cm betragen, das werden wir ausprobieren, was am sinnvollsten klingt. Ich sehe da 3 Möglichkeiten:
  • Alle Mikros benutzen wir nacheinander. Vorteil: Wir können bei allen die Gainstation nehmen und die Position wird weitestgehend identisch sein. Nachteil: Mein Sänger ist (leider oder gottseidank) kein Michael Jackson und wird daher sicherlich nicht 5x eine identische Performance abliefern. Und das Mikro ist klar bekannt (zumindest bei mir als „Techniker“), ein Blindvergleich ist für mich nicht möglich.
  • Alle Mikros benutzen wir gleichzeitig, d.h. wir ordnen die Kapseln / Sprechkörbe so nah bei einander an, wie möglich. Vorteil: Kompletter Blindvergleich, nahezu identisches Ausgangsmaterial / Performance. Nachteil: Ggf. können wir die Kapseln gar nicht so nahe aneinander bringen, dass sie wirklich ein vergleichbares akustisches Signal geliefert bekommen. Der Einfluss der Position ist dann einigermaßen schwierig zu erraten, wenn man sich nicht sehr viel Arbeit machen will und gleich noch mal ein paar andere Anordnungskombinationen probieren will.
  • Wir kombinieren jeweils 2 und 3 Mikrofone gleichzeitig. Das wäre quasi eine Mischung der Vor- und Nachteile aus 1) und 2).
Hier kann ich nicht einschätzen, welche Aspekte wichtiger wären. Habt ihr Empfehlungen? Um nicht Äpfel mit Birnen zu vergleichen, würden wir bei 2) und 3) ohne die Gainstation und nur mit dem X32 / der S16 arbeiten.

Vielen Dank für eure Zeit und ich freue mich auf eure Meinungen!

Der Streicherschlumpf
 
Eigenschaft
 
Hallo, @Streicherschlumpf ,

...da gibt's eine ganz klare Antwort: Für echte Vergleichbarkeit müßt ihr DIESELBE Performance mit allen Mics aufnehmen, koste es, was es wolle. Ansonsten können kleine Unterschiede im Gesang das Bild stark verfälschen.
Da müßt ihr euch was einfallen lassen, die Mics am besten auszurichten, das kostet möglicherweise ganz wilde Konstruktionen mit einigen Stativen - lohnt sich aber. Wenn sich das definitiv nicht darstellen läßt, immer zwei Mics gleichzeitig testen, die kriegt ihr auf jeden Fall ordentlich positioniert.
Außerdem könnt ihr zunächst mal mit jedem Mic einzeln testen, wo der individuelle "sweet spot" des Mics sitzt, eventuell erleichtert das ja sogar die Positionierung beim Vergleich.
Bei dem interessanten Vergleichsfeld, das ihr gewählt habt. wäre es wirklich schade, wenn ihr nicht bestmögliche Vergleichsbedingungen nutzt.

Viele Grüße
Klaus
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Vorab:
Aufnahmeraum und Abhörsituation nicht unterschätzen.
Man kann nur vernünftige Aufnahmen machen, wenn die Signalkette Raum -> Mikro --> Preamp/Interface und Monitore das auch hergeben!
Räume kann man immer etwas "bearbeiten", bspw. mit Basotectplatten an den Wänden oder DIY-mobile Absorber, die wenig Kosten, so dass die Aufnahmen gelingen.
Auch die Position im Raum ist wichtig.
Eine Grundaussage: raus aus den Ecken, immer Abstand zu den Wänden halten.

Die Abhörsituation muss so gut sein, dass man die Unterschiede auch klar hören kann. Das ist schon wichtig.

Wenn man einen guten Punkt im Raum gefunden hat, diesen markieren und immer dort aufnehmen.
Mit mobilen Absorbern ist man allerdings im Raum flexibler.

DIY-Mobile Absorber --> https://recording.de/threads/diy-bau-mobiler-absorber.220957/

Wie @Basselch schrieb, DIESELBE Performance nutzen, und:

Da müßt ihr euch was einfallen lassen, die Mics am besten auszurichten, das kostet möglicherweise ganz wilde Konstruktionen mit einigen Stativen - lohnt sich aber. Wenn sich das definitiv nicht darstellen läßt, immer zwei Mics gleichzeitig testen, die kriegt ihr auf jeden Fall ordentlich positioniert.

Genau.
Meistens lassen sich mehrere Mikros bspw. 5 Stück nur semi-optimal positionieren, wenn man keine professionelle Ständer nutzt.
In diesem Falle 2- max. Mikros miteinander vergleichen, das bekommt man hin.

Außerdem könnt ihr zunächst mal mit jedem Mic einzeln testen, wo der individuelle "sweet spot" des Mics sitzt, eventuell erleichtert das ja sogar die Positionierung beim Vergleich.

Das ist unumgänglich, manche Mikros klingen näher besungen besser als andere. Bei manchen sollte man weiter weg.
Wobei die Tenorlage, wenn hoch gesungen, schon hilft, da der Nahbesprechungseffekt dann nicht mehr so bedeutsam ist.

Allerdings drauf achten, wenn die Positionierung zu unterschiedlich, kann es Schattungseffekte geben, sprich ein anderes Mikro kann sozusagen schalltechnisch "etwas im Weg stehen".

Um nicht Äpfel mit Birnen zu vergleichen, würden wir bei 2) und 3) ohne die Gainstation und nur mit dem X32 / der S16 arbeiten.
Das unbedingt, es müssen die gleichen Preamps sein.
Am besten neutral aber gut klingende Preamps.


Noch eine Empfehlung von mir, ich würde an Eurer Stelle immer ein Referenzmikro mit aufnehmen.
Ein Referenzmikro wäre das M930 oder das AT5045.
Beide sind in Sachen Neutralität, hervorragende Auflösung, Klarheit, Einhaltung der Nierencharakteristik (gerade dieser Punkt ist bei Euch im suboptimalen Raum wichtig!) und Rauschen einer der besten Mikros überhaupt.
Vorteil, man hört wie die anderen Mikros sich im Vergleich dazu schlagen.

Das M930 kann man kostenfrei für 14 Tage direkt bei microtechgefell ausleihen.
Einfach auf die Seite gehen unter Kontakt, und einer der Damen anrufen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Mikrofone sind wie Schuhe - zuerst muß das Teil passen. Der Rest ergibt sich. Die Ausgangssituation mit einem kleinen Raum arbeitet gegen euch, da werdet ihr an mehreren Stellen im Raum Resonanzen bekommen, für die das Mikrofon nichts kann. Aufnahme/Abhöre und Raum ist etwa wie mit nem Sportwagen auf nem Kiesweg fahren: das Limit gibt der Kiesweg vor, nicht das Auto. Der Raum ist der Kiesweg.
 
Vielen Dank schon einmal für eure Unterstützung! Das mit den mobilen Absorberwänden klingt sehr gut und sinnvoll. Ich stelle mir z.B. vor, dass man damit auch mal im Wohnzimmer ggf. bessere Violinenaufnahmen machen kann (mehr Deckenhöhe, d.h. mehr Abstand zum Instrument). Aber das ist ein anderes Thema. Überschlägig würden die Materialkosten allerdings so bei 350 Euro zusätzlich liegen, und das ist momentan nicht drin. Und die Arbeitszeit dafür ist bei mir leider auch gerade noch knapp. D.h. die Absorberwände werde ich zum Jahresende wahrscheinlich noch nicht haben, aber ich habe noch Noppen-Akustikschaumstoff (ich weiß, das ist von der physikalischen Wirkung nicht das gleiche wie 10cm Basotect näher an der Schallquelle). Damit werden wir probieren einen trockeneren Raumklang zu bekommen, ohne den Raum tot zu machen und ohne die höheren Frequenzen über Gebühr zu dämpfen. Ich weiß, ist so oder so nicht optimal, aber Ferraris mochte ich eh noch nie, dann lieber den Lada auf dem Kiesweg :cool: .

Bei Gefell werde ich anrufen. Das M930 wollte ich ja eh mal in den Händen halten und ausprobieren. Ein (finanzielles) Problem kriegen wir ja nur, wenn es uns mit Abstand am besten gefell (t).
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Also mal als Zwischenstand: Microtech Gefell haben mir heute geantwortet, dass ein Ausleihen im Moment nicht möglich ist. Also werden wir das M930 nicht dazu nehmen können und es bleibt auf der Wunschliste für später.
 
