Nach entgräten nicht mehr Stimmig??? Klingt schrecklich!!!!

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Jamirie
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Servus,

nen Kollege hat seinen Billig-Japanbass entgrätet und jetzt stimmt einfach gar nichts mehr.... Ich hab ihm gesagt er soll ihn mal bei mir lassen, zu Einstellungszwecken...

Jetzt muss ich feststellen, das dass gar nicht so leicht ist wie ich es gewohnt bin... Irgendwas ist doch da Faul, wenn ich etwas Spiele ist immer ein undefinierbares Schnarren zu hören, klingt schon fast wie ne Sitar!
Und wenn man etwas gewohntes Spielt, klingt es komplett anders/schräg- kann es sein, dass man bei einem Fretless Bass den Ton direkt auf dem Punkt erzeugt, an dem vorher ein Bundstäbchen war? Wäre ja schon logisch irgendwie, da das Bundstäbchen ja den Ton "begrenzt". Wie hoch sollten die Saiten an welchem Bund liegen???

Über Ratschläge wären wir sehr Dankbar!

LG Jamirie &Shooogun
 
Eigenschaft
 
genau - du must "auf den Punkt" greifen
und die Saitenlage muss du natürlich auch korrigieren - sowohl am Sattel als auch an der Brücke

hmmm - sollte aber eigentlich kein Problem sein für jemanden, der einfach so mal seinen Bass entgrätet hat. Da setzt man ein gewisses KnowHow voraus - ansonsten endet es leicht in der Katastrophe.

Mach doch mal ein paar Detailbilder, ansonsten wird ja nur im Dunkeln gestochert.
 
Zunächst mal muss auch ein bundloses Griffbrett abgerichtet werden. Damit kriegt man das Schnarren vermutlich in den Griff. Vorausgesetzt die Spieltechnik ist nicht Schuld daran.

Beim Fretless sauber zu intonieren ist die große Kunst bei dieser ganzen Geschichte. Wenn alles schief und krumm klingt, dann wahrscheinlich deshalb, weil du ihn wie einen bundierten Bass spielst. Dort ist es egal wo man die Saite im Bund nieder drückt, sie liegt immer auf dem dahinterliegenden Bundstäbchen auf und somit ist der Ton auch immer gleich.
Beim Fretless muss die Saite aber exakt an dem Punkt gegriffen werden, wo sie normalerweise auf dem Bundstäbchen aufliegen würde. Jede Ungenauigkeit beim Greifen erzeugt einen schiefen Ton.
 
Der große Irrtum bei linierten Fretlessbässen ist, genau auf der Bundmarkierung greifen zu müssen. Das ist nicht richtig und die Intonation stimmt einfach nicht.

Nehmen wir mal an, der Fretless wird von der Oktavreinheit so eingestellt, dass genau auf der zwölften Bundmarkierung gegriffen der Ton zum anliegenden Flageolet passt, er also oktavrein ist. Dann müssen aber die ersten "Bünde" höher intoniert werden, je nach Mensur sogar hinter der Markierung gegriffen werden - das ist Mist.

Ich stelle meine Fretlesse immer so ein, dass ich im 12. "Bund" leicht vor der Markierung greife und er oktavrein ist. Dann liegen die Töne in den ersten Lagen/"Bünden" exakt auf der Markierung. In den ganz hohen Lagen muss ich dann tiefer intonieren, also weiter vor der Bundmarkierung spielen, so um den 20. "Bund" sogar zwischen den Markierungen.

Der Vorteil dieser Methode liegt darin, nicht mehr hinter der Markierung greifen zu müssen, damit die Intonation in den unteren Lagen stimmt. Probiert es mal selbst aus und checkt die eure Intonation gegen ein Keyboard und beobachtet exakt die Position des greifenden Fingers zu der Markierung, dann werdet ihr das verstehen.
 
Der große Irrtum bei linierten Fretlessbässen ist, genau auf der Bundmarkierung greifen zu müssen. Das ist nicht richtig und die Intonation stimmt einfach nicht...
Als hauptsächlicher Kontrabassist denke ich, die Tips von bassick sind im Prinzip richtig. Ich würde jedoch die Bundreinheit so lassen/einstellen wie sie markiert ist, also wahrscheinlich genau in der Mitte der Saite.
Auch würde ich mich nur als grobe Orientierung um die Linien-Markierungen kümmern. Die Hauptsache ist einfach nur hören, auch vergleichen mit einem Keyboard oder Stimmgerät. Wahrscheinlich ist es auch auf jeder Saite anders, die Markierungen geben also nur einen ungefähren Anhaltspunkt an. Hoffe, es hilft.
Grüße, Bernd
 
Natürlich muss man als Fretlessspieler die Ohren ganz weit aufmachen, da hast du völlig recht. Als Kontrabassist sind mir Hilfslinien auch fremd. Nur - wenn du die Oktavreinheit einstellen willst, wo solls dann passen mit dem Auf-der-Linie-Spielen? Machst du es am 12. "Bund", dann stimmt es in den ersten Lagen dermaßen nicht, so dass du sogar wesentlich höher als die Linie intonieren musst. Du kannst die Oktavreinheit einfach nicht so einstellen, dass das über das gesamte Griffbrett mit der Linie übereinstimmt.

Ich wollte nur mal drauf hinweisen, dass bloßes sich nach-den-Linien-orientieren intonationsmäßig schief gehen wird. Daher beize ich bei meinen Fretlessen die Linien immer im gleichen Farbton wie das Griffbrett "weg". Denn hinkucken kann ich, wenn ich z. B. nach Noten spielen möchte, sowieso nicht. Und wenn ich eine schummrige Bühnenbeleuchtung habe oder mir ein Spot genau ins Gesicht blendet...:D
 
Machst du es am 12. "Bund", dann stimmt es in den ersten Lagen dermaßen nicht, so dass du sogar wesentlich höher als die Linie intonieren musst. Du kannst die Oktavreinheit einfach nicht so einstellen, dass das über das gesamte Griffbrett mit der Linie übereinstimmt.
Das war mir gar nicht so klar, allerdings habe ich auch noch nie einen Fretless mit Hilfslinien gespielt.
Dein Tip, sie einfach wegzubeizen, ist zwar radikal aber wahrscheinlich die beste Lösung. (Ein bißchen so, als wenn man die Stützräder vom Kinderfahrrad abmontiert. :D ) Dann kommt man erst gar nicht in Versuchung, darauf zu schielen. ;)
Grüße, Bernd
 
Bin zur Abwechslung hier im Thread kein Kontra-, sondern eher Gelegenheits-Fretlessbassist. Vor dem Problem, wie stelle ich die Oktavreinheit bei einem Fretless ein, stand ich bereits auch einige Male. Im Endeffekt stellen die Markierungen aber eh keine Hilfe dar, da allein durch den Blickwinkel die "richtige Stelle"; gar nicht zu erahnen ist, so das ich das ganze Pi * Daumen eingestellt habe. Werde das nächste mal Bassicks Tipp beherzigen.

Ich orientiere mich allerdings schon an den Seitenmarkierungen, wobei ich sagen muss dass ich auf den Fretless nicht wirklich Improvisiere oder frei spiele, sondern eher meine Patterns hinbekommen muss.

Meistens wird dann auch direkt aufgenommen, weil irgend ein De** einen Fretless-Sound will. :rolleyes: Naja, dauert's mit dem Bass halt mal ein bisschen länger... ;)

Gruesse, Pablo
 
Ok, ich versuche mich nochmal an seinem Bass-am besten jetzt gleich- ich bin dann mal weg.... *g*

Grüße!
 
Der große Irrtum bei linierten Fretlessbässen ist, genau auf der Bundmarkierung greifen zu müssen. Das ist nicht richtig und die Intonation stimmt einfach nicht.
Gilt das also Deinen Ausführungen nach zu urteilen auch für Fretless Bässe, die vom Werk her mit Markierungen kommen, sie sie da also auch nicht "richtig" gesetzt? Dann mache ich es mir denke ich wohl am einfachsten, wenn ich auch als Fretless-Einsteiger (denke schon länger über einen Fretless nach, erstmal muss aber der Führerschein abgeschlossen und abgezahlt werden) einen unlinierten Fretless-Bass kaufe und gleich lerne, wirklich nur nach den Ohren und nicht nach den Augen zu spielen. Na ja, denke das ist aus musikalischer Sicht viellleicht ohnehin sinnvoller, hört man doch sowohl richtig intonierte Töne als auch solche die eben schief klingen und sieht sie nicht.
Wie stelle ich dann allerdings einen unlinierten Fretless oktavrein ein? Sucht man den Mittelpunkt der Mensur über das Flageolett am "12. Bund" und stellt darauf ein? Achja, und noch eine Frage, die mich wohl schon seit meinem E-Bass Einstieg vor über drei Jahren beschäftigt: Sind dann nicht bundierte Instrumente zwangsläufig immer leicht verstimmt?

Gruß,
Carsten.
 
Gilt das also Deinen Ausführungen nach zu urteilen auch für Fretless Bässe, die vom Werk her mit Markierungen kommen, sie sie da also auch nicht "richtig" gesetzt?

Bei meinem Yamaha TRB II 5-FL mit Linien ab Werk ist das leider so. Wahrscheinlich weil die Massenhersteller den Griffbrettrohling für Bünde nehmen und dann nur Furnier reinsetzen. Ob das für alle neuen FL mit Linien gilt, weiß ich nicht, aber: wie soll man die dann ab Werk einstellen? Auf der Linie in den ersten Lagen, oder um die 12. Lage... Und für welche Saitenstärke?

Sind dann nicht bundierte Instrumente zwangsläufig immer leicht verstimmt?
Guter Einwand. Meine Meinung: nein, solange alle Bünde das gleiche Profil aufweisen und die Oktavreinheit sich einstellen lässt, lässt sich eine "temperierte Stimmung" auf dem Bass erreichen. Ich habe bislang alle meine bundierten Bässe gut stimmen und oktavrein halten können, allerdings kommt eine H- oder auch manche E-Saite da schonmal an die Grenzen der Einstellbarkeit.

Es ist ja nicht so, dass der Fretless mit Linien grundsätzlich "verstimmt" ist, wenn man auf den Linien greift, aber es sind Nuancen, derer man sich bewusst sein sollte. Also nicht: ich greife doch auf der Linie, also stimmt es, sondern die Ohren entscheiden lassen.
 

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