
Domo
Helpful & Friendly User
Ich bin 30 Jahre alt und mache die längste Zeit meines Lebens Musik. Von Anfang an hatte ich immer große Ambitionen, habe viel geübt, viel gespielt, viel aufgenommen und viel veröffentlicht. Musik war nie mein Hauptberuf und ich war nie darauf angewiesen, mit der Musik meinen Lebensunterhalt zu verdienen. Deswegen war ich auch in der angenehmen Position, immer nur meine eigene Musik zu machen (oder die von Freunden zu begleiten). In meinem Leben habe ich nie einen Covergig gespielt und nur während meiner Abizeit kurz unterrichtet.
Dennoch beschäftige ich mich seit 16 Jahren jede Woche mindestens 20 Stunden mit der Musik und allem, was dazu gehört – Songs schreiben, Proben organisieren, Konzerte planen, Videos drehen, Social Media Kampagnen aufsetzen, Plakate verschicken… Man kann also oft das Gefühl bekommen, dass man sich da einen ganz schön intensiven Job aufgebürgt hat. Vor allem, wenn man dann mal anfängt zu rechnen.
Ja ja, das leidige Thema Geld. In all den Jahren habe ich zusammengerechnet vielleicht 3000 Euro an Reingewinn durch das Musikmachen erwirtschaftet. Da das Musikmachen für mich immer ein passioniertes Hobby war, empfand ich bei jedem Euro, der am Ende nicht in der Bandkasse landete, sondern in meinem Portemonnaie, einen gewissen Stolz: „Seht her, ich kann mit dem Musikmachen Geld verdienen! Zwar nur ein kleines Taschengeld, aber…!“
Dieser Betrag ist natürlich ein feuchter Furz, wenn man die aufgewendete Zeit und Energie beachtet. Ganz zu schweigen davon, dass man natürlich auch extrem viel Geld in Equipment gesteckt hat, womit der „Gewinn“ sowieso schon lange keiner mehr ist.
Ich bin mir sicher, dass ich mit dieser Geschichte in diesem Forum nicht alleine stehe und sich einige von euch in diesen Zeilen wiederfinden.
Nun arbeite ich seit einigen Jahren (in einem anderen Berufsfeld) selbstständig und beschäftige mich – gezwungenermaßen – mit Themen wie Unternehmertum und Wirtschaftlichkeit. Immer häufiger frage ich mich, wie man unternehmerische Prinzipien in der Arbeit mit seiner Band anwenden kann. Ich bin eigentlich überzeugt davon, dass es – gerade heute – Wege gibt, Geld mit der eigenen Musik zu machen, ohne sich verbiegen zu müssen oder den großen Durchbruch zu haben. Es wäre ja schon ein ganz guter Anfang, wenn man in der Band nicht immer das Gefühl haben muss, sein Geld in ein tiefes, schwarzes Loch zu schmeißen…
Ich würde gerne diesen Thread als Diskussionsplattform nutzen um eure Ideen und Erfahrungen zu sammeln und uns auszutauschen, was man so machen kann, was für euch funktioniert hat und was nicht. Vielleicht finden wir gemeinsam Antworten auf Fragen wie:
- Lohnt es sich einen Verlagsdeal abzuschließen und 40% der Gema-Einnahmen abzudrücken?
- Lohnt es sich, seine Musik auf Stock-Musik Plattformen anzubieten?
- Ist es heutzutage unumgänglich, als Band regelmäßig Videos/Vlogs auf YouTube zu veröffentlichen?
- Wie macht man ein erfolgreiches Crowdfunding? Lohnt sich das überhaupt?
- Ist Plakatwerbung überhaupt noch relevant? Ist das Geld nicht besser in gezielte Facebook-Werbung investiert?
- …
Es würde mich sehr freuen, wenn sich hier eine lebendige Diskussion über alle Facetten des Themas entfalten würde!
PS: Einige von euch werden jetzt über Kommerz schimpfen und mich mit Fackeln und Mistgabeln jagen wollen, weil ich das Wort Wirtschaftlichkeit in Verbindung mit Kunst gesetzt habe. Verzeiht mir, ich mache mir da eben Gedanken drüber ;-)
PPS: Ich kenne einen Haufen Musiker, die von Musik machen (einigermaßen) leben können. Diese sind Covermusiker, Sessionmusiker, sie unterrichten oder machen Musik für Werbung. Um diese Leute (ich nenne sie mal "Musik-Dienstleister") soll es hier explizit nicht gehen, sondern um Musiker und Bands, die ihre eigene Spur fahren und versuchen, ihre eigene Musik zu verkaufen.
Dennoch beschäftige ich mich seit 16 Jahren jede Woche mindestens 20 Stunden mit der Musik und allem, was dazu gehört – Songs schreiben, Proben organisieren, Konzerte planen, Videos drehen, Social Media Kampagnen aufsetzen, Plakate verschicken… Man kann also oft das Gefühl bekommen, dass man sich da einen ganz schön intensiven Job aufgebürgt hat. Vor allem, wenn man dann mal anfängt zu rechnen.
Ja ja, das leidige Thema Geld. In all den Jahren habe ich zusammengerechnet vielleicht 3000 Euro an Reingewinn durch das Musikmachen erwirtschaftet. Da das Musikmachen für mich immer ein passioniertes Hobby war, empfand ich bei jedem Euro, der am Ende nicht in der Bandkasse landete, sondern in meinem Portemonnaie, einen gewissen Stolz: „Seht her, ich kann mit dem Musikmachen Geld verdienen! Zwar nur ein kleines Taschengeld, aber…!“
Dieser Betrag ist natürlich ein feuchter Furz, wenn man die aufgewendete Zeit und Energie beachtet. Ganz zu schweigen davon, dass man natürlich auch extrem viel Geld in Equipment gesteckt hat, womit der „Gewinn“ sowieso schon lange keiner mehr ist.
Ich bin mir sicher, dass ich mit dieser Geschichte in diesem Forum nicht alleine stehe und sich einige von euch in diesen Zeilen wiederfinden.
Nun arbeite ich seit einigen Jahren (in einem anderen Berufsfeld) selbstständig und beschäftige mich – gezwungenermaßen – mit Themen wie Unternehmertum und Wirtschaftlichkeit. Immer häufiger frage ich mich, wie man unternehmerische Prinzipien in der Arbeit mit seiner Band anwenden kann. Ich bin eigentlich überzeugt davon, dass es – gerade heute – Wege gibt, Geld mit der eigenen Musik zu machen, ohne sich verbiegen zu müssen oder den großen Durchbruch zu haben. Es wäre ja schon ein ganz guter Anfang, wenn man in der Band nicht immer das Gefühl haben muss, sein Geld in ein tiefes, schwarzes Loch zu schmeißen…
Ich würde gerne diesen Thread als Diskussionsplattform nutzen um eure Ideen und Erfahrungen zu sammeln und uns auszutauschen, was man so machen kann, was für euch funktioniert hat und was nicht. Vielleicht finden wir gemeinsam Antworten auf Fragen wie:
- Lohnt es sich einen Verlagsdeal abzuschließen und 40% der Gema-Einnahmen abzudrücken?
- Lohnt es sich, seine Musik auf Stock-Musik Plattformen anzubieten?
- Ist es heutzutage unumgänglich, als Band regelmäßig Videos/Vlogs auf YouTube zu veröffentlichen?
- Wie macht man ein erfolgreiches Crowdfunding? Lohnt sich das überhaupt?
- Ist Plakatwerbung überhaupt noch relevant? Ist das Geld nicht besser in gezielte Facebook-Werbung investiert?
- …
Es würde mich sehr freuen, wenn sich hier eine lebendige Diskussion über alle Facetten des Themas entfalten würde!
PS: Einige von euch werden jetzt über Kommerz schimpfen und mich mit Fackeln und Mistgabeln jagen wollen, weil ich das Wort Wirtschaftlichkeit in Verbindung mit Kunst gesetzt habe. Verzeiht mir, ich mache mir da eben Gedanken drüber ;-)
PPS: Ich kenne einen Haufen Musiker, die von Musik machen (einigermaßen) leben können. Diese sind Covermusiker, Sessionmusiker, sie unterrichten oder machen Musik für Werbung. Um diese Leute (ich nenne sie mal "Musik-Dienstleister") soll es hier explizit nicht gehen, sondern um Musiker und Bands, die ihre eigene Spur fahren und versuchen, ihre eigene Musik zu verkaufen.
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