Musikrichtung und Rhythmus

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Notenfahne
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Hallo Musikkenner!
Wenn ich mir die Musik von Schlagern von 1960-1990 anhöre,dann kommen mir diese romantischer im Text wie in der Melodie(Rythmus) vor.Empfinde die Rythmen seit 2000 wie
Discounterrythmus .Überwiegend 4/4 Takt.Mir kommt das langweilig vor.Die Kreativität bleibt auf der Strecke.
Wer prägt denn eigentlich die Musik oder anders ausgedrückt wer gibt die Richtung vor.Der Reiz liegt doch in der Abwechslung so wie im ganzen Leben.
mfg
Norbert
 
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Tja, Generationenwechsel, bei Komponisten, Musikern, Hörern ...
 
Taktmaß und Rhythmus sind zwei verschiedene Dinge, am 4/4 Takt liegt die Monotonie der Rhythmusbegleitung der meisten "Hits" aus dem Bereich Schlager jedenfalls nicht.

Schon eher hat das damit zu tun, dass diese Musik von vornherein auf bestmöglichen Verkauf getrimmt ist und daher immer in Spuren nachvollzieht, was allgemein musikalisch im Trend liegt.

Seit geraumer Zeit sind das DJ-Produktionen und daher wird deren Stil teilweise übernommen.
Kompositorische Originalität stört im Schlager nur und 30 Mio Views bei irgendeinem Helene Fischer Titel geben den Verursachern offenbar recht, wenn sie sich z.B. bei Avicii bedient haben.

Dieter Bohlen musste vor bald 40 Jahren für den Ideenklau des bei Modern Talking ständig verwendeten "Orchestra Hit" noch die Band Yes - Owner of the Lonely Heart hören, hoffentlich hat's ihm recht weh getan. :D

Gruß Claus
 
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Also mein Schlager-Eindruck ist prinzipiell, dass es recht unkreative Party- u. Wohlfülmusik für die alte Generation ist.


Da spricht natürlich ein expliziter Nicht-Schlagerfan, an dem etwaige Tiefen des Genres womöglich vorbei gegangen sind.
Meine Tante z.B. ist bekennender Schlager-Fan - Unterhaltung/Diskussion über die Musik mutet recht seltsam an, da ihre Hauptargumente meist in die Richtung "Er ist ja sooooo fesch und kann so schön singen *HerzchenindenAugen*" gehen.... (und "schön singen" bezeichnet idR eher den schnulzigen Inhalt denn irgendwas herausragendes an Gesangskünsten)

Deckt sich auch mit dem spärlichen, was ich bis jetzt darüber gelesen hab, die größten Abnehmer von Schlagermusik ist einerseits die Generation 50+, entweder direkt oder indirekt weil man weiß das Tante Ingeborg total auf Hansi Hinterseer steht und sich über seine aktuelle CD natürlich total freut - und anderseits eher konservative Saubermannmenschen, egal welchen Alters, die sich prinzipiell von dem heimatverbundenen, meist straight auf schönen Deutsch gesungenen Inhalt angesprochen fühlen.

Speziell erstere, aber auch Zweitere kaufen auch noch viel eher CDs bzw. sammeln diese, was sie als Zielgruppe wesentlich interessanter macht (Stichwort Markenvermarktung, wenn ich eine treue Fanbase habe, die brav jede neue CD von Schlagerstar XY kauft, und zwar wirklich die CD und nicht auf Spotify anhört - nur zählt da halt Angebot und Nachfrage, und ich glaube im Verhältnis zu "DEM" 0815- Schlagerfan stellt der TE etwas abweichende Ansprüche nämlich *duckundweg* - musikalische :engel:).
Weiters ist die Vortragsform, zumindest was man so am Rande mitbekommt, energisch auf One-Man/Woman Shows, die straight zu Playback singen zugeschnitten - ich hab in Familienrunden schon Sendungen im ORF mitangesehen, wo ich ernsthaft überlegt habe, wieder mit dem Rauchen zu beginnen um einen Grund zu haben den Raum zu verlassen, weil ich genau wusste, dass ich mit der Argumentation, dass ich das schwerlich ernst nehmen kann weil musikalisch totlangweilig und der Typ singt nicht mal selber vermutlich nur unnötige Streiterein provoziere.

Helene Fischer kennt jeder, und seltsamerweise habe ich den Eindruck, dass die meisten Frauen in meinem Alter sie der Romantikschnulzen wegen mögen, und Männer eher gar nicht bzw. nur, wenn sie in Gegenwart besagter Frauen sind, und ab und an bekommt man es mit, wenn man traditionsgemäß als braver Wiener in einem Kaffeehaus seinen Kater auskuriert, wie sich am Nebentisch ein paar ältere Herren über ihren Musikgeschmack unterhalten, interessanterweise geht's da dann für mein dafürhalten eher nicht um Musik den die optische Erscheinung der Interpretinnen (und wie gesagt, dass sind die Typen die brav von jeder ihrer "Angebeteten" 10-30 CDs im Regal stehen haben, da kannst du an der Musik noch und nöcher auszusetzen haben, für die, meine Tante, illusorische Mädls, die an den einen Märchenprinzen glauben und Männer, die diesen Märchenprinzen spielen wollen wird diese Musik gemacht - und sie alle interessieren musikalische Überraschungen und Kreativität eher weniger)



Als Baujahr 90 und Bezug 0 zu der Musik kann ich dem TO jedenfalls nur sagen, dass meine Wahrnehmung seither sich ziemlich mit seiner deckt. Mag sein, dass das zu einer Zeit, wo da noch wesentlich mehr Menschen mit Instrumenten zusammen musizieren mussten weil es eben viele technische Möglichkeiten noch nicht gab das ganz anders ausgesehen hat - ich weiß es nicht^^ Und auch mit Claus' Meinung bin ich eigentlich deckungsgleich, woraus nunmal folgt: Wenn der TO mehr musikalische Abwechslung will, dann hört er die falsche Musik.
 
.Der Reiz liegt doch in der Abwechslung so wie im ganzen Leben.

Die Abwechslung gibt es ja durchaus noch. Nur eben nicht im "Mainstream", der heißt ja aber auch genau deshalb so. Klingt mir etwas nach dieser suggestiven Frage: Kann mir mal jemand bestätigen, dass die Musik, die ich nicht mag, tatsächlich doof ist?

Wenn du die Schlagermusik vor 1990 selbst gerne gehört hast, dann kanntest du da wahrscheinlich auch mehr/vielfältigere Stücke, als die, die du jetzt hörst, wenn du ne Fernsehsendung anguckst. Aber das heißt nicht, dass früher nicht auch die Standard-Musiksendungen genau so einfältige Musik gespielt haben. Nur du hast dir vielleicht deins drumherum gesucht. Alles jetzt mal nur Vermutung.
 
Im Thread geht es um den Wandel des Schlagers durch die Rhythmusbegleitung.

Da ist schon auffällig, wie sehr das nach "Disco" klingt und wie absichtsvoll schlecht das gerne produziert wird.
Die Rhythmusspur lief nach meinem Gefühl schon genauso vor 35 Jahren bei Modern Talking.
Zur Anschauung hier mal eine offizielle Nummer Eins, nämlich die der GfK:


Gruß Claus
 
Wandel des Schlagers durch die Rhythmusbegleitung
dann kommen mir diese romantischer im Text wie in der Melodie(Rythmus) vor

Mal unterstelltest absolutes Nicht-Musikersein des TO, dann ist die zitierte Passage vorsichtig zu lesen.
Texte und Melodie mal beiseite gelassen, aber was wäre für euch ein romantischer Rhythmus? Mir fallen ein paar Sachen ein, die man so halbwegs eher ausschließen kann wie z.B. hohe Grundgeschwindigkeit, eher kein "grooviges" Triolenfeeling usw., aber ich finde nicht, dass man was wie Romantik am Rhythmus festmachen kann.

Wie dem auch sei, ich glaube eigentlich eher, dass der TO mit der passierten Passage eher etwas in Richtung "generell romantischerer Gesamteindruck" gemeint hat, mehr gefühlte Tiefe usw.
Oder anders mal auf ganz blöd gefragt: @Notenfahne, verstehst du unter "Rhythmus" das, was Musiker unter Rhythmus verstehen?
Achtung gepfuschte Eigendefinition: Das Spiel mit den Schwerpunkten eines etablierten Grundschlags
Wikipedia benutzt den Ausdruck "Akzentmuster über Takt/Metrum".

Ich frag deswegen so blöd, weil viele Menschen eine sehr... sagen wir mal individuelle Meinung zu dem Begriffen wie Rhythmus haben.
 
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