Musik produzieren vs. Musik hören

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Generell muss man ja feststellen, dass es den Leuten immer weniger um Qualität geht. Die hochauflösenden Medien setzen sich nicht durch, stattdessen hören die meisten nur noch MP3s. Und viele scheinen da auch wirklich abgestumpft zu sein und hören auch bei offensichtlich schlecht codierten MP3s keinen Unterschied (oder es ist ihnen egal...). Ich dachte mir, dass es hier in einem Musiker-Forum etwas anders aussieht. "Nicht unbedingt", musste ich feststellen, wobei sich der Großteil wohl doch von den Leuten abhebt, die Musik über Ihr Handy hören (nicht über Kopfhörer, sondern "laut" - schrecklich!) oder die Qualität ihrer Anlage daran festmachen, dass es sie besonders laut ist oder einen "fetten Bass" hat. Wobei ich es den Musikern an sich noch nicht mal so verdenken kann - Musiker und Audiophile scheinen nicht gerade deckungsgleich zu sein. Den Audiophilen kann man ja vielleicht auch vorwerfen, dass sie (wenn es zu extrem wird) nur der Klang interessiert, und die Musik zur Nebensache wird. Während es den Musikern eben auf die Musik ankommt, und man daher lieber in gute CDs investiert, als in sündteure Hifi-Anlagen.

Aber konkret hier im Recording-Forum geht es ja auf jeden Fall wieder um Hardware und Klangqualität. Und da muss ich immer wieder feststellen, dass es da teilweise große Diskrepanzen gibt, was den vermeintlich Anspruch bei der Aufnahme, und den offenbar recht niedrigen Anspruch bei der Wiedergabe gibt. Deutlich machen das für mich vor allem jene Threads/Meinungen/Diskussionen, in denen so stark zwischen "aufnehmen" und "hören" getrennt wird. Typisch ist immer der häufig auftretende Fall, dass jemand eine Recordingkarte kaufen will oder schon zuhause hat - aber eben nur für den Input-Weg. Gehört werden soll mit der normalen Soundkarte. Dann kann man vielleicht noch die Leute überzeugen, dass es auch aus Stabilitäts- und Latenzgründen viel sinniger ist, nur eine Soundkarte im Rechner zu haben. Und außerdem Studiomonitore beim Abmischen Sinn machen. Dennoch herrscht dann aber oft noch die Meinung, dass man zum Hören vom MP3s am Rechner die alte Soundkarte und das alte PC-Boxen System behält. Im Monitore-Forum kam mal die Anfrage "Ich habe ein 2.1-Set für 100€ am PC hängen. Zum Musik hören ist das natürlich cool, aber zum Mischen wollte ich mir dann doch Monitore zulegen". Ähm, zum Musikhören "cool"? OK, PC-Boxen sind mittlerweile vielleicht wirklich nicht so schlecht, es ist ja auch OK, wenn der jenige damit zu Frieden ist. Aber ich frage mich manchmal schon, ob sich Menschen überhaupt noch Stereo-Anlagen kaufen. Dass der PC zunehmen als Abspielgerät fungiert, kann ich ja verstehen (obwohl ich persönlich froh bin, mit letztens einen Standalone- DVD/CD-Player gekauft zu haben, um endlich mal wieder eine CD einzulegen und Musik zu hören, und nicht mich von einer zigtausend MP3-Files umfassenden Sammlung am PC nebenbei berieseln zu lassen). Aber auch dann will ich doch hochwertig hören, und warum muss ich an den PC unbedingt PC Boxen anschließen? Über eine Verstärker-Boxen-Kombi für 100€ (was für PC-Boxen-Verhältnisse ja schon was besseres ist), würde ich im HiFi-Bereich eher müde lächeln.

Ich habe eine M-Audio-Delta 1010LT, die geht in ein Yamaha MG-Pult (welches dann nur als Lautstärkeregler dient) und dann in meine Samson Resolv 65A Aktiv Monitore (für die ich damals 365€ bezahlt. habe). Natürlich höre ich darüber auch Musik. Ich habe eine sehr hochwertige Soundkarte in meinem Rechner, warum sollte die nicht auch zum hören meiner Musik auf dem Rechner dienen? Ebenso sind die Samson Resolv meine einzigen Boxen im Zimmer sind, auch mein CD-Player hängt dran. Und natürlich macht da auch das Musik-Hören von CD viel mehr Spaß als von billigen PC-Boxen, oder meiner billigen Kompakt-Musikanlage aus dem Aldi, die ich vorher hatte.
Ich will den Leuten nicht einreden, dass sie sich bessere Musikanlagen kaufen sollen. Wenn sie zufrieden sind, und es ihnen eh eher auf die Musik ankommt, dann respektiere ich das ja (obwohl ihnen vielleicht so manches von der Musik entgeht ;) Was ich aber eben nicht verstehe ist der gleichzeitige höhere Anspruch beim Aufnehmen. An den Abhörweg denken nur wenige - und wenn doch, dann wieder nur auf die Produktion bezogen (also gute Mischergebnisse).

Den Recordingnewbies kann ich da aber eigentlich auch kein Vorwürfe machen. Natürlich ist man da unsicher, und kann auch nicht einschätzen, welche Aufnahmequalität sich mit welchem Equipment erreichen lässt. Aber bei so manchen gutgemeinten Ratschlägen schüttle ich dann oft den Kopf. Ich komm jetzt vielleicht etwa vom eigentlich Threadtitel ab, aber dieses Problem ist auch ein Grund für diesen Thread. Ich versuche eigentlich immer die Leute zu ermuntern, es mal mit dem günstigen Equipment zu probieren, und nicht zu erzählen (wie es leider manche tun) "mit einer Soundblaster kannst Du nicht vernünftig aufnehmen, da musst Du schon eine M-Audio Audiophile 2496 kaufen". Tja, und dann sind die Leute enttäuscht, wenn Ihre Songs nicht "professioneller" klingen, obwohl sie doch teures Equipment gekauft haben. Oder diese 96KHz-Geschichte...( wir müssen jetzt nicht weiter darüber diskutieren, dass 96KHz auch eventuell sinnig sein können, wenn das Endprodukt eine AudioCD ist). Aber da sind wir dann wieder beim Thema: Ich stelle den Anfängern dann manchmal ganz provokativ die Frage, ob ihnen die AudioCD mit ihren 44,1KHz zu schlecht klingt, wenn sie tatsächlich vorhaben, in noch höherer Qualität aufzunehmen.

Oder noch mal zu den Monitoren: Ich kann bei meine Samson praktischerweise die Mitten stufenweise absenken. Aber ehrlich gesagt nutze ich das nicht, und habe sie auch beim reinen Musik hören auf neutral stehen. Im Monitorforum kommen oft fragen, was denn der Unterschied zwischen Hifi-Boxen und Studiomonitoren sein. Da antwortet dann schon mal jemand, dass Studiomonitore neutral sind, während Hifboxen die Bässe und Höhen angehoben werden. Sorry, aber das ist so allgemein formuliert Quatsch. Es gibt genug Hifi-Boxen, die sehr linear sind. Und Badewannen-EQ hat für mich auch nichts mit "High Fidelity" zu tun. Teilweise bekommen hier Anfänger den Eindruck, dass Monitore zum Musik hören ungeeignet sind - aber PC-Boxen-Sets sind zum Musik hören besser geeignet, oder wie?

Ich weiß durchaus, dass hier einige Leute sind, die auch in ihre Hifi-Anlage einige Euros gesteckt haben. Wie gesagt will ich hier auch niemanden vorwerfen und mich drüber lustig machen, dass er recht "minderwertig" Musik hört. Ich selbst bin da auch nicht so extrem ausgeprägt; also habe eher einen gewissen Mindestanspruch, aber bin auch (zumindest zur Zeit, mal sehen wie es ist, wenn ich mehr Geld verdiene...) nicht bereit, da so Riesenmengen zu investieren. Mich wundert nur einfach diese Diskrepanz. Und mich stört, dass hier teilweise Anfängern komische Dinge erzählt werden, oder ihnen unnötig teure Sachen empfohlen werden. Obwohl man eben eigentlich merkt, dass der betroffene Anfänger recht anspruchslos Musik hört - warum soll er da in so viel besserer Qualität aufnehmen?
 
Eigenschaft
 
Hallo,
also ich würd mich jetzt selbst auch als Recordingneulig sehen. Hab mir grade ne Soundkarte (Terratec Phase 88 FW) und Monitorboxen (Fostex PM1) gekauft. Mein PC-Sound (also der von Windoofs) läuft leider immernoch über die Onboardsoundkarte, da ichs nicht geschafft hab diesen auf die Phase zu legen (Der Ausgang beim Mixen liegt aber auf der Phase). Hab nun beie Ausgänge auch an meinen Boxen dran und bin echt erfreut, dass ich jetzt auch meinen Pc sound über gute Boxen höre und nicht wie zuvor über ne Billigstereoanlage.
Hab jetzt nur das problem das diese alte Kompaktanlage nur Lautsprächer- und Kopfhörerausgänge hat, die ich ja nicht ohne weiteres an meine Aktivmonitore klemmen kann :(. Also muss ich meine CD´s immernoch über die alte Anlage hören :(
Mal sehn vlt. kauf ich mir ja auch demnächst nen externen CDplayer aber dafür ist erstmal kein geld mehr da :(
 
@ ars ultima:

Ich will dich ja nicht angreifen, aber ich halte die "Samson Resolv 65A" nicht gerade für sehr optimal, was das Abhören oder überhaupt Musik hören angeht. Die Boxen sind unteres Mittelmaß - meiner Meinung nach. Die Soundkarte ist auch "nur" OK aber ich denke nicht das man sie als "hochwertig" betiteln kann. "Brauchbar" oder "Ausreichend" trifft es eher.

Aber dazu muss ich auch sagen, dass ich eh ein wenig geblendet bin von dem Sound einer RME in Verbindung mit ein par Adam P11 oder Genelecs und deswegen fällt meine Beurteileung bei der M-Audio 1010LT und den Samson etwas schlechter aus. Hatte damals auch eine 1010LT und ein par Hifi Boxen + ein Yamaha MG 16/6 fx Pult. Daher weiß ich wie der Sound ist.

Ich denke trotzallem, dass man den Leuten oder Newbies gerade ein wenig aufzeigen sollte, was alles möglich ist. Wieso sollte ich jemandem z.B. ein Mikro für 150€ empfehlen, wenn es eigentlich nicht gut ist. Dann sag ich lieber, spar noch ein wenig, denn für 250€ - 300€ bekommt man definitiv ein besseres. Es muss ja nicht gleich übertrieben sein (Brauner, Neumann, ... ) Ich habe damals auch Geld aus dem Fenster geschmissen für Equipment, dass ich heute fast garnicht mehr brauche. Hätte ich damals schon ein wenig Ahnung gehabt, dann hätte ich heute ne Menge Geld gespart. Das steht nunmal fest.
Aber andererseits ist es auch richtig, dass ein Anfänger im seltenen Falle mal eben 2000€ Euro zur Verfügung hat und deswegen macht es natürlich keinen Sinn ihm ein extrem teures Mikro zu empfehlen. Aber man sollte schon immer versuchen, dass Beste aus seinen Möglichkeiten zu machen.
 
Mir ist durchaus bewusst, dass die Samson Resolv nicht besonder edel sind. Bezüglich Musik hören habe ich da auch einige Vergleiche, sowohl mit Billigkram (mini-Anlagen, PC-Boxen etc., also eben das, womit worüber viele hier Musik hören - und finde ich die Resolv wesntlich besser) also auch Verstäker und Boxen von meinem Vater (4-stelliger Euro EBreich, und die ist dagegen natürlich ein Traum). Naja, abgehört habe ich auch schon mal mit Genelecs und diesen Schätzchen:
Klein + Hummel O-500 C Studio Monitor
NAtürlich liegen da welten zwischen.
ABER: Ich behaupte weitherin, dass ich mein System gar nicht ausreize. Speziell bei der Soundkarte behaupte ich mal, dass mir eine bessere nichts nützt (ich müsste da mal Hörvergleiche mache, abewr eben speziell bei Soudnkarten kann ich mir nicht vorstellen, dass sich da nach oben hin noch so sehr viel tut, dass sich der Aufpreis für den Homerecordler wirklich rechnet). Bei Monitoren kann man das jetzt schlecht sagen, da die ja nicht direkt mit der Aufnahme zu tun haben, auch wenn ich da anerkenne, dass die Unterschiede zu den teureren offensichtlicher sind. Mikros wäre ein Punkt, wo ich dir evntuell noch recht gebe. Aber dennoch würde ich sagen, dass das Hauptproblem bei den meisten KnowHow ist.
Ich hatte hier mal konkret den Fall, dass sich jemand eine M-Audio Audiophile geholt hatte, weil hier das ja alle empfohlen hatten. Und dann war er enttäuscht, dass es ja gar nicht so wikrlich besser klingt, als mit seiner Standard-Soundkarte.
Viele Anfänger haben wohl eine falsche Vorstellung (man kann es ihnen ja nicht vorwerfen, sie wissen es halt nicht) von Qualitätsunterschieden. Sie machen eine Aufnahme mit ihrem Standardequipment (Behringer-Pult in Onboardsoundkarte). Ist ihre erste Aufnahme, die klingt natürlich nicht toll. Dann wird ihnen hier was erzählt von teuren preAmps (Behringer ist ja eh kacke...) und einer teuren Soundkarte. Die kaufen sich das dann - und wundern sich, dass ihre Aufnahmen dennoch nicht viel professioneller klingen. Ein Profis mit eigenen Mikros/Raum etc. würde mit Delta1010LT und Yamaha MG PreAmps bestimmt eine ordentliche Produktion machenm, wo jeder sagt: Wow, klingt sehr Professionell. Ein Anfänger wird auch mit RME-Wandlern und Avalon-PreAmp keine professionell klingende CD produzieren.
Das Thema "Musik hören" bringt mich halt öfters darauf. Ich erkläre hier den Leuten was von Abtastraten und vielen Feinheiten und Unterschieden zwischen den Geräten - und dann denke ich mir: "Was erzähle ich dem eigentlich? Zuhause hört der Musik auf sehr niedrigem Niveau und interessiert sich auch nicht dafür. Würden die den Unterschied überhaupt hören?"
 
Generell muss man ja feststellen, dass es den Leuten immer weniger um Qualität geht. Die hochauflösenden Medien setzen sich nicht durch, stattdessen hören die meisten nur noch MP3s. Und viele scheinen da auch wirklich abgestumpft zu sein und hören auch bei offensichtlich schlecht codierten MP3s keinen Unterschied (oder es ist ihnen egal...). Ich dachte mir, dass es hier in einem Musiker-Forum etwas anders aussieht.

Hab zwar mit Recording recht wenig am hut, aber von wegen Musik zu Hause auf niedirgem Niveau hören und so:
Wenn ich n Kumpel seh, der mit nem kleinen PC-Boxen-Set Musik hört, frag ich mich auch, wie dem das gefallen kann.
Ich hab zwar jetzt auch nich so die Überausstattung (4 große JVC Boxen von 1988 an nem gebrauchten Pioneerreciever), aber "höre" meines Erachtens schon ganz gut^^
Bin jetzt zwar auch nich so der klangfetisch, aber Billiges Boxenset+128kbs mp3's täten mich nich wirklich ansprechen tun. Und schon garnich Musik ausm Mobilfunktelefon:screwy: Wenn ich erlebe, dass Leudings irgendwelche dicken Hiphopbeats über diese zerbrechlichen Dinger laufen lassen, muss ich schon öfter schmunzeln. Is vielleicht besser als in diesem Moment keine Musik zu haben, aber schön find ichs nich.

(OT)Apropos, mir fällt wieder eine Frage ein die sich mir vor langem stellte :D
Haben billige mp3 player eigentlich ne wesentlich schlechtere Soundqualität als teurere? Bzw, kann man mit teureren Ohrknöpfen noch was rausreißen?
Ich überleg schon seit langem ob ich mir son Ding zulegen sollte, allerdings hab ich kein Bock drauf, dass mir das 30€-Aldi-Gerät mir nen 11hz soundbrei zusammenmatscht^^
Andererseits will ich auch nich allzuviel Geld ausgeben^^
 
Is vielleicht besser als in diesem Moment keine Musik zu haben, aber schön find ichs nich.

Nein, in diesem Fall ziehe ich klar den natürlichen Umgebungslärm vor...


Ich fass es mal resigniert zusammen: so lange es cool, trendig, salonfähig und einfach "in" ist sog. Musik aus irgendwelchen kleinen Platinen mit Hartplastiküberzug plärren zu lassen und das Gescheppere als "Sound" zu bezeichnen, ist doch jegliche Diskussion über das Thema "Qualitätsbewusstsein im Audiobereich" vollkommen hinfällig.
 
Apropos, mir fällt wieder eine Frage ein die sich mir vor langem stellte :D
Haben billige mp3 player eigentlich ne wesentlich schlechtere Soundqualität als teurere? Bzw, kann man mit teureren Ohrknöpfen noch was rausreißen?
Das hängt eben davon ab, wie hochwertig die D/A-Wandler des Gerätes sind. Wenn man den vielen Tests glauben soll, gibt es da wirklich große Klangunterschiede (was ich ja auch nicht bezweifle, aber so richtig glaub ichs erst, wenn ichs selbst getestet hab ;) ). Am sinnvollsten wäre es natürlich, du könntest verschiedene MP3-Player testen und dir selbst ein Bild davon machen. Und teure Kopfhörer können den Klang sicher aufwerten aufgrund des Frequenzgangs, der verwendeten Materialien und auch der Bauweise. Aber wenn der Wandler des Gerätes Frequenzen verschluckt, unnatürlich ausgibt oder kleine Verzerrungen und Rauschen verursacht kann das leider kein Kopfhörer wieder richten.

Zum Thema:
Quantität steht für recht viele Menschen leider vor Qualität. Auch das angesprochene laute Musikhören per Handy zeigt dies ja ganz deutlich. Oder neulich im Zug zur Uni, ein Gespräch zwischen zwei Halbwüchsigen: "Ey, ich hab alle meine MP3s in 96kb/s konvertiert, da geht jetzt viel mehr auf den Stick drauf!". Sowas würde ich meinen Ohren nicht antun, wenn MP3, dann bitte annähernd CD-Qualität. Ansonsten macht das Ganze meiner Meinung nach wenig Sinn. Aber solche Ansprüche hat eben nicht jeder. Oder ein weiterer Fluch der Komprimierung, die MP3-CD. Ich weiß noch, als ich mir vor zwei Jahren ein Autoradio mit MP3-Funktion gekauft hab. Zu der Zeit hatte ich kein Album im Auto mehr komplett durchgehört, der Fluch der riesigen Auswahl ließ mich andauernd hin und herzappen. Heute bin ich davon weggekommen, denn "Musik genießen" ist für mich etwas anderes. Aber da komme ich auch wieder schnell vom Thema ab... ;)
 
Also ich bin echt froh, dass ich irgendwann mal nen haufen Geld in ein paar vernünftige Infinity Boxen und nen Marantz Verstärker gesteckt habe, denn jetzt könnte ich das Geld nicht mehr aufbringen, weil alles in meine Studioausrüstung geht. Aber ich bin auch eher der Typ, der sagt, besser keine Musik, als Musik in schlechter Quali..
Was die mp3 Geschichte angeht, ich hab meine Ganze Musik auf 320 kbit in höchste Qualitätsstufe gerippt, und ich würde beheupten, dass es nur ne handvoll Menschen gibt, die den Unterschied auf meiner Anlage im Direktvergleich hören würden. So sind die mp3s allerdings auch nur auf die Hälfte an mb geschrumpft.
Was anderes ist es natürlich arbeitet man mit diesem Format, weil die Abtastrate einfach viel kleiner ist und die Effekte nicht so gut rechnen können.
 
Was anderes ist es natürlich arbeitet man mit diesem Format, weil die Abtastrate einfach viel kleiner ist und die Effekte nicht so gut rechnen können.
Die Abtastrate ist bei Mp3 auf 44,1 KHz beschränkt, also genauso hoch wie bei Audio-CDs. Richtig langsam wirds beim Arbeiten, weil das Signal jedesmal nach den verschiedenen Kompressionsmethoden neu kodiert werden muss.
 
Jaja, das Audio-Qualitätsbewusstsein der breiten Masse.
Hab ich mich schon oft mit freunden drüber unterhalten. Ich meine, ich hab weder teuere Abhöre für meinen kleinen Reording Kram, noch ne super teure Stereo-Anlage, aber alles liegt deutlich über dem, was von vielen schon als "fett" im Bass oder sowas betitelt wurde. Es ist eine Technics Endstufe, mit relativ alten selbstgebauten 3 Wege Boxen, die aber doch recht anständig klingen.
Aber echt zuviel bekomme ich, wenn wieder einmal eine Hand voll, ich sag mal Subjekte, versuchen mit dem voll krass neuem Handy den ganzen Bus zu beschallen. Da ziehe ich auch Verkehrslärm vor.
MP3 ist da wirklich auch so eine Geschichte. Es mag für verwöhnte Ohren echt komisch klingen (ich kanns mir auch echt nicht vorstellen), aber anscheinend hören viele Leute den Qualitätsmangel bei MP3 (speziell niedrige Bitraten) echt nicht. 96Kbit oder auch 128, da bekomme ich echt zu viel bei dem Scheppern um die HiHats und Becken. das meiste, was bei mir auf der Platte liegt hat 192 KBit, das ist die Grenze, das meiste hab ich jetzt in OGG gerippt, da es bei 192KBit um EINIGES besser klingt als MP3.
Jeder soll sich das kaufen, was ihm genügt, und womit er Spaß hat, dann ist alles in Ordnung. Überdimensioniertes Zeug nützt einem gar nichts, wenn man nicht weiß wie es einzusetzen ist, oder noch extremer, wenn derjenige den Unterschied gar nicht wahrnehmen würde, selbst wenn er existiert. Ich denke da hat "ars ultima" auf jeden Fall recht, mit ner M-Audio und den Samson Monis werden die meisten hier für sich brauchbare Ergebnisse erzielen. Denn teuren Studio oder HiFi Kram kaufen, keinen Unterschied zu hören ist vermutlich noch deprimierender.

MfG Badga
 
Jaja, da ist was dran. Die Beobachtung teile ich uneingeschränkt. Guter Sound ist für viele irgendwie gar kein richtiges Thema.

Die Abhöre ist natürlich ein wichtiger Teil. Aber gerade wenn man als Schüler oder Student wenig Geld hat, spart man in der Regel auf ein Ziel hin, und ist dann erstmal komplett blank.
Also konkretes Beispiel: Junge Band spart auf ein paar Mikros und eine Soundkarte - und damit ist zwar das Ziel, aufnehmen zu können, erreicht, aber gleichzeitig auch das Ende der finanziellen Fahnenstange. Mehr ist nicht drin. Für Abhöre muss halt dann "irgendwas" herhalten. Sowas wie Abhöre liegt auch irgendwie schon ein wenig "außerhalb" des urprünglichen Hauptziels, so dass vielleicht auch oft gar nicht dran gedacht wird.

Zu der Equipmentsache generell noch: Es ist ja irgendwo letztendlich eine Frage der Verhältnismäßigkeit, also wird man in der Regel irgendwo in der Mitte zwischen Brauner und McCrypt rauskommen. Es fragt sich halt, wo genau :)
Ich glaube, dass es dabei auch wichtig ist, was mit der Aufnahme überhaupt passieren soll. Wenn ich mich bei einem kleinen regionalen Jazzclub bewerbe, wird man von meinem Demo nicht unbedingt professionelle Studioqualität erwarten, besonders, wenn man mit einrechnet, was dann an Gage gezahlt wird. Aufwand und Nutzen müssen ja noch in halbwegs vertretbarem Rahmen stehen.
Wenn man die Aufnahme auf CD verkaufen will, oder sich für "amtlichere" Sachen bewerben will, ist das natürlich was anderes.
Entsprechend wird sich dann auch die Frage "Studio oder selbstgemacht" lösen, und entsprechend wird die Technik aussehen, mit der das gemacht wird.

Außerdem finde ich persönlich, dass es beim Aufnehmen daheim meistens eigentlich viel entscheidendere Dinge gibt, als die Qualität und damit auch das Preisschild auf dem Mikro oder auf den Preamps. Ich wage mal zu behaupten, dass ich bei mir zuhause am Klavier den Unterschied zwischen einem Stereopärchen Opus53 und einem Stereopärchen Neumann KMS gar nicht richtig nutzen kann. Warum - weil es in einem Wohnzimmer steht und nicht in einem Studioraum. Natürlich auch deswegen, weil ich zwar versuche, soviel Wissen wie möglich über Mikrofonierung aufzuschnappen, aber trotzdem von einem Profi meilenweit entfernt bin.

Auf der anderen Seite ist es natürlich nie verkehrt in Qualität zu investieren. Wie gesagt, irgendwo zwischen superbillig und superprofessionell. Wo genau, hängt vom Einzelfall ab.
 
ein wenig ot:
aber schaut mal im netz nach dem mp3 kompressor Lame
der nutzt eine variable bitrate,d.h. er nimmt nur soviel kbit wie
nötig. zb in einer stille bleibt er bei 24 und bei anspruchsvollen
parts geht er hoch bis 320. ist also ein guter kompromiß zwischen
platz und qualität.

CHIP Online - Download - LAME 3.97 Englisch

btt:
ich höre ab und musik über den ausgang meiner 2496 ind eine technics endstufe von
'95 in 4 technics boxen.
es hat sich noch keiner dem ich aufnahmen von mir gegeben habe über den sound
beschwert wenn ich diesen zu hause gut fand.so schlecht kann mein gehör bzw die abhöre also nicht sein.
ich überlege aber schon lange mir monitore mit spdif eingang zu holen wg der
abhöre aber letzlich kauf ich mir lieber ein neues micro...
 
bei weitem nicht so schlimm wie musik von handys, aber:
viele leute haben eine stereoanlage für ca. 100€ das is ja gar nich mal soo wenig... dann supertolle cds, in stereo. stellen ihre anlage aber neben ihr bett, eine box neben der anderen... und so hören die meisten stundenlang musik...
mich macht es krank, wenn ich musik nur aus der einen ecke des raumes höre!
da lohnen sich nicht mal die 100€, finde ich!
 
Ja...das kommt dann auch noch dazu: Wie nutze ich das vorhandene Material sinnvoll?
 
In meinem Auto habe ich so einen "fette Bässe und viele Höhen-Sound". Ich will mich jetzt nich rausreden oder so, ich hab halt einfach "kein Bock" da noch Geld reinzustecken, weil ich weiß, dass ich das in ein paar Monaten eh los bin. Trotzdem, hab lange genug darüber Musik gehört.

Als da mal eine MP3 lief (Creed, 128 KBit/s), hab ich meinen Kumpels gesagt, dass mich das tierrisch nervt, dass sich die Becken so scheiße anhören bei schlechten MP3s und die haben mich für bekloppt erklärt. Die haben gar nicht gehört, dass die Becken klirren. Hab mir zuerst auch gedacht "hmmm, hörst anscheinend Geister". Aber im Endeffekt hatte ich wohl Recht.

Also, viele Leute in meinem Umkreis, sogar Leute, die selbst Musik machen, legen wenig bis keinen Wert auf Qualität. Die hören auch keinen Unterschied. Das ist schade, aber anscheinend sind ihre Ohren nicht allzu "anspruchsvoll".

Im Endeffekt will ich mich nicht "freisprechen". Ich hätte in mein Auto schließlich schon seit Jahren bessere Boxen einbauen können. Aber ich hab halt (wie das so als Musiker ist) mehr in Instrumente und Aufnahmesachen gesteckt. Einigermaßen gescheite Monitorboxen werden folgen, aber alles zur rechten Zeit....
 
Jaja, das kenn ich. Viele merken das gar nicht, beziehungsweise viele merken nicht, dass da überhaupt Becken sind!

Wie gesagt, mit den Finanzen ist das so eine Sache. Für mich ist schon ein SM-57, über das vermutlich 1/3 des Forums die Nase rümpft :)D) oder ähnliches durchaus eine Stange Geld. Nicht dass ich Probleme hätte, das Geld auszugeben. Es muss nur erst mal bei mir sein.
 
das stimmt:) leider!
die frage ist auch natürlich, wo das geld am meisten gebraucht wird...
für was braucht man sau teure monitore, wenn man nur billige mikros hat...
aber ich glaub das ist jetzt zu stark OT, sry!
 
Naja, es hat aber auch mit der Frage zu tun "wo gebe ich mein Geld aus"

Aber irgendwie stimmt es schon - guter Klang hat keinen großen Stellenwert mehr. Da wundert es dann auch nicht mehr, wenn Leute keinen Unterschied zwischen einem Digitalpiano und einem Flügel hören.
 
ich schalt mich jetzt einfach mal mit ein.
also ich glaube die verrohung der ohren der breiten masse liegt überwiegend daran, dass man einfach diesen plastiksound gewohnt ist. Ich merks ja bei mir selber. ich stehe morgens auf und mein radiowecker klingelt. nach einer halben stunde dudelei hab ich mich an die "box" gewöhnt und kann mir die lieder schon anhören. schalte ich nun meine stereo anlage an. BAM komplett neuer frischer besserer klang ich bin erstmal erstaun wie gut meine stereo klingt nach ner halben stunde, selbes spiel. und komm ich ins wohnzimmer und dreh da die hi fi anlage auf kam mir eben meine stereo anlage als radiowecker vor. ich ich denke das kann man dann bis ins hi end steigern.
viele leute hören heutzutage eben nur noch mp3s und das auf handys. kein wunder dass sich deren gehör so extrem auf ein niedriges niveau eingehört hat, dass diese womöglich sogar schockiert wären, wenn sie ihre musik auf einer richtigen anlage hören.

aber um nochmal auf das recording equip. zu kommen. ich stimme ars vollkommen zu. die meisten haben nur die aufnahme und nicht das hörerlebnis im kopf. ging mir ja genauso. aber die übertriebenen vorschläge für absolute neulinge ist eben utopisch. mir wurde immer gesagt, nein kauf dir keinen behringer kompressor und nein keinen bass vamp und nein keinen HB bass und so weiter. mensch ich hab mir das ganze zeug eben doch geholt, da ich möglichst günstig erfahrungen sammeln musste und endlich anfangen wollte. es bringt mir doch nichts 300 euro auszugeben für ein mikro auf das ich dann 6 monate gespart hab mir sonst nichts anderes gekauft hab und dann nochnichtmal aufnehmen kann da ich sonst nix hab.

leute im ernst viele die mit dem recording anfangen hören auch bald wieder damit auf ( so ists mit vielen bands doch auch) und man muss nunmal klein anfangen und wenn man irgendwann mal seine erste aufnahme mit nem behringer pult und nem shure pg 58 im kasten hat, dann weiß man schonmal wie das geht und schon hat man auf was man sparen kann.

als bestes beispiel rasti hier am board. habt ihr mal seine aufnahmen gehört- und wenn man ihn fragt wie er die den macht (gut im grunde sat er wenig abba wenn er was sagt) dann meint er, hat sein pod an seinen line in von der sounkarte gesteckt oder sein shure sm 58 an sein pult und es kommen wirklich gute sachen dabei raus. leute bleibt realistisch
ich bin raus
 
Bei der Kompressionsraten-Diskussion darf auch nicht außer acht bleiben, dass man auf manchen Geräten den Unterschied einfach nicht hört... Ich persönlich stell mich da ganz besonders doof an :great: : Mit Ohrstöpseln oder schlechten Boxen - keine Chance, alles klingt gleich scheisse. Wenn ich aber auf ner HiFi Anlage oder mit meinen Kopfhörern höre, dreht sich mir auch noch bei vielen 192er MP3s alles um (kommt natürlich auf die Musik an, zB bei Steichern, Chören und Becken isses extrem hörbar). Fazit: Die Masse ist schon so runtergestumpft, dass die gar nicht mehr hört, wie schlecht ihre Geräte klingen :O

Aber das ist wohl ne Sache der Prioritäten... vllt regen sie sich in nem Puma-Forum grade drüber auf, wie Leute ernsthaft mit nicht perfekt-glänzenden Schuhen rumlaufen können -- und haben dabei ihr Handy neben dem Rechner liegen, auf dem ne '96er MP3 läuft ;)

Noch ein kleiner Denkanstoss: Das wichtigste ist, dass Menschen von der Musik emotional erreicht werden. Es gibt Studien die zeigen, dass da die Anlage eher sekundär ist. zB erzeugt eine analoge Anlage (also mit Röhrenverstärker vor allem) eine viel stärkeres emotionales Feedback als eine vergleichbare digitale Anlage. Vielleicht trifft das ja auch auf billig-Stereo-Anlagen zu, vielleicht werden manche Leute emotional von schlechteren Geräten genauso gut erreicht wie manche von uns hörtechnischen Perfektionisten, die sich irgenwann einen riesen Sound-Anspruch angezüchtet haben, eben von einer teuren HiFi Anlage.

Edit: Ein witziges Gerät passend zum Analog-Wahn: http://ouir.ch/produkt.html?art=573 Ein USB Röhrenverstärker fürn iPod *hihi*

BTW: Ich habe neulich zum Spaß mein iBook vor der Verstärker gestellt und so getan als wäre das interne Mikro ein brauchbares Teil... :p Die Aufnahme war irgendwie geil, hat richtig brauchbar geklungen :) Die Leute aus meinem Kreis die selbst aufnehmen waren ziemlich erstaunt - schließlich hatte ich mein Recording-Equipement schon vor Ewigkeiten verkauft... :D
Link:
... Nicht so sauber eingespielt, nur um mal zu zeigen, dass sich mit einfachstem Equipment schon was basteln lässt :O Ein internes Mikro ist wohl die absolute Unter-Grenze :D
 

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