So, wir haben gestern unsere Aufnahmen gemacht. Ich hoffe, dieser Link funktioniert zum Download der Wavefiles (48kHz / 24 bit, zusammen ca. 30 mB, 38s Dauer). Der Link führt zu einer Dropbox Zipdatei, die einmal das Stereoplayback und 5 mal den gleichen Take eben von jedem Mikro enthält. Wir haben dabei diese Anordnung benutzt:
DSCF9689.JPG


Bei den Takes, die zu hören sind, war allerdings kein Poppschutz davor (wir haben aber auch Vergleichstakes mit Poppschutz, haben aber keine wesentlichen Veränderungen gehört). Gesangsabstand zu der Kapselebene war etwa 30cm. Mal zur Einordnung: Der Abstand zwischen den Mittelpunkten der Kapseln nach Augenmaß zwischen OC18 und BH2 war etwa 12cm, zwischen C3000 und BH2 etwa 11 cm. Tatsächlich waren nicht besonders viele Anordnungen möglich, da beispielsweise die recht große Spinne des NT1A und das Gewicht des MK117 hier echt Limitierungen darstellen. Wir haben aber das noch mal vergleichsweise getestet und dabei MK117 und BH2 getauscht.
Wir haben uns einige Gedanken zu den Aufnahmen gemacht, aber das und die Auflösung, welches Mikro zu welcher Nummer gehört, werde ich erst am Wochenende schreiben. Vielleicht hat ja der/die eine oder andere Lust, auch mal einen unbeeinflussten Hörvergleich zu machen. Wenn ihr noch mehr Infos benötigt, dann immer raus damit :).
 
Gesangsabstand zu der Kapselebene war etwa 30cm. Mal zur Einordnung: Der Abstand zwischen den Mittelpunkten der Kapseln nach Augenmaß zwischen OC18 und BH2 war etwa 12cm, zwischen C3000 und BH2 etwa 11 cm. Tatsächlich waren nicht besonders viele Anordnungen möglich, da beispielsweise die recht große Spinne des NT1A und das Gewicht des MK117 hier echt Limitierungen darstellen. Wir haben aber das noch mal vergleichsweise getestet und dabei MK117 und BH2 getauscht.
Ich habe mir mal die Files kurz angehört, muss aber leider sagen, dass ich auf Basis der Aufnahmen keine wirkliche Entscheidung treffen könnte.
Aus meiner Sicht ist bei keinem der Mikros der Sweetspot getroffen. Ich denke, insgesamt müsstet ihr bei dem gegebenen Raum auch näher an die Mikros rangehen.
Das ist halt immer die Schwierigkeit. Will man es richtig machen und vergleichbare Takes haben, passiert genau das, was imho bei euch auch passiert ist:
Die vielen Mikrofone müssen ja mechanisch irgendwo hin, da kann ich unmöglich jedes mit optimalem Abstand besingen. Am Ende habe ich alle nur so halb getroffen.

Überlegt euch noch mal, was ihr wollt. Ihr wollt ja nicht rausfinden, wie alle Mikros aus dem selben Abstand im Vergleich klingen, noch dazu alle leicht off-axis. Das entspricht nicht der eigentlichen Aufnahmesituation.
Was ihr wollt (oder wollen solltet ;) ) ist, bei jedem einzelnen Mikrofon das Optimum rauszukitzeln und dann zu entscheiden, was am besten passt.

Für mich hat es sich als besser herausgestellt, alle Mikrofone in einer Reihe nebeneinander aufzustellen und dann jedes einzeln zu besingen.
Wenn es im Bundle sein soll, würde ich nicht mehr als 3 Mikrofone gleichzeitig besingen, da kann ich wenigstens noch ein wenig den Sweetspot berücksichtigen. Aber optimal ist schon die Einzelaktion.
Ich denke, das würde hier auch besser funktionieren. Den Take solltet ihr doch halbwegs vergleichbar 5mal hinbekommen.
Sobald der Sänger das ein paar mal gesungen hat, wird das ganz automatisch erfolgen.
Da muss man nicht MJ sein :D
Geringste Abweichungen in der Performance könnt ihr gedanklich "interpolieren".

Was mir auch noch auffällt... die einzelnen Takes variieren von der Lautstärke. Das solltet ihr unbedingt anpassen und matchen.
Gerade beim direkten Vergleich von mehreren identischen Spuren wird das Gehirn automatisch die Spur mit dem lautesten Output als die beste empfinden. Da ist unser Gehör sehr sensibel, nur der Kopf interpretiert die Dinge verlässlich immer falsch.
Bereits eine Abweichung von 0.5dB genügt, um die lautere Spur besser zu finden. Da machste nix, auf das Problem fallen selbst gehör-geschulte Menschen regelmäßig rein :)
(Böse Zungen behaupten, Plugin-Hersteller würden dieses Phänomen bewusst ausnutzen :D)
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hallo @Hotspot,
du schreibst da schon vieles, was ich auch noch kommentieren wollte, habe es zeitlich noch nicht geschafft, kommt aber noch. Wir haben tatsächlich einen "best case" einzeln aufgenommen, die Takes sind hier.
Die sind alle über die Gainstation aufgenommen, Winkel leicht schräg von unten Richtung Mund, Abstand ca. 20 cm, leichter Tube Gain (bei allen 2,5 dB), Kompressor der Gainstation an. Wie gesagt, ich schreibe da noch unsere Gedanken hier auf, aber die Quintessenz für uns vorne weg genommen: Auch bei diesen Einzelaufnahmen, bei denen ich die Takes durchaus ähnlich / vergleichbar finde, kommen wir zu keinem wirklichen "Vergleichsergebnis". Dazu später mehr.
 
Also, hier eine kleine Auflösung.
Wir haben uns - ohne zu wissen, welches Signal zu welchem Mikro gehört - verschiedene Stellen in der Aufnahme (leisere Strophe, lauterer Refrain) angehört, zunächst noch solo und die gute Nachricht ist, dass wir dabei tatsächlich relativ zuverlässig auf eine gleiche "gefällt mir" Reihenfolge gekommen sind. Die Unterschiede waren aber nicht groß, und das hier war das Ergebnis:
  1. Mikro 2 und Mikro 4 haben uns immer am besten gefallen, mal das eine, mal das andere.
  2. Mikro 3 war ok, aber hat sich von den anderen beiden abgegrenzt.
  3. Mikro 1 und Mikro 5 waren zwar prinzipiell in Ordnung, haben uns aber am wenigsten überzeugt. Im direkten Vergleich fanden wir sie am unsaubersten und teilweise auch höhenlastiger als die anderen.
So, damit waren wir überzeugt, dass 1 und 5 die beiden alten Mikros (C3000 und NT1A) sein mussten. (Stimmt nicht).
Aber: sobald wir die Signale in den Mix bringen wollten (ohne weitere Bearbeitung), haben wir keine Unterschiede mehr gehört. Dann haben wir für uns aufgelöst, welches Mikro zu welchem Signal gehört:
  1. Mikro 1 = MK117
  2. Mikro 2 = BH2
  3. Mikro 3 = OC18
  4. Mikro 4 = C3000
  5. Mikro 5 = NT1A
Und damit waren wir dann endgültig ratlos. Wir haben dann auch versucht, die Einzelaufnahmen über die Gainstation zu berücksichtigen, aber auch da haben wir praktisch keine großen Unterschiede mehr gehört. Vor allem war es so, dass in den Aufnahmen 1 und 5 (MK117 und NT1A) die beiden Mikros waren, die ganz außen waren. Dann haben wir zum Vergleich in die Aufnahmen reingehört, wo das MK117 in der Mitte und das BH2 rechts positioniert waren (wie Bild oben). Da fiel das MK117 nicht mehr so aus der Reihe, aber einen großen Sprung hat das nicht gemacht.
Unser Fazit ist: Alle 3 Mikros sind durchaus gut und vergleichbar. Aber diese 5er Sternanordnung haben wir entweder nicht gut gemacht oder sie ist tatsächlich nicht sinnvoll. Als wir das gemerkt hatten, hatten wir organisatorisch leider keine Möglichkeit mehr, noch andere Anordnungsversuche zu machen (mein Sänger und mit ihm das NT1A musste am nächsten Morgen nach Hause und das ist 300km weit weg...).
Wenn ich jetzt noch kein Mikro hätte, würde ich mir gerne eines dieser 3 Mikros aussuchen, aber so stehen wir momentan auf dem Standpunkt, dass doch alle 3 zurück gehen werden, weil der für uns nutzbare / hörbare Unterschied zum C3000 (einer unser Hörprobenfavoriten) zu gering ist. Wir werden dann mit dem vorhandenen Material erst einmal noch viel mehr Basics (Positionierung und hören) lernen müssen. Momentan bereite ich noch ein anderes Playback vor, das ich als Saitenquäler selber besingen könnte mit dem Plan, wie @Basselch ja geschrieben hatte 2er Shootouts aufzunehmen (2 aus 4 Mikros ergibt 6 Kombinationen). Dann kann man jedes Mikro mit jedem vergleichen, nur nicht mit einem einzigen Take. Ob ich das der Öffentlichkeit zumuten möchte, weiß ich aber noch nicht.

Also, wieder eine Menge gelernt, aber nicht so richtig weiter gekommen...

@Hotspot: Die Pegel werde ich noch mal überprüfen, das sollte natürlich nicht sein.
 
Ja, so eine Vergleichsorgie kann schon tricky sein.
Da spielen so viele Aspekte mit rein. Ganz schlecht ist Zeitdruck.
Ich mache das immer so, dass ich so etwas von längerer Hand vorbereite und dann die 14 Tage Testzeitraum, die mein Händler mir bietet, voll ausnutze. Teilweise sogar mit abgesprochener Verlängerung.
Gerade bei mehr als 3 Mikrofonen mache ich an mehreren Tagen Testaufnahmen, einfach um den Faktor Tagesform weitgehend auszuschließen.
Auswerten, gegenchecken und Blindtest dann immer an einem anderen Tag, um frische Ohren zu haben.

Dann beurteile ich die Sachen ausschließlich im Kontext und ausschließlich über Lautsprecher. Kopfhörer sind mir da nichts.
Nun habe ich aber auch den Vorteil, sowohl einen sehr guten Aufnahme- als auch Regieraum und sehr gute Lautsprecher zu haben und diese Sachen auch ziemlich gut zu kennen.
Diese Hindernisse sind damit schon mal aus dem Weg.

Ich kenne das aber auch von vorher, wo ich Testreihen im kleinen Probekeller oder zuhause gemacht und ausgewertet habe.
Das war schon schwierig.

Wichtig ist beim Vergleich, auch mal die Spuren mit der üblichen Bearbeitung (EQ, Kompression, Reverb, Sättigung) zu versorgen, auch ruhig mal extrem. Einfach um zu schauen, wie sich die Mikros da verhalten. Manchmal öffnet das erst die Augen.
Glorreiches Beispiel ist das NT-1A, das dabei regelmäßig seine Schwächen zeigt.

Worauf achten?
Mitten, ganz wichtig. Wie setzt sich das Mikrofon von der Musik ab, wie setzt es sich im Mix durch.
Details, Auflösung, wie reagiert das Mikrofon auf Sibilanten, werden die verwaschen oder unsauber dargestellt?
Wie klingt es, sobald ein Deesser drauf kommt?
Wie hält das Mikrofon seine Richtcharakteristik ein? Wie klingt es off axis?

Ich habe mir eure Einzelfiles nicht angehört bis jetzt. Ob meine Wahl auch so ausgefallen wäre, kann ich daher nicht sagen.
Wenn ich ganz unvoreingenommen Stimme und Stil höre, könnte ich mir sogar ein RE20 hier sehr lebhaft vorstellen.
Da bildet sehr genau umrissen aber nicht zu hart ab. Ist aber natürlich ein dynamisches.

Grundsätzlich ist auch die Frage, ist das Mikro nur exklusiv für (diese) eine Stimme oder auch andere gedacht?
Davon hängt auch schon einiges ab.
Ich fahre eigentlich immer gut mit der Philosophie, ein zum Charakter der Stimme (oder des Instruments) gegensätzliches Mikro (und Preamp) zu wählen.
Also harte Stimme -> weich abbildendes Mikrofon und umgekehrt.
Das mag vereinfacht klingen, passt aber auf viele tontechnische Aspekte.
 
Kurze Ergänzung, hatte hier noch einen Vergleich gemacht, mal im Mix eingebettet usw.
Für mich ist das OC18 hier das am besten passendste Mikro.
Wenn ich das BH2 und das C3000 vergleiche, habe ich eine Idee davon, was euch daran gefallen könnte.
Ich glaube, ihr solltet euch mal ein Röhrenmikro (hatte es schon mal hier im Board erwähnt, das Vanguard V13 könnte eine Option sein, die etwas über dem Budget liegt) oder ein Mikro mit einem guten Transformer/Übertrager kommen lassen, da wird dieser "Schmelz", der bei beiden angedeutet ist, noch deutlicher.
 
Als Nachtrag zu meinen obigen Überlegungen: Tatsächlich unabhängig davon, wie das BH2 klanglich wirkt, sind wir mit dieser Gummikugelhalterung nicht gut klargekommen. In der horizontalen Ebene kann sich das Mikro mehr oder weniger frei drehen, das geht für uns gar nicht, d.h. das ist vom Handling für uns nicht vertretbar.

So, hier noch als Ergänzung der Vergleichstest mit reinen 1 gegen 1 Shootouts, allerdings nur von mir alleine aufgenommen. Das ist ein anderes Lied, weil ich den Flaschengeist nicht angemessen singen kann.
Das NT1A hat mein Sänger ja mitgenommen, das fehlt hier drin. Die 2 Mikros wurden wieder so nahe wie möglich beieinander positioniert, allerdings leicht oberhalb (leicht schräg nach unten schauend) von meinem Mund. Abstand Mund zu Kapseln ca. 20 cm, Aufnahme nur über X32 / S16, möglichst auf gleichen Pegel gepegelt, ansonsten vollständig unbearbeitet.
Der Instrumentalmix ist mir mal wieder etwas dumpf geraten, aber ich habe auch noch nicht viel daran herumgeschraubt. Man möge es mir nachsehen.
Disclaimer:
  • Ich bin Saitenquäler und kein Trommler. Mehr als eine Pizzakatze auf Cajons war rhythmisch nicht drin. Falls das jemanden stört, habe ich einen Mix ohne Cajons dazu gerendert, dann könnt ihr das ausblenden.
  • Ich bin Saitenquäler, aber kein Sänger. Es ist zwar von der Intonation einigermaßen rein, aber so richtig schön ist was anderes. Ich hoffe, das stört nicht zu sehr.
Ich habe mit 2 aus 4 Mikros ja 6 Kombinationsmöglichkeiten. Die Dateien heißen z.B. V2M1, das steht für "2. Vergleich", Mikro 1. Wenn man den gleichen Take hören möchte, dann muss man die gleiche V Nummern vergleichen (das ist der eigentliche Sinn), wenn man die Varianz in den Takes einschätzen möchte, dann kann man die gleichen Mikronummern vergleichen. Mikro 1 bis Mikro 4 sind jetzt andere Zuordnungen als oben, die Auflösung kommt nächste Woche dazu. Ich hoffe, ihr versteht, wie ich das meine.
 
Um Mikrofone klanglich beurteilen zu können, ist auch eine gute Hörbildung wichtig.
Gute Hörbildung ist ein ständiger Prozess, und kommt über:
1. Das richtige und vor allem gute Abhörmedium
Also, guter Abhörraum und gute Lautsprecher.
KH sind nur sehr bedingt geeignet, um ehrlich zu sein, eigentlich gar nicht, außer wir reden von der absoluten Topliga.

2. viel Erfahrung und ständiges Gegenhören mit einer Mikrofon-Referenz

3. das Wissen darum, dass im songorientierten Kontext, das Rohsignnal IMMER bearbeitet wird, mit Kompression, EQ, Sättigung etc.
Dieser Punkt ist nicht zu unterschätzen, da trennt sich schnell Spreu von Weizen bei deen Mikros!

Allerdings gilt auch, der Geschmack spielt beim Auswählen natürlich auch eine Rolle.


Ich habe mir aus Zeitgründen nur die Mikros_single Files angehört, der Aufbau hat bestimmt auch eine Rolle gespielt.

Das NT1-A klingt erwartbar, und ist selbst im "Rohfile" sofort zu erkennen, hell, harsch und insgesamt leicht blechern/hohl klingend.
Auch das C3000 klingt erwartbar, recht hell.
Beide Mikros werden in den Höhen Probleme machen, wenn die Vocaltakes für den Mix bearbeitet werden, das NT1-A mehr, das C3000 weniger.
Die Höhenqualität ist eher mäßig.

