Das lag aber an der Musiklehrerin. Unser Lehrer hat uns (reine Jungsklasse) in vier Stimmen eingeteilt und jeder sang die für ihn passende Stimme.
Ich glaube, unsere (reine Jungsschule) hat das einfach ausgesessen, Musik gab’s in der Sexta und Quinta, aber nicht in der Quarta oder UⅢ, somit keine Stimmbruchsprobleme. Wir haben Schwefelhölzchen, Heißa Kathreinerle und die Wacht am Rhein bei Pater Möhrchen gesungen, mehr weiß ich nicht.
In der OⅢ habe ich die Schule gewechselt und auch keinen Musikunterricht mehr gehabt. War aber definitv besser so, wenn ich mir Unterrichtsmaterial von meiner Freundin so angucke, das hätte mir die verbliebene Restlust auch noch genommen. (In der Grundschule wollte ich in den Chor, aber bereits im Kindergarten habe ich Textblätter verlangt, da ich nicht auswendiglernen konnte. Das hat’s mir dann bis so 2016 oder so versauert.)
Sport… die Sportleerer haben mich von der Grundschule bis in die Oberstufe gehaßt und auch noch in der Berufsschule hinterher… wo es mir dann im letzten Halbjahr, wo der Ausbilder nicht mehr so draufschaute, ein Genuß war, einfach vor Sport zu gehen; einmal stellte der Leerer mich und meinte ich kriege eine 6, woraufhin ich erwiderte „ja und, ich hab’ Abi“ und um ihn (Mund offen) rumgegangen bin. :þ Hatte dann als einziger kein Berufsschulzeugnis (mittlere Reife), aber ’ne 1 vor’m Komma in der IHK-Abschlußarbeit.
Ne, gesungen habe ich irgendwie immer schon gerne, und Noten konnte ich von der (privaten Nachmittags‑)Flötengruppe unserer Grundschulmusiklehrerin, wobei ich da auch im ersten Jahr nicht wollte, im zweiten dann quer eingestiegen bin mit nur drei Wochen Tutorieren durch eine Jugendliche, die bei ihr lernte.
Zwingen ist doof, und stur Programm machen und nicht auf Eigenheiten anpassen (warum müssen Kinderchöre immer auswendiglernen und komisches Bewegungs‑/Theaterzeug machen statt einfach nur gute Musik zu singen?) ist doof, und auf Gemeinschaft zu setzen ist nicht nur doof sondern schadhaft, wenn man etwas diverser ist als der Durchschnitt.
Ein bißchen beneide ich die britische
trebles-Tradition, wobei mir die Mitsänger in Nottingham bei Rutter sagten, daß die auch am Untergehen sei ☹
Zum Thema zurück denke ich, daß das japanische Modell vielleicht schon einige gute Musiker, vielleicht auch einige mehr als bei uns, hervorbringt, aber sich eben nicht zur Förderung von
Talenten eignet, insbesondere solchen, die eben
anders sind, kreativ, oder auch einfach anders als andere, und eben nicht ins Schema passen.