Mixing/Mastering-Raum

  • Ersteller Tony Schumacher
  • Erstellt am
Tony Schumacher
Tony Schumacher
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
13.03.17
Registriert
03.09.06
Beiträge
621
Kekse
458
Ort
Berlin
Hallo,

ich habe schon einige Tips von Mika erhalten, aber möchte jetzt noch einen eigenen Thread aufmachen.

Mein Raum hat die Maße 4x4x2,8m mit Teppichboden und Raukörnungstapete.
Ich habe sehr stakre Probleme im Bassbereich und sehr eklige hohe Reflexionen.
Frequenzen ziwschen 40 und ca.130HZ poltern und ballern extrem, wenn man sehr Wandnah bzw. an meinem Arbeitsplatz steht, in der Raummitte erfolgt dann eine sehr starke Auslöschung und man hört fast überhaupt nichts mehr. Das Gegenteil fängt dann bei ca. 200HZ an, dort hat man sehr starke Auslöschungen in Wandnähe und einen sehr hohen Pegel in der Raummitte. Gemessen habe ich jetzt noch nichts, werde mir aber ein Messgerät besorgen und mal diverse Messugnen im Raum mit einem rosa-Rauschen machen(gibts dafür Tips?).

Nun möchte ich halt mir selbst einige Absorber bauen(wegen Kostengründe Selbstbau), die meine Bassprobleme und die Höhenreflexion beheben. Ich dachte da an 4 breitband Absorber in der Größenordnung 0,7x1,5m, wovon jeweils 2 an die Wand übers Bett(gegenüber Arbeitsplatz) und die Wand über den Boxen angebracht werden. Dazu kommen dann 4-6 BassAbsorber die je eine Raumecke komplett bedecken(da habe ich dann an so eine Form gedacht, welche dann gut in die rechtwinkligen Wandecke passt:
https://www.thomann.de/de/the_takustik_cbt_37.htm

Wenn ich das alles zusammen habe wollte ich mit dem Messmikro im Raum solange die Positionen ändern, bis mein Frequenzgang im Raum möglichst linear ist und ich wieder beruhigt arbeiten kann. Optional hätte ich auch noch an 2 mobile Breitbandabsorber gedacht, die ich nur beim Arbeiten im raumplatziere, um diesen nicht völlig zuzubauen. Vielleicht wäre es auch positiv, die Innenseiten der Schranktüren mit Schaumstoff auszukleiden und beim arbeiten dann zu öffnen?

Es ist natürlich möglich das meine Ideen totaler quatsch sind, deswegen hätte ich gerne eine Tips und Meinungen zu meinem Vorhaben. Besonders auch zum Absorberbau.

Im Anhang Bilder der Raumsituation.

Vielen Dank
Tony




 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet:
Keiner? :(

Wollte mir unteranderem ein paar Plattenschwinger bauen, weiß abr nicht genau welche Tiefe ich dafür nehmen sollte und ob diese Bauform nur die eigene Resonanzfrequenz absorbiert, oder ab der Resonanzfrequenz nach unten?
 
Ich schreib mal was, wenn gleich ich auch noch nicht viel Erfahrung habe, aber mich theoretisch schon intensiver mit der Materie als du beschäftigt habe:

Wie Mika dir schon gesagt hat, hast du das Pech einen quadratischen Raum zu haben, einige Raummoden werden so noch lauter.
Als erstes würde ich Bassfallen anbringen, in allen vier senkrechten Raumkanten (und zwar von ganz unten bis ganz oben, in den Ecken befindet sich nämlich der maximale Schalldruck). Als Material eignet sich Mineralwolle. Das richtige Material wählst du, indem du Dicke des Absorbers, Dichte und Strömungswiderstand der MiWO kennst (mehr kann ich dazu nicht sagen, frag jmd. der mehr Ahnung hat oder informier dich).
Die Bassfallen kannst du als Rechtecke konzipieren und diagonal in die Ecken stellen oder aber Dreiecke aus dem Material schneiden uns es in den Raumkanten stapeln (Superchunks), dafür brauchst du aber deutlich mehr Material. Genaue Bauanleitung und was zu beachten ist, findest du auf etlichen spezialisierten Seiten (ein paar Links hier im Forum im neuen Sammelthread).

Das dürfte schon ein bisschen bringen. Wenn du ein Messmicro zur Verfügung hast, kannst du auch ein Vorher/Nachher-Vergleich machen.
Als nächstes wären dann die Kanten zwischen Wand und Decke dran und, wenn du es an einer Stelle entbehren kannst (zB. die Wand, an der die Speaker stehen), zwischen Wand und Boden. Da der Raum nicht allzu groß ist und auch noch quadratisch, brauchst du wahrscheinlich echt soviele Bassfallen.

Nun kommen Absorber an die Wände und Decken und zwar genau da, wo die Stellen der ersten Schallreflexion liegen. Diese findest du mittels Spiegeltrick: Setz dich auf deinen Abbhörplatz und lass einen Kollegen einen Spiegel an die Seitenwände, Rückwand und Decke halten - der Bereich in dem du von deinem Hörplatz aus die Boxen im Spiegel siehst, sollte von Absorbern bedeckt sein. Diese Absorber bastelst du auch aus MiWo und bringst sie am besten mit Wandabstand an (Wandabstand=Dicke des Materials).

Nun ist schon eine ganze Menge passiert und auch ein wenig Geld verbaucht. Sollte aber auch schon eine ganze Menge bringen.

Nun erst würde ich die Plattenresonator ins Spiel bringen (wenn überhaupt und wenn noch Platz zur Verfügung steht). Und zwar findest du heraus, welche Raummoden besonders dominant sind und konpzipierst die Plattenschwinger entsprechend (Formeln findest du im Netz). Bedenke aber, dass sie nur in einem sehr dünnen Frequenzspektrum resonieren und deswegen gründlich geplant und gebaut sein sollten.

Vor all den Maßnahmen hast du natürlich eine vernünftige Aufstellung gefunden, mit symmetrischen Raumverhältnissen und optimaler Hörplatz und Lautsprecherwahl. Achja, und hol deine LS von Schreibtisch runter und stell sie auf schwere LS-Ständer mit entsprechender Höhe.

So, dass solls erstmal gewesen sein. Und, wie bereits gesagt: Das Geschriebene beruht nicht auf Erfahrung, sondern ist angelesenes Halbwissen. Viel Erfolg!
 
Danke für deine Antwort, das hört sich ja schonmal schlechter an als ich dachte!

Die anzahl an akkustischen Mitteln, die du mir genannt hast, kann ich leider in meinem Zimmer nicht realisieren...jedenfalls nicht alle. Um daraus einen Mittelweg zu finden, um es wenigstens halbwegs akzeptabel zu machen, dachte ich an folgendes:

Rückwand(über den ENGL-Postern) u. Wand bei den Boxen, in die ganze horizontale Ecke einen 3-eckigen Bassabsorber, also rechtwinkliges Dreieck und dann 4m lange Seite und die Schenkel 70cm .Alles mit Stoff umwickelt und Mineralwolel befüllt(richtig eng, oder locker?).

Dazu auf beiden Wänden noch Breitbandabsorber mit ca. 15cm Tiefe
http://www.carookee.com/forum/MikasMietshaus/11/Absorber_Bau.14839842.0.01105.html
nach dieser Anleitung....

Davon kommen dann auch noch 2 mit Spiegel ausgerichtete Absorber an die Decke und evt. 2 mobile, die ich nur beim Arbeiten aufstelle und sonst verstauen kann.


Eins verstehe ich aber trotzdem nicht...
Ich habe, da ich wusste, dass ich große bassprobleme im Raum habe, als Referenz immer professionelle Produktionen genommen und diese mit meinem Produktionen verglichen. Dabei habe ich dann auch Kopfhörer hinzugezogen und den tieffrequenten Anteil mit meinem verglichen.
So...nun hatten meine Mixe, in meinem Raum, genau so viel "bumms" wie die Referenzproduktionen, alles klang sehr ausgewogen.

Habe ich diese Aufnahmend ann aber in anderen Räumen wieder miteinander verglichen, klang die ProProduktion immernoch sehr ausgewogen, meine jedoch deutlich dünner. Die Kick hat überhaupt nicht mehr gedrückt und es klang sehr dünn.
Eig. müsste ich doch wenn ich mich beim Beurteilen des tieffrequenten Anteil an ProProduktionen halte, nicht viel falsch machen, oder doch? Der Bassanteil dieser Lieder wirkt doch in meinen Raum dann genauso?
 
Du liegst falsch.

Wenn du einen Frequenzbereich hast der extrem stark in deinem Zimmer resoniert, kann es passieren dass die benachbarten Frequenzen unter gehen und du diese somit nicht richtig wahrnehmen kannst.

D.h. wie willst du dich an Referenzen halten wenn du von denen bestimmte Frequenzen nicht richtig hörst.

Wenn du keinen speziellen Kopfhörer hast, hat der auch keine linearen Frequenzbereiche.

Ich bin momentan dabei mein Zimmer akustisch ein zu richten und ab und zu vergleiche ich die Frequenzbereiche von Boxen und Kopfhörern (vergleich nur durch hören). Ich habe in meinem Zimmer noch ein paar kleine Frequenzprobleme aber jetzt schon höre ich dass über dem Kopfhörer einige Frequenzen nicht deutlich sind und das ist ein Studiokopfhörer, allerdings fürs Aufnehmen und nicht fürs Abmischen. Diese Kopfhörer kannst du für das abmischen vergessen außer dein Zimmer ist akustisch so schlecht und du kannst nicht viel machen, dann ist ein Kopfhörer trotzdem besser.
 
Hi,

den Kopfhörer habe ich auch nur hinzugezogen, um die Tefbassbereich etwas genauer zu beurteilen, da der echt extrem tief geht. Das restliche Spektrum habe ich weitehrin mit den Adam A7....

Habe z.b. dem Bass beim Soloabhören immer etwas bei 120HZ steilflankig geklaut. Die Frequenz dröhnte mir immer viel zu sehr, was allerdings an meinem Raum lag und nicht am Bass...solche Probleme stören beim Mixing echt ungemein.
Hoffe das es bald besser wird, da ich mit Rising Storm im Februar eig. die Aufnahmen zur Pressfabrik geben wollte....
 
Unterhalb von 125hz kannst du den Bass wohl nur mit Platten- und Helmholtzresonatoren richtig effektiv zu Leibe rücken. Und mit dem Kopfhörer würde ich nicht mischen...

Du willst eure Musik, im Proberaum aufgenommen und zu Hause abgemischt pressen? Perlen für die Säue, absolut - sind schon viele auf amateurhaft/ semiprofessionell produzierten und dann gepressten Scheiben sitzen geblieben. Dann lieber auf CDR und fürs Studio sparen.
 
Also wenn du die Frequenzen in deinem Raum nicht in den Griff bekommst würde ich in diesem Raum gemischte Lieder nicht auf CD-Pressen.......schade ums Geld.

Wenn du mit deinem Zimmer nicht viel machen kannst dann besorgt dir den HD 650 von Sennheiser. Ich habe diesen Kopfhörer selber noch nicht ausprobiert aber viel dazu gelesen dass er perfekt zum abmischen sein soll und in so einem Fall wie bei dir Lohnt es sich diesen Preis zu zahlen: Der soll etwa 200 € kosten.
 
Unterhalb von 125hz kannst du den Bass wohl nur mit Platten- und Helmholtzresonatoren richtig effektiv zu Leibe rücken. Und mit dem Kopfhörer würde ich nicht mischen...

Du willst eure Musik, im Proberaum aufgenommen und zu Hause abgemischt pressen? Perlen für die Säue, absolut - sind schon viele auf amateurhaft/ semiprofessionell produzierten und dann gepressten Scheiben sitzen geblieben. Dann lieber auf CDR und fürs Studio sparen.

Urteil ohne Hörprobe? Die Pressungen sind auch als Demo für Labelbewerbungen gedacht...werde morgen früh mal einen Roughmix uppen, kannst ja dann nochmal kommentieren.
 
ich muß hdespect zustimmen.

Wenn es Labelwerbung ist dann brenn die CD's. Bei deiner Raumakustik wirst du extreme mängel in der Qualität haben. Nur alleine weil ich an den Spiegelflächen der Wände links und rechts Absorber angebracht habe, habe ich mir beim hören meiner Mischung gedacht:Oh gott so einen mist hast du gemixt
und da war der Raum akustisch immer noch schlecht!
 
Werde bei finalen Schritt noch in einem anderen Raum auf HighEnd Geithai-Monitoren nachmischen und noch bei einem Freund auf seinen Adams kontrollieren.

Hier mal ein kelienr Rough!
Sagt mal was dazu.

http://www.file-upload.net/download-2091132/TrialTest.mp3.html

Die Geithains bringen dich auch nicht weiter voran, wenn sie nicht in einem entspr. Raum stehen. Aber im Endeffekt müsst ihr wissen, wie ihr euer Geld investieren wollt. Ich rate auf jeden Fall davon ab, selbstproduzierte Musik auf CD zu pressen (soweit keine erfahrenen Homerecordler am Werke waren).

Der Link funktioniert leider nicht, aber eure Musik (was auf Myspace zu hören ist) klingt ganz brauchbar - da wird sich doch sicher n kleines Metallabel finden (auch wenns kein Black Metal ist).
 
Kein Interesse die Konversation weiter zu führen?
 
Hi HD, doch doch...sehr sogar!
War nur grad viel arbeiten und über die Feiertage nicht da!

Schicke den Roughmix gleich mal über nen anderen Anbieter mit.


Werde Montag mal in Baumarkt und mir für 2 komplette Deckenecken(Über den Monitoren) und auf der gegenüberliegen Wandseite Material für Cornertraps besorgen und dann bauen.

zusätzlich kommt auf die Rückwand noch ein großer Breitbandabsorber. Dachte da an folgendes Schema: Holzrahmen mit Stoff umspannt( ca. 2mx1,5m x 0,2m) und mit Mineralwolle geüllt. Den ring ich dann ca. 10cm von der Wand entfernt an. Werde dann mal gucken ob sich schon was im Raum getan hat.
Das gröbste habe ich schon damit behoben, die Monitore auf Stative zu stellen und 0,5m von der Wan wegzuholen. Habe jetzt in der Raummitte kaum noch hörbare Auslöschungen und es Wummert auch nicht mehr so an den Wänden.
 
Das erste, was mir zu dem Mix einfällt, hat nur bedingt was mit der Raumakustik zu tun, dein Einsatz von Kompressoren auf Tracks, Bussen und Master macht wesentlich mehr kaputt als gut. Klingt alles sehr gequetscht. Man erreicht mit falscher Kompression schnell das Gegenteil von dem was man will: Alles wird "kleiner", anstatt "größer", die Dynamik der Instrumente wird nicht im Zaum gehalten, so das alles Platz hat, sondern "springen wild durch die Gegend".

Mit Raumakustik/Abhörsituation kann das beispielsweise insofern zu tun haben, dass der Kompressor auf Spitzen im Bassbereich reagiert, die Du gar nicht wahrnimmst. Extrembeispiel: Angenommen eine BD hat viel Energie bei 50 Hz, den Bereich hörst Du aber gar nicht mehr richtig und drehst vielleicht noch zusätzlich mit EQ unten viel rein. Der Kompressor auf Track und Drumbus bekommt dann einen extremen "Reiz" von einem unhörbaren Signal und "läuft Amok."

Ich würde mal empfehlen, einen Mix gänzlich ohne Kompression zu machen...
 
Es stimmt schon das, dass File stark komprimiert ist, das liegt aber nicht am Mix....wollte nur schnell die Lautheit auf ein gewohntes Level bringen, bevor ich es uppe....sozusagen ein schlampiges Mastering.
Weil ich keine Hardware dafür habe, mache ich das auch sonst mit einem Multibandcomp und schicke das Signal danach noch durch einen gaaaaaaaaanz leichten Comp für "Röhrensimulation"...lässt das ganze noch wärmer werden(die restlichen Schritte mal ausgelassen).
 
Ich denke schon, dass auch die Kompression im Mix noch suboptimal ist, die Snare z.B. drückt's mir zu schnell, zu viel weg, sprich zu schneller Attack und zu niedriger Threshold.

Es läuft allerdings deinem Anliegen sowieso zuwider, wenn Du einen Multiband-Kompressor auf den Mix haust, wir aber den Mix beurteilen sollen. Der MB-Kompressor verschiebt doch alles total.

Auch an der horizontalen Panorama-Verteilung könnte man noch experimentieren, die Lead-Gitarren nehmen da mMn zu viel Raum ein, sind nicht fokussiert genug und matschen daher den Mix zu. Doppeln von Lead-Gitarren und Panning aus der Stereomitte finde ich meist problematisch.

Ausserdem vermute ich einen Gitarristen-Mix, die Gitarren sind mMn grundsätzlich zu dominant.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke fürs Posting,

in diesem Mix ist jetzt kein Multibandkomp...

Allerdings stimmt die Vermutung mit dem Gitarristen-Mix, die sind echt zu dominant.
Rhythm und Lead sind jeweils 3mal eingespielt und L-M-R gepannt, für die Leads auf alle Fälle zu weit, das stimmt. Werde dort auch noch die Rhytm-Klmapfen automatisieren und etwas leiser machen.

Im ganzen gings mir mit dem Upload nur um die ungefähre Qualität zu zeigen, da vermutet wurde, dass ich in meinem Raum überhaup nicht mischen könnte, aber eklige Resonanzfrequenzen oder übertriebendes gewummer hast du doch jetzt nicht herausgehört, oder?

Sobald mein Raum bearbeitet ist werde ich selbst dran weiterarbeiten und dann wird ne 500er Auflage gepresst, wovon aber ein Großteil gleich an Labels geht.
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben