Musik von J. S. Bach - welches Register?

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Da es ja irgendwie schon auf Weihnachten zugeht, habe ich mir die Musik von J. S. Bach vorgenommen (Stücke aus "Bach Highlights", arr. von Gottfried Hummel, Jetalina Verlag) Eines der Menuette läuft auch schon ganz gut. Könnte bis Heilig Abend durchaus etwas gscheites draus werden. Eine Sarabande soll noch dazu kommen, die dauert aber noch etwas.

Unklar ist mir allerdings im Moment noch, welches Register am besten zur Musik passt. Könnt Ihr Empfehlungen geben?

Für die Bach + Leuchter Fans hätte ich hier noch was auf Youtube gefunden:

 
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Hallo Schtine01,

ich habe mal eben online bei Stretta in das Heft geschaut,
da gibt es ja sowohl Stücke die nur aus Einzeltönen bestehen und welche,
die auch Akkorde im Bass benutzen.
Idealerweise sind bei Bach die Stimmen gleichwertig,
was dies auch zu einer idealen Akkordeonliteratur macht.

Da die meisten Stradella Bass (MII) Akkordeons jedoch keinen einchörigen Register im Bass haben,
kann es passieren, daß dort die tiefen Töne sehr dominant klingen.Daher sollte man versuchen auch in der rechten Hand ein Register zu finden, welches dem Bassklang ähnlich ist.
ich würde erst einmal Oktavkopplungen probieren und kein Register mit Schwebung.

Meine Paolo Soprani hatte zwar ein einchöriges Register , leider aber kein tief klingendes.
Da fehlte dann irgendwie das Fundament , da die Stimmen im Diskant und Bass zu unisono wurden.
Zudem war da der Bassknick hinderlich, der teilweise im Bass die Melodieführung zerlegt.

Ich vermute jedoch das Jetelina Stücke von Bach ausgesucht hat,
wo der Bassknick nicht störend auffällt.

Ich persönlich spiele Bach lieber auf dem Melodiebass-Akkordeon (MIII) ,
und das dann auf beiden Seiten einchörig. Das kommt dann oft aber etwas zart daher,
zur Weihnachtszeit darf es ruhig etwas bombastischer sein :
Ich würde also im Bass ein Register mit vielen tiefen Chören wählen
und im Diskant 16+8 oder 16+4 !

Wenn ich Dein Avatar Bild richtig deute,
ist da ja ein großes Weltmeister Instrument zu sehen,
da macht Bach so richtig Spass !

Schönen Gruss,

Ludger
 
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Unklar ist mir allerdings im Moment noch, welches Register am besten zur Musik passt. Könnt Ihr Empfehlungen geben?

Ich gehe mal davon aus, dass du nicht nur speziell für Musik von J.S. Bach, sondern allgemein Klassik und Barockmusik meinst.

Für solche Musik nehme ich sehr oft einchörige Register - 8´ (z.B. Sarabande von Händel) oder 16´oktaviert (z.B. Bach Menuett BWV Anhang 114)
Ebenfalls häufig benutzte Register sind bei mir 8+4 und 16+4 (wiederum meist oktaviert) oder 8+8 - das aber ohne Schwebung!

Je ruhiger das Stück desto eher sezte ich nur einchörige Register ein - aber das hängt letztlich auch immer vom Raum ab, in dem du spielst. Da muss man mitunter etwas rumprobieren, bis man die optimale Kombination gefunden hat.

Was ich normal nicht verwende ist 16+8+4 das klingt mir meist zu dick und orgelmäßig - ist aber Geschmackssache. Andere wiederum lieben das Register genau deswegen. Aber grundsätzlich ist diese Register eigentlich ein ziemlich "fettes" Register und braucht auch ein entsprechendes Stück, dass man auch kräftig registrieren kann.

Tremoloregister wirken bei klassicher Musik meist nicht gut. Für Klassische Musik verwende ich nei ein Tremoloregister, wie vermutlich die allermeisten. Eine Person hab ich mal getroffen, die vehement Tremolo bei klassicher Musik verteidigte - aber ich glaub der ist eher ein Einzelfall. Mein Geschmack ist s definitiv nicht.


Wie man den Bass registeriert, da kann ich dir vermutlich nicht allzuviel dazu sagen, weil ich "klassische" Musik ja mit MIII spiele und da sind die Regsiter für links ganz anders zusammengesetzt.

Für Standardbass hab ich jetzt noch kein Klassikstück angeschaut. Da würde ich mal hoffen, dass ein Vorschlag für s Bassregister dabeisteht. Wenn nicht, dann hängts davon ab, wie die Bassnoten gesetzt sind und dann schauen, dass ich ein Register finde, das die notierten Tonhöhen ungefähr wiedergibt und mir dann das Ganze anhören, wie es mit dem Diskant zusammen klingt.

Vermutlich würde ich die tiefen fetten Bässe wegschalten, denn bei Klassik werden die Töne auf der linken Hand ja meist nicht so kurz und Stakkato gespielt und dann bringen auch auf der linken Hand fette Register mit den ganze tiefen Tönen meist soviel "Wumms " mit, dass der Diskant untergeht. Drum würde ich vermutlich im Bass auch ein Register wählen, bei dem die tiefen Chöre oder zumindest der ganz tiefe Chor nicht dabei ist.

Auch hier gilt ausprobieren und hören, wie s zusammen klingt. Es klingt ja jedes Akkordeon anders und für sein Akkordeon muss man dann immer für sich die optimale Kombimnation finden. Notierte Registervorschläge sollte man in dem Zusammenhang sowieso nur als Orientierung sehen und schauen, wie das auf dem eigenen Akko klingt und dann entscheiden, ob man das Register auch nimmt, oder ein ähnliches , das auf dem eigenen Akko vielleicht mit dem Stück besser klingt.
 
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Vielen lieben Dank für die Register-Tipps, mit denen ich die vergangenen Tage schon ausführlich herumprobiert habe. Da ich nach wie vor keine Ahnung von den Bassregistern habe, spiele ich mit dem Register, das am wenigsten aufdringlich klingt, weil das in meine Ohren mit einem dominanten Diskant am besten zusammengeht.

@polifonico hat übrigens absolut recht: mit der Cantus V macht Bach wirklich sehr viel Spaß :great:
 

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