Musiker für gute Zwecke finden, wie & wo?

Einer sagte "Ich bin raus, das ist mir zu traurig, auch wenn ihr trösten wollt."
Alles was drei oder 4 Akkorde hat und Lyrics mit einfachem Englisch :engel:
Hmmm - es ist nicht so, dass ich eigene Erfahrungen hätte.
Was ich gehört habe, geht in etwa so: Spielt man vor einem älteren Publikum, ist es oft angetan von den songs, die es in seiner Jugendzeit kannte. Enge Verbundenheit, die Vergangenheit kommt mit positiven Gefühlen hoch, oft sind das songs, die eine ganze Generation kennt und gemeinsam mitsingen kann - zumindest den Refrain. Der emotionale Gehalt - so ist die generelle Einschätzung, unabhängig vom Alter - spielt die wesentliche Rolle - und Musik spielt eine wesentliche Rolle bei der Freisetzung/des Auflebens dieser Emotionen. Wenn man älter ist, heißt das gleichzeitig: jünger werden, jünger sein, sich jünger fühlen. Und damit unbeschwerter. Die ganzen "Weißt-Du-noch"-Sendungen im Fernsehen laufen nach diesem Motto ab. Das heißt dann auch gerne mal: songs, die unbeschwert sind. Nicht alle - so gehören "Griechischer Wein" oder "Am Tag als Conny Kramer starb" oder "Bridge over troubled waters" zu extrem beliebten songs in der jeweiligen Generation, obwohl sie melancholisch sind. Aber überwiegend wird eine positive Stimmung gewünscht.

Also: es geht schon auch darum, die Wünsche des Zielpublikums zu treffen (Okay: 5 € ins Phrasenschwein) - und das ist eben nicht immer das gleiche. Für eine Gemeinde kann das anders sein als in einem Altenheim und das wiederum kann sich unterscheiden von einem Publikum, das im Krankenhaus ist. Nur: oft unterscheidet es sich eben von dem, was man selbst als "trostspendende" songs kennt und liebt. Und songs, die man in Gemeinschaft hört und in die man vielleicht zusammen einstimmen mag, unterscheiden sich noch einmal von den songs, die man vielleicht lieber alleine hört.

Wenn ich Phrasenschwein sagte, ist das etwas, das gleichwohl meine innerste Überzeugung ist und ich mag damit vollkommen falsch liegen und wäre auch manchmal froh darum - aber es geht aus meiner Sicht bei Musikdarbietung immer darum, dass etwas beim Publikum ankommt. Und das heißt: das Publikum entscheidet letztlich. Dass man sein Repertoir bewußt wählt, davon gehe ich aus, und dass man das mit den besten Motiven aussucht und dann so gut darbringt wie möglich ebenfalls. Und dass diese Ebene auf jeden Fall beim Publikum ankommt und dass das - sowie das Ereignis selbst, das ja den vermutlich tristen Alltag unterbricht - ein Wert für sich ist, das glaube ich auch. Aber das führt eben nicht dazu, dass man selbst das Publikum ist.

Was ich gelesen habe, sind eher Gruppen als einzelne songs. (Habe ich da etwas überlesen oder verpaßt?) Von Simon & Garfunkel gibt es sehr unterschiedliche Sachen - wie von jeder Band, die über ein redenswert eigenes Repertoir verfügt. Ich persönlich würde eher "Misses Robinson" als "troubled waters" nehmen, beispielsweise. Was aber wiederum ein viel zu grober Klotz ist - denn letztlich macht es die Mischung (wenn man mal grundsätzlich akzeptiert, dass es das Publikum ist, auf das die Auswahl zugeschnitten sein sollte): Bridge over troubled waters kann genau richtig sein in einem besinnlichen set, wenn dann später die Stimmung wieder die Kurve kriegt. Auch am Ende einer Veranstaltung kann der song eine tolle Wirkung haben. Vorausgesetzt, das Publikum kennt ihn.

Aber das sind, wie gesagt, eher Sachen die ich mitbekommen habe von Leuten, die sowas öfter machen. Darunter war einer mit Akkordeon, der mit "Junge komm bald wieder", "Auf Reeperbahn nachts um halb eins", Shanties und ein paar Welthits ein ziemlicher Knüller in Seniorenheimen war. Ist zwar schon zwanzig Jahre her, ist aber auch nur ein Beispiel. Man müsste mal gucken, welche Hits an der Reihe waren als die Generationen, die jetzt in Seniorenheimen sind, in ihren twenties waren.

Aber vielleicht schreibe ich mir hier auch die Finger fusselig über Dinge, die längst klar sind. Vielleicht ist es ja so, dass die Auftritte super funktionieren und die songauswahl dennoch nicht bei denen fruchtet, die als musikalische Begleitung angesprochen werden. Vielleicht liegt´s daran, dass die als zu schwer empfunden werden. Es gibt songs, deren Wirkung davon abhängig sind, dass alles sitzt und passt. "Tears in Heaven" fällt mir ein. Ich spiele schon einige Zeit Gitarre - aber vor diesem song hätte ich ordentlich Respekt. Den mit einer A-Klampfe auf den Punkt zu bringen ist nicht ohne. Bei Simon & Garfunkel wäre ich auch raus.

Alles nur ein paar Gedanken, die ich beisteuern wollte.

x-Riff
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Vielleicht liegt´s daran, dass die als zu schwer empfunden werden. Es gibt songs, deren Wirkung davon abhängig sind, dass alles sitzt und passt. "Tears in Heaven" fällt mir ein. Ich spiele schon einige Zeit Gitarre - aber vor diesem song hätte ich ordentlich Respekt. Den mit einer A-Klampfe auf den Punkt zu bringen ist nicht ohne.
Erstmal danke für die wertvollen Gedanken.
"Tears in Heaven" ist tatsächlich auf der Liste.
"Bridge over troubled water" ebenso.
 
Ond worum kon ma net an goldnen Reida net spüln?
 
"Ollas wos drei oda via akkorde hot und an afochn englischn text"

Passt das so? :rofl:
Ja, super, dankeschön, passt vorzüglich! :hat:
Das werde ich auch lernen.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

1665911809403.png
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Haha
Reaktionen: 1 Benutzer
Ruhrpott-Optimismus:

Wat mutt, mutt.

Woanders is auch schei**e

Immer noch besser wie auf Schalke
(Okay - der Spruch fällt je nachdem, wo man im Ruhrgebiet ist, anders aus.)
 
  • Haha
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Danke für die Anregung, ja ich bin eine ausgebildete Sängerin.
Sicherlich ist es für Sänger leichter zu Proben zu gehen, 1-2 neue Stücke zu proben.

Equipment: ich suche Gitarre oder Keyboard oder Akkordeon. Soll mit mir 1 Duo werden.
Keyboard, Verstärker, Mikros, Aufnahmetechnik, Percussion habe ich im eigenen Proberaum, der privat ist & nichts für die anderen kostet.
Kostenloser Parkplatz ist vorhanden. Getränke & Snacks gibt es bei den Proben dazu.
Alles andere kann man besprechen.
Beitrag automatisch zusammengefügt:


Danke für Dein Feedback. Schau(t) mal hier:
https://www.musiker-sucht.de/musiker/anzeige/122331

Die Aushänge in Kirchen, i.d. Hochschule für Musik & Theater in Hamburg, in Freizeitzentren (musikorientiert) sind ausführlicher gestaltet, mit Grafik usw., mit Text zum Thema "Trost".

Die Songliste in etwa: von Simon & Garfunkel, J. Lennon, Sting, E. Clapton, Ben E. King, B. Withers,...

Was meinst Du und auch ihr dazu?

Herzlichen Gruß zurück

Alle Orte, wo sich Menschen ehrenamtlich engagieren oder sich dafür interessieren - in Hamburg sollte es eine Ehrenamtsbörse oder etwas ähnliches geben.
Das war ein echt ein toller Tipp! Ich habe Kontakt zu der Ehrenamtsbörse aufgenommen und nach dem Gespräch will der Leiter mein Angebot in den Newsletter aufnehmen!
DANKE!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Gerne - bin gespannt auf die Resonanz.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben