Musikstudium und dann?

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Hallo :)

ich hab schon öfter über ein Musikstudium nachgedacht und mich ein wenig informiert...
ich hab zwar noch ein paar Jahre Zeit, aber meine Gesangslehrerin meinte ich könnte es schaffen an der Hochschule angenommen zu werden. Ich weiß, dass man Musikpädagogik, Musik auf Lehramt für Gymnasium und als Künstler studieren kann. Meine Frage ist jetzt; angenommen ich mache eine klassische Gesangsausbildung was für Möglichkeiten habe ich danach. Also genauer gesagt wie kann ich hinterher mein Geldverdienen?
Gibt es da verschiedene Möglichkeiten? kann man überhaupt so viel Geld verdienen, dass man davon leben kann? ich weiß es kommt auch darauf an wie gut man ist, aber ich hoffe ihr könnt mir ein wenig weiterhelfen :)

lG Sunny
 
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Was man mit einem reinen Gesangsstudium machen kann, weiss ich jetzt auch ned. Wenn Du auf Lehramt gehen willst, bitte, tu Dir und Deinen Schuelern den Gefallen, das nur zu machen, wenn Du auch mit der Paedagogik klarkommst. Auf Deutsch gesagt, wenn Du in der Lage bist, Deine Schueler zumindest zu moegen, besser, zu lieben (in dem Sinn, sie als wertvolle Menschen zu respektieren). Am besten, Du probierst es vorher in einem Praktikum (mit eigenen Unterrichtsversuchen!) aus.
 
Nein auf Lehramt wollte ich eig. nicht studieren. Ich wäre vielleicht in der Lage meine Schüle zu lieben, aber niemals sie zur Ruhe zu bringen. Das will ich ihnen und mir nicht antuen :D
Trotzdem vielen Dank für deine schnelle Antwort :)
 
Meine Frage ist jetzt; angenommen ich mache eine klassische Gesangsausbildung was für Möglichkeiten habe ich danach. Also genauer gesagt wie kann ich hinterher mein Geldverdienen?

Indem du für dich eine künstlerische Persönlichkeit entwickelst, die marktkompatibel ist. Dann brauchst du die entsprechenden Kontakte bzw. Ensembles und Agenturen. Du kannst dich auf eine Festanstellung z.B. bei einem Opernchor oder einem Rundfunkchor bewerben oder dir eine freiberufliche Existenz aufbauen (das zweite ist die Regel).

Das Studium wird dir die technischen Grundlagen vermitteln, die du natürlich unbedingt ernstnehmen solltest. Später im Beruf ist aber eher Eigeninitiative und Selbstvermarktung gefragt, was im Studium nur ansatzweise vermittelt wird. Wie das konkret aussieht, hängt von deiner Musik ab. Wenn du Neue Musik singt, brauchst du natürlich ein anderes Netzwerk aus Kollegen und Veranstaltern als eine Schubert-Lieder-Sängerin oder eine Bach-Kantaten-Spezialistin.

kann man überhaupt so viel Geld verdienen, dass man davon leben kann?

Klar, wenn du die entsprechenden Kontakte als Freiberuflerin hast. Du mußt eine Marktlücke finden, besetzen und dauerhaft ausfüllen.

Harald
 
Wie wäre es mit einer Musicalausbildung?
Ich mache garade eine ;)
 
ich spiele auch schon seit ewigkeiten mit dem gedanken, nach meinem abitur irgendetwas mit musik zu machen. Am liebsten eine Ausbildung zur Musicaldarstellerin.
Aber mich plagen immer diese Zukunftsängste. Was wenn ich nicht gut genug bin? Ich probleme mit der Stimme oder den Händen (Klavier) bekomme? Wenn ich älter werde? (Stichwort Altersverfall bei Musicaldarstellern) Oder kann ich denn überhaupt meinen Lebensunterhalt damit bestreiten?

Andererseits wäre für mich auch Musiklehrer sein, ganz reizvoll, aber erstens weiß ich nicht, ob ich noch mal Jahrelang Schule aushalte und zweitens musiziert man selber (bzw. singt richtig ) eher weniger. Oder sollte ich lieber einen ganz anderen Beruf ergreifen und Musik als Hobby???

Zwei Jahre hab ich noch Zeit...
 
Ich kann jedem, der nicht absolut dafür brennt und keinerlei Zweifel hat, dass es DAS Ziel des Lebenls ist Musiker zu sein nur empfehlen, die Musik lediglich als Hobby zu betrachten.

Für Leute, die eine gute pädagogische Ader haben ist Lehramt unter Umständen eine Alternative, aber denkt bitte darüber nach, was ihr unter Umständen euren Schülern antut, wenn ihr sie euren (eventuell doch vorhandenen) Frust ausbaden lasst.
Musiklehrer sollte eigentlich nur werden, wer Musiklehrer werden will, nicht wer es als "einfachere Alternative" zur künstlerischen Karriere sieht.
 
Hallo, ninanna,

dann würde es aber jetzt schon allerhöchste Zeit, einzusteigen. Tanzausbildung, Gesangsausbildung und was so dazugehört. Der Job "Musicaldarsteller" ist knallhart, Du verschleißt wahrscheinlich sehr schnell. Engagements sind nie sehr langfristig, also bist Du eigentlich laufend auf der Suche nach dem nächsten Job. Altersversorgung? Viel Spaß - eine Rentenversicherung mußt Du selbst abschließen und Dich drum kümmern, daß für "nach dem Beruf" genügend da ist. Das mag ein paar Jahre gutgehen, aber...
Vielleicht besser das Hobby intensiv betreiben und genießen als den Beruf ergreifen und am Ende keinen Spaß mehr an der Musik haben.

Viele Grüße
Klaus
 
Hallo !
Ice hat vollkommen recht - wer nicht für Musik brennt, sollte lieber einen Brotberuf ergreifen und Musik als Hobby oder sogar auf semiprofessioneller Schiene betreiben - nur nicht davon leben müssen, denn es ist sehr schwer, und trotz aller Anstrengungen schafft man es meistens gerade mal so, seine laufenden Kosten zu decken !
Ich lebe ja nun in einer Stadt mit einer der berühmtesten Musikhochschulen der Welt und habe im Laufe der Jahre einige Absolventen/innen kennengelernt.... die Instrumentalmusiker lasse ich jetzt mal außen vor, da wird der eine oder andere sicher eine Orchesterstelle ergattert haben (obwohl ich auch welche kenne, die jetzt Taxi fahren) - aber bei den meisten Sänger/innen sieht es zappenduster aus, die jagen auf der Suche nach einem Engagement von einem Vorsingen zum nächsten, meist ohne Erfolg, und schlagen sich mit kleinen Engagements (Singen bei Trauungen, Taufen etc.) sowie mit den (meist ungeliebten) Gesangsschülern herum - die auch nicht immer zuverlässige Einnahmen versprechen (mal kommen sie, mal kommen sie nicht). Man muss immer wieder aktiv werden, viel Eigeninitiative zeigen, eine hohe Frustrationstoleranz haben, und trotzdem kommt wenig dabei herum, dauerhafte Engagements gibt es so gut wie nicht mehr.
Bei den Musicaldarstellern kommt hinzu, dass der Beruf Stimme und Körper oft schnell verschleißt, man braucht dazu eine sehr robuste Grundkonstitution, aber selbst dann ist es mit spätestens Ende 30 vorbei, weil die Bühne junge Gesichter und junge Körper fordert.
Da bleibt dann meistens auch wieder das Unterrichten, nur liegt das nicht jedem ! Auch psychsich muss man robust sein - man bekommt nach einem Casting/Vorsingen meistens eine Absage, oft wird man ziemlich niedergemacht und muss das einstecken und beim nächsten Mal wieder alles geben.

Am besten hat man es vielleicht noch als freischaffender Künstler, wenn man halbwegs bekannt ist und einen guten Ruf hat, bekommt man wirklich sehr regelmäßig Engagements, aber natürlich muss man Abstriche machen und Unterhaltungsmusik anbieten, auch wenn man im Grunde lieber free jazz spielen würde - oder seine eigene Musik. Und ohne Unterrichten kommt man auch hier nicht über die Runden !
Ich bin jedenfalls froh, dass ich mich für Letzteres entschieden habe. Das läuft einigermaßen. Hat natürlich ein früheres Verfallsdatum als die meisten anderen Berufe und man wird nicht reich davon.
schöne Grüße
Bell
 
Musik ist einfach etwas, für das man brennen muß. Wenn man das nicht tut, sollte man es nicht (haupt)beruflich machen. Ich habe auch sehr lange mit dem Gedanken gespielt, Musik zu studieren oder etwas Richtung Musical zu machen, aber im Nachhinein bin ich eigentlich ganz froh, es nicht getan zu haben, jedenfalls nicht als Musiker.

Ob man dann als Alternative aber Musikwissenschaften machen sollte, ist fraglich. Ich habe das nach einem Fachwechsel angefangen als Nebenfach und es ist einfach nichts meins, was aber wohl eher an der Fakultät als an dem Fach ansich liegt. Ich bereue es insofern auch nicht, das angefangen zu haben, denn es öffnet halt auch Wege in die Musik- und Kulturbranche quasi hinter den Kulissen. Vielleicht wäre auch das eine Möglichkeit. Ich bin jedenfalls froh, daß ich es so gut wie fertig habe und dann nichts mehr damit zu tun haben muß. Mündliche und schriftliche Prüfungen, fertig. Ich gebe mittlerweile nebenher Gesangsunterricht und das hätte ich vermutlich auch mit Musikstudium gemacht. Das macht zwar auch viel Spaß, ist aber auch etwas, das ich eben einfach nur nebenher mache. Dazu noch etwas Musikjournalismus, wenn man es so nennen will, d.h. eben freie Mitarbeit bei einer Tageszeitung und da halt hauptsächlich bei den klassischen Konzerten unterwegs sein. Aber auch hier: Insgesamt schwer reinzukommen, tendenziell eher schlecht bezahlt und ob ich das nach Ende meines Studiums dauerhaft machen möchte, ist noch fraglich.

Und manchmal ist es schlichtweg erfüllender, wenn man Musik nur nebenbei macht, wenn es Hobby bleiben darf, aber da die gesamte Freizeit für sich in Anspruch nehmen kann. Wenn es nicht zu einer Pflicht wird, bei der man die Freude an der Musik vergißt. Da ist man im semiprofessionellen Bereich dann sicherlich besser aufgehoben, was ja auch nicht bedeutet, daß man dann nur noch im drittklassigen Kirchenchor mitsingt.
 

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