NorthWalker
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Moin,
eins vorweg: Das hier wird jetzt keine Kontra-Epiphone Aktion, nur ich bin persönlich mit Epiphone durch. Warum ist hier nachzulesen.
Wenn es um Alternativen zu einer (neuen) Epiphone Les Paul geht wird öfter zum Kauf von älteren guten gebrauchten Kopien geraten. Meist werden dann Marken wie Tokai, Hondo, Heritage, Greco oder auch Aria (Pro-Modelle) und Hoyer genannt nach denen man Ausschau halten sollte.
Unter anderem gibt es da aber auch noch die Firma Chery/Chevy/Cheri. Gelegentlich wird sie im Zusammenhang mit guten Strat-Kopien genannt, ihr Name ist aber ansonsten nicht so geläufig. Was aber die wenigsten wissen ist, das diese Firma auch Hersteller von sehr guten Les Paul Kopien war.
Leider sind nur sehr spärliche Informationen über diese heute nicht mehr existierende Firma vorhanden und auch das Web gibt nicht nicht sonderlich viel her, deshalb zusammengefasst zunächst ein paar Informationen zu diesem Hersteller mit den 3 verschiedenen Namen:
Es soll es sich um eine amerikanische Firma aus den 80zigern handeln die ihre Produktion recht früh nach Japan verlegte (später zum Schluss aber auch in Korea produziert haben soll).
Zunächst trat dieser Hersteller als Zulieferer für Fender in Erscheinung wo es hauptsächlich um Holz ging. Deshalb begann Cheri recht bald eigene Gitarren zu produzieren, zunächst in Form von sehr guten Strat-Kopien (was Klagen mit Fender nach sich zog).
Aufgrund der Erfahrungen des Herstellers im Holzsektor waren die Cheris wegen der guten Qualität und der Klangeigenschaftens des verbauten Holzes eine sehr gute Alternative zu den Originalen, sie werden auch heute noch gern mit z. B. Fenix etc. verglichen.
Die seinerzeit auch qualitativ sehr guten Les Paul Kopien kamen als Standard (damals neu so ab 800 DM, je nach Farbe) und als Custom-Modelle (Neupreis seinerzeit ab ca. 1000 DM) in den Handel.
Anfang der Neunziger gab es dann Ärger mit Chevrolet wegen des zwischendurch in Chevy umbenannten Namens, so das die Gitarren in Anlehnung an den alten Namen Chery dann stattdessen als "Cheri" weiterproduziert wurden.
In der letzten Hälfte bzw. gegen Ende der 90iger wurde dann auch bei Cheri der Rotstift bei der Produktion stärker angesetzt. Die Gitarren wurden nun nur noch mit dem Zusatz "Basic" produziert und sollen von der Qualität her kontinuierlich immer mehr abgebaut haben. Es wurden auch Kopien der Telecaster und von Ibanez-RG-Modellen gebaut die für kleines Geld als Einsteigermodelle in den Handel kamen.
Irgendwann hatte sich das Ganze dann erledigt und die Firma gab es nicht mehr. Cort soll dann die traurigen Reste übernommen haben.
Wie gesagt, das verbaute Holz war qualitativ top, allerdings gibt es auch Schatten. Bekannt ist das die Mechaniken nicht besonders langlebig waren und die werksmässig verbauten PU's waren ziemlich mikrophonisch und fingen bereits wenn etwas angezerrt gespielt wurde an zu pfeifen.
Das zieht sich durch alle Modelle hindurch, sind aber auch die einzigen Schwachpunkte bei diesen Gitarren.
So, nun zu meiner Les Paul Kopie von Cheri:
Gekauft habe ich mir eine Cheri Les Paul Custom. Sie ist der Gibson Les Paul Custom nachempfunden. Das heisst: Schwarze Lackierung mit goldfarbener Hardware und Binding um Korpus, Hals und Kopfplatte sowie Block-Inlays.
Sie ist vom Zustand her erstaunlich gut erhalten, und wurde scheinbar vom ersten und zweiten Besitzer immer sehr gepflegt. Ich selbst habe sie vom 3. Besitzer gekauft, der sie aber nach nur knapp 12 Tagen in seinem Besitz bereits wieder zum Verkauf angeboten hatte weil ihm, wie er sagte, der im Gegensatz zu einer Original-Gibson etwas dünnere Hals nicht zusagen würde.
Sie hat keine Dings oder Dongs, die Hardware ist noch goldfarben, nichts oxidiert etc. Natürlich gibt es dem Alter entsprechend ein paar Alterserscheinungen, aber das ist OK. Ein angenehmer Nebeneffekt dabei ist daß das Binding mittlerweile relativ stark vergilbt ist, mir gefällt es als Kontrast zur (eigentlich noch als neuwertig zu bezeichnenden) schwarzen Farbe sehr gut
Kurz zu den Fakten: Der Korpus ist etwas kleiner als das Orignal, ebenso das Cutaway. Das fällt aber nur im direkten Vergleich auf.
Der Hals ist dünner als bei einer original Gibson, kein 50iger Stlye, geht mehr in Richtung 60's Slim Tapper, irgendwo dazwischen.
Zum Vergleich: Er ist etwas dünner als der Hals meiner Classic 60's Strat (der hat ein C Shape). Ist etwas gewöhnungsbedürftig wenn man sonst eher die dickeren Hälse gewohnt ist. Aber das geht schnell und er liegt supergut in der Hand.
Der Korpus besteht aus massivem Mahagoni, der eingeleimte Hals ist aus Ahorn wie bei den frühen Gibson Les Pauls. Dadurch klingt sie etwas klarer mit ein wenig mehr Höhen im Verhältnis zu den Les Pauls mit einem Mahagonihals. Auf dem Ahornhals ist ein Griffbrett aus Palisander aufgebracht.
Und sauschwer ist sie, mit dem massiven Mahagonikorpus (obwohl wie gesagt etwas kleiner als das Original) bringt sie es lt. Digitalwaage auf ein Gewicht von 4,4 kg! Also nicht unbedingt etwas für jemanden der massive Rückenbeschwerden hat
Die Verarbeitung ist allererste Güte, da stehen keine Bundstäbchen über, alles passt und sitzt perfekt, nichts wackelt oder hat Luft, selbst die Potis und der Toggle-Switch haben keine Aussetzer oder kratzen/knacken, die Potis laufen rund und weich wie am ersten Tag, und das bei dem Alter. Bei meiner ersten nicht mal 3 Jahre alten Epiphone Les Paul sah das ganz anders aus. Da waren im Gegenzug dazu bereits alle 4 Potis und der Toggle-Switch am Ende...
Auch das Binding ist perfekt ausgeführt, alles gerade und ohne überstehende Kanten, und wenn ich mir überlege das die Vergoldung der Hardware und der Lack immer noch quasi perfekt aussehen spricht das wirklich für Qualität.
Jetzt zu den oben angesprochenen Mängeln die auch bei meiner vorhanden sind. Die Mechaniken sind relativ fertig (obwohl sie ja nun auch schon diverse Jahre auf dem Buckel haben, insofern ist das verzeihbar).
Auf der einen Seite der Mechaniken fehlen bereits komplett die Kunststoffbuchsen unter den Dichtungsringen, bei den Mechaniken der anderen Seite sind sie teilweise gerade mitten in der Auflösung (gebrochen). Auch die O-Ringe zerbröseln so allmählich.
Erstaunlicherweise funktionieren die Mechaniken an sich trotzdem noch recht gut. Man merkt zwar das sie teilweise nicht mehr ganz rund laufen beim Drehen, aber sie lassen sich noch ohne Gnupsen und Hakeln einstellen und halten auch die Stimmung noch. Nichtsdestotrotz werde ich sie bei Gelegenheit ersetzen, es wird Zeit.
Den zweiten bekannten Schwachpunkt mit den mikrophonischen PU's kann ich bei meinem Exemplar nicht bestätigen. Es wird aber generell empfohlen sie auszutauschen gegen bessere, z. B. DiMarzio und einen P-90 als Neck-PU. Damit soll sie dann so ziemlich den "Classic Les Paul Sound" bringen, kann ich allerdings persönlich noch nichts zu sagen.
Ich habe mit dem Vor-Vorbesitzer gemailt, dieser hatte 2 Gibson Pickups drin (498T und 490R), damit soll sie top geklungen haben. Leider hat er sie wieder rausgebaut bevor er sie an meinen Vorgänger verkauft hat Es sollen wieder die originalen drin sein, lt. Angaben von "meinem" Verkäufer sollen es aber nicht die damals werksseitig verbauten sein, sondern PU's von MMF die hm, "PAF-mässig" klingen sollen (diese Firma soll die PU's für Tokai hergestellt haben bevor Tokai anfing PU's zu bauen).
OK, es könnte sein, da meine nicht mikrophonisch zu sein scheinen (jedenfalls nicht im (stark) angezerrten Bereich, alles andere muss ich noch ausführlich testen). Zumindest sind keinlerei Stempel oder Prägungen mit Hersteller oder Typ auf den PU's zu finden, es könnten insofern auch die originalen sein und ich hab aus irgendwelchen Gründen vielleicht einfach nur etwas besser verarbeitete erwischt.
In diesem Zusammenhang noch eine Anmerkung zur Elektrik: Es ist alles sorgfältig verkabelt und sauber verlötet und auch relativ aufwändig gemacht. Die Volumen-Potis besitzen einen Zusatz-Kondensator, der den Höhenverlust beim runterregeln vermeidet. Die PU-Ausfräsungen, Schalter- und Elektronikfach sind werksmässig mit Abschirmlack versehen, die Kunststoffabdeckungen auf der Innenseite zusätzlich mit dicker Alufolie beklebt (in einem der PU-Fächer hat sich etwas Abschirmlack abgescheuert, darunter sieht man das der Korpus wirklich aus Mahagoni ist (siehe kleiner roter Pfeil), dito z. B. an den Schraubenlöchern vom Elektronikfach:
Aus wieviel Teilen der Korpus besteht kann ich leider nicht sagen, selbstverständlich auch nicht welche Qualität das Mahagoni hat, ich weiss nur das es nicht schlecht klingt
Aber bis es denn gut klang war es noch ein Stückchen Weg dahin. Denn genug geschaut, jetzt will ich das gute Stück mal hören. Also kurz gestimmt, dann in den Amp gestöpselt und mal geguckt was da so rauskommt.
Oha,was ist das denn? Kein z. B. in Richtung Epiphon Les Paul gehender Klang oder schon gar nicht irgend etwas in Richtung "Gibson". Es klingt alles sehr flach und sehr hell. Zwar auch Obertöne, Sustain ist auch da aber ich höre nichts warmes Les Paul ähnliches raus, das ganze klingt irgendwie wie kastriert, letztendlich wie blechern, fast wie, hm, abgeschnitten. Und gleichzeitig ist da aber auch so ein leiser, leicht muffiger Unterton im ganzen der im totalen Gegensatz zu diesem flachen hellen Sound steht, Bäh!
Oh, Gott, was hab ich mir denn da gekauft? Egal welchen PU ich nehme oder was ich auch an Lautstärke- und Tonepotis oder am Amp verändere, es klingt irgendwie einfach sch...
Erste Gedanken das Teil sofort in eBay einzustellen weil ich scheinbar ne Gurke gekauft habe kommen hoch. Aber andererseits, der Vor-Vorbesitzer war voll des Lobes, sagte das er eigentlich nur verkauft hätte weil er viel zuviele Gitarren hätte und Geld brauchte. Warum sollte der mir Mist erzählen, denn ich hab sie ja nicht von ihm gekauft? Und selbst wenn die Original-PU's nicht viel taugen sollten, so extrem schlecht wie das was da zur Zeit rauskommt können die eigentlich auch nicht sein.
Also mal gucken, woran es liegen könnte.
Ich erinnerte mich daran das auf den Bildern vom Vor-Vorbesitzer auf Guitarmaniacs.de zu sehen ist das die Saiten ganz normal aufgezogen sind. Also von hinten durchs Tailpiece, dann vorn wieder raus und weiter über die Brücke nach hinten. Mit dieser Saitenführung wurden die Gitarren seinerzeit auch verkauft, wie bei Les Paul-Modellen üblich.
Jetzt sieht das anders aus, und zwar folgendermaßen: Die Saiten wurden von vorn durchs Tailpiece gezogen, dann hinten wieder raus, und oben dann über den Block zurück Richtung Brücke.
Diese Art der Saitenführung nennt sich Top-Wrapping (siehe oberstes Bild unten) und war in den 60iger/70iger Jahren beliebt. Der Ton wird dadurch verändert: Die Obertöne nehmen zu, dafür wird der Grundton an sich aber flacher/dünner, heller, fast nasal. Die Saiten laufen dann in einem ganz anderen, flacheren Winkel als normal. Das klingt dann unter Umständen schlecht wenn die Saiten nur mal eben so durchs Tailpiece gezogen werden ohne anschliessend den Winkel durch Anpassen der Tailpiecehöhe "feinzutunen".
Hm. Sollte das der Vor-Vorbesitzer evtl. im Zusammenhang mit den Gibson-PU's gemacht haben, und mit den Originalen klingts einfach nur Sch... weils so nicht passt? Oder hat jemand anders da mal ein wenig rumexperimentiert? In diesem Zusammenhang fiel mir auf das die Brücke ebenfalls relativ hoch saß was zu einer nicht ganz so niedrigen Saitenlage führte wie sie vom Schwing-/Schnarrverhalten der Saiten her vermutlich möglich wäre.
Also mal testen, was sich am Ton und am Klangverhalten verändert wenn ich die Saitenführung wieder auf "default" ändere.
Gesagt, getan, alle Saiten und die Hardware runtergenommen wobei ich feststellte das die Hardware für ihr Alter noch absolut OK ist. Was ich allerdings leider auch feststellen musste war das an einigen Bünden doch, entgegen der Zusicherung des Verkäufers der schrieb: "Bünde sind in sehr gutem Zustand, perfekt abgerichtet, höchst wahrscheinlich neu Bundiert. Keinerlei Kerben oder ähnliches." Kerben vorhanden waren.
OK, es sind nur leichte Kerben die sich zum Teil wohl (noch) wegpolieren lassen, nur wenn jemand schreibt das die Bünde perfekt sind und das Griffbrett wahrscheinlich neu bundiert wurde gucke ich doch etwas sparsam wenn ich das Gegenteil entdecken muss...
So, Brücke etwas tiefer gesetzt, die Saiten (ich nehme erstmal die Saiten die aufgezogen waren zum Testen) jetzt von hinten durchs Tailpiece nach vorn durchgezogen. Saiten gestimmt und Oktavreinheit geprüft, erst mal gucken was nun passiert.
Und, was soll ich sagen: Das war des Rätsels Lösung! Nach dem Aufziehen der Saiten auf die "herkömmliche" Art klang sie völlig anders. Zwar auch noch hell und nicht ganz so brilliant und warm wie ich es mir erhofft hatte, aber dieses flache und kastrierte ist zwar nicht ganz, aber fast weg!
Allerdings ist sie mir irgendwie auch noch ein wenig zu kalt vom Klang her, sollte es daran liegen das sie einen Ahorn- und keinen Mahagonihals hat? Oder sind es die PU's? Ich weiss nur wie Les Pauls mit Mahagonihals klingen, ich hatte noch keine mit Ahornhals in der Hand. Und dieser leicht muffige Unterton ist auch noch da, Shit!
Aber ich bin ja schon mal einen Schritt weiter, gut. Hm. Die Haltebolzen des Tailpices lagen voll auf dem Gitarrenkorpus auf, sie waren bis zum Anschlag festgezogen. Das hatte ich auch erstmal so gelassen. Ich kann ja mal versuchen den Winkel in ganz kleinen Schritten zu verändern um dann mal zu hören ob und wie sich Ton und Klang verändern. Ich drehe also die Haltebolzen jeweils einen ganz kleinen Tick raus, stimme neu und teste. Und auf einmal, ich brauchte gar nicht lange zu versuchen, wird der Ton plötzlich irgendwie "freundlicher".
Er ist jetzt nicht mehr ganz so hell, der Ton ist wärmer, runder, in sich stimmig. Es fehlt da jetzt nichts mehr, toll! Zwar etwas mehr Höhen als wie ich es gewöhnt bin, aber das kann am Ahornhals liegen, auf jeden Fall gefällt mir das was ich da jetzt höre schon mal sehr gut.
Nur das leicht muffige ist noch geblieben, Mist. Hm, wie alt mögen die Saiten wohl sein? Also wieder runter damit und einen neuen Satz 10er D'Addarios aufgezogen, gestimmt und auch gleich die Saitenlage endgültig eingstellt (von Bundstäbchenoberkante 12. Bund bis Unterkante E-Saite = 1,4 mm, und, es schnarrt nichts, super bespielbar, damit hätte ich gar nicht gerechnet, klasse!):
Tja, das muffige waren die Saiten, das ist jetzt, bis auf einen ganz geringen Anteil, fast ganz verschwunden und einen Tick brillianter ist sie auch noch geworden, klasse! Sie hat zur Zeit zwar generell etwas mehr Höhen als z. B. die Epi LP's die ich kenne aber der Sound gefällt mir so wie er jetzt ist schon mal bestens.
Und ich denke in absehbarer zeit werde ich die PU's noch mal tauschen, dann dürfte das letzte bisschen an "Mumpf" auch noch verschwinden (sie hat zur Zeit jedenfalls nicht mehr "Mumpf" als eine Epi LP mit den Standard-PU's).
Fazit:
Allgemein gilt also, es ist nicht alles Epiphone was glänzt bei den Les Pauls. Es sei denn dem Besitzer ist es extrem wichtig das Epiphone auf der Kopfplatte steht und auf der Trussrod-Glocke Gibson, und das in möglichst großen Buchstaben wenns geht bitteschön *schmunzel*.
Wem es wie mir vollkommen wurscht ist was auf der Kopfplatte für ein Herstellername steht bekommt für weniger Geld oft eine gute gebrauchte Les Paul Kopie die qualitativ und von der Bespielbarkeit besser als eine Epi ist. Und mit entsprechenden PU's vielleicht sogar eher näher am Klang des Originals ist als eine Epiphone mit Austausch-PU's.
Und speziell für die Cheri Les Pauls gilt: Solltest Du eine Cheri Les Paul Standard oder Custom bekommen können lohnt sie als Alternative zu einer Epi LP auf jeden Fall.
Was vielleicht nicht jedem liegt ist der etwas dünnere Hals und das etwas mehr an Höhen, aber diese hatten die damals so gebauten Originale auch. Ich glaube die Gibsons für z. B. Zakk Wylde werden ebenfalls aus Mahagonikorpus mit Ahornhals gebaut, ist halt die Frage was einem persönlich gefällt.
Was man bekommt ist auf jeden Fall eine Gitarre mit sehr hoher Verarbeitungsqualität (von den Mechaniken und den evtl. pfeifenden PU's vielleicht einmal abgesehen).
Dafür hat man aber eine ansonsten qualitativ hochwertige Les Paul Kopie mit echtem! Mahagonikorpus sofern man da Wert drauf legt und einem die Gitarre dadurch nicht zu schwer ist, die ich persönlich vom Gesamteindruck her auf jeden Fall mindestens eine Stufe höher als die entsprechenden Epiphone-Modelle einordnen würde.
Und es lohnt in jedem Fall das Geld für neue Mechaniken und evtl. andere PU's zu investieren. Wenn Dir also mal eine Chery/Chevy/Cheri-Les Paul über den Weg läuft, zugreifen!
Zum Abschluss noch ein paar Bilder wie sie jetzt nach der Renovier- und Einstellaktion aussieht (leider wieder als Block weil sonst die Forensoftware wegen zuviel einzelner Images meckert) in folgender Reihenfolge: 1. Hier wirkt gerade das Griffbrettöl ein, 2. Die Kopfplatte, 3. Wirklich sehr sorgfältig verarbeitet, 4. Fertig geputzt und gewienert):
Und zum Schluß in der Gesamtansicht:
eins vorweg: Das hier wird jetzt keine Kontra-Epiphone Aktion, nur ich bin persönlich mit Epiphone durch. Warum ist hier nachzulesen.
Wenn es um Alternativen zu einer (neuen) Epiphone Les Paul geht wird öfter zum Kauf von älteren guten gebrauchten Kopien geraten. Meist werden dann Marken wie Tokai, Hondo, Heritage, Greco oder auch Aria (Pro-Modelle) und Hoyer genannt nach denen man Ausschau halten sollte.
Unter anderem gibt es da aber auch noch die Firma Chery/Chevy/Cheri. Gelegentlich wird sie im Zusammenhang mit guten Strat-Kopien genannt, ihr Name ist aber ansonsten nicht so geläufig. Was aber die wenigsten wissen ist, das diese Firma auch Hersteller von sehr guten Les Paul Kopien war.
Leider sind nur sehr spärliche Informationen über diese heute nicht mehr existierende Firma vorhanden und auch das Web gibt nicht nicht sonderlich viel her, deshalb zusammengefasst zunächst ein paar Informationen zu diesem Hersteller mit den 3 verschiedenen Namen:
Es soll es sich um eine amerikanische Firma aus den 80zigern handeln die ihre Produktion recht früh nach Japan verlegte (später zum Schluss aber auch in Korea produziert haben soll).
Zunächst trat dieser Hersteller als Zulieferer für Fender in Erscheinung wo es hauptsächlich um Holz ging. Deshalb begann Cheri recht bald eigene Gitarren zu produzieren, zunächst in Form von sehr guten Strat-Kopien (was Klagen mit Fender nach sich zog).
Aufgrund der Erfahrungen des Herstellers im Holzsektor waren die Cheris wegen der guten Qualität und der Klangeigenschaftens des verbauten Holzes eine sehr gute Alternative zu den Originalen, sie werden auch heute noch gern mit z. B. Fenix etc. verglichen.
Die seinerzeit auch qualitativ sehr guten Les Paul Kopien kamen als Standard (damals neu so ab 800 DM, je nach Farbe) und als Custom-Modelle (Neupreis seinerzeit ab ca. 1000 DM) in den Handel.
Anfang der Neunziger gab es dann Ärger mit Chevrolet wegen des zwischendurch in Chevy umbenannten Namens, so das die Gitarren in Anlehnung an den alten Namen Chery dann stattdessen als "Cheri" weiterproduziert wurden.
In der letzten Hälfte bzw. gegen Ende der 90iger wurde dann auch bei Cheri der Rotstift bei der Produktion stärker angesetzt. Die Gitarren wurden nun nur noch mit dem Zusatz "Basic" produziert und sollen von der Qualität her kontinuierlich immer mehr abgebaut haben. Es wurden auch Kopien der Telecaster und von Ibanez-RG-Modellen gebaut die für kleines Geld als Einsteigermodelle in den Handel kamen.
Irgendwann hatte sich das Ganze dann erledigt und die Firma gab es nicht mehr. Cort soll dann die traurigen Reste übernommen haben.
Wie gesagt, das verbaute Holz war qualitativ top, allerdings gibt es auch Schatten. Bekannt ist das die Mechaniken nicht besonders langlebig waren und die werksmässig verbauten PU's waren ziemlich mikrophonisch und fingen bereits wenn etwas angezerrt gespielt wurde an zu pfeifen.
Das zieht sich durch alle Modelle hindurch, sind aber auch die einzigen Schwachpunkte bei diesen Gitarren.
So, nun zu meiner Les Paul Kopie von Cheri:
Gekauft habe ich mir eine Cheri Les Paul Custom. Sie ist der Gibson Les Paul Custom nachempfunden. Das heisst: Schwarze Lackierung mit goldfarbener Hardware und Binding um Korpus, Hals und Kopfplatte sowie Block-Inlays.
Sie ist vom Zustand her erstaunlich gut erhalten, und wurde scheinbar vom ersten und zweiten Besitzer immer sehr gepflegt. Ich selbst habe sie vom 3. Besitzer gekauft, der sie aber nach nur knapp 12 Tagen in seinem Besitz bereits wieder zum Verkauf angeboten hatte weil ihm, wie er sagte, der im Gegensatz zu einer Original-Gibson etwas dünnere Hals nicht zusagen würde.
Sie hat keine Dings oder Dongs, die Hardware ist noch goldfarben, nichts oxidiert etc. Natürlich gibt es dem Alter entsprechend ein paar Alterserscheinungen, aber das ist OK. Ein angenehmer Nebeneffekt dabei ist daß das Binding mittlerweile relativ stark vergilbt ist, mir gefällt es als Kontrast zur (eigentlich noch als neuwertig zu bezeichnenden) schwarzen Farbe sehr gut
Kurz zu den Fakten: Der Korpus ist etwas kleiner als das Orignal, ebenso das Cutaway. Das fällt aber nur im direkten Vergleich auf.
Der Hals ist dünner als bei einer original Gibson, kein 50iger Stlye, geht mehr in Richtung 60's Slim Tapper, irgendwo dazwischen.
Zum Vergleich: Er ist etwas dünner als der Hals meiner Classic 60's Strat (der hat ein C Shape). Ist etwas gewöhnungsbedürftig wenn man sonst eher die dickeren Hälse gewohnt ist. Aber das geht schnell und er liegt supergut in der Hand.
Der Korpus besteht aus massivem Mahagoni, der eingeleimte Hals ist aus Ahorn wie bei den frühen Gibson Les Pauls. Dadurch klingt sie etwas klarer mit ein wenig mehr Höhen im Verhältnis zu den Les Pauls mit einem Mahagonihals. Auf dem Ahornhals ist ein Griffbrett aus Palisander aufgebracht.
Und sauschwer ist sie, mit dem massiven Mahagonikorpus (obwohl wie gesagt etwas kleiner als das Original) bringt sie es lt. Digitalwaage auf ein Gewicht von 4,4 kg! Also nicht unbedingt etwas für jemanden der massive Rückenbeschwerden hat
Die Verarbeitung ist allererste Güte, da stehen keine Bundstäbchen über, alles passt und sitzt perfekt, nichts wackelt oder hat Luft, selbst die Potis und der Toggle-Switch haben keine Aussetzer oder kratzen/knacken, die Potis laufen rund und weich wie am ersten Tag, und das bei dem Alter. Bei meiner ersten nicht mal 3 Jahre alten Epiphone Les Paul sah das ganz anders aus. Da waren im Gegenzug dazu bereits alle 4 Potis und der Toggle-Switch am Ende...
Auch das Binding ist perfekt ausgeführt, alles gerade und ohne überstehende Kanten, und wenn ich mir überlege das die Vergoldung der Hardware und der Lack immer noch quasi perfekt aussehen spricht das wirklich für Qualität.
Jetzt zu den oben angesprochenen Mängeln die auch bei meiner vorhanden sind. Die Mechaniken sind relativ fertig (obwohl sie ja nun auch schon diverse Jahre auf dem Buckel haben, insofern ist das verzeihbar).
Auf der einen Seite der Mechaniken fehlen bereits komplett die Kunststoffbuchsen unter den Dichtungsringen, bei den Mechaniken der anderen Seite sind sie teilweise gerade mitten in der Auflösung (gebrochen). Auch die O-Ringe zerbröseln so allmählich.
Erstaunlicherweise funktionieren die Mechaniken an sich trotzdem noch recht gut. Man merkt zwar das sie teilweise nicht mehr ganz rund laufen beim Drehen, aber sie lassen sich noch ohne Gnupsen und Hakeln einstellen und halten auch die Stimmung noch. Nichtsdestotrotz werde ich sie bei Gelegenheit ersetzen, es wird Zeit.
Den zweiten bekannten Schwachpunkt mit den mikrophonischen PU's kann ich bei meinem Exemplar nicht bestätigen. Es wird aber generell empfohlen sie auszutauschen gegen bessere, z. B. DiMarzio und einen P-90 als Neck-PU. Damit soll sie dann so ziemlich den "Classic Les Paul Sound" bringen, kann ich allerdings persönlich noch nichts zu sagen.
Ich habe mit dem Vor-Vorbesitzer gemailt, dieser hatte 2 Gibson Pickups drin (498T und 490R), damit soll sie top geklungen haben. Leider hat er sie wieder rausgebaut bevor er sie an meinen Vorgänger verkauft hat Es sollen wieder die originalen drin sein, lt. Angaben von "meinem" Verkäufer sollen es aber nicht die damals werksseitig verbauten sein, sondern PU's von MMF die hm, "PAF-mässig" klingen sollen (diese Firma soll die PU's für Tokai hergestellt haben bevor Tokai anfing PU's zu bauen).
OK, es könnte sein, da meine nicht mikrophonisch zu sein scheinen (jedenfalls nicht im (stark) angezerrten Bereich, alles andere muss ich noch ausführlich testen). Zumindest sind keinlerei Stempel oder Prägungen mit Hersteller oder Typ auf den PU's zu finden, es könnten insofern auch die originalen sein und ich hab aus irgendwelchen Gründen vielleicht einfach nur etwas besser verarbeitete erwischt.
In diesem Zusammenhang noch eine Anmerkung zur Elektrik: Es ist alles sorgfältig verkabelt und sauber verlötet und auch relativ aufwändig gemacht. Die Volumen-Potis besitzen einen Zusatz-Kondensator, der den Höhenverlust beim runterregeln vermeidet. Die PU-Ausfräsungen, Schalter- und Elektronikfach sind werksmässig mit Abschirmlack versehen, die Kunststoffabdeckungen auf der Innenseite zusätzlich mit dicker Alufolie beklebt (in einem der PU-Fächer hat sich etwas Abschirmlack abgescheuert, darunter sieht man das der Korpus wirklich aus Mahagoni ist (siehe kleiner roter Pfeil), dito z. B. an den Schraubenlöchern vom Elektronikfach:
Aus wieviel Teilen der Korpus besteht kann ich leider nicht sagen, selbstverständlich auch nicht welche Qualität das Mahagoni hat, ich weiss nur das es nicht schlecht klingt
Aber bis es denn gut klang war es noch ein Stückchen Weg dahin. Denn genug geschaut, jetzt will ich das gute Stück mal hören. Also kurz gestimmt, dann in den Amp gestöpselt und mal geguckt was da so rauskommt.
Oha,was ist das denn? Kein z. B. in Richtung Epiphon Les Paul gehender Klang oder schon gar nicht irgend etwas in Richtung "Gibson". Es klingt alles sehr flach und sehr hell. Zwar auch Obertöne, Sustain ist auch da aber ich höre nichts warmes Les Paul ähnliches raus, das ganze klingt irgendwie wie kastriert, letztendlich wie blechern, fast wie, hm, abgeschnitten. Und gleichzeitig ist da aber auch so ein leiser, leicht muffiger Unterton im ganzen der im totalen Gegensatz zu diesem flachen hellen Sound steht, Bäh!
Oh, Gott, was hab ich mir denn da gekauft? Egal welchen PU ich nehme oder was ich auch an Lautstärke- und Tonepotis oder am Amp verändere, es klingt irgendwie einfach sch...
Erste Gedanken das Teil sofort in eBay einzustellen weil ich scheinbar ne Gurke gekauft habe kommen hoch. Aber andererseits, der Vor-Vorbesitzer war voll des Lobes, sagte das er eigentlich nur verkauft hätte weil er viel zuviele Gitarren hätte und Geld brauchte. Warum sollte der mir Mist erzählen, denn ich hab sie ja nicht von ihm gekauft? Und selbst wenn die Original-PU's nicht viel taugen sollten, so extrem schlecht wie das was da zur Zeit rauskommt können die eigentlich auch nicht sein.
Also mal gucken, woran es liegen könnte.
Ich erinnerte mich daran das auf den Bildern vom Vor-Vorbesitzer auf Guitarmaniacs.de zu sehen ist das die Saiten ganz normal aufgezogen sind. Also von hinten durchs Tailpiece, dann vorn wieder raus und weiter über die Brücke nach hinten. Mit dieser Saitenführung wurden die Gitarren seinerzeit auch verkauft, wie bei Les Paul-Modellen üblich.
Jetzt sieht das anders aus, und zwar folgendermaßen: Die Saiten wurden von vorn durchs Tailpiece gezogen, dann hinten wieder raus, und oben dann über den Block zurück Richtung Brücke.
Diese Art der Saitenführung nennt sich Top-Wrapping (siehe oberstes Bild unten) und war in den 60iger/70iger Jahren beliebt. Der Ton wird dadurch verändert: Die Obertöne nehmen zu, dafür wird der Grundton an sich aber flacher/dünner, heller, fast nasal. Die Saiten laufen dann in einem ganz anderen, flacheren Winkel als normal. Das klingt dann unter Umständen schlecht wenn die Saiten nur mal eben so durchs Tailpiece gezogen werden ohne anschliessend den Winkel durch Anpassen der Tailpiecehöhe "feinzutunen".
Hm. Sollte das der Vor-Vorbesitzer evtl. im Zusammenhang mit den Gibson-PU's gemacht haben, und mit den Originalen klingts einfach nur Sch... weils so nicht passt? Oder hat jemand anders da mal ein wenig rumexperimentiert? In diesem Zusammenhang fiel mir auf das die Brücke ebenfalls relativ hoch saß was zu einer nicht ganz so niedrigen Saitenlage führte wie sie vom Schwing-/Schnarrverhalten der Saiten her vermutlich möglich wäre.
Also mal testen, was sich am Ton und am Klangverhalten verändert wenn ich die Saitenführung wieder auf "default" ändere.
Gesagt, getan, alle Saiten und die Hardware runtergenommen wobei ich feststellte das die Hardware für ihr Alter noch absolut OK ist. Was ich allerdings leider auch feststellen musste war das an einigen Bünden doch, entgegen der Zusicherung des Verkäufers der schrieb: "Bünde sind in sehr gutem Zustand, perfekt abgerichtet, höchst wahrscheinlich neu Bundiert. Keinerlei Kerben oder ähnliches." Kerben vorhanden waren.
OK, es sind nur leichte Kerben die sich zum Teil wohl (noch) wegpolieren lassen, nur wenn jemand schreibt das die Bünde perfekt sind und das Griffbrett wahrscheinlich neu bundiert wurde gucke ich doch etwas sparsam wenn ich das Gegenteil entdecken muss...
So, Brücke etwas tiefer gesetzt, die Saiten (ich nehme erstmal die Saiten die aufgezogen waren zum Testen) jetzt von hinten durchs Tailpiece nach vorn durchgezogen. Saiten gestimmt und Oktavreinheit geprüft, erst mal gucken was nun passiert.
Und, was soll ich sagen: Das war des Rätsels Lösung! Nach dem Aufziehen der Saiten auf die "herkömmliche" Art klang sie völlig anders. Zwar auch noch hell und nicht ganz so brilliant und warm wie ich es mir erhofft hatte, aber dieses flache und kastrierte ist zwar nicht ganz, aber fast weg!
Allerdings ist sie mir irgendwie auch noch ein wenig zu kalt vom Klang her, sollte es daran liegen das sie einen Ahorn- und keinen Mahagonihals hat? Oder sind es die PU's? Ich weiss nur wie Les Pauls mit Mahagonihals klingen, ich hatte noch keine mit Ahornhals in der Hand. Und dieser leicht muffige Unterton ist auch noch da, Shit!
Aber ich bin ja schon mal einen Schritt weiter, gut. Hm. Die Haltebolzen des Tailpices lagen voll auf dem Gitarrenkorpus auf, sie waren bis zum Anschlag festgezogen. Das hatte ich auch erstmal so gelassen. Ich kann ja mal versuchen den Winkel in ganz kleinen Schritten zu verändern um dann mal zu hören ob und wie sich Ton und Klang verändern. Ich drehe also die Haltebolzen jeweils einen ganz kleinen Tick raus, stimme neu und teste. Und auf einmal, ich brauchte gar nicht lange zu versuchen, wird der Ton plötzlich irgendwie "freundlicher".
Er ist jetzt nicht mehr ganz so hell, der Ton ist wärmer, runder, in sich stimmig. Es fehlt da jetzt nichts mehr, toll! Zwar etwas mehr Höhen als wie ich es gewöhnt bin, aber das kann am Ahornhals liegen, auf jeden Fall gefällt mir das was ich da jetzt höre schon mal sehr gut.
Nur das leicht muffige ist noch geblieben, Mist. Hm, wie alt mögen die Saiten wohl sein? Also wieder runter damit und einen neuen Satz 10er D'Addarios aufgezogen, gestimmt und auch gleich die Saitenlage endgültig eingstellt (von Bundstäbchenoberkante 12. Bund bis Unterkante E-Saite = 1,4 mm, und, es schnarrt nichts, super bespielbar, damit hätte ich gar nicht gerechnet, klasse!):
Tja, das muffige waren die Saiten, das ist jetzt, bis auf einen ganz geringen Anteil, fast ganz verschwunden und einen Tick brillianter ist sie auch noch geworden, klasse! Sie hat zur Zeit zwar generell etwas mehr Höhen als z. B. die Epi LP's die ich kenne aber der Sound gefällt mir so wie er jetzt ist schon mal bestens.
Und ich denke in absehbarer zeit werde ich die PU's noch mal tauschen, dann dürfte das letzte bisschen an "Mumpf" auch noch verschwinden (sie hat zur Zeit jedenfalls nicht mehr "Mumpf" als eine Epi LP mit den Standard-PU's).
Fazit:
Allgemein gilt also, es ist nicht alles Epiphone was glänzt bei den Les Pauls. Es sei denn dem Besitzer ist es extrem wichtig das Epiphone auf der Kopfplatte steht und auf der Trussrod-Glocke Gibson, und das in möglichst großen Buchstaben wenns geht bitteschön *schmunzel*.
Wem es wie mir vollkommen wurscht ist was auf der Kopfplatte für ein Herstellername steht bekommt für weniger Geld oft eine gute gebrauchte Les Paul Kopie die qualitativ und von der Bespielbarkeit besser als eine Epi ist. Und mit entsprechenden PU's vielleicht sogar eher näher am Klang des Originals ist als eine Epiphone mit Austausch-PU's.
Und speziell für die Cheri Les Pauls gilt: Solltest Du eine Cheri Les Paul Standard oder Custom bekommen können lohnt sie als Alternative zu einer Epi LP auf jeden Fall.
Was vielleicht nicht jedem liegt ist der etwas dünnere Hals und das etwas mehr an Höhen, aber diese hatten die damals so gebauten Originale auch. Ich glaube die Gibsons für z. B. Zakk Wylde werden ebenfalls aus Mahagonikorpus mit Ahornhals gebaut, ist halt die Frage was einem persönlich gefällt.
Was man bekommt ist auf jeden Fall eine Gitarre mit sehr hoher Verarbeitungsqualität (von den Mechaniken und den evtl. pfeifenden PU's vielleicht einmal abgesehen).
Dafür hat man aber eine ansonsten qualitativ hochwertige Les Paul Kopie mit echtem! Mahagonikorpus sofern man da Wert drauf legt und einem die Gitarre dadurch nicht zu schwer ist, die ich persönlich vom Gesamteindruck her auf jeden Fall mindestens eine Stufe höher als die entsprechenden Epiphone-Modelle einordnen würde.
Und es lohnt in jedem Fall das Geld für neue Mechaniken und evtl. andere PU's zu investieren. Wenn Dir also mal eine Chery/Chevy/Cheri-Les Paul über den Weg läuft, zugreifen!
Zum Abschluss noch ein paar Bilder wie sie jetzt nach der Renovier- und Einstellaktion aussieht (leider wieder als Block weil sonst die Forensoftware wegen zuviel einzelner Images meckert) in folgender Reihenfolge: 1. Hier wirkt gerade das Griffbrettöl ein, 2. Die Kopfplatte, 3. Wirklich sehr sorgfältig verarbeitet, 4. Fertig geputzt und gewienert):
Und zum Schluß in der Gesamtansicht:
- Eigenschaft