Moonlight Shadow - Bitte um Rückmeldung

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Hallo,

kurze Vorrede: Erst im vergangenen Jahr habe ich durch einen Zufall das Singen für mich entdeckt und probiere mich da jetzt ein bisschen aus. Obwohl ich mich von meinem Naturell her nicht so gerne exponiere (und mich gerne hinter einem Instrument verstecke), komme ich nun allerdings nicht darum herum, mal etwas zu präsentieren - insofern ich ja nicht immer "nur" für mich singen möchte - und bitte um wohlwollende Rückmeldung.

Da ich mir aus dem CVT-Buch von Cathrine Sadolin gelegentlich Anregungen hole (damit habe ich auch herausgefunden, wie ich die Stimme verzerren kann), interessiert mich auch, ob man deren Modi meinem Gesang zuordnen kann (z.B.: Ist das, was ich ab Minute 1:15 mache "Overdrive" oder "Edge"?).
Das Ganze habe ich selbst auf der Gitarre begleitet (und in einem Rutsch durchgespielt), was natürlich auch immer etwas Konzentration bindet bzw. ablenkt ...

Mit Dank im Voraus und herzliche Grüße

https://soundcloud.com/user100250114/moonlight-shadow-2016-06-04
 
Eigenschaft
 
Weia! :eek: Ich schätze, wenn Du weiter so singst, ruinierst Du Dir Deine Stimme vollends. Gepresst und künstlich. Und überhaupt nicht 'schön'. Wer sagt, dass diese Vergewaltigung Deiner Stimme irgendeinen Wert haben sollte? Ganz ehrlich.

Gruß,
rbschu
 
(z.B.: Ist das, was ich ab Minute 1:15 mache "Overdrive" oder "Edge"?)

Ich bin weiß der Himmel kein Kenner der CVT-Modi. Ich würde es schlicht und einfach als gepresst-verzerrten Gesang bezeichnen. Und ich hoffe, dass Frau Sadolin das so nicht in ihren Büchern lehrt.

Ansonsten war ich mir nicht sicher, ob diese Hörprobe ernst gemeint war. Die Artikulation/Aussprache und teilweise auch die Intonation klingen teilweise schon fast wie absichtlich veralbernd/persiflierend. Falls doch, hoffe ich, dir nicht zu Nahe getreten zu sein. Verstehe es dann bitte lediglich als Hinweis, zunächst eher diese Punkte beim Singen zu berücksichtigen als irgendwelche CVT-Modi..
 
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Hallo,

erstmal vielen Dank für Eure offenen Rückmeldungen!

An antipasti: Ja, die Hörprobe ist ernst gemeint, es hat mich auch Überwindung gekostet, etwas von mir zu posten, und das würde ich nicht tun, wenn ich selbst nicht etwas mit dem anfangen könnte, was ich mache. Wenn ich schief singe und schlecht artikuliere, dann nicht mit Absicht, genau deswegen wäre ich dann auch dankbar über konkrete Kritik, sofern jemand der Meinung ist, dass sich das lohnt und nicht vergebene Liebesmüh ist.

An rbschu: Ich mag es, ,rockig' zu klingen, und so, wie es jetzt in Deinen Ohren "gepresst", "künstlich" und "nicht schön" klingt, ist meine Art, wie ich es für mich (mit meiner ,natürlicherweise' bassigen Stimme) hinbekomme und wie mich beim Singen auch wohlfühle (ich hatte noch nie Schmerzen, Heiserkeit oder dergleichen). Ich habe sogar bewusst die Verzerrung stark reduziert (wenn ich mit meinen Punk-/Metal-,Kolleg/innen' im Probenraum treffe, dann ist das Klangideal noch etwas anders).

Nochmal an antipasti: Das was ich als Autodidakt hier mache, sollte meines Erachtens nicht als Munition für oder gegen das CVT-Buch herhalten; denn wenn sich ein Gitarren-Anfänger Lick X in der Machart von Gitarrist Y aus Gitarrenschule Z herauspickt und sich dieses dann zurechtfummelt, dann ist das ja auch noch kein Kriterium für oder gegen einen bestimmten Stil oder Lehrmethode, oder? (Ich hoffe, die Analogie trägt ...).

Viele Grüße
 
Das was ich als Autodidakt hier mache, sollte meines Erachtens nicht als Munition für oder gegen das CVT-Buch herhalten

Wollte ich auch keineswegs bezwecken. Der eigentlliche Inhalt meiner Aussage war, dass es bei dir noch fundamentalere Baustellen gibt als die Modes. Das bedeutet nicht, dass ich CVT-Modes verteufele.

genau deswegen wäre ich dann auch dankbar über konkrete Kritik, sofern jemand der Meinung ist, dass sich das lohnt und nicht vergebene Liebesmüh ist.

Konkreter: Du hast keine durchgängig schlechte Intonation. Nur teilweise etwas nachlässig. Am Anfang in den tiefen Stellen (die mMn viel zu tief für dich sind) ist es teilweise leierig . Daran kann man natürlich was machen. Im Priinzip reicht es schon, ein wenig mehr drauf zu achten.

Schwieriger ist die (d)englische Aussprache. Vor allem dann, wenn man es selbst nicht merkt. Die ist oft so tief verankert, dass es fast unmöglich ist, das wegzutraineren. Es gibt also zwei Lösungen

  • Du singst deutsch
  • Es ist dir egal
Gar nicht übel finde die kurze Stelle zwischen dem Tiefen und dem Verzerrten. Dort habe ich am ehesten den Eindruck, dass du nach dir selbst klingst. Ich weiß, dass viele genau damit anfangs ein Problem haben und ihre Stimme lieber verstellen (=verstecken). Aber deine Stimme ist nicht schlecht. Und beim Verstellen ist halt die Gefahr, nach Persiflage zu klingen, ungleich größer.
 
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Würde mich Antipasti generell anschließen. Wenn du das CVT-Buch benutzt, dann befass dich lieber zuerst mit den Grundlagen (Stütze, Twang, entspannter Kiefer), erst später mit den Modes (Neutral, Edge, Curbing, Neutral) und ganz zuletzt mit den Effekten (Zerre). Die Sachen kommen nicht ohne Grund in genau dieser Reihenfolge im Buch.

Dein Gesang ist insgesamt nicht "zentriert" genug, wie CVT es ausdrücken würde, von daher bist du die meiste Zeit nicht wirklich eindeutig in einem der Modes, was vor allem auch daran liegt, dass es dir noch an Stütze und Twang mangelt. Am Anfang (tief) dunkelst du zudem zu stark ab, sodass es wie Antipasti schon schrieb eher nach Parodie klingt.

Der einstellungsmäßig beste Teil ist auch meiner Meinung nach der zwischen dem tiefen und dem gezerrten. Da bist du im Modus Neutral. Man merkt aber auch hier, dass es dir noch an den Grundlagen fehlt. Der gezerrte Teil ist v.a. Overdrive-lastig, allerdings wie schon gesagt nicht zentriert. Eine nicht-zentrierte Overdrive-nahe Einstellung ist aber typisch für Männer, die einfach intuitiv laut/aggressiv singen.

Generell, wie schon gesagt, versuch dich erstmal vermehrt mit den Grundlagen-Kapiteln zu beschäftigen.

Aber Frage am Rande: Da du ja nach dem Buch lernst: Welchen Modus wolltest du denn in dem verzerrten Teil singen?
 
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Hallo,

vielen Dank für Eure Antworten.

Gar nicht übel finde die kurze Stelle zwischen dem Tiefen und dem Verzerrten.

Der einstellungsmäßig beste Teil ist auch meiner Meinung nach der zwischen dem tiefen und dem gezerrten.

In der Tat ist dieser Teil die ,natürlichste' Einstellung, in der ich mich am wenigsten ,verstelle', weil ich nicht mit der Tiefe kämpfen muss und auch nichts herauspressen. Ich wollte insgesamt eine dynamische Steigerung haben, deswegen switche ich da eine Oktave höher, bleibe aber soft. Das (für meine Verhältnisse leicht) Verzerrte danach ist aber eigentlich die Art, in der ich mich musikalisch wohler fühle.

Das ist dann natürlich auch das Problem, wenn man so will. Ich habe im vergangenen Jahr, aus einer Proberaumlaune heraus, gedacht, ich brüll mal zusätzlich ein bisschen ins Mikrofon und habe mich daraufhin ohne jegliche sängerische Vorerfahrung und auf "Teufel komm raus" ;0) auf die Erkundung nach verzerrter Stimme gemacht (mit einem Abstecher über Vocal Fry, wie er von Melissa Cross propagiert wird), um zum instrumentalen Proberaum-Gebolze etwas Stimmliches beitragen zu können. Da bin ich dann über das CVT-Kapitel zu Distortion gestolpert und habe - entgegen der ausdrücklichen Anweisung der Autorin - das einfach irgendwie aus mir rausgeholt, ohne die Grundlagen zu kennen. Parallel habe ich - ebenso ohne größere Ansprüche - angefangen, bei einer befreundeten Sängerin aus dem klassischen Bereich gelegentlich Gesangsstunden zu nehmen, die aber dann auch eher auf grundlegende Stimmbildung und klassisches Klangideal (CVT-neutral?) ausgerichtet waren (und sind). Jedenfalls war es die Konstellation: Zuerst Rumschreien mit Effekt, dann ein bisschen gucken, was gibt es für Modes (wie klinge ich verschärft) und parallel "normaler" Gesangsunterricht. Dass das nicht die ideale Abfolge ist, bin ich bereit einzusehen.

Was ich am Singen mag, ist das (mir nicht ganz geheure) mächtige Körpergefühl beim (lauten) tiefen Singen und der (ebenso Fremdheitsgefühle erzeugende) Klang beim scharf klingenden hohen (und verzerrten) Singen, was wohl auch meiner Heavy-Metal-Sozialisation geschuldet ist. Das hohe "neutrale" Singen, auf das Ihr Euch positiv bezogen habt, steht da ein bisschen im Abseits ...

An broeschies: Beim Teil ab Minute 1:15 ist es so, dass ich im Hals verenge, damit es schärfer klingt. Da ich aber nicht ständig bewusst darauf achte, gemäß Lehrbuch etwa die Vokale oder die Kieferstellung so zu verändern, dass es Overdrive oder Edge sein könnte, vermutete ich auch schon, dass das nichts Halbes und nichts Ganzes ist. Bei manchen hohen, scharf klingenden Stellen ("shot six times" bei Min. 1:23) hätte ich gedacht, dass es sich um Edge oder Edge-artige Einstellung im Neutral handelt. Eigentlich ist mir diese Kategorisiererei nicht so wichtig, nur in Bezug auf dieses wirklich schön gemachte Buch fand ich die Frage interessant.

Soweit,
viele Grüße
 
Was ich am Singen mag, ist das (mir nicht ganz geheure) mächtige Körpergefühl beim (lauten) tiefen Singen und der (ebenso Fremdheitsgefühle erzeugende) Klang beim scharf klingenden hohen (und verzerrten) Singen, was wohl auch meiner Heavy-Metal-Sozialisation geschuldet ist. Das hohe "neutrale" Singen, auf das Ihr Euch positiv bezogen habt, steht da ein bisschen im Abseits ...

Es ist ja auch nichts dagegen zu sagen, gezerrt/rau singen zu wollen. Nur - egal wie man singt - muss die Stimme wie broeschies/CVT es formuliert "zentriert" sein. Ich würde es vielleicht "stabil" oder "ausgewogen" nennen und das Gleiche damit meinen. Und diese Stabilität in der Mitte fehlt bei dir noch in allen "Modes" sowohl tonal als auch klanglich.
 
Der Anfang kommt etwas tonal daneben bei mir rüber.
Dann kommt die tiefe Passage, deine tiefe Stimme gefällt mir am besten, ehrlich gesagt.
Dann geht's aufeinmal viel höher, und dir fehlt etwas die Stütze und Fokus, danach grölst du so, wie ich bisher nur Männer nach einigen Bier beim Karaoke gehört habe :eek: :D, und dann wird's punkiger.

Ich plädiere sowieso immer dazu, so zu singen, wie's Spaß macht. Also: Why not?
Aber der punkige Schluß kommt bei mir noch etwas zu lieb rüber, da müßte es noch mehr in die Richtung Kratzbürste gehen.
Aber es ist deine Stimme, du solltest dich wohl dabei fühlen und sonst halt pausieren. Ob das gefährlich ist, so zu singen, das weiß ich nicht, das ist eine andere Baustelle. Auch von CVT hab ich leider keine Ahnung.
 
Ich plädiere sowieso immer dazu, so zu singen, wie's Spaß macht. Also: Why not?

Ich plädiere da im Grunde auch für. Allerdings wäre das für die meisten, die "Feedback/Rückmeldung/Meinungen gefragt" in ihren Titel schreiben, wahrscheinlich auf Dauer eine unbefriedigende Antwort. Denn irgendeinen Grund wird es ja haben, dass sie um Feedback bitten.
 
Willkommen im Vocals Forum Ricerar!

Es ist immer verlockend sich selber etwas aus dem Lehrbuch beizubringen und ich habe definitiv nichts gegen Autodidakten. Ich habe letztens auf einem Workshop von einer in Musicalkreisen bekannten Professorin dieses Bild gehört:

Die Stimme aufzubauen ist wie einen IKEA Bausatz ohne Werkzeuge und Anleitung zu montieren. Du brauchst den Bausatz zum singen und gleichzeitig zum aufbauen. Wenn du etwas falsch zusammensetzt steht das ganze Regal schief. Also muss man das manchmal komplett demontieren und dann wieder zusammensetzen.

Es gibt Selbstläufer im Gesangsbereich, aber 99% sind es nicht und das ist okay. Man kann seinen Gesang nur sehr begrenzt selbst kontrollieren.

Ich würde dir wärmstens empfehlen das Buch beiseite zu legen und wenigstens die Basics im Unterricht zu lernen, damit du dir die Stimme nicht kaputtdrückst. Wenn du so weitersingst, bin ich mir ziemlich sicher, dass du auch bald Veränderungen an deiner Sprechstimme hören wirst.

Das Angezerrte wie es in der Hörprobe klingt finde ich für eine Rock oder Hardcore Band Richtung Böhse Onkelz durchaus passend! Die Technik verfehlt allerdings den Anspruch Gesund zu sein.
 
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Ich stimme meinen Vorrednern weitesgehend zu.
Potenzial ist bei dir aber auf alle Fälle vorhanden.

Was du noch im Hinterkopf haben solltest: Jeden Ton, den du verzerrt singen möchtest, musst du auch sauber clean singen können - ohne pressen. Wenn das geht kannst du Effekte draufsetzen.
Das kommt aber erst ganz hinten in der Gesangsausbildung!!
(Außerdem ist dazu wahrscheinlich nicht jede Stimme gemacht - bei deiner könnte ich es mir aber vorstellen)
 
Hallo,

ich freue mich, dass sich so viele kritisch-solidarisch äußern, deswegen habe ich's ja gepostet. Und der Ratschlag, sich zunächst einmal um die Basics zum kümmern, ist angekommen!

Ich habe aber noch zwei Fragen:

Am Anfang (tief) dunkelst du zudem zu stark ab, sodass es wie Antipasti schon schrieb eher nach Parodie klingt.

Was bedeutet das genau? Mehr Twang über Verengung des Kehlkopftrichters, damit es heller klingt? Ist das ein ästhetisches oder technisches Urteil (oder beides zusammen)?

Ich würde dir wärmstens empfehlen das Buch beiseite zu legen und wenigstens die Basics im Unterricht zu lernen, damit du dir die Stimme nicht kaputtdrückst. Wenn du so weitersingst, bin ich mir ziemlich sicher, dass du auch bald Veränderungen an deiner Sprechstimme hören wirst.

Meinst Du mit "kaputtdrücken", dass die Stimmbänder durch ständige Überlastung (= Entzündung?) Schaden nehmen und schwächer werden? Wenn ich nach dem Singen keine Schmerzen oder Heiserkeit verspüre, ist es solange okay oder kommt so eine Beschädigung auch unmerklich? Bislang hatte ich nämlich noch keine derartigen Symptome, auch nicht, wenn ich stundenlang herumgebrüllt habe wie in dem nachfolgenden Beispiel.

Nicht um Eure einhellige Auffassung, das verzerrte Singen vor allem aus technisch-didaktischen und gesundheitlichen Gründen hintanzustellen, zu konterkarieren, sondern der Vollständigkeit halber hier noch eine Aufnahme mit ziemlich starker Verzerrung, die ich kurz nach der ,Entdeckung meiner Taschenfalten' vor 7 Monaten gemacht habe. Ich vermute, dass Ihr hierdurch Eure Eingaben bestärkt sehen werdet (die intonatorischen Schwächen und verspäteten Einsätze hier sind mir auch schon aufgefallen, aber es ging ja, so mein Eindruck, um Grundsätzlicheres, klar!).

https://soundcloud.com/user100250114/ce-2015-10-27-02b

Herzliche Grüße
 
Ich kenne die Aufnahme bereits. Es ist mir eigentlich egal, ob und wie stark du zerrst. Das Problem ist nicht die Zerre, sondern das Singen selbst. Auf beiden Aufnahmen.
 
Was bedeutet das genau? Mehr Twang über Verengung des Kehlkopftrichters, damit es heller klingt? Ist das ein ästhetisches oder technisches Urteil (oder beides zusammen)?
Ja mehr Twang. Das ist ein technisches Urteil, Ästhetik ist ja Geschmackssache. Das zu betonen, da ist CVT ja ganz groß drin. Aus persönlicher Erfahrung kann ich dir sagen, dass es leicht zum Problem werden kann, wenn man Twang und "helle Klangfarbe" (= hoher Kehlkopf bzw. "Vordersitz" bei anderen GLs) verwechselt.

Deshalb würde ich dir empfehlen den Twang auf dem Edge-Vokal Ö zu üben und nicht, wie es im Buch empfohlen wird und auch oft bei anderen Programmen gemacht wird, auf dem Vokal Ä. Das Problem mit dem Edge-Ä ist die starke Verwandtschaft/Ähnlichkeit mit dem vordersitzigen Overdrive-Ä. Das Ö hat eine geringere Tendenz zum Vordersitz und lässt sich besser abgrenzen vom Overdrive-OH, sodass die Differenzierung zwischen Edge und Overdrive klarer wird und auch die zwischen Twang und hohem Kehlkopf/helle Klangfarbe/Vordersitz.

Als Übung kannst du z.B. "MÖÖÖP MÖÖÖP MÖÖÖP" singen. Dabei das Ö so klingen lassen wie ein Buzzer in so einer Gameshow. Der stark "buzzende/schnarrende" Klang, das ist der Twang. Die Klangfarbe muss dabei nicht zwangsläufig besonders hell sein. Es muss nur eben "buzzen/schnarren".

Aus ästhethischen Gründen ist es dann meistens üblich den Kehlkopf sogar noch etwas abzusenken und damit den Twang etwas zu reduzieren, damit es nicht ganz so albern nach Buzzer klingt. Das wird bei CVT in Zukunft (im Herbst kommt die neue Ausgabe) "medium Edge" genannt. Zum Erfassen, was Twang an sich bedeutet, ist so ein stark übertriebener Twang aber sehr geeignet.
 
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Meinst Du mit "kaputtdrücken", dass die Stimmbänder durch ständige Überlastung (= Entzündung?) Schaden nehmen und schwächer werden? Wenn ich nach dem Singen keine Schmerzen oder Heiserkeit verspüre, ist es solange okay oder kommt so eine Beschädigung auch unmerklich? Bislang hatte ich nämlich noch keine derartigen Symptome, auch nicht, wenn ich stundenlang herumgebrüllt habe wie in dem nachfolgenden Beispiel.

Ja, das meine ich. Es geht vor allem um Blutungen, Schwellungen und Stimmbandknötchen. Dass du nach dem Singen keine Heiserkeit oder Schmerzen verspürst, wundert mich ehrlich gesagt sehr, einfach weil du den Ton nicht frei aussingst, sondern ihn tatsächlich rauspresst. Für mich hört sich das so an, als würdest du die Stimmbänder zusammendrücken und dann Luft durchpressen und das führt normalerweise zu Reizungen und Schwellungen, weil die Stimmlippen zu stark aneinanderreiben.

Es kann sein, dass bei rabiater benutzung der Stimme sich langsam Symptome entwickeln, also Heiserkeit und Brüche, aber auch, dass sich das ganze plötzlich entlädt, wie Blutungen in ungünstigen Fällen. Es ist schonmal gut wenn es nicht weh tut, aber ich wüsste von keiner Gesangstechnik, die Wert auf eine gesunde Stimme legt und welche sowas propagieren würde.

Wie gesagt, im Unterricht lernst du zu singen ohne kompensieren zu müssen. Erst auf eine gesunde Technik kann man auch sowas gesund aufbauen.
 
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Hallo,

danke für Eure Ausführungen zu Twang und Stimmbandschädigungen, ich werde sie beherzigen!
 

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