Musescore Layout der letzten Seite

Claus
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Was kann man machen, wenn in Musescore die letzte Seite nicht vollständig gefüllt ist?
Im automatischen Layout versucht das Programm, die verbleibenden Systeme/Notenzeilen über die Seite zu verteilen, soweit das Einstellungen wie "maximale Systemabstände" ermöglichen.
Auch ein Versuch mit "Partitur - leere Notenzeilen verstecken..." oder das entfernte "sichtbar"-Häkchen für die markierten Takte im Inspekteur funktionierte nicht, in beiden Fällen blieben die leeren Notenzeilen im Ausdruck sichtbar.
Der normale "vertikale Rahmen" lässt sich nur über einem Takt platzieren, scheidet also auch aus.

Schließlich habe ich einen Notenzeilentext angelegt, denn der ist unter der Notenzeile platziert, dem Text habe ich weiße Schriftfarbe zugewiesen.
Gibt es für solche letzte Seiten auch eine elegante Layout-Kontrolle oder geht es nur mit meiner Notlösung?

musescore layout.jpg

Gruß Claus
 
Eigenschaft
 
Hallo Claus,

welche Version - 2 oder 3?
Im automatischen Layout versucht das Programm, die verbleibenden Systeme/Notenzeilen über die Seite zu verteilen, soweit das Einstellungen wie "maximale Systemabstände" ermöglichen.
Bei mir nicht :gruebel: - da werden die Systeme/Zeilen mit "normalem" Abstand weiter angelegt, so dass unten eine halbe Seite o. ä. frei bleibt, wenn nur wenig Inhalt vorhanden ist.
Die Layout-Einstellungen finde ich aber generell auch alles andere als intuitiv/logisch :rolleyes:. An den Standardwerten habe ich bisher nie wirklich herumgedreht, weil ich nicht nachvollziehen kann, welcher Wert was genau bewirkt, denn oft ist es nur die Kombination von mehreren Werten, die sichtbare Änderungen produziert :nix:.
Gibt es für solche letzte Seiten auch eine elegante Layout-Kontrolle oder geht es nur mit meiner Notlösung?
Weitere Quick'n'Dirty-Idee: Notenzeilen-Abstandshalter nach unten unter das letzte System...?
 
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Ich habe mir Musescore vor zwei Wochen wieder vorgenommen, weil ich bei Finale nicht mehr auf grundsätzliche Modernisierung hoffe.
Dementsprechend habe ich jetzt Musescore Version 3.6.2 mit originalen Voreinstellungswerten installiert und arbeite mich nach und nach darauf ein.

Der Rückstand von Finale gegenüber der schicken Programmierung von Musescore ist dramatisch. Abgesehen von meinen Anfängerproblemchen ist auch die Layoutkontrolle keine große Sache, da musste ich in der ersten Zeit mit Finale ganz andere Nüsse knacken.
Es macht richtig Spaß, mit Musescore zu arbeiten, weil jahrelang vermisste Dinge wie z.B. bunte Notenköpfe endlich ganz einfach umsetzbar sind.

musescore enclosures.jpg


Notenzeile-Abstandhalter "unten" war übrigens die richtige Idee - funktioniert. Ich hatte beim Abgrasen der Möglichkeiten nur noch den "oben" im Sinn.
Danke für den Tip. :great:

musescore layout 2.jpg

Gruß Claus
 
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Der normale "vertikale Rahmen" lässt sich nur über einem Takt platzieren, scheidet also auch aus.
Ich verstehe jetzt nicht ganz, was Deine Frage ist, aber ich vermute, daß Du willst, daß die Systeme auf der letzten Seite nicht ganz über die Seite verteilt werden sondern einfach sich normal oben sammeln, als ob da noch was käme, ja?

Rahmen gehen auch drunter. Du mußt nur im Menü Add → Frames → Append Vertical Frame auswählen, das hängt den immer ganz ans Ende (muß keine Note/Takt/… für ausgewählt sein, im Gegensatz zu Add → Frames → Insert Vertical Frame).

Ansonsten gibt es in der Palette den Abstandshalter, der aussieht wie ein großes I mit Serifen, den kannst Du zwischen die Systeme packen. Maximaler Systemabstand ist aber mit Sicherheit eleganter und die Lösung, zu der ich persönlich bisher gegriffen habe, als das mal nötig war.

Weitere Quick'n'Dirty-Idee: Notenzeilen-Abstandshalter nach unten unter das letzte System...?
Genau *das* ist in den allermeisten Versionen aber leider kaputt. In der allerneuesten gibt es einen mindestens partiellen Fix, aber als allgemeine Empfehlung geht das leider nicht. (Ist m.M.n. im gegebenen Fall auch weniger hilfreich als ein Rahmen oder Abstandshalter zwischen den Systemen oder die Goldlösung mit dem maximalen Systemabstand; eher würde ich das als pro-Seite-Korrektur des Abstands unterer Rand Musik zum Blattende sehen, wenn man den global eher eng gestellt hat, damit mehr Systeme auf die Seite passen, und das je nach Stimmlage, Bögen oder Lyrics nicht auf jeder Seite glattgeht.)
 
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Ausgangspunkt war das unschöne Layout auf meiner letzte.n Seite wegen zu großer Systemabstände, wenn dort nur wenige Notenzeilen stehen. Man sieht es in folgendem Screenshot.

musescore letzte seite.jpg

...die Goldlösung mit dem maximalen Systemabstand.
Die Werteänderungen beim min/max Systemabstand wurde in einigen der Hilfestellungen im Netz empfohlen, hat bei mir aber nicht zum Erfolg geführt, warum auch immer.

Der Tip von Wil-Riker hat dann direkt funktioniert, genau wie - gerade ausprobiert - dein Tip zum "vertikalen Rahmen anhängen".
Screenshot der letzten Seite mit angehängtem vertikalem Rahmen:

Musescore vertikaler Rahmen anhängen.jpg

Gruß Claus
 
Hallo Claus,

Du hast ja ein paar gangbare Lösungsmöglichkeiten gefunden, aber die Sache an sich hat mich schon noch interessiert und ich hatte eigentlich gehofft, für dieses grundlegende Problem eine Lösung finden zu können.
Es muss doch möglich sein, ohne allerlei manuelle Hilfskonstruktionen eine brauchbare letzte Seite zuwege zu bringen.

Versuch mit MuseScore-Bordmitteln

MuseScore 3 bietet unter Formatierung -> Stil -> Seite einige Einstellmöglichkeiten, wenn man die "vertical jstification of staffs" (auch in der deutschen Übersetzung noch englisch).
Leider gibt es keine Werte, die allein die letzte Seite betreffen, aber...:

Der Wert "Max. page fill distance" ist ein zusätzlicher Abstand, der generell zwischen Systeme eigeschoben werden kann, um die Seite "voll" zu bekommen, d. h. die Notensysteme vertikal über die gesamte Seite zu verteilen.

Wenn man den vom Standardwert 6,0sp entsprechend heruntersetzt, dann dürfen die Abstände nicht mehr so weit gedehnt werden und die Systeme bleiben enger zusammen - auch und gerade auf der letzten Seite, die oft "untervoll" ist.

Im TeX- oder LilyPond-Sprachgebrauch hieße das sehr treffend "Strechability", weil mit diesem Parameter festgelegt werden kann, wie sehr über das optimale Maß hinaus Abstände notfalls noch weiter "dehnbar" sind.

Hier Dein Beispiel mit Standard-Einstellungen: (Anmerkung: ich hatte Claus gebeten, mir seine MuseScore-Testdatei zu schicken, um einen realistischen Vergleich zu haben).
Ich habe lediglich den manuell eingefügten Seitenumbruch entfernt, um ein Bild über das vollautomatische Verhalten zu bekommen:

1624777730686.png


Mit der Standard-Einstellung sind die Zeilen der letzten Seite sehr unschön gedehnt.
Wenn man nun die "Strechability" (bei MuseScore: "Max. page fill distance") herabsetzt, können die Zeilen nicht mehr so weit auseinandergezogen werden:

1624778184217.png


Das Ergebnis mit einer Max. page fill distance von 0,5sp sieht mir schon viel brauchbarer aus.
Achtung: ein bisschen problematisch ist das schon, wenn man es übertreibt, denn diese Einstellung betriff generell alle Seiten, nicht nur die letzte. Wenn man den Wert auf 0 bzw. zu klein setzt, führt das dazu, dass keine Seite mehr vertikal voll ausgefüllt werden kann.


Ein Grundproblem von MuseScore (genau wie bei Finale und Sibelius) ist, dass eine Datei nur genau eine Partitur enthalten kann. Dies ist vor allem in Fällen wie dem vorliegenden Beispiel extrem lästig, weil es sich inhaltlich ja eigentlich um viele kleine unabhängige Mini-Partituren handelt.
Das kann aber MuseScore nicht und man muss mit manuellen Zeilenumbrüchen und evtl. eingeschobenen Hilfskonstruktionen wie künstlichen Abstandhaltern und vielen kleinen Eingriffen den Eindruck erwecken, es handele sich um eigenständige "Schnipsel":
  • Zeilenabstände bzw. allgemeine vertikale Ausrichtungen werden leicht unschön bzw. suboptimal, weil aus ästhetischen Gründen bei mehrzeiligen Schnipseln (hier nicht der Fall) die zusammengehörigen Zeilen einer Übung enger zusammengehalten werden sollten, aber zwischen den Übungen mehr Abstand erlaubt oder gar wünschenswert ist.
    In MuseScore ist aber alles "eine" Partitur und es kann nicht zwischen Einzelübungen unterscheiden.
  • Die Taktzahlen laufen durch und müssen jeweils zu Beginn einer neuen Übung manuell zurückgedreht werden. Alles verschiebt sich aber, wenn an in einer vorhergehenden Übung Takte einfügt oder entfernt.
  • Taktarten (wie im vorliegenden Fall mit durchgängig 4/4) werden nur in der ersten Zeile der "Partitur" angezeigt und müssen für die einzelnen Übungen manuell eingefügt werden.
    Wenn man die Bebop-Skalen als einzelne Übungen pro Tonart betrachtet (wozu ich geneigt bin), müsste man auch hier manuell eingreifen, denn momentan habe sie alle keine Taktart-Angabe, stehen aber anhand der Taktstriche alle im 4/4-Takt.
  • Tonartwechsel-Ankündigungen am Zeilenende lassen sich zwar bequem generell ausschalten, aber falls in einer zusammenhängenden mehrzeiligen Übung doch mal ein Tonartwechsel vorkommen sollte, möchte man ihn am Zeilenende schon angezeigt bekommen.
  • End-Taktstriche muss man auch am Ende jeder Übung manuell setzen.
    Im Beispiel hat nur die letzte Übung einen End-Taktstrich, weil das ja tatsächlich das Ende der Partitur ist.



Fingerübung mit LilyPond

Das ist jetzt zwar Off-Topic (weil wir uns im MuseScore-Unterforum befinden), aber manchmal ist ein Vergleich mit anderen Notensatzprogrammen ganz angebracht.

Im Gegensatz zu MuseScore, Finale, Sibelius,... bieten meines Wissens vor allem LilyPond und Dorico (!) die Möglichkeit, innerhalb einer Datei mehrere Partituren unterzubringen (wie auch immer das dann speziell genannt wird - Dorico spricht, glaube ich, von "Flows").

Eigentlich hatte ich ursprünglich nur das Bebop-Beispiel per MusicXML in LilyPond importiert, um zu sehen, was LilyPond daraus macht.
Dann habe ich mich dazu entschlossen, dieses Beispiel komplett neu aufzuziehen: im Hinblick auf die praktische Anwendung "Skalen in allen Tonarten", mit denen bekanntlich ganze Bücher gefüllt werden, schienen mir ein lohnendes Ziel für Systematisierung/Automatisierung.

Daher folgende grundsätzliche Idee

  • Skala einmal in Grundtonart definieren (als einzelne "Etüde").
  • Diese Etüde kann dann in alle gewünschten Tonarten transponiert werden.
    (das ist ja auch in MuseScore so gemacht worden.
  • Problem hierbei ist, dass die Skala zwar automatisch transponiert werden kann, aber die Fingersätze sich prinzipiell jedes mal ändern.
    Lösung: eine kleine Funktion schreiben, bei der in einer zusätzlichen Liste die Fingersätze individuell mitgegeben werden können.
Um eine solche Funktion zu erstellen, braucht man zugegebenermaßen etwas Übung, aber interessant war es.

Die Aufrufe der Funktion, die ich "make-scale-fingering" genannt habe, sieht dann folgendermaßen aus:

Code:
\make-scale-fingering c'   \bebopscale #'(5 4 3 2 1 4 3 2 1 4 3 2 1 4 3 2 1)
\make-scale-fingering f    \bebopscale #'(5 4 3 2 1 4 3 2 1 4 3 2 1 4 3 2 1)
\make-scale-fingering bes  \bebopscale #'(4 3 2 1 4 3 2 1 4 3 2 1 4 3 2 1 2)
\make-scale-fingering es'  \bebopscale #'(4 3 2 1 4 3 2 1 4 3 2 1 4 3 2 1 2)
\make-scale-fingering as   \bebopscale #'(3 1 3 1 3 2 1 4 3 1 3 1 3 2 1 4 3)
\make-scale-fingering des' \bebopscale #'(3 2 1 4 3 2 1 4 3 2 1 4 3 2 1 4 3)
\make-scale-fingering fis  \bebopscale #'(2 1 4 3 2 1 4 3 2 1 4 3 2 1 4 3 2)
\make-scale-fingering b    \bebopscale #'(1 2 1 3 2 1 3 2 1 2 1 3 2 1 3 2 1)
\make-scale-fingering e'   \bebopscale #'(1 2 1 3 2 1 3 2 1 2 1 3 2 1 3 2 1)
\make-scale-fingering a    \bebopscale #'(1 2 1 3 2 1 3 2 1 2 1 3 2 1 3 2 1)
\make-scale-fingering d    \bebopscale #'(1 2 1 3 2 1 3 2 1 2 1 3 2 1 3 2 1)
\make-scale-fingering g    \bebopscale #'(5 4 3 2 1 4 3 2 1 4 3 2 1 4 3 2 1)

Hier hat die gefürchtete textbasierte Eingabe wirklich enorme Voreile, weil man die Fingersätze blind eintippen kann, während man sich bei grafisch orientierten WYSIWYG-Programmen zu Tode klickt oder auch bei Benutzung von Tastenkürzeln immer auf den Bildschirm sehen muss.

Ich möchte das aber nicht vertiefen (wir sind schließlich im MuseScore-Thread, möchte aber dennoch das LilyPond-Ergebnis vorstellen. Inhaltlich habe ich mich an Clausens Vorlage gehalten:

1624780766225.png


Viele Grüße
Torsten
 
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Tatsächlich sehr interessant! :great:

Musecore ist inzwischen mit Version 3.6.2 bei der Übersetzung wieder einen Schritt weiter.
Musecore V362.jpg

Das größere Problem ist für mich die schlechte Suchfunktion in der Hilfe. Bleibt nur der Notnagel Google-Suche und Umschiffen der obsoleten Antworten von vor einigen Jahren.

Gruß Claus
 
Der Wert "Max. page fill distance" ist ein zusätzlicher Abstand, der generell zwischen Systeme eigeschoben werden kann, um die Seite "voll" zu bekommen, d. h. die Notensysteme vertikal über die gesamte Seite zu verteilen.

Huch. Ah, das ist wohl neu in neuerem MuseScore. Dann halt die Summe aus max system distance und max page fill distance einstellen…

Ein Grundproblem von MuseScore (genau wie bei Finale und Sibelius) ist, dass eine Datei nur genau eine Partitur enthalten kann. Dies ist vor allem in Fällen wie dem vorliegenden Beispiel extrem lästig, weil es sich inhaltlich ja eigentlich um viele kleine unabhängige Mini-Partituren handelt.
Das kann aber MuseScore nicht und man muss mit manuellen Zeilenumbrüchen und evtl. eingeschobenen Hilfskonstruktionen wie künstlichen Abstandhaltern und vielen kleinen Eingriffen den Eindruck erwecken, es handele sich um eigenständige "Schnipsel":

Das stimmt so nicht ganz: es gibt einen Bereichswechsel (section break), der das meiste davon schon automatisiert, und dann kann man halt noch einen Rahmen für den Titel der nächsten Übung einfügen, was auch den Abstand korrigiert. Es gibt eine standardmäßige Pause von 3 Sekunden (einstellbar) beim Abspielen, Taktnummer 1 und lange Instrumentennamen, jeweils individuell einstellbar, und einen Zeilenumbruch (und kann mit einem Seitenumbruch kombiniert werden).

Einzig daß der letzte Takt u.U. nicht bis zum rechten Seitenrand gehen soll muß man ggfs. mit einem Blindtakt korrigieren (muß man aber oft sowieso, weil auch das Ändern der Stiloption last system fill threshold nicht immer gewünschte Ergebnisse bringt.

  • End-Taktstriche muss man auch am Ende jeder Übung manuell setzen.
    Im Beispiel hat nur die letzte Übung einen End-Taktstrich, weil das ja tatsächlich das Ende der Partitur ist.

Das ja, aber das ist doch in Ordnung.

Das größere Problem ist für mich die schlechte Suchfunktion in der Hilfe. Bleibt nur der Notnagel Google-Suche und Umschiffen der obsoleten Antworten von vor einigen Jahren.

Ja, leider. Oder halt hier oder im Notensatzforum nachfragen ☻ oder auf der Webseite.

Im IRC ist leider nicht mehr viel los, insbesondere da sich die Nutzerbasis jetzt auf libera.chat und OFTC verteilt und vorher schon nicht mehr viel los war und die Entwickler den Nutzersupport im IRC komplett eingestellt haben, seitdem der Entwicklerchat nach Telegramm und jetzt dieses noch unfreiere Discord gewechselt ist, aber hier kann man eh’ besser Beispiele posten.
 
Das stimmt so nicht ganz: es gibt einen Bereichswechsel (section break),

Das ist sehr diplomatisch formuliert.
Die schlichte Wahrheit ist: Ich habe die Existenz eines Section Break in MuseScore glattweg ignoriert, und das, obwohl es diese Möglichkeit schon seit geraumer Zeit gibt. :embarrassed:

Somit wären meine Einwände alle haltlos und MuseScore bietet eine sehr komfortable Möglichkeit, mit solchen "Etüden"-Schnipseln umzugehen.


Die letzte Seite...

...ist für mich in MuseScore dennoch etwas unglücklich gelöst, weil es nur allgemeine Einstellungen zum Seiten-Füllen gibt und die letzte Seite nicht die Sonderstellung genießt, die ihr meiner Meinung nach zusteht.

Man kann den übertriebenen Dehn-Effekt abmildern, indem man an den genannten Parametern dreht, aber das geht am eigentlichen Problem vorbei.

Die letzte Seite soll entweder
  • überhaupt nicht (!) gedehnt werden, sondern einfach den natürlichen/optimalen Systemabstand haben.
    Verglichen mit dem Blocksatz bei Text: Die letzte Zeile soll nicht "so weit wie erlaubt" künstlich gedehnt werden, sondern einfach die natürlichen/optimalen Wortabstände haben, also in der Regel 1/3 Geviert.
  • Alternativ kann man den Aufwand treiben, das Spacing so zu wählen, dass es möglichst harmonisch zur Nachbarseite passt. Also nicht: linke Seite mit weit gedehnten Notenzeilen-Abständen, rechte (letzte) Seite viel enger beisammen.
    Wieder der Vergleich mit dem Textsatz: ein Absatz im Blocksatz sollte möglichst gleichmäßige Wortabstände haben, auch über mehrere Absätze hinweg und auf der ganzen Seite, damit ein gleichmäßiges Bild entsteht.
    Aber so etwas kann ja z. B. das ach so beliebte Word nicht, da achtet man eher auf allerlei Firlefanz statt auf Grundregeln des Schriftsatzes.



Zum Abschluss doch noch ein kleines LilyPond-Beispiel, das demonstriert, wie man Partituren (Scores) völlig frei, beliebig und unabhängig plazieren kann.
Diesmal die Dur-Tonleitern ausnotiert im Quintenzirkel angeordnet: :)

1624972504499.png



Viele Grüße
Torsten
 
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Das ist sehr diplomatisch formuliert.
Die schlichte Wahrheit ist: Ich habe die Existenz eines Section Break in MuseScore glattweg ignoriert, und das, obwohl es diese Möglichkeit schon seit geraumer Zeit gibt. :embarrassed:
Alles OK, kommt vor, ich kenne auch nicht alle Funktionen ☻☺

Die letzte Seite...

...ist für mich in MuseScore dennoch etwas unglücklich gelöst
Total, ja. Leider. Ich behelfe mir mittlerweile mit Blindtakten (einen unsichtbaren anhängen) oder horizontalen Rahmen am Ende.

Die letzte Seite soll entweder
  • überhaupt nicht (!) gedehnt werden, sondern einfach den natürlichen/optimalen Systemabstand haben.
    Verglichen mit dem Blocksatz bei Text: Die letzte Zeile soll nicht "so weit wie erlaubt" künstlich gedehnt werden, sondern einfach die natürlichen/optimalen Wortabstände haben, also in der Regel 1/3 Geviert.
  • Alternativ kann man den Aufwand treiben, das Spacing so zu wählen, dass es möglichst harmonisch zur Nachbarseite passt. Also nicht: linke Seite mit weit gedehnten Notenzeilen-Abständen, rechte (letzte) Seite viel enger beisammen.
    Wieder der Vergleich mit dem Textsatz: ein Absatz im Blocksatz sollte möglichst gleichmäßige Wortabstände haben, auch über mehrere Absätze hinweg und auf der ganzen Seite, damit ein gleichmäßiges Bild entsteht.
Volle Zustimmung. Aber wie mit dem Blocksatz (den ich bei MuseScore noch ganz und schmerzlich vermisse) ist das leider nicht so verbreitet. Was ich bei Chormusik ganz gerne habe, ist, daß, wenn man umblättert, die Systeme einfach an *derselben* vertikalen Stelle stehen (so dem sonst nix widerspricht). Das ist in 3.x etwas besser machbar geworden, aber… naja. Aber für FOSS kann das Ding schon verdammt viel in verdammt einfach.

Zum Abschluss doch noch ein kleines LilyPond-Beispiel, das demonstriert, wie man Partituren (Scores) völlig frei, beliebig und unabhängig plazieren kann.
Diesmal die Dur-Tonleitern ausnotiert im Quintenzirkel angeordnet: :)

Anhang anzeigen 806278
Ja, das ist (wenn man GNU LilyPond an’s Laufen bekommt) schon echt beëindruckend, aber der Aufwand auch für „simple“ Dinge ist da schon auch anders. Und das sage ich nicht „obwohl“ sondern „weil“ ich auch Tₑχ/LᴬTᴇΧ benutze.
 
Was ich bei Chormusik ganz gerne habe, ist, daß, wenn man umblättert, die Systeme einfach an *derselben* vertikalen Stelle stehen (so dem sonst nix widerspricht).

Notfalls die exakte Anordnung auf der Seite vorgeben zu können, ist ein Teil der Flexibilität und Kontrollierbarkeit, die den Umgang mit Software dann eben wieder komplizierter machen...


Aber für FOSS kann das Ding schon verdammt viel in verdammt einfach.

Ich habe manchmal fast den Eindruck, dass bei Open-Source-Software mehr Herzblut wegen echter persönlicher Begeisterung dahintersteckt. Das möchte ich professionellen Entwicklern (d. h. Entwickler, die damit ihre Brötchen verdienen) nicht absprechen, aber oft stecken "höhere" Firmeninteressen und Prioritäten dahinter.
Mir scheint es so, als sein optimaler Notensatz in den Hintergrund gerückt und es geht vornehmlich um viele Gigabyte große mitgelieferte Sample-Bibliotheken und möglichst realistische Audio-Wiedergabe.

Das ist, also ob man bei Satzprogrammen hauptsächlich auf die künstliche Sprachausgabe achten würde. :ugly:


Ja, das ist (wenn man GNU LilyPond an’s Laufen bekommt) schon echt beëindruckend, aber der Aufwand auch für „simple“ Dinge ist da schon auch anders. Und das sage ich nicht „obwohl“ sondern „weil“ ich auch Tₑχ/LᴬTᴇΧ benutze.

Ach ja, Du hast ja Probleme mit Guile, nicht?
Ich bin beruflich leider an Windows gefesselt und betreibe Linux nur für die LilyPond-Entwicklungsumgebung. Und da läuft freilich alles (Debian 9 mit "aktuell" (wenn man das so nennen kann) Guile 1.8.8). :nix:

Viele Grüße
Torsten
 
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