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Musikersein unternehmerisch denken?

Domo
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Ich bin 30 Jahre alt und mache die längste Zeit meines Lebens Musik. Von Anfang an hatte ich immer große Ambitionen, habe viel geübt, viel gespielt, viel aufgenommen und viel veröffentlicht. Musik war nie mein Hauptberuf und ich war nie darauf angewiesen, mit der Musik meinen Lebensunterhalt zu verdienen. Deswegen war ich auch in der angenehmen Position, immer nur meine eigene Musik zu machen (oder die von Freunden zu begleiten). In meinem Leben habe ich nie einen Covergig gespielt und nur während meiner Abizeit kurz unterrichtet.

Dennoch beschäftige ich mich seit 16 Jahren jede Woche mindestens 20 Stunden mit der Musik und allem, was dazu gehört – Songs schreiben, Proben organisieren, Konzerte planen, Videos drehen, Social Media Kampagnen aufsetzen, Plakate verschicken… Man kann also oft das Gefühl bekommen, dass man sich da einen ganz schön intensiven Job aufgebürgt hat. Vor allem, wenn man dann mal anfängt zu rechnen.
Ja ja, das leidige Thema Geld. In all den Jahren habe ich zusammengerechnet vielleicht 3000 Euro an Reingewinn durch das Musikmachen erwirtschaftet. Da das Musikmachen für mich immer ein passioniertes Hobby war, empfand ich bei jedem Euro, der am Ende nicht in der Bandkasse landete, sondern in meinem Portemonnaie, einen gewissen Stolz: „Seht her, ich kann mit dem Musikmachen Geld verdienen! Zwar nur ein kleines Taschengeld, aber…!“

Dieser Betrag ist natürlich ein feuchter Furz, wenn man die aufgewendete Zeit und Energie beachtet. Ganz zu schweigen davon, dass man natürlich auch extrem viel Geld in Equipment gesteckt hat, womit der „Gewinn“ sowieso schon lange keiner mehr ist.
Ich bin mir sicher, dass ich mit dieser Geschichte in diesem Forum nicht alleine stehe und sich einige von euch in diesen Zeilen wiederfinden.

Nun arbeite ich seit einigen Jahren (in einem anderen Berufsfeld) selbstständig und beschäftige mich – gezwungenermaßen – mit Themen wie Unternehmertum und Wirtschaftlichkeit. Immer häufiger frage ich mich, wie man unternehmerische Prinzipien in der Arbeit mit seiner Band anwenden kann. Ich bin eigentlich überzeugt davon, dass es – gerade heute – Wege gibt, Geld mit der eigenen Musik zu machen, ohne sich verbiegen zu müssen oder den großen Durchbruch zu haben. Es wäre ja schon ein ganz guter Anfang, wenn man in der Band nicht immer das Gefühl haben muss, sein Geld in ein tiefes, schwarzes Loch zu schmeißen…

Ich würde gerne diesen Thread als Diskussionsplattform nutzen um eure Ideen und Erfahrungen zu sammeln und uns auszutauschen, was man so machen kann, was für euch funktioniert hat und was nicht. Vielleicht finden wir gemeinsam Antworten auf Fragen wie:
- Lohnt es sich einen Verlagsdeal abzuschließen und 40% der Gema-Einnahmen abzudrücken?
- Lohnt es sich, seine Musik auf Stock-Musik Plattformen anzubieten?
- Ist es heutzutage unumgänglich, als Band regelmäßig Videos/Vlogs auf YouTube zu veröffentlichen?
- Wie macht man ein erfolgreiches Crowdfunding? Lohnt sich das überhaupt?
- Ist Plakatwerbung überhaupt noch relevant? Ist das Geld nicht besser in gezielte Facebook-Werbung investiert?
- …

Es würde mich sehr freuen, wenn sich hier eine lebendige Diskussion über alle Facetten des Themas entfalten würde! :)

PS: Einige von euch werden jetzt über Kommerz schimpfen und mich mit Fackeln und Mistgabeln jagen wollen, weil ich das Wort Wirtschaftlichkeit in Verbindung mit Kunst gesetzt habe. Verzeiht mir, ich mache mir da eben Gedanken drüber ;-)

PPS: Ich kenne einen Haufen Musiker, die von Musik machen (einigermaßen) leben können. Diese sind Covermusiker, Sessionmusiker, sie unterrichten oder machen Musik für Werbung. Um diese Leute (ich nenne sie mal "Musik-Dienstleister") soll es hier explizit nicht gehen, sondern um Musiker und Bands, die ihre eigene Spur fahren und versuchen, ihre eigene Musik zu verkaufen.
 
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- Lohnt es sich einen Verlagsdeal abzuschließen und 40% der Gema-Einnahmen abzudrücken?
.. wir hatten mal in den 80ern einen "Manager", der sowas für uns abgeschlossen hat (war ganz stolz da drauf ...). Effekt: NULL. Wie bei allen vertraglichen Vereinbarungen ist es sinnvoll, die Leistungen beider Partner genau zu definieren. Alles andere läuft auf defizitäre oder zumindest ineffektive Lösungen hinaus.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ich bin eigentlich überzeugt davon, dass es – gerade heute – Wege gibt, Geld mit der eigenen Musik zu machen, ohne sich verbiegen zu müssen oder den großen Durchbruch zu haben.
.. meine ganz persönliche Ansicht dazu: der größte Teil dessen, was sich Musikmarkt nennt, besteht aus Umsätzen im Hardwareverkauf, davon landet nur ein verschwindend geringer Anteil als Produktionsmittel auf der Bühne. Anders als etwa in den späten 70er und 80ern gibt es gerade in D kaum Strukturen, die eigenwillige und mainstream-abwegige Kunst fördern. So weit ich das überblicke, ist kein Verlass auf etablierte Institutionen und Wege.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
- Wie macht man ein erfolgreiches Crowdfunding?
... das ist ja eine Frage, deren Antwort vermutlich jeder, der sie kennt, für sich selbst nutzen wird :D
 
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In obiger Aufstellung fehlt ein wichtiger Punkt des unternehmerischen Denkens - die Kosten des Equipments! Da hat ja wohl jeder in der Band einige tausend € an sich hängen oder herumstehen - Finanzaufwand, AfA, Unterhalt, Reparaturen etc. summieren sich da ganz schön auf...
 
um Musiker und Bands, die ihre eigene Spur fahren und versuchen, ihre eigene Musik zu verkaufen.

Vergiss es. Werde Steuerberater, arbeite halbtags im Brotjob und halbtags an Deiner Musik. Gib dem Zufall Chancen und evtl. klappt es dann. Damit wirst Du mehr Zeit zum Musikmachen haben, als der Musiker, der vor lauter Vermarktung nicht mehr zum Üben und Komponieren kommt. Und Du musst keine künstlerischen Kompromisse eingehen, da die Kohle von ganz woanders kommt. Wobei natürlich Unterrichten, Studiosesions etc. auch die musikalische Kompetenz erhöhen, mehr jedenfalls, als Taxifahren.
 
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Musiker sein und unternehmerisch Denken ?
Schwierig, Schwierig, das ist vielfach ein Gegensatz in sich, weil Musiker sind Künstler und die haben vielfach große Probleme mit dem Unternehmerischen Denken von der Bürokratie will ich erst garnicht reden :) Deswegen haben Künstler auch fast immer ein Management, weil beides geht selten zusammen.
 
Wenn Du schon selbständig bist kennst Du ja die Grundregeln:

Ziel UND Zeitpunkt festschreiben
Aufwand berechnen
Deckungsbeitrag ermitteln (fürs unterste Limit)
Was will/muss ich verdienen
Preise festlegen

und: NEIN ist das wichtigste Wort wenns ums Verdienen geht.

Das ist zwar alles recht schnell hingeschrieben aber dazu gehört noch eine ausgeprägte "Personality" und eine richtige Einschätzung des Zielpublikums.
Eigene Musik (also keine Cover- Hochzeits-, Kirchen- o.ä. Band) ist schwerer zu verkaufen als gängiger Mainstream wie jeder weis.

Wenn Deine Musik, Du, Deine Band ein wirklich eigenes, unverwechselbares "Ich" haben. Profunde Qualität und Talent vorhanden sind, die gängigen Marketinginstrumente von Google, Facebook, Streaming usw. bis zu effektivem Netzwerken ausreichend genutzt werden, kann es funktionieren.

Ich bin selbst kein Profimusiker - muss also nicht davon leben. Habe jenseits der Vernunftgrenze Geld in meine "Freizeitgestaltung" gesteckt und mache hin und wieder Mitschnitte, Mixings usw. oder spiel schon mal irgendwo mit ein/zwei Mann/Frau. Dabei habe ich ein absolutes unteres Limit (auch für Verwandte und andere "Rabattraunzer"): Keiner der Mitwirkenden geht unter € 50.- die Stunde nach Hause - plus Anlage, plus MWSt. plus anfallender Spesen. Das ist aber schon der "Wir waren schon immer gute Freunde"-Geschenkspreis.
Manchem ist das dann zu teuer - na gut, dann eben nicht. Muss er auf einen Karaoke-Interpreten zurückgreifen (wie gesagt: Ich muss nicht davon leben).
Ausserdem kennt mich kein Schwein und das grosse Talent haben sie auch ohne einen Tropfen zu verschütten an mir vorbeigetragen.

Wenn man jetzt (zu zweit) jede Woche 3 Stunden spielt, eine Stunde Auf-/Abbau, kleinere Anlage, Anfahrt etc. wären das pro Monat rund € 3000.- mit MWSt. Unterm Strich - Kosten und Steuern abgezogen - bleibt damit ein Taschengeld.
Das bei 1 Gig pro Woche - den muss man erst mal haben.
Also weit weg von einem Preis den ein Berufsmusiker verlangen müßte/sollte. Mit den Preisen muss der aber (zumindest Anfangs) konkurrieren.

Wenn man das jetzt professionell mit eigener Musik macht ist das nichts anderes (gefragte Musik vorausgesetzt). Nur, daß die Preise ein Mehrfaches sein müssen. Dabei braucht man aber trotzdem möglichst viele Auftritte um bekannt zu werden. Nicht zuletzt um die diversen Verkaufsplattformen zu fördern.
Abhängig von der Art und Weise der Musik geht das Marketing m.M.n hauptsächlich über digitale Medien. Schon aus Preisgründen.
Eine "Hansi Hinterseer-Zielgruppe" würde ich nicht als 100% internet-afin einstufen und eher andere Werbemöglichkeiten suchen.
Noch besser wäre man hat zusätzlich Zugang zu Funk und Fernsehen.
Videos (in ausreichender Qualität) ins Netz zu stellen halte ich auch für unerlässlich.

An einen Verlag würde ich mich nur als letzten Ausweg binden.

Crowdfunding ist zwar eine gute Sache. Aber da sind die o.g. Kriterien auch alle relevant. Wenn die Crowd grad mal 100 Leutchen sind wirds mit der Penunze auch nix.
 
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.. wir hatten mal in den 80ern einen "Manager", der sowas für uns abgeschlossen hat (war ganz stolz da drauf ...). Effekt: NULL. Wie bei allen vertraglichen Vereinbarungen ist es sinnvoll, die Leistungen beider Partner genau zu definieren. Alles andere läuft auf defizitäre oder zumindest ineffektive Lösungen hinaus.

Die Frage ist: Lohnt es sich, WENN das System läuft? Ich habe zum Beispiel Musiker in einem Bekanntenkreis, die vom Prinzip des Verlagsdeals nicht überzeugt sind, weil sie z.B. beim Abbezahlen der Vorschüsse immer jeder für sich mit seinen Kompositionen die Kosten der anderen mit abbezahlt, was im Endeffekt zu enormem Ungleichgewicht in der Band führt. Andere Musiker erzählen von positiven Erfahrungen, weil sie mit ihren Songs, die über den Verlag hie und da verbreitet werden, einen ganz guten Umsatz erzielen. Dass das immer sehr individuelle Geschichten sind, die ganz von der persönlichen Situation des jeweiligen Musikers und dessen Geschäftspartner abhängen, ist klar. Dennoch fände ich es spannend, solche Erfahrungen einfach zu sammeln und darüber zu reden :)

In obiger Aufstellung fehlt ein wichtiger Punkt des unternehmerischen Denkens - die Kosten des Equipments! Da hat ja wohl jeder in der Band einige tausend € an sich hängen oder herumstehen - Finanzaufwand, AfA, Unterhalt, Reparaturen etc. summieren sich da ganz schön auf...

Der Punkt ist logisch und ich hatte ihm in meinem Ausgangspost schon erwähnt. Die von dir genannten Kostenpunkte werden in unserem Bandbuch auf jeden Fall schon akribisch mitberechnet und ziehen natürlich die Bilanz hart runter. Dennoch ist ja das der Kern der Frage: Wie führt man eine Band so, dass man genug Einkommen generiert, dass solche (und alle anderen) Kosten auch zuverlässig gedeckt werden können und man nicht permanent immer nur draufzahlt?

Vergiss es. Werde Steuerberater, arbeite halbtags im Brotjob und halbtags an Deiner Musik. Gib dem Zufall Chancen und evtl. klappt es dann. Damit wirst Du mehr Zeit zum Musikmachen haben, als der Musiker, der vor lauter Vermarktung nicht mehr zum Üben und Komponieren kommt. Und Du musst keine künstlerischen Kompromisse eingehen, da die Kohle von ganz woanders kommt.

Ja. Und das ist wahrscheinlich für viele der Weg, wie für mich im Moment ja auch. Aber sich damit abzufinden, eine andere Einkommensquelle anzuzapfen, um es in seine Passion zu pumpen, halte ich irgendwie für einen verstaubten Lebensentwurf. Ich habe nicht das Ziel, mit der Musik reich zu werden. Aber irgendwie muss es ja Wege geben, das ganze in sich wirtschaftlich zu denken, so dass am Ende wenigstens eine 0 steht?


Wobei natürlich Unterrichten, Studiosesions etc. auch die musikalische Kompetenz erhöhen, mehr jedenfalls, als Taxifahren.

Keine Frage. Allerdings kenne ich auch einen Haufen Leute, die im Lehrerjob versackt sind und damit ihre Leidenschaft zum Musizieren gegen die Wand gefahren haben. Das wollen wir ja schließlich nicht :) (Ich kenne genug glückliche Musiklehrer, aber ich weiß, dass ich keiner wäre ;))

das ist vielfach ein Gegensatz in sich, weil Musiker sind Künstler und die haben vielfach große Probleme mit dem Unternehmerischen Denken von der Bürokratie will ich erst garnicht reden :) Deswegen haben Künstler auch fast immer ein Management, weil beides geht selten zusammen.

Das wird in vielen Fällen der Fall sein, ja. Ich schließe aber in meiner Betrachtung eine Zusammenarbeit mit kompetenten Fachleuten ja gar nicht aus. Die Frage wäre dann eher, wie kann so eine Zusammenarbeit zwischen Musiker und Manager für beide Seiten fruchtbar sein?

In meiner eigenen Erfahrung waren solche Geschäftsbeziehungen (zu Bookern, Promotern, Managern) bislang recht einseitig geprägt, man hat ziemlich viel erhofft und reingesteckt, von der anderen Seite kam nicht viel, am Ende hatte keiner was davon. Auch das ist wieder eine sehr individuelle Situation. Womöglich war zu dem Zeitpunkt die Musik (bzw. "das Produkt") nicht so gut, dass sie sich wie geschnitten Brot verkauft hat (was dann vielleicht den Geschäftspartner ernüchtert hat, weil der sich mehr erhofft hatte). Jedoch ist die Musikwelt doch durch das Internet so diversifiziert worden, dass es für jede Art, egal wie verrückt, genial, gut oder schlecht, eine Zielgruppe da ist - man muss sie eben finden und erreichen.

Die Frage ist doch dann, welche kreativen Arten der Zusammenarbeit mit Leuten aus dem Musikbusiness sind denkbar, die von den festgefahrenen Abläufen der Plattenindustrie abweichen? Auch hier fände ich eure Erfahrungsberichte (bzw eigentlich noch viel mehr die von Musikmanagern) sehr interessant :)

Wenn Deine Musik, Du, Deine Band ein wirklich eigenes, unverwechselbares "Ich" haben. Profunde Qualität und Talent vorhanden sind, die gängigen Marketinginstrumente von Google, Facebook, Streaming usw. bis zu effektivem Netzwerken ausreichend genutzt werden, kann es funktionieren.

Das ist ein springender Punkt: Wie schafft man, die Persönlichkeiten der Musiker, den Sound der Musik und das Auftreten nach Außen zu einem koherenten, gemeinsamen Image zu kanalisieren? Da trennt sich wohl die Spreu vom Weizen, einige Bands haben von Natur aus (bzw. aus der Dynamik der Gruppe heraus) dieses "Mojo", andere lassen es sich von "wichtigen Musikbusinessleuten" aufdiktieren, andere durchleben Blut Schweiß und Tränen um sich genau das hart zu erarbeiten, ganz andere haben es nicht und werden es auch nicht haben, vielleicht auch, weil sie das gar nicht wollen.


Ich bin selbst kein Profimusiker - muss also nicht davon leben. Habe jenseits der Vernunftgrenze Geld in meine "Freizeitgestaltung" gesteckt und mache hin und wieder Mitschnitte, Mixings usw. oder spiel schon mal irgendwo mit ein/zwei Mann/Frau. Dabei habe ich ein absolutes unteres Limit (auch für Verwandte und andere "Rabattraunzer"): Keiner der Mitwirkenden geht unter € 50.- die Stunde nach Hause - plus Anlage, plus MWSt. plus anfallender Spesen. Das ist aber schon der "Wir waren schon immer gute Freunde"-Geschenkspreis.
Manchem ist das dann zu teuer - na gut, dann eben nicht. Muss er auf einen Karaoke-Interpreten zurückgreifen (wie gesagt: Ich muss nicht davon leben).
Ausserdem kennt mich kein Schwein und das grosse Talent haben sie auch ohne einen Tropfen zu verschütten an mir vorbeigetragen.

Wenn man jetzt (zu zweit) jede Woche 3 Stunden spielt, eine Stunde Auf-/Abbau, kleinere Anlage, Anfahrt etc. wären das pro Monat rund € 3000.- mit MWSt. Unterm Strich - Kosten und Steuern abgezogen - bleibt damit ein Taschengeld.
Das bei 1 Gig pro Woche - den muss man erst mal haben.
Also weit weg von einem Preis den ein Berufsmusiker verlangen müßte/sollte. Mit den Preisen muss der aber (zumindest Anfangs) konkurrieren.

So wie du handhabe ich das im Grunde auch. Bei Freunden und Bekannten ist es natürlich schwierig, aber da finde ich das auch okay sich unter Wert zu verkaufen. Dennoch ärgere ich mich jedes Mal darüber wenn man mich für eine Stunde Konzert buchen möchte und mir als Gage drei Getränkemarken und fünf Gästelistenplätze bieten will, oder, heutzutage ja auch recht beliebt, man soll selber noch Karten an seine Freunde verticken, damit überhaupt jemand in den Laden kommt.

Da wäre die Frage: Wie verkauft man sich und seine Musik, so dass das Gegenüber überhaupt in Erwägung zieht, dich zu buchen? Ich habe das Gefühl, dass es auch da kreative Lösungen geben muss, Deals einzugehen, die für beide Seiten lukrativ sind. Die meisten Bands und Veranstalter haben sich aber stillschweigend darauf geeinigt, dass diese Scheißdeals okay sind (weil manche Hans und Franz Bands das einfach in Ordnung finden nur für Freibier zu spielen) und vernünftige Gagen bekommt man nur, wenn man namhafte Agenturen im Nacken sitzen hat. Das kanns doch nicht sein.

So, das war viel Text. Es ist ein komplexes und vielschichtiges Thema, ich hoffe, dass meine Gedankengänge halbwegs Sinn ergeben. Ich danke euch für eure rege Teilnahme an der Diskussion! Immer weiter!
 
Aber sich damit abzufinden, eine andere Einkommensquelle anzuzapfen, um es in seine Passion zu pumpen, halte ich irgendwie für einen verstaubten Lebensentwurf. Ich habe nicht das Ziel, mit der Musik reich zu werden. Aber irgendwie muss es ja Wege geben, das ganze in sich wirtschaftlich zu denken, so dass am Ende wenigstens eine 0 steht?

Hmm, einerseits kenne ich kaum jemanden, der nur *eine* Passion hat. Insofern sponsoren die professionellen Musiker, die ich kenne, auch ihren Garten oder den Sport durch die Einnahmen aus der Musik.

Eine "schwarze 0" kann dann daran stehen, wenn Du Deine Arbeitszeit nicht (voll) berechnest. Muss ja auch nicht sein, wenn es ein Hobby ist. Damit kannst Du aber auch selbst entscheiden, wie viel Geld Du hineinstecken und wieder herausholen möchtest.

Da wäre die Frage: Wie verkauft man sich und seine Musik, so dass das Gegenüber überhaupt in Erwägung zieht, dich zu buchen? Ich habe das Gefühl, dass es auch da kreative Lösungen geben muss, Deals einzugehen, die für beide Seiten lukrativ sind. Die meisten Bands und Veranstalter haben sich aber stillschweigend darauf geeinigt, dass diese Scheißdeals okay sind (weil manche Hans und Franz Bands das einfach in Ordnung finden nur für Freibier zu spielen) und vernünftige Gagen bekommt man nur, wenn man namhafte Agenturen im Nacken sitzen hat. Das kanns doch nicht sein.

Wenn Du eine andere Einnahmequelle hast, dann MUSST Du auch nicht jeden Gig annehmen. Es scheint heute mehr Nischenmärkte als früher zu geben, allerdings muss man lange danach suchen. Lange bohren, vielleicht mal im Vorprogramm auftreten, vielleicht auch mal selbst etwas organisieren. DAS geht auch relativ günstig, auch wenn man nicht den sehr großen Verdienst dabei hat. Aber Du kannst Dir langfristig einen Namen aufbauen.
 
Hallo Domo,

auf drei deiner Punkte möchte ich gerne kurz eingehen:

- Ist es heutzutage unumgänglich, als Band regelmäßig Videos/Vlogs auf YouTube zu veröffentlichen?

Das kommt natürlich auf dein Ziel an. Wenn es darum geht, Aufmerksamkeit und Reichweite zu erhöhen (was dann ja langfristig in neue Fans resultiert, die deine Musik kaufen bzw. auf diene Gigs kommen und dort dann Merch kaufen),
dann würde ich es so angehen:
YouTube ist super, um Videos dauerhaft zu halten, auch wenn ein Video dort in der Regel nach max. 2-3 Wochen kalt wird.
Wenn ein Release ansteht würde ich die Zeit davor nutzen, um alle 2-3 Wochen ein offizelles Musikvideo zu einer der Singles bei YouTube zu veröffentlichen.
In Phasen ohne Release würde ich mich etwas rar machen und nicht mit no-value-Content die bereits vorhandene Reichweite senken.
Im Zweifel lieber kein Video als ein schlechtes und wenn du, wie du oben schriebst, keine Coversongs spielst, würde ich an deiner Stelle YT nicht für den "Daily Buzz" nutzen, sondern eben für offizielle Musikvideos, sehr gute Livevideos in hoher Qualität etc.
Grundsätzlich sehe ich es so, dass du audiovisuelles Material brauchst um in der heutigen Zeit sichtbar zu werden.
Das persönliche Branding, kleinere Videos, Fotos etc. würde zu Facebook und Instagram verlagern, vor allem die Stories werden da immer wichtiger. Diese Inhalte sind schnel wieder aus der Timeline gespült bzw in den Stories nach 24 Stunden wieder komplett weg.
YouTube Videos löassen sich dafür super auf deiner Webseite einbinden, zum Beispiel auch im EPK.
Aber um in einem Satz auf diene Frage zu antworten: Ja, wenn du als Ziel Aufmerksamkeit und Reichweite hast, dann ist es heutzutage unumgänglich in einer bestimmten Regelmässigkeit (die aber eben zum Release- und Promoplan passen muss) Videos auch auf YouTube zu veröffentlichen.

- Wie macht man ein erfolgreiches Crowdfunding? Lohnt sich das überhaupt?

Ich habe Crowdfunding immer sehr exzessiv genutzt und damit im Grunde immer die Pressung oder sonstige Kosten vorfinanziert.
In meinen Augen lohnt sich das dann, wenn du bereits eine kleine Fanbase hast und ein Händchen dafür, gut zu trommeln.
Neufans gewinnen funktioniert auch, aber dann sollten das Funding und das dazugehörige Pitchvideo sehr strukturiert und in hoher Qualität aufgestellt sein.
Persönlichkeit und Authentizität und ein hoher Mehrwert für die Backer/Pledger sind hierbei extrem wichtig.
Wie man ein Crowdfunding macht lässt sich hier nicht einfach so in einem Abschnitt herunterbrechen, wie alles ist auch das sehr individuell und das zu erklären beinhaltet einfach auch deine aktuelle Situation/Fanbase.
Ich habe schon Stunden und Tage damit verbracht, Fundings für andere Bands zu strukturieren und eine Schablone gibt es dafür nicht.
Aber es lohnt sich grundsätzlich zum Vorfinanzieren und ich nutze es auch gerne als Test um zu sehen, ob eine konkrete Fanbase überhaupt noch eine CD möchte oder bereits komplett auf digital umgestiegen ist.
Der Vorteil beim Funding ist, dass man keine Sachen produzieren muss, die nachher eh keiner will. Im Bereich Merch spart das ne Menge Geld.

- Ist Plakatwerbung überhaupt noch relevant? Ist das Geld nicht besser in gezielte Facebook-Werbung investiert?
Auch das kommt wieder drauf an.
Für Konzerte ist Plakatwerbung definitiv noch relevant - wenn sie an den richtigen Stellen platziert werden.
Der Nachteil beim Plakat ist allerdings: Hohe Kosten (meist nicht mal für den Druck sondern für die Werbeplätze) und eine sehr breite Streuung. Das ergibt letztendlich einen hohen Pro Kopf Preis.
Sehr gute Erfahrungen habe ich mit Facebook Werbung gemacht, allerdings da bitte niemals den "Beitrag bewerben" Button drücken. Wenn man bei FB Ads nicht genau weiß, was man tut, verbrennt man schnell viel Geld.
Aber der Vorteil ist, dass du sehr gut targetieren kannst und nicht nur sehr günstige Pro Kopf Preise bekommst, sondern auch ganz nebenbei noch "Zielgruppenbesitz" aufbauen kannst.
Was bedeutet das: Stell dir vor, du sammelst ne Menge FB Likes und dann passiert folgendes: Facebook macht morgen dicht oder - und das ist wahrscheinlicher - änder irgendwas in ihren AGBs und deine Fans sind weg oder nicht mehr erreichbar. Deine Zielgruppe gehört Facebook.
Über eine Emailliste kannst du deine Zielgruppe bei dir selbst behalten und die Raten in Emails sind wesentlich höher als bei zB FB Postings, die noch etwa 10% deiner Fans erreichen.
Das heißt ganz konkret: Du bewirbst via FB Ads an eine ganz spezifische Zielgruppe beispielsweise ein Video von dir (persönlich, professionell, Mehrwert für die Leute) und schickst sie dann auf eine Seite, wo sie ihre Emailadresse eintragen.
Im Gegenzug bekommen sie von dir nen kostenlosen Song oder irgendwas anderes tolles, worauf die Leute Bock haben - das weisst du als Musiker vermutlich selbst am Besten.
Damit hast du also genau die Fans die du haben willst genau dort wo du sie haben willst und beim nächsten Release kannst du über ne Emailsequenz den Leuten die Singles vorab schicken und sie auf deine Platte vorbereiten, so das sie im Optimalfall schon darauf warten.
Das war jetzt diese Idee mal nur in Grundzügen, das komplette Konzept ist ebenfalls zu groß um es hier detailliert und vor allem ganz konkret auf dich zugeschnitten zu behandeln.
Aber ich denke, es vermittelt eine Idee.
Also ein großes Ja zu Facebookwerbung - wenn du weißt was du tust. Dann sind die Ergebnisse aber großartig, du kannst sehr gezielt und mit extrem niedrigem Streuverlust genau die richtigen Leute erreichen und der Preis pro Kopf ist auch sehr niedrig.
Da muss man sich dann allerdings etwas reinfuchsen und grade am Anfang bleibt es nicht aus, Testbudgets zu verbrennen.
Komplexes Thema, deshalb kann ichs hier nur anreißen.
Ich plane aber grade zu dem Thema in 2019 mehr im Podcast einzugehen, denn da liegt großes Potential drin.

Gib mir gerne Feedback zu den Punkten und ob dir davon etwas weiterhilft.

Viele Grüße,
Chris
 
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Ich vermisse bisher den entscheidenden Faktor: Den Markt, dessen Analyse und Strategien für die ständigen Veränderungen.
Unternehmerisch kannst du denken so lange du willst. Wenn niemand oder zu wenige Interesse an deinem Produkt haben, wird dir dein Denken und Handeln kein Geld oder nur zu wenig einbringen.
Selbst wenn es dir gelingt mal einige Jahre halbwegs erfolgreich zu sein, ist das keine Garantie für folgende Jahre oder gar Jahrzehnte. Wo landen denn die Großen Stars "bekannt durch Funk und Fernsehen" ? Auf dem Hof von Auto- und Möbelhäusern.

Immer häufiger frage ich mich, wie man unternehmerische Prinzipien in der Arbeit mit seiner Band anwenden kann.

Versuch es, und du wirst immer an den Punkt kommen, dass du das Geld von jemand anderen brauchst. Wenn du das alles schon seit 16 Jahren intensiv betreibst, müsste dir das doch klar geworden sein.
Erst wenn du ein Produkt hast, das wirkliche Nachfrage erzeugt, kannst du Marktmechanismen anwenden. Dazu muss dein Produkt natürlich einmalig sein - und wird bei Erfolg sofort durch die Konkurrenz kopiert. Oder du findest eine Nische....

Vergiss es. Werde Steuerberater,

Klingt zwar drastisch - aber da ist was dran. Jeder Abteilungsleiter im Öffentlichen Dienst kann über darüber nur müde grinsen, der bekommt sein Diensthandy, bezahten Urlaub ca. vier Wochen, Weihnachts- und Krankengeld, vermögensbildende Leistungen, betriebliche Altersversorgung, profitiert von jeder Tarifanpassung, 13. Monatsgehalt, usw. ...
Einen Musiker fragt niemand, ob er studiert hat und Jahre vorher intensiv sein Instrument gelernt hat. Wenn du das o.g. alles einpreisen willst, dann wünsch ich dir viel Erfolg dabei jemanden zu finden, der das finanziert. Und das bis zur Rente.
 
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Jeder Abteilungsleiter im Öffentlichen Dienst kann über darüber nur müde grinsen...

Und "jeder Abteilungsleiter" in der Privatwirtschaft (wenn wir schon pauschalieren) verdient noch einmal deutlich mehr als der im öffentlichen Dienst, jedenfalls dort, wo es um akademische Berufe mit hoher Nachfrage (Ingenieure, Informatiker, Controller, Steuerfredis) in Großbetrieben geht...
 
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- Lohnt es sich einen Verlagsdeal abzuschließen und 40% der Gema-Einnahmen abzudrücken?

Kommt ganz darauf an, was der Verlagsdeal bringt und was der Verlag alles für einem macht. Wenn der Verlag auch nicht besser weiss, wie er deine Musik unter die Leute bringt, als du selbst, dann bringt dir das garnichts. Wenn dir jemand aber das "Rundum Sorglos Paket" bietet, sodass du dir über alle weiteren Fragen keine Gedanken mehr machen musst und auch dafür bekannt ist, Musiker gut vermarkten zu können, dann bringt das hingegen Einiges.


- Lohnt es sich, seine Musik auf Stock-Musik Plattformen anzubieten?
- Ist es heutzutage unumgänglich, als Band regelmäßig Videos/Vlogs auf YouTube zu veröffentlichen?

Das ist zwar einerseits unumgänglich, aber nur vom präsent sein alleine findet dich kaum jemand. Du bist auf diesen Plattformen Einer von Abermillionen, wobei du, solange du nicht schon sehr viele Klicks hattest, auch kaum von den Plattformen jemanden als "ähnliche Musik" vorgeschlagen wirst. Viel wichtiger ist es, auf die Vlogs und Playlisten von anderen draufzukommen, die viel aufgerufen werden. Dabei können dann Dienste wie submithub helfen. Dennoch ist es wichtig, auch selbst im Netz präsent zu sein und auch nicht verkehrt, seine Präsenz auf den verschiedenen Plattformen zu crosslinken. Zusätzlich zu den Platzhirschen wie Soundcloud oder Youtube auch bei den exotischeren Plattformen präsent zu sein ist ebenfalls nicht verkehrt. Wo weniger Bands vertreten sind, wirst du auch eher durch Algorithmen Anderen vorgeschlagen.

- Wie macht man ein erfolgreiches Crowdfunding? Lohnt sich das überhaupt?

Für Vinyl- und CD-Veröffentlichungen gibt Anbieter, die eine physische Veröffentlichung erst dann in Produktion geben, wenn eine Mindestanzahl an Vorbestellungen in einem gegebenen Zeitraum erfolgt ist. Im Erfolgsfall erhalten die Vorbesteller dann den Tonträger, ansonsten ihr Geld zurück. Crowdfunding zum Aufbessern des Budgets aber eher nciht.

- Ist Plakatwerbung überhaupt noch relevant? Ist das Geld nicht besser in gezielte Facebook-Werbung investiert?

Dürfte beides unrelevant sein. Plakate, Inserate und Werbebanner für Musikveröffentlichungen gibt es eher, um die Leute daran zu erinnern, dass jemand langjährig in aller Welt bekanntes ein neues Album herausgebracht hat. Und das ist auch in diesem Fall eher die Ausnahme.
 
Ich bin mal wieder fasziniert: In meinem Freundeskreis haben die Leute auch Hobbies, für die sie seit ihrer Kindheit teils sehr sehr viel Zeit und Geld investiert haben. Chor, Blasorchester, Streichquartett, Handball, Leichtathletik, Reitsport, Kirchengemeinderat, Nabu... Die Leute (fast alles Frauen, die Männer sind mit Geldverdienen beschäftigt) sind gut, teilweise Top Ten in ihrem Bundesland. Begeisterte Fans haben sie auch in Mengen, findet jeder toll, was sie so machen. Aber: KEINER davon hat je ernsthaft etwas dafür verdient, eventuelle Gagen gehen komplett für die (professionellen) Leiter/Trainer drauf.

Warum ist das bei Bands offenbar grundsätzlich anders? Sind Leute mit anderen Hobbies, die das aus Spaß an der Freude machen, einfach dumm?

Ich dachte immer: Wenn ich Geld verdienen will mache ich, was gerade gemacht werden muss, weil eben jemand der Meinung ist, dass er mich dafür braucht. Für Dinge, die eigentlich keiner braucht bzw. für die keiner bereit ist, zu zahlen, kriege ich leider kein Geld, egal, wie gern ich das mache. Muss ich dann halt lassen.

Und noch etwas gebe ich zu bedenken: 500 Euro im Monat für ein paar Abende Auftritt und üben sind kein Taschengeld. Zumindest nicht, wenn man nicht in einer der oben genannten Branchen (Ingenieur, Informatiker, Steuerberater) arbeitet. Mami mit 50% im öffentlichen Dienst verdient monatlich oft nicht wesentlich mehr, für Dauerstress...
 
@cala War das ein Plädoyer fürs Ehrenamt?
Oder dafür, dass die Männer sich noch mehr ins Zeug legen sollten, um ihren Frauen die Hobbys zu finanzieren? :gruebel:

Tut mir leid, aber Gleichberechtigung stelle ich mir anders vor, als dass die "bundesdeutsche Hausfrau" dem Mann ein, zwei Kinder schenkt und fortan damit das Rundum-Sorglos-Paket gebucht hat, unbeschwert durchs Leben wandelt, Gutes tut, ihren Hobbys frönen kann und Jodelkurse besucht.
Aber auch deine Beispiele zeigen, dass das Geld ja irgendwo herkommen muss. Und die "Männer" sollten alleine wissen, ob diese "Arbeitsteilung" soooo toll ist. ;)

Dem TE gings aber wohl eher darum, marktwirtschaftliche Prinzipien für seine Band anzuwenden. Aus meiner Sicht ist das nur möglich, wenn es einen zeitweisen Hype um seine Band gibt. Und dafür muss man fast immer die "Ochsentour" auf sich nehmen, netzwerken, Klinken putzen...
Zuerst müsste er aber den Markt genau analysieren um für sich und seine Band eine Positionierung vornehmen zu können. Dann wäre der tatsächliche Bedarf zu ermitteln. Spätestens wenn er den monatlichen Finanzbedarf für die gesamte Band errechnet hat dürfte klar werden, dass es hinten und vorne nicht reicht.
 
Dem TE gings aber wohl eher darum, marktwirtschaftliche Prinzipien für seine Band anzuwenden. Aus meiner Sicht ist das nur möglich, wenn es einen zeitweisen Hype um seine Band gibt. Und dafür muss man fast immer die "Ochsentour" auf sich nehmen, netzwerken, Klinken putzen...
Zuerst müsste er aber den Markt genau analysieren um für sich und seine Band eine Positionierung vornehmen zu können. Dann wäre der tatsächliche Bedarf zu ermitteln. Spätestens wenn er den monatlichen Finanzbedarf für die gesamte Band errechnet hat dürfte klar werden, dass es hinten und vorne nicht reicht.


Man muss auch als Künstler ein Stück weit unternehmerisch denken, um sich selbst zu vermarkten - auch dann, wenn man nicht zwangsläufig schwarze Zahlen schreiben möchte und der Fall auch nicht eintritt. Man kann Beides ruhig wie zwei getrennte Paar Schuhe betrachten. Was das Marketing der eigenen Musik betrifft, geht es doch vor allem darum, mit den richtigen Mitteln eine Gewisse Bekanntheit zu erlangen. Und nicht Wenige sind dafür bereit, sich auch Dies Einiges kosten zu lassen, auch wenn es sich am Ende ökonomisch gesehen nicht rechnet.
 
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Warum ist das bei Bands offenbar grundsätzlich anders? Sind Leute mit anderen Hobbies, die das aus Spaß an der Freude machen, einfach dumm?

Nee, aber der Wunsch nach einer "Künstlerexistenz" ist seit der Deutschen Romantik Teil der deutschen "Leidkultur"... Musiker, Maler, Bildhauer - als Individuen oder in kleinen Gruppen (also nicht im Kirchenchor, der ist ja bewusst als Amateurgruppe angelegt, sondern als Band). (Im Sport haben wir die Professionalisierung im großen Umfang erst seit einigen Jahrzehnten, aber da beobachten wir ebenfalls die Idee, "Sportprofi" zu werden.)
 
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