Musikpädagogik in Europa und Asien, speziell Japan

  • Ersteller Atalantia
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Klasse mit 30 Schülern, man musste irgendwat singen was viel zu hoch war, die Mädchen schafften es natürlich, die Jungs eher schlecht und ich mit meinem tiefen Gekrächse absolut nicht.

Das lag aber an der Musiklehrerin. Unser Lehrer hat uns (reine Jungsklasse) in vier Stimmen eingeteilt und jeder sang die für ihn passende Stimme.

Hin oder her, egal.....ich fände bloß die Frage interessant, welche Rolle der schulische Musikunterricht wirklich im Leben der späteren Musiker spielte.

Ich wollte zwar nie ein Berufsmusiker werden, aber bis zu meiner Rente habe ich es fast täglich bedauert, daß ich kein Musikinstrument erlernen konnte, ich fühlte mich immer irgendwie "unvollständig", als ob mir eine Hand oder ein Auge fehlen würde. Erst mit 65 Jahren konnte ich mir den Luxus eines Einzelunterrichts in der Musikschule (und tägliche Übungszeiten zu Hause) leisten und mir meinen Lebenswunsch erfüllen.

Gruß, Bjoern
 
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Hin oder her, egal.....ich fände bloß die Frage interessant, welche Rolle der schulische Musikunterricht wirklich im Leben der späteren Musiker spielte. Bei denen die ich kenne war es ausnahmslos das private Engagement zu Hause, im Freundeskreis, das Engagement der Eltern, außerschulische Möglichkeiten (städt. Musikschulen usw.)
Mal eine "autobiografische Fallstudie": Ich habe mich zwar schon "immer" für Musik interessiert, aber erst mit 12 angefangen, zwar mit viel Enthusiasmus, aber einem häufig wg. Krankheit ausfallenden (Gruppen-) Unterricht Gitarre zu lernen. Musikunterricht in der Schule gab es in Unter- und Mittelstufe nur kurz. Dafür hatte ich im Musikgrundkurs in der Oberstufe einen so hervorragenden Musiklehrer, dass mir nach einem halben Jahr klar war, dass ich Musikwissenschaft studieren wollte. Und das dann auch gemacht habe. Ausübender professioneller Musiker wollte ich nicht werden, MuWi fand ich interessanter und vielseitiger.
 
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Und wenn es Kinder und Jugendliche gibt, die nur widerwillig am Musikunterricht teilnehmen, dann sollte man sie nicht zwingen, sondern herausfinden wo ihre Neigungen und Begabungen liegen, und sie in diesen Bereichen fördern.
Und wenn es Kinder und Jugendliche gibt, die nur widerwillig am Sportunterricht teilnehmen, sollte man die dann auch nicht nicht zwingen? Ich habe den Sportunterricht gehasst, ganz besonders Fussball. Beim Volleyball ist mir der Ball auf den ausgestreckten Finger geflogen, ich habe mir den Finger verstaucht und konnte 1-2 Wochen lang nicht Klavier spielen. Beim Ringeturnen bin ich abgerutscht und senkrecht mit dem Kopf zuerst auf die Matte geknallt. Ich habe mich dann geweigert, das nochmal zu machen. Ergebnis: Leistungsverweigerung, 6. Zirkeltraining war mir zutiefst zuwider. Beim Fussball wurden Mannschaften gewählt, und ich war immer der letzte, der gewählt wurde, weil mich keine Mannschaft haben wollte. Ich habe es gehasst, wenn beim Fussball rumgeschrien wurde. Es ging immer nur um höher, schneller, weiter, besser als der andere sein, nie um gemeinsame Freude an der Bewegung. Im Völkerball war ich gut, weil ich so eine Angst vor dem Ball hatte, daß mich nie einer getroffen hat. :ugly: Die Sportarten, die ich gerne gemacht habe, gab es an der Schule nicht: Klettern im Schweizer Jura, Skitouren gehen, Skilanglauf, Segeln, Reiten. Das mußte alles privat neben der Schule gemacht werden. Aber kein Mensch kommt auf die Idee, daß man die Kinder nicht zum Sportunterricht zwingen soll, wenn sie dazu keine Neigung haben. :nix: Für Latein und Mathe hatte ich damals übrigens auch keine besondere Neigung ... :D

ich fände bloß die Frage interessant, welche Rolle der schulische Musikunterricht wirklich im Leben der späteren Musiker spielte.
Der schulische Musikunterricht war bei mir immer sehr relevant. In der Grundschule wurde viel gesungen, das hat mir die Grundlage zur Gehörbildung gelegt. In all den verschiedenen Schulen, in denen ich war (5 an der Zahl), war ich immer im Schulchor. Da wurde von Ringelnatzliedern über Moondog-Kanons im 5/4-Takt bis hin zur Schubertmesse in G-Dur alles mögliche aufgeführt. In Musik hatte ich immer eine 1 im Zeugnis. Ein Musiklehrer hat Zappa und Anton Webern genauso gerne gehört wie Mozart oder Coltrane. Auch das hat mich sehr geprägt. Wir hatten Ensembles mit unterschiedlichen Besetzungen, lernten Minimal Music zu komponieren und Streichquartette für andere Besetzungen umzuarrangieren. Es gab viele Instrumente, und man spielte auch Instrumente, für die man keinen Unterricht hatte, wenn das nötig war und man Lust darauf hatte. In einer anderen Schule haben wir mit der ganzen Klasse ein Theaterstück aufgeführt. Ich habe die Musik dazu komponiert und mit Klarinette, E-Gitarre und Bandoneon bei den Aufführungen gespielt. Mit mit den Klassenkameraden habe ich die von mir komponierten Lieder und Chöre einstudiert (und hatte trotzdem noch eine Hauptrolle). Das alles war für meinen späteren Werdegang als Berufsmusiker doch sehr entscheidend, und ich bin meinen Schulmusiklehrern sehr dankbar für all das, was ich da machen konnte. Neben der Schule gab es dann natürlich noch Privatunterricht an zwei Instrumenten, Musikschulorchester, die erste Band mit Auftritten, die erste Orgel, der erste Synthie, Nachmittags-Gitarrensessions mit den Klassenkameraden usw. Für das Versetzungszeugnis am Gymnasium hat mir das leider alles nicht sehr viel geholfen. Da mußte man Latein und Mathe können. :weird:

Viele Grüße,
McCoy
 
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....hatten Ensembles mit unterschiedlichen Besetzungen, lernten Minimal Music zu komponieren und Streichquartette für andere Besetzungen umzuarrangieren. Es gab viele Instrumente, und man spielte auch Instrumente, für die man keinen Unterricht hatte, wenn das nötig war und man Lust darauf hatte....

Alles sehr interessant. Bei uns gab es absolut nichts, was aber auch daran lag, dass eine Schule nach der anderen gebaut wurde und wir ständig umzogen - also ein wenig Chaos und hilfreiche Strukturen konnten sich nicht wirklich aufbauen. Dann kam hinzu, dass wir uns natürlich viel mehr für andere Sachen interessierten: Black Sabbath und die ganze Musik z.B. und dann gabs die verbotene Punkgeschichte und NDW Anfang der 80-er.

Unsere letzte Musiklehrerin war ja insgeheim eine kleine Revoluzzerin und wusste natürlich genau, wie sie den Unterricht so gestalten konnte, dass wir sie mochten:D
Eine für sie nicht ganz ungefährliche Angelegenheit zu der Zeit im Osten. Ich muss auch sagen, dass die Qualität des Unterrichts aus heutiger Sicht natürlich gut war.
Nur die Möglichkeiten waren extrem begrenzt. Instrumente gab es fast gar nicht, außer irgendwelchen Sabberflöten und Holzrohren zum Raufkloppen. Musik war auch lange die einzige Richtung, wo sich keine "Zirkel" bilden konnten (also quasi außerschulisch - aber die Schule und Räumlichkeiten nutzend. Bei Sport und Astronomie gab es sowas)

Ich denke, wenn ein wenig entsprechendes Equipment vorhanden wäre, so dass man eine E-Gitarre auch mal in die Hand hätte nehmen könnte bzw. Krach machen, oder ein K-Board oder einen Bass....hätte der Musikunterricht für viele einen höheren Stellenwert. Gar nicht mal dass man nun allen alles Recht macht, aber ein klein wenig.
 
Grund: Fehler korrigiert
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Hin oder her, egal.....ich fände bloß die Frage interessant, welche Rolle der schulische Musikunterricht wirklich im Leben der späteren Musiker spielte. Bei denen die ich kenne war es ausnahmslos das private Engagement zu Hause, im Freundeskreis, das Engagement der Eltern, außerschulische Möglichkeiten (städt. Musikschulen usw.)
Ist bei mir ziemlich 1:1 auch so.
Es hat ja schonmal damit angefangen, dass die meisten Musikschüler (wie auch ich) mit so 5,6,7 Jahren angefangen haben.
Was dann aber bedeutet, wenn dann irgendwo im Regelunterricht etwa die Rhythmuspyramide oder sowas kommt teilt sich die Klasse in einerseits jene, die seit Jahren lernen, nach Noten zu spielen und jene, für die das gänzlich tote "Auswendiglern-Materie" ist. Ich kann mich von meinem Schul-Musikunterricht eigentlich fast nur noch daran erinnern, dass wir zum Test die Geburts- und Sterbedaten von Mozart und Co können mussten.

Und wurde schon auch jede dieser Stunden gesungen, aber eben eher schlicht "mitgesungen". Also es gab nie eine Korrektur oder etwa, dass man bewusst was mehrstimmiges gesungen hat, Lehrerin saß am Klavier, spielte Song XY und 1:1 wie im Pfadfinderverein 20 Kinder drumrum, die halt mitsingen (egal, wie richtig oder falsch). Wobei ich das der Lehrerin jetzt auch nicht anlasten will, da hätte halt grundsätzlich strukturell einiges anders laufen müssen, also zumindest eine Aufteilung in mit musikalische Vorkenntnisse und ohne - dann bräuchte man aber auch irgendwo die Ressourcen, mit der musikalischen Klassenhälfte irgendwas entsprechendes zu machen.

Und sogar, wenn man die hätte bleibt, 1-2 Stunden pro Woche, etwa 35x im Jahr, ungünstige Feiertage und erkrankte Lehrer:in (gerade bei Musik geht das wohl am schlechtesten, auch wenns "nur um den Stoff von 11 Jährigen geht" das ein fachfremder Kollege mal schnell einspringt und etwa den Chordirigenten macht...) nicht eingerechnet, wenn das die einzige Quelle Heranführens an Musik ist wird das für einen späteren (Berufs-)Musiker schlicht zu wenig und in den allermeisten Fällen auch zu spät sein.

LG
 
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wenn das die einzige Quelle Heranführens an Musik ist wird das für einen späteren (Berufs-)Musiker schlicht zu wenig und in den allermeisten Fällen auch zu spät sein.
Musik und Sport sind diejenigen Fachgebiete, in denen die schulische Ausbildung (alleine) keinesfalls als studienvorbereitend bzw. berufsvorereitend angesehen werden kann, So allgemein ist dann die "allgemeine Hochschulreife" doch nicht. Aber das ist in anderen Ländern sehr vergleichbar. Eben auch, btt, in Asien.

P.S.: Und dann sind wir wieder sehr schnell beim Thema sozialer Einflussfaktoren - Geld, Wohnort, .... Regulären Musikunterricht konnten sich meine Eltern weder leisten, noch gab es ein Angebot bei uns in der Nähe (Vorort in einer Großstadt). Einen PKW, um mich 45' je Weg zum Unterricht zu fahren, konnten sich meine Eltern auch erst kaufen, als ich schon längst 10km-Wege alleine mit dem Rad machte. Der Trigger war dann der Gitarrenkurs in der Gemeinde, kostenfrei. Das Instrument habe ich vom Konfirmationsgeld gekauft. Immerhin war dafür der Segelverein für Jugendliche kostenlos (und auch 45' mit Öffis oder Rad je Tour entfernt).
 
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as alles war für meinen späteren Werdegang als Berufsmusiker doch sehr entscheidend, und ich bin meinen Schulmusiklehrern sehr dankbar für all das, was ich da machen konnte.
Da kann man echt nur den Hut ziehen vor so viel Engagement Deiner Lehrer/innen. Dass Du so viele Möglichkeiten hattest, war sicher prägend.