Das OC18 klingt für mich auch erwartbar, recht neutral und ausgeglichen.
Ich kenne es noch etwas fülliger, sicher keine optimale Aufstellung.
Wenn man dieses Mikrofon bearbeitet, wird es im Mix gut klingen, aber es geht besser.
Leider hat das OC18 einen bis zu 6dB strken Dip im 7-9Khz Bereich, was man bei Vocals im Vergleich zu sehr guten Mikros hört.

Das JZ BH2 hat den typischen Höhenhauch, der bei rauchigen Stimmen begehrt ist (die Luft bei dem Wort "Damen" gut zu hören).
Da kommt es mir auch vor, es steht nicht gut genug beim Test.
Das könnte ein gutes Mikro sein, ich glaube nur nicht bei dem Sänger.

Man muss wirklich sagen, der Budgetbereich 500-700€ ist undankbar, da gibts wenig Gutes.
Das AT4047SV oder das Vanguard V4s wären denkbar, haben ein recht gutes Höhenspektrum, lösen gut auf, kann ich mir vorstellen.

Erweitert man das Budget auf 1000-1600€ bekommt man ein sehr gutes Vocalmikro, was universell ist, also an vielen Stimmen funktioniert, und
an Vocals wirklich richtig gut klingt, und sich top bearbeiten lässt.

Für diesen Sänger würde ich ein Mikro wählen dass die Dynamik des Sängers mitgeht, ein wirklich gutes MIttenband hat, und im Höhenspektrum die Luft hörbar macht, die Höhen sauber bis smooth je nach Geschmack wiedergibt.

Ihr scheint eine Vorliebe für leicht hell klingende Mikros zu haben, deswegen -->
von sauber (aber angenehm) bis smooth klingend:
- Gefell M930 oder M930TS (mit Transformer)oder AT5045 (mit Transformer)
Gerade die Transformervarianten runden die Höhen fein ab, und sind im Tiefenbereich schön rund.
Diese Mikros sidn Auflösungsweltmeister, klingen sauber musikalisch. Es fehlt etwas smoothness.

Das AT5045 klingt im Höhenbereich etwas dunkler als die Gefells, aber trotzdem sehr rund.

- AT4060a
Mehr smoothness in den Höhen, bei guter Tiefen wie Mittenwiedergabe, aber immer noch griffig klingend.
Nicht ganz die Auflösung der Gefells und des AT5045, aber dafür mehr smoothness.

- Vanguard V13
Gute Tiefen- wie Mittenwiedergabe, aber noch smootheres (weiches) Höhenband.
Nicht die AUflösung und Transparenz der Gefells und des AT5045, auch nicht ganz des AT4060a, dafür das angenehmste Klangbild in den hohen Mitten und Höhen.

Alles sehr gute Mikros, der Geschmack entscheidet dann welches man bevorzugt.
 
Hallo @whitealbum,
vielen Dank für deine ausführlichen Kommentare! Ohne deine Zeit überstrapazieren zu wollen: Hast du noch einen Höreindruck zu dem MK117? Das ist für mich am schwierigsten einzuschätzen.
Und ja, der Preisbereich scheint uns tatsächlich undankbar zu sein, wenn man nicht ganz bei 0 startet.
 
Hole ich gerne nach.
Das Oktava MK117 betont leicht die Mitten auf die typische Oktava-Art, leicht-kernig, da klingt nix schwammig.
In den unteren Mitten höre ich eine leichte Dröhnigkeit, das kann am äußeren Platz des "Sternenaufbaus" liegen (Raumproblematik).
Die Höhen sind ausgeglichen.
Dieser Vocalsound wird sich sicher im Mix gut durchsetzen, da die Mitten präsent sind, wird es gut durch den Mix gehen.

Dieser leicht kernige Sound in den Mitten ist typisch Oktava, das hilft im Mix, kann aber der Stimme auch einen edgy-touch geben, und muss dann nicht immer passen.

Da bin ich persönlich eher für Mikros, die zwar durchaus färben können, aber trotzdem natürlich klingen.

Obwohl die drei geliehenen Mikros besser klingen als C3000 und NT1-A, überzeugen die drei Mikros auch nicht so wirklich.

Und ja, der Preisbereich scheint uns tatsächlich undankbar zu sein, wenn man nicht ganz bei 0 startet.

Du sagst es, gerade Fortgeschrittene haben da in Regel ein Problem.
Euer Equipment mit der Gainstation und APS Klasik 2020 (+Beyerdynamik DT1990 Kopfhörer) ist doch schon mal gut.
Ein Wechsel eine Stufe besser, ist oft nicht so erquicklich, wenn dann würde ich gleich richtig hoch gehen.

Denn:
"Hauptziel: ein schönes, neues Gesangsmikrofon (eher Tenor denn Bass). Möglichst sauber und transparent. (ich bin nicht so gut darin, Höreindrücke in Worte zu fassen)"
MIt möglichst sauber und transparent ist man defintiv bei M930/M930TS und AT5045.

Aber aus Erfahrung kann ich sagen, bei Vocals gerade auch in Eurem Genre Folk-Rock, ist ein Quäntchen Farbe, die nur Röhrenmikros liefern, meistens richtg und auch gewollt.

Ein Beispiel von mir, ich nehme Vocals nur noch mit Röhrenmikros auf, egal ob Männlein oder Weiblein, und von Bass bis Sopran.
Ausnahme: laute und gute Rocksänger, da kann ich mir gute Tauchspulenmikros auch vorstellen bzw. das funktioniert bei denen gut (James Hetfield via SM7b, Tom Yorke via RE20/SM7b etc.)
Bei Sprache nehme ich durchaus das M930, auch aus praktikablen Gründen (gleich aufgebaut, klein und rauscht null).

Wenn die 1000€ - 1600€ Liga wirklich keine Option sind dann:
Wie gesagt, AT4047 und Vanguard V4s sind die "Übergangsmikros" zur Spitzenklasse, die schon leicht in Richtung >1000€ Mikros "schauen" ;)
Vanguard kannst Du Dir bei www.for-tune.de bei Stefan Mayer ausleihen, sehr netter und kompetenter Kontakt.
Das AT4047 müsstest Du Dir so mit 30 Tage Money Back bestellen.

btw, alle von mir empfohlenen Mikros habe ich im Bestand (außer das AT5045, was ich aber über 5 Wochen reichlich im Einsatz hatte, und mir auch gekauft hätte, hätte ich nicht schon so viele Mikros ;)
 
So, hier noch die Auflösung zu dem 1 gegen 1 Vergleich. Die Mikrozuordnung ist:
  1. Mikro 1 = OC18
  2. Mikro 2 = BH2
  3. Mikro 3 = MK117
  4. Mikro 4 = C3000
Hier war ein echter Blindvergleich nicht möglich, bzw. nur, wenn jemand anderes für mich das abspielen übernommen hätte.

Die 3 "neuen" Kandidaten habe ich also alle wieder zurück geschickt. Das BH2 ist wegen dem Handling sowieso rausgeflogen, aber auch die anderen beiden Kandidaten haben ja nicht endgültig überzeugt.

Ich werde es jetzt folgendermaßen machen. Aus anderen Gründen und für andere Zwecke hatte ich mir ein Oktava MK 012 Matched Pair bestellt, allerdings als großes Set, das auch die MK 102 Großmembrankapseln enthält. Das war nämlich gerade günstig (wer wissen möchte wo, schreibe mir bitte eine PM, ich will hier keine Schleichwerbung posten). Die sollen ja zumindest in Relation zum Einzelpreis gar nicht schlecht sein, also sicherlich vergleichbar zum C3000. In den nächsten 2 Jahren oder so ähnlich werden wir dann noch einmal deutlich mehr mit Positionierung, Sweetspot, Raumklang, Parallelaufnahme und Nachbearbeitung usw. experimentieren. Auch, wie sich diese beiden Mikros, die mir dann zur Verfügung stehen (C3000 und MK 102, das NT1A lasse ich mal außen vor), jeweils im Vergleich zueinander und im einpassen in den Mix schlagen. Wenn wir damit dann noch mehr dazu gelernt haben und ich derweil immer was beiseite spare, dann darf was richtig Gutes angeschafft werden. Entweder eines von den vorgeschlagenen Mikros oder vielleicht sogar ein M990 oder ähnliches. Aber da werde ich mir dann Gedanken dazu machen, wenn es soweit ist und ich meiner Finanzministerin nicht mehr mit Salamitaktik kommen muss :cool: .

Noch einmal vielen Dank für eure Zeit zum reinhören und kommentieren!

Der Streicherschlumpf
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben