Müllers Akkord-Zither mit Melodiesaiten, die auch 6 Manuale sind.

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440ATon
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Neben der bereits hier vorgestellten Weber Reform-Zither fand sich noch ein eher ausgefallenes Zithermodell bei mir ein:
Müller`s Akkord-Zither mit 6 Manualen und Melodiesaiten.
Im Gegensatz zu den üblichen Akkord-Zithern mit den links spielbaren Akkorden und den rechts angeordneten separaten Melodiesaiten sind hier beide Funktion auf kleinem Raum angeordnet. Der Tonumfang des Modells „Monopol“ in G-Dur mit 24 Saiten reicht von C2 bis A5.
Die G3 Saite (Gesetzlich geschützte Stimm-Skala) ist mit Stegen versehen, um das Stimmen der Zither zu ermöglichen.
Die 6 Dämpfungsquerstege, die sog. Manuale A – F sind mit Filzdämpfern versehen, beim Drücken werden die nicht gewünscht klingenden Saiten gedämpft.
Im Lehrheft wird neben einer rudimentären Noteneinführung das Spiel so erläutert: Die Einzelsaiten sollen mit dem weichen Teile des Daumens, mit einem Zitherring oder mit Müllers Spielstäbchen angeschlagen werden. Zahl auf dem Notenblatt bedeutet Einzelsaite anschlagen, ein Buchstabe über der Zahl bedeutet Manual drücken und von der untersten Basssaite D1 bis zur angegebenen Saite.
Beispiel C11 im Notenheft: Man drückt das Manual C fest nieder, streicht von der ersten bis zur 11 Saite und lässt diese besonders stark erklingen.
Der Klang der Zither ist etwas gewöhnungsbedürftig, ich habe sie mit einer Brücke - das helle Holz auf dem Foto – nachgerüstet, damit man eine Handauflage hat.
Vorhanden ist das passende Lehrheft (Jahresangabe 1891) und ein Melodien-Album.
Die Zither ist 51 cm lang und 28 cm breit.
 

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schlechters Asuführung, selbes Prinzip, oder?
Auto-Harp.jpg
 
fand sich noch ein eher ausgefallenes Zithermodell bei mir ein
Na, so ausgefallen auch nicht! Es handelt sich um ein ursprünglich deutsches Instrument, das so gegen 1890 nach Amerika exportiert wurde und dort seitdem unter dem Namen "Autoharp" gespielt wird und weiterentwickelt wurde.
Von den vielen "Patentzithern", die gegen Ende des 19 Jhdts. erfunden wurden, um Leuten ohne Musikkenntnisse das Musizieren zu erleichtern, hat sich diese Form unter der Bezeichnung "Autoharp" am nachhaltigsten durchgesetzt. Logisch - auch der Ungeschickteste kann eins der Register erwischen und mit einem Plektrum über die Saiten streichen - genau welche Saiten er erwischt, der Akkord sitmmt! Wo gibt's das sonst? Aber der geübte Musiker, der flink zwischen den Registern wechseln und bestimmte Saiten ganz gezielt zupfen kann, hat die Möglichkeit, relativ komplexe Solostücke zu spielen.
Übrigens: die einzige echte Erfindung bei diesem Instrument ist das Register bzw. Chord Bar, welches die nicht zum Akkord zugehörigen Saiten Abdämpft. Das wiederum ist lediglich die Automatisierung der Technik, die beim russischen Gusli angewendet wird: dort werden die unerwünschten Saiten mit den Fingerkuppen der linken Hand abgedämpft.

Ich lernte das Instrument sehr früh kennen, denn meine Mutter hatte eins zur Begleitung ihres Gesangs (in Locations wo kein Klavier verfügbar war). Es handelte sich um ein deutsches Instrument Marke "Lohengrin", auch mit 6 Registern und auch mit den Saiten nach der Tonleiter G-Dur gestimmt. Die Akkorde sind: G, C, D7, Em, Am, Hm. Man kann damit unglaublich viele, befriedigende Arrangements für Stücke in G-Dur (oder E-Moll) erarbeiten.
Meine Mutter muss es wohl so um 1930 in Irland erworben haben. Es war offensichtlich für den Export ins englischsprachigen Ausland bestimmt, denn die Saite zwischen "a" und "c" war mit "h/b" gekennzeichnet. Ich habe es noch!
6lohengrin.jpg

Später erfuhr ich, dass die Autoharp ihren "Lebensmittelpunkt" in die USA verlegt hat, und ich suchte eine mit chromatischem Saitenbezug und mehr chord Bars (wie die Register auf Englisch heißen). Heute spiele ich 'harps mit 21 Akkorde, die die Dur-Tonarten F, C, G, D und A sowie einige Parallelmolltonarten erschließen.
Appalachian21B-small.jpg

AppalachianA-Front.jpg

Obige 'harp hat original nur 15 Akkorde; ich habe sie nachträglich auf 21 Akkorde aufgerüstet.

Ich wünsche viel Spaß - und berate dich gerne, wenn du dich weiterentwickeln willst! ;)
Cheers,
Jed
 
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Hallo Jed,

ich habe auch noch eine sog. Autoharp in meiner Zithersammlung. Sie stammt aus DDR - Produktion etwa der 70er Jahre. Ich habe sie - weil beschädigt - sehr günstig erhalten und konnte sie reparieren.
Dazu konnte ich noch ein Lehrheft von jenseits des großen Teiches kaufen. 12 Akkorde: C dur; d sept; g dur; e moll; a moll; h moll; g sept; a sept; d dur; f dur;d moll; fis moll. Die Dämpfer sind aus Holz und Filz.
Ich habe mich allerdings noch kaum damit beschäftigt, da ich mich primär gerade mit Konzertzithern auseinandersetze. Ein sehr mühsamer Weg. Ich habe ja erst seit Ende November letzten Jahres mit der Zitherei angefangen. Irgendwie sammelt sich dann bei mir immer eine Menge Material an.
Meine Singstimme ist leider eher abschreckend und wohl geeignet, ein Lokal schnell zu leeren.
Gruß
Albert
 

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