Bei mir war der Musikunterricht in der Schule nur so bisschen singen, paar klassische Stücke von Schallplatte und bisschen was zu Komponisten auswendig lernen.
Klavierunterricht an der Musikschule absolut traditionell, da bestimmte die Lehrerin, wo es langging, und die war "klassisch" ausgebildet, dh. Bach bis zeitgenössisch, aber nix Blues Pop oder sowas.
An der Musikschule gab es aber sehr guten Theorieunterricht ("Musiklehre"). Bisschen Liedspiel gab es bei einem älteren Herrn, das war's.

Die Schule hat da aber auch nicht viel machen können in der einen Stunde pro Woche, und die Lehrer waren jetzt auch nicht so die Sympathen, dass man da Lust auf Chor o.ä. gehabt hätte. Band gab es nicht, aber einen FDJ-Singeklub! Ich war immer froh, wenn sie mich damit in Ruhe gelassen haben.

Dafür hat Sport, Mathe und Physik bei uns Spaß gemacht ;) Ich glaube, die Lehrer bestimmen schon sehr den Lebensweg - mehr als man so denkt.
 
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Das lag aber an der Musiklehrerin. Unser Lehrer hat uns (reine Jungsklasse) in vier Stimmen eingeteilt und jeder sang die für ihn passende Stimme.
Ich glaube, unsere (reine Jungsschule) hat das einfach ausgesessen, Musik gab’s in der Sexta und Quinta, aber nicht in der Quarta oder UⅢ, somit keine Stimmbruchsprobleme. Wir haben Schwefelhölzchen, Heißa Kathreinerle und die Wacht am Rhein bei Pater Möhrchen gesungen, mehr weiß ich nicht.

In der OⅢ habe ich die Schule gewechselt und auch keinen Musikunterricht mehr gehabt. War aber definitv besser so, wenn ich mir Unterrichtsmaterial von meiner Freundin so angucke, das hätte mir die verbliebene Restlust auch noch genommen. (In der Grundschule wollte ich in den Chor, aber bereits im Kindergarten habe ich Textblätter verlangt, da ich nicht auswendiglernen konnte. Das hat’s mir dann bis so 2016 oder so versauert.)

Sport… die Sportleerer haben mich von der Grundschule bis in die Oberstufe gehaßt und auch noch in der Berufsschule hinterher… wo es mir dann im letzten Halbjahr, wo der Ausbilder nicht mehr so draufschaute, ein Genuß war, einfach vor Sport zu gehen; einmal stellte der Leerer mich und meinte ich kriege eine 6, woraufhin ich erwiderte „ja und, ich hab’ Abi“ und um ihn (Mund offen) rumgegangen bin. :þ Hatte dann als einziger kein Berufsschulzeugnis (mittlere Reife), aber ’ne 1 vor’m Komma in der IHK-Abschlußarbeit.

Ne, gesungen habe ich irgendwie immer schon gerne, und Noten konnte ich von der (privaten Nachmittags‑)Flötengruppe unserer Grundschulmusiklehrerin, wobei ich da auch im ersten Jahr nicht wollte, im zweiten dann quer eingestiegen bin mit nur drei Wochen Tutorieren durch eine Jugendliche, die bei ihr lernte.

Zwingen ist doof, und stur Programm machen und nicht auf Eigenheiten anpassen (warum müssen Kinderchöre immer auswendiglernen und komisches Bewegungs‑/Theaterzeug machen statt einfach nur gute Musik zu singen?) ist doof, und auf Gemeinschaft zu setzen ist nicht nur doof sondern schadhaft, wenn man etwas diverser ist als der Durchschnitt.

Ein bißchen beneide ich die britische trebles-Tradition, wobei mir die Mitsänger in Nottingham bei Rutter sagten, daß die auch am Untergehen sei ☹

Zum Thema zurück denke ich, daß das japanische Modell vielleicht schon einige gute Musiker, vielleicht auch einige mehr als bei uns, hervorbringt, aber sich eben nicht zur Förderung von Talenten eignet, insbesondere solchen, die eben anders sind, kreativ, oder auch einfach anders als andere, und eben nicht ins Schema passen.
 
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Black Sabbath und die ganze Musik z.B. und dann gabs die verbotene Punkgeschichte und NDW Anfang der 80-er.
Da hatte ich auch wieder Glück: Als ich Ende der 70er noch in NRW wohnte, hatte ich einen Kunstlehrer, der Gründungsmitglied von Kraftwerk war und danach die Band Fritz Müller Rock gründete. Das war eigentlich schon Punk, und den machte ein Lehrer meines Gymnasiums:


View: https://www.youtube.com/watch?v=U2JRu7lG_7o

Da wirkten damals die Ideen Joseph Beuys' im Hintergrund, und der Kunstunterricht war entsprechend progressiv. Kein Wunder, daß aus dieser geographischen Ecke dann auch Bands wie die Toten Hosen entstanden. Campino lief ja über den selben Schulhof wie ich.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Da hatte ich auch wieder Glück: Als ich Ende der 70er noch in NRW wohnte, hatte ich einen Kunstlehrer, der Gründungsmitglied von Kraftwerk war und danach die Band Fritz Müller Rock gründete.
Klingt gut. Mein Musiklehrer sah Ende der 70s so aus, wie einem alten Derrick entsprungen, mit Anzug und Krawatte, hatte Schulmusik und Orgel studiert. Zu Hause stand ein Clavichord im Zimmer. Und er ließ uns in den Pausen die Hertiecaster durch den analogen Korg-Synthie als Effektgerät jagen, hörte mit uns Ligeti, Cream, Schönberg (Überlebende von Warschau) und Webern op.9, Gamelan-Musik und Free Jazz. Genial!
 
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Ich find's ja interessant, wie @Atalantia solche Fragen, die ja irgendwo ganz logisch sind wenn man die Meinung verbreitet, Europäer können ja nix bzw. Japaner alles besser, gekonnt ignoriert.
Die Indikatoren sind erdrückend. Wenn man z.B. in ein Kaufhaus oder einen Supermarkt geht, läuft da Hintergrund Musik der teilweise höchsten Güte. Oft Jazz aber auch phantasievoller Pop. Nicht wie in Europa wo der letzte Abfall als „Kaufsanimation“ läuft, die an Geschmacklosigkeit kaum zu übertreffen ist. Ich hab‘ auch Bach Fugen in einem Shopping Center gehört, was ich dann schon eher übertrieben fand.

Verstoß Netiquette gelöscht
 
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Wenn man z.B. in ein Kaufhaus oder einen Supermarkt geht, läuft da Hintergrund Musik der teilweise höchsten Güte.

Nun war ich noch nie in Japan, geschweige denn in einem japanischen Kaufhaus, aber die musikalische Bildung eines Landes nach der Musik zu beurteilen, die in einem Kaufhaus gespielt wird, halte ich doch für sehr fragwürdig! Nicht nur, weil hier niemand wissen wird, ob das in allen japanischen Kaufhäusern so üblich ist.
Du reihst hier eine Plattheit nach der andern, aber es fehlt Deinen Aussagen leider jedwede Substanz! Hättest Du nur behauptet, dass Dir die Musik, die in Japan gemacht wird am besten gefällt, hätte wahrscheinlich niemand etwas dagegen gehabt. Aber aus Deinem persönlichen Geschmack eine Debatte über Bildungspolitik zu machen, ist einfach nur öde und nervig.
Mehr lässt sich dazu eigentlich nicht mehr sagen! :nix:
 
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Ich wittere beim TE sowas Ähnliches wie Beratungsresistenz...
Hättest Du nur behauptet, dass Dir die Musik, die in Japan gemacht wird am besten gefällt, hätte wahrscheinlich niemand etwas dagegen gehabt.
Ich höre seit ca 25 Jahren sehr viel japanische Musik, gefühlt 80% meiner Musiksammlung kommt aus Japan. Gefällt mir einfach am Besten. Das ist aber eher Kram, welchen der TE warscheinlich genauso runtermachen würde die europäische Musik. Die japanische Musikindustrie ist eine der größten der Welt, da kann sich jeder seine Kirschen pflücken.

Auch wenn ich (auch?) ein bisschen in einer "Bubble" bin, so weiß ich doch (bzw eigentlich "man"), dass das (Musik:)) subjektiv ist. Was mir nicht gefällt, bedeutet Anderen evtl sehr viel. Käme nie auf die Idee andere Musik schlecht zu reden, als Abfall zu bezeichnen etc oder so einen Unsinn zu erzählen in Europa gäbs nur Amateure und drunter so wie Bernth Brodträger zB :whistle2:
 
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Nun war ich noch nie in Japan, geschweige denn in einem japanischen Kaufhaus, aber die musikalische Bildung eines Landes nach der Musik zu beurteilen, die in einem Kaufhaus gespielt wird, halte ich doch für sehr fragwürdig! Nicht nur, weil hier niemand wissen wird, ob das in allen japanischen Kaufhäusern so üblich ist.
Ich war gerade 11 Tage in Tokio, Kyoto und Osaka über Ostern und in der Tat bestand die Beschallung in Einkaufscentern und Geschäften aus modernem Jazz oder klassischer Musik in sehr guter Qualität. Das Zuhören war echt eine Freude. Immer wieder hatte ich die Musikerkennungsapp im Handy an, um rauszufinden was da so lief.

Das ist aber auch das einzig Produktive, was ich hier im Thread beitragen kann. Natürlich kann man ein Land oder seine Musikkultur nicht nach der Konsumbeschallung beurteilen.
 
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und in der Tat bestand die Beschallung in Einkaufscentern und Geschäften aus modernem Jazz oder klassischer Musik in sehr guter Qualität. Das Zuhören war echt eine Freude.
Jetzt ließe sich natürlich darüber streiten, welchen nutzen diese Art der Beschallung im Shopping Center haben soll:

Erziehungsmethode im Kaufhaus?
Ankurbeln des Konsumverhaltens des Kunden? ...
Oder doch einfach nur zum erfreuen?

Für mich hat so etwas immer einen dekadenten Beigeschmack.

Ich finde es ja schon seltsam, wenn Ramones T-Shirts hier im Tschibo verkauft werden. Und ich bin mir sicher, dass es in Japan in der Beziehung noch "verrückter" ist.
 
Wenn meine Musik irgendwann mal im Kaufhaus läuft, weiß ich, daß ich etwas falsch gemacht habe. Dafür habe ich nicht komponiert.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Kommt auf das Kaufhaus an.
 
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Ich habe das ja durchaus schon erlebt: Die Musik einer CD, auf der ich mitgespielt habe, lief mal eine Zeit lang im DLF so etwa drei Minuten vor Mitternacht vor den Nachrichten, wenn schnell noch eine Zwischenmusik gebraucht wurde, oder zwischen zwei Wortbeiträgen im BR. Einmal war es die Hintergrundsmusik zu einem Bericht über Skitourengänger im ZDF Mittagsmagazin. Das war schon immer ein sehr merkwürdiges Gefühl, wenn ich das zufällig hörte. :redface: Das hat mir dann immer ein paar Euro fuchzich über die GVL auf's Konto gespült. Aber es waren nicht meine Kompositionen ... :D

Viele Grüße,
McCoy
 
Jetzt ließe sich natürlich darüber streiten, welchen nutzen diese Art der Beschallung im Shopping Center haben soll: Erziehungsmethode im Kaufhaus? Ankurbeln des Konsumverhaltens des Kunden? ...Oder doch einfach nur zum erfreuen? Für mich hat so etwas immer einen dekadenten Beigeschmack.
Höchstwahrscheinlich ist es das Ankurbeln des Konsumverhaltens.
Das finde ich auch gar nicht unanständig oder dekadent, denn immerhin wird eine Aufnahme abgespielt. Aufnahmen sind Produkte, die sehr gut zu kommerziellen Zwecken eingesetzt werden können, da sie ja selbst potentiell kommerzielle Produkte sind. Aber man kann das sicher unterschiedlich bewerten.

Aufnahmen von Arrangements von mir liefen mal als Beschallung im Gastro-Bereich eines Varietés, als ich als Besucher gerade in die Show gehen wollte. War überraschend, aber okay.
 